Leserbriefe
Meinung zum HuF am 13.03.2025
Der Schuldenberg unserer Stadt wächst und wächst.
Gestern (13.03.25) auf der Stadtratssitzung haben der Bürgermeister und sein Kämmerer um eine Kreditlinie in Höhe von EUR 11 Mio. gebeten, um die laufenden Kosten bezahlen zu können.
Keine neue Erkenntnis ist, dass unsere Stadt pleite ist.
Aktuell ca. EUR 52 Mio. ! Tendenz stark steigend.
Der Stadtrat fährt sich in Kleinigkeiten fest, wie z. B. die Öffnungszeiten der Bäder und verkennt anscheinend den Ernst der Lage in Alzenau.
Sprachlosigkeit besteht, wenn der Stadtrat in dieser Situation über weitere Investitionen spricht, wie „ wir müssen Alzenau für die Zukunft aufstellen und sehr viele Bäume pflanzen“ so ein Antrag der Grünen. Kein Witz, das wurde genauso vorgetragen.
Nach meinem Eindruck von gestern besteht die Gefahr, dass die Stadt sogar laufende Projekte wie z. B. den Faulturm derzeit nicht zu Ende bauen kann, weil schlicht und ergreifend kein Geld mehr in der Kasse ist.
Die Stadt Alzenau ist ein Sanierungsfall !
Erschreckend war am Ende der Sitzung, dass der Bürgermeister in die Runde gefragt hat.
Zitat: „Wo soll ich den sparen ? Wenn jemand einen Vorschlag machen würde….“
Heißt im Klartext:
Er hat keinen Plan, wie er unsere Stadt aus dieser brisanten Lage managen soll.
Aus meiner Sicht war das ein Offenbarungseid des Bürgermeisters !
Stefan Trageser, Alzenau
14.03.2025
Leserbrief zum Main Echo vom 23.01.2025
Der Artikel vom 23.01.25 „Haushalt 2025 nur das Nötigste“ suggeriert den Bürgern von Alzenau völlig falsche Zahlen und Fakten.
Nach diesem Artikel denkt der Leser, die Finanzlage ist ja eigentlich gar nicht so schlimm in Alzenau.
Frau Kneller schreibt das Alzenau Schulden in Höhe von EUR 21,1 Mio hat.
Diese Zahl stimmt nicht !
Die bittere Wahrheit ist, dass die Stadt Alzenau 2025 Gesamtschulden von EUR 52,5 Mio haben wird.
Des Weiteren steht in diesem Artikel das die Stadt Einnahmen von EUR 16,9 Mio Im Vermögensplan hat.
Diese Zahl stimmt auch nicht !
Die korrekte Summe der Einnahmen belaufen sich zwischen EUR 13,4 Mio und EUR 14,6 Mio je nach Ausgangspunkt und Variante der Planung.
Der Schuldenberg der Stadt steigt unaufhaltsam weiter an. Von Sparprogrammen oder Sanierungsplänen wird nicht gesprochen, im Gegenteil.
Diesen Fakt muss man den Alzenauer Bürgern mitteilen und keine nachweislich falsche Fakten und Zahlen !
Diese Zahlen sind im Haushaltsplan für jeden, auch für das Main Echo, nachzulesen und deshalb verstehe ich nicht, wie man solche Falschmeldungen veröffentlichen kann.
Die Stadt Alzenau ist Pleite !
Stefan Trageser, Alzenau
31.01.2025
Leserbrief zum Main-Echo „Gehe zurück auf Los“ am 20.01.25
Ideologieneutral und betriebswirtschaftlich nüchtern hat die AVG das Photovoltaikprojekt Schimborn gestoppt. Große PV-Anlage müssen ihren erzeugten Strom selbst vermarkten und erhalten keine garantierte Einspeisungsvergütung. Heißt aber, wenn die Sonne scheint, haben wir zu viel Strom und der Preis ist niedrig. Ist der Strompreis hoch, wenn nachts auch kein Wind weht, dann steigt der Strompreis, aber man hat nichts zu verkaufen. Das ist Marktwirtschaft statt Planwirtschaft.
Mit dem baldigen Regierungswechsel in Berlin wird dies auch für Windparks gelten. Die Zeiten, in denen einzelne Windräder abgestellt wurden und trotzdem Geld für nicht produzierten Strom erhielten, sind dann vorbei. Es spielt dann auch keine Rolle, ob 2.000 oder 3.000 Volllaststunden im Jahr erreicht werden. Wenn überall der Wind weht, bekommt nur der Billigste seinen Strom verkauft. Und in den windstillen Winternächten wird der Kilowattstundenpreis zwar gigantisch hoch sein, doch wer kann dann liefern?
Diese Erfahrung werden die potentiellen Windkraftunternehmer Alzenau und Freigericht sehr schnell machen. Hoffentlich wurde dann noch nicht zu viel Geld im Projekt „verblasen“, das an anderer Stelle dringend gebraucht wird.
Stromspeicher sind das Gebot der Stunde, nicht weitere Windräder.
Peter Bloett, Alzenau
28.01.2025
Leserbrief zum Artikel „Alzenau blickt tief ins Schuldenloch“ vom 19.12.2024
Die Defizite von heute sind die Steuern von morgen!
Jetzt lesen wir Alzenauer schwarz auf weiß, wie es um unsere Finanzen steht. Mehrere Millionenprojekte gleichzeitig, immer mehr Personal und kürzere Öffnungszeiten. Jetzt wird klar, alles auf Pump.
Der Artikel zeigt nur die Hälfte der Schulden. 2003 hat Alzenau Teile seiner Schulden in seine Stadtwerke geschoben. Anders als zum Beispiel bei anderen Stadtwerke GmbH´s haftet für diese Schulden aber weiterhin Alzenau selbst und bezahlen müssen das wir Alzenauer.
Für 2025 betragen dann Stadtwerke-Schulden über 27 EUR Mio. Also insgesamt 47 EUR Mio. Schulden gesamt in Alzenau. Und das bevor noch die ganzen Wünsche und Versprechungen (Feuerwehr) in den nächsten Jahren finanziert sind.
Marion Ebert, Alzenau
06.01.2025
Quo Vadis Alzenau ?
Um mir selbst ein Bild von der aktuellen Finanzsituation unserer Stadt Alzenau zu machen, habe ich an den letzten drei öffentlichen Sitzungen des Stadtrates von Alzenau teilgenommen.
Status Quo: Die Stadt Alzenau hat u.a. ein massives Finanzproblem !
Die Gesamtschulden belaufen sich auf EUR 42,5 Mio. und könnten bis 12/24 auf
EUR 51,0 Mio ansteigen. Quelle: Finanzhaushalt 2024 der Stadt Alzenau
Somit muss man die Stadt Alzenau als zahlungsunfähig respektive als insolvent bezeichnen.
Gott sei Dank kann eine Stadt nicht wirklich pleite / insolvent gehen.
Bis 2011 war die Stadt Alzenau finanziell „gesund“ und gut aufgestellt. Ab 2011 ging es nachweislich finanziell steil bergab. Jeder mag sich seine eigenen Gedanken machen, wer ab diesem Datum das Zepter der Stadt Alzenau in Händen hielt bzw. hält.
Die jährlichen Einnahmen von EUR 55 Mio. p.a sind nicht der Grund dieser Schieflage.
Allein in den letzten drei Jahren hat Alzenau fast EUR 15 Mio. mehr an Gewerbesteuern eingenommen als eigentlich geplant und die höhere Kreisumlage dafür darauf kommt erst zwei Jahre später. Also hätte Alzenau in 2023 und 2024 eigentlich ca. EUR 9,4 Mio. mehr Geld in der Kasse als geplant und trotzdem mußte der Dispo überzogen werden.
Die Stadt Alzenau hat ein massives und belegbares Kostenproblem.
Frei nach dem Motto, lasst uns mal kurz abstimmen, wird der Nachtragshaushalt für 2024 erst in der dritten (!) Sitzung „verabschiedet“, ohne ein Wort über Kostensenkung zu verlieren.
Bei diesem Schuldenberg ist das unglaublich !
Im Gegenteil, es werden sogar Maßnahmen diskutiert, die Kostenersteigerungen nach sich ziehen.
Dreimal mußte der Stadtrat zum Nachtragshaushalt 2024 abstimmen bis er mit 13 zu 12, mit einer Pro-Stimme des Bürgermeisters, beschlossen wurde. Das spricht Bände.
Heißt übersetzt, 50 % der Stadträte waren und sind gegen den Nachtragshaushalt für 2024, der auch so aus meiner Sicht nie genehmigt werden darf.
Weshalb die Hälfte der Stadträte dagegen ist, wird seine Gründe haben. Vielleicht legen sie ihre Ablehnung für die Bürger einmal offen damit Klarheit herrscht, weshalb sie, nachvollziehbar, dagegen sind.
Alle Parteien haben geschlossen innerhalb ihrer Parteien entweder dafür oder dagegen abgestimmt. Bis auf die Grünen. Von fünf Stadträten der Grünen haben vier dagegen und eine dafür gestimmt, was letztendlich zu diesem für mich nicht nachvollziehbarem und unfassbarem Ergebnis geführt hat.
Wobei hier dringend zu prüfen ist, ob diese Abstimmung überhaupt rechtlich so vollzogen werden durfte. Waren denn alle 25 Personen für dieses Thema stimmberechtigt ?
Fazit:
Die Stadt Alzenau ist ein Sanierungsfall !
Aus meiner Sicht müßte der BM umgehend die Alzenauer Bürger vollumfänglich über den aktuellen Finanzstatus in Form einer Bürgerversammlung o.ä. informieren und mitteilen, dass sofort ein harter Sparkurs eingeschlagen werden muss. Müsste er eigentlich machen, ….. aber es sind ja in Bälde Wahlen !
Allein die Personalkosten werden von 2012 bis 2025 von EUR 8 Mio. auf sage und schreibe EUR 19 Mio. ansteigen.
Ein Argument für diese enorme Kostensteigerung ist, dass u. a. die Anzahl der Beschäftigten in den Kindergärten gestiegen sei.
Ja, das mag sein, dass die Anzahl der Beschäftigten dort gestiegen ist, aber das verursacht keine Kostensteigerung in dieser Größenordnung.
Die städtischen Kindergärten verzeichnen ein Jahresdefizit von EUR 5,9 Mio.
Diese Verluste sind jedoch ohne Raumkosten ausgewiesen, was die aktuellen Verluste noch beschönigt. Die Gebäudekosten für die Kindergärten sind unter anderen Kostenstellen verbucht.
Gehören die Kosten dort hin ? Mit Sicherheit nicht.
Ein Schelm der da Absicht vermutet.
In Wasserlos wird ein neuer Kindergarten gebaut und gleich dazu noch 6 Wohnungen. Frei nach dem Motto „wenn schon denn schon und darf es ein wenig mehr sein“
Diese Wohnungen sollen an Ärzte vom Krankenhaus vermietet werden, so zumindest der „Plan“.
Fakt ist, diese 6 Wohnungen kosten die Alzenauer Steuerzahler sage und schreibe 7.000,- € pro qm(!) und müssen jetzt entgegen der ursprünglichen Planung wohl an finanziell potente Mieter (12 €/qm) vermietet werden, da die angedachte Vermietung an Ärzte nicht realisiert werden kann, respektive weil dort doch kein Interesse geweckt wurde.
In Summe hat die Stadt Alzenau mehr als EUR 2,0 Mio. alleine für diese 6 Wohnungen gezahlt. Respekt bei dieser Finanzlage !
Die Frage ist, warum und wofür braucht eine Stadt Wohnungen in dieser Preisklasse und wer genehmigt das alles, wenn eh kein Geld vorhanden ist ?
Braucht die Stadt Alzenau ein neues Logo ?
Mit Sicherheit nicht.
Das neue Logo, welches zum Weihnachtsmarkt „aufgetaucht“ ist, man kann auch sagen, dass „einfach Vollzug gemeldet“ wurde, braucht kein Mensch ! Schon gar nicht bei dieser Finanzlage, in der sich die Stadt befindet.
Das Logo einer Stadt ist ein Alleinstellungsmerkmal, das man aus meiner Sicht nie verändern sollte / darf.
Allein die Kosten für die Entwicklung, man spricht von EUR 20 TSD nur externe Beraterkosten, hätte man sich komplett sparen können.
Die nicht unerheblichen Folgekosten für das Rebranding in allen Bereichen, wie Fahnen, Fahrzeuge, Briefbögen, Homepage etc. sind hier selbstverständlich noch nicht beziffert.
Wie kann man solche Entscheidungen treffen ohne die Folge / Gesamtkosten zu kennen ?
Auch die Kostenverschiebung einzelner Kostenstellen von der „Hauptverwaltung“ in den städtischen Bauhof bringt, ohne Insider-Wissen, nur Verwirrung, wenn man sich den Finanzplan anschaut. Die interne Verrechnung hat den Vorteil, dass man irgendwann nicht mehr durchblickt und sagen kann, der Bauhof produziert zu teuer !!
Von der Kostenstelle Hauptverwaltung wurden u.a. Veranstaltungen, das Stadtfest, der Weihnachtsmarkt, die Burgfestspiele auf die Kostenstelle Bauhof „umgebucht/verschoben“, so dass dann die Stundensätze, die vom Bauhof den verschiedenen Kostenstellen wiederum in Rechnung gestellt werden enorm steigen, steigen müssen.
Dient dieses Vorgehen einem Ablenkungsmanöver, damit man sich die Hauptverwaltung nicht näher anschaut, wenn dort die Kosten und das Ergebnis nicht „passt“ ?
Diese Taschenspieler-Tricks ändern logischerweise nichts am Gesamtergebnis der Stadt Alzenau.
Ergebnis:
Die Stadt Alzenau ist pleite !
Auch möchte ich anmerken, dass der Stadtrat einer Stadt zu 100 % in der Verpflichtung / Verantwortung steht, darauf zu achten, dass alles im Interesse und zum Wohl der Bürger abläuft und Beschlüsse entsprechend gefasst / verabschiedet werden.
Hier verweise ich an die Geschäftsordnung, die auf der website der Stadt Alzenau nachzulesen ist.
Insofern erwarte ich vom gesamten Stadtrat, dass dieser sich kritisch mit den Themen befasst und dafür sorgt, dass die Ausgaben / Kosten sofort reduziert werden und das umgehend ein Sanierungsplan für die Stadt Alzenau erarbeitet wird.
Stefan Trageser, Alzenau
02.01.2025
Leserbrief vom 22.11.2024
Klinikum gründet Tochtergesellschaft / Ein Krankenhaus auf Universitätsniveau
Ich kann mich den Äußerungen des Leserbriefschreibers aus Aschaffenburg nur anschließen.
Wo bleibt das Sanierungskonzept?
Bei erneut geplanten Verlusten in 2025 in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrages muss jedem klar sein, dies kann nicht nur an ausgeliehenem Personal liegen. Seit Wochen wird die Nebelkerze „Leiharbeiter im Pflegebereich“ geworfen. Stattdessen sollte der Blick auf die ausufernden und unkoordinierten Bau- und Investitionsmaßnahmen gerichtet werden. Ein Stadtrat in Alzenau meinte jüngst, dass sich die Bürger in Stadt und Land schließlich ein Krankenhaus auf Universitätsniveau wünschten und das kostet. Wann haben die Bürger dies gefordert? Für Investitionen in Kranken- und Pflegehäuser ist das Land und nicht der Bund zuständig.
Wo ist eigentlich die bayerische Gesundheitsministerin, wenn in ihrem Wahlkreis ein Desaster in der medizinischen Versorgung aufkommt, das droht etliche Gemeinden in finanzielle Not zu bringen? Lösungsansätze fehlen, stattdessen werden Präventionsvideos recycelt, die bereits von Sozialverbänden und Krankenkassen existieren.
30.11.2024
Leserbrief zum Main-Echo Artikel vom 16.11.2024
„Alzenau steht weiter ohne Haushalt da“
Leider ist schon die Überschrift falsch. Alzenau hat am 07.02.24 seinen Haushalt 2024 beschlossen und dieser hat weiterhin Gültigkeit. Ein Nachtragshaushalt war und ist nach den aktuellen Zahlen nicht nötig. Der Kämmerer erläuterte, dass Kassenkredite, über die im Februar 2024 beschlossene Kreditermächtigung hinaus, nicht erforderlich sind, überplanmäßigen Gewerbesteuereinnahmen von EUR 2,2 Mio. sei Dank.
Wozu also einen Nachtragshaushalt rückwirkend zum 01.01.2024?
Ein Nachtragshaushalt muss „unverzüglich“ beschlossen werden, wenn absehbar ist, dass der Haushalt ohne eine Änderung nicht ausgeglichen sein wird. Einzige Änderung ist aber die Erhöhung der Kreditlinie, die Angabe gemäß nicht gebraucht wird.
Im September hat der Bürgermeister ohne Kompetenz, die eingeräumte Kreditlinie mit fast EUR 4 Mio. überzogen. Darüber hat er nicht berichtet, als er die Haushaltssperre am 19.09.24 verkündete. Warum wurde damals nicht unverzüglich berichtet und gehandelt?
Durch einen rückwirkenden Nachtragshaushalt zum 01.01.24 soll diese Kompetenzüberschreitung nachträglich vom Stadtrat genehmigt werden.
Das steht aber nicht in der Vorlage.
Zu Recht hat die Mehrheit dieses Ansinnen abgelehnt.
Oder braucht der Kämmerer doch den höheren Kreditrahmen von EUR 8 Mio., um die ein oder andere vielleicht in den Büchern schlummernde Überraschung zu Weihnachten noch bezahlen zu können?
26.11.2024
siehe auch unser Artikel : Rückgrat im Stadtrat vom 14.11.2024