Preview Haupt- und Finanzausschuss 17.07.25
Finanzwende und Haushaltsgenehmigung lassen auf sich warten
Jahresergebnis 2024 um 748 TEURO schlechter als noch am 18.12.24 angesetzt
Der HuF tagt am 17.07.25, 18.00 Uhr ausnahmsweise in der Karl-Amberg Mittelschule.
Eine volle Tagesordnung führt dazu, dass die Veröffentlichung des Gutachtens zu künftigen Pensionsverbindlichkeiten noch nicht, wie angekündigt, erfolgt.
Interessierte Bürger werden viel Sitzfleisch benötigen bevor in TOP 7 aktuelle Informationen zur Finanzlage der Stadt behandelt werden.
Über einen genehmigten Haushalt 2025 verfügt die Stadt nach mehr als 6 Monaten immer noch nicht.
Bis dahin gewährt die Kämmerei zunächst Einblick in das Ergebnis 2024.
Am 18.12.2024 beschloss der Stadtrat den Nachtragshaushalt 2024 in dem die Kämmerei einen Verwaltungsüberschuss von EUR 2,8 Mio. erwartete. Doch auf der Zielgeraden in den letzten zwei Wochen des Jahres hat sich das „operative Geschäft“, der Verwaltungshaushalt, um 748 TEURO bzw. 26 % verschlechtert.
Nur knapp 2.075 TEURO „erwirtschaftete die Stadt“ in 2024 und damit nur knapp mehr als die zur Tilgung notwendigen EUR 1,77 Mio.
Die „hohen Ausgabensumme im Vermögenshaushalt konnten damit nicht ausgeglichen werden“, also musste man in 2024 an die Rücklagen ran.
Sogar ein „Bausparvertrag musste gekündigt werden“, um daraus „798 TEURAnsparguthaben entnehmen zu können“.
Wie hoch die Abschlussgebühr (üblich 1,0 – 1,6 % der Bausparsumme) dafür war, die damit futsch ist, werden Wir-Buerger-Alzenau nachfragen.
Den Rücklagen sollen EUR 5,4 Mio. entnommen werden und dabei wird schon ein Sollfehlbetrag von 436 TEURO angesetzt, der in 2025 auszugleichen ist. Ein Fehlstart ins neue Haushaltsjahr 2025.
Und das alles, trotz einer „Rekordeinnahme bei der Gewerbesteuer in 2024“, wie die Kämmerei mitteilt.
Wie es bisher in 2025 lief, wird erst in der Sitzung am 17.07.25 zu erfahren sein.
Zahlen dazu sind noch nicht veröffentlicht, der Schleier wird erst im HuF gelüftet.
Wir-Buerger-Alzenau sind gespannt, ob das enge Monitoring, dass die „neue bürgerliche Mehrheit im Stadtrat“, die dem Haushaltsentwurf 2025 zustimmte, ankündigte schon greift und wie man dies anhand eines nicht existierenden Liquiditätsplan „monitored“.
Wie schnell ist ein Jahr vergangen und die benötigten Erlöse aus Grundstücksverkäufen i.H.v. EUR 2,8 Mio. lassen noch auf sich warten.
Und auf dem „rock“ grünt es schon wieder mannshoch.
Davor geht es in der never-ending-story wieder einmal um Friedhofsgebühren, „Schülerbeförderung durch Eigenleistung“ und einen neuen „Verkaufswagen im Generationenpark“.
Informierte und interessierte Bürger sollten sich die Sitzung des HuF nicht entgehen lassen.
15.07.2025
Team „Stadt Alzenau“
Ganztägiges Betriebsfest zum Wochenausklang
„Ein bisschen Spaß muss sein“
„Wegen Personalveranstaltung am 11. Juli 2025: Rathaus und städtische Einrichtungen geschlossen“
In schwierigen Zeiten liest man oft, dass ein Betrieb zu einer Personalveranstaltung einlädt. Die Geschäftsleitung verkündet dann meist, dass schwierige Situationen schwierige Maßnahmen erfordern.
Hat der Bürgermeister die Mitarbeitenden auf die kommenden Jahre und unausweichliche Einschnitte angesichts der desolaten Haushaltssituation hingewiesen? Hatte nicht erst vor einigen Tagen der Stadtrat eine Einsparung bei den Pflegekosten der Friedhöfe durch die Stadtwerke gefordert? Hat der Bürgermeister die Signale verstanden?
Weit gefehlt.
Alle städtischen Einrichtungen, mit Ausnahme Bäder, Recyclinghof und Grünabfallplätze, mussten geschlossen werden, um ganztags eine
480-Mitarbeiter-Team-building-Maßnahme
in Albstadt durchzuführen (auch wenn wahrscheinlich nicht alle anwesend waren).
Wer schon einmal im Team arbeitete oder vielleicht sogar ein Team geführt hat (also Führungskraft war), der weiß, wie wichtig ein funktionierendes Team ist.
Gerade, wenn Teams neu zusammengestellt werden oder neue Mitglieder dazustoßen, raten Personaler zu solchen Maßnahmen. Gemeinsam mit „coaches“ soll bei derartigen Veranstaltungen der Teamgeist erweckt oder gesteigert werden, um Abläufe effizienter zu machen.
Gegenseitiger Respekt und Vertrauen sollen spielerisch gefördert werden.
Aber gleich eine Team-building-Maßnahme mit hunderten von Mitarbeitenden?
Welcher Teamspirit wird gehoben, wenn bspw. Mitarbeiter des Forstamtes gemeinsam mit Kolleg/inn/en aus dem Einwohnermeldeamt am Tischkicker „krökeln“?
Flutscht es künftig besser, wenn die Kinderbetreuerin mit dem Mann vom Bauamt auf einen XXL-Ski gebunden wird?
Oder handelte es sich doch eher um ein Betriebsfest, statt um eine Personalmaßnahme?
Ältere Berufstätige werden sich vielleicht an solche, vom Arbeitgeber veranstaltete und bezahlte, Events erinnern. Meist freitags nach Dienstschluss traf man sich freiwillig in zwangloser Atmosphäre.
Doch diese Zeiten sind lange vorbei, für die meisten Berufstätigen jedenfalls.
Der Rotstift schlug vielerorts erbarmungslos zu.
Nicht so beim Arbeitgeber „Stadt Alzenau“.
Dort werden sogar Mitarbeitende, die sich entschieden haben das Team zu verlassen, um eine „neue berufliche Herausforderung zu suchen“, in die Teambuildingmaßnahme integriert, wie auf den zahlreichen Bildern des Spaßevents zu sehen ist.
Weniger Spaß dürften die berufstätigen Eltern gehabt haben, die sich für diesen Tag um eine Kinderbetreuung bemühen mussten oder vielleicht einen Tag Urlaub investieren mussten.
Wir-Buerger-Alzenau hoffen natürlich, dass sich diese Veranstaltung auch für uns alle rechnet, durch künftig noch besseren und freundlicheren Service im Rathaus.
Bei Personalkosten von ca. EUR 24 Mio. im Jahr und 249 Werktagen in Bayern in 2025, kostet uns Bürger das
Stadtpersonal pro Tag ca. 96.000 EUR.
(Aus Vereinfachungsgründen haben wir die geöffneten Bäder und Grünabfallplätze und den Recyclinghof dabei in der Rechnung vernachlässigt.
Ebenso, dass an manchen Samstagen das Rathaus auch geöffnet ist.)
Die Eventkosten, Auf- und Abbau durch die Stadtwerke, Spielevorbereitungen und Catering fallen da kaum noch ins Gewicht.
Welcher Unternehmer in Alzenau, der fleißig Gewerbesteuern zahlt , würde einen ganzen Tag seinen gesamten Betrieb schließen für eine Teambuildingmaßnahme?
Die Politik diskutiert, ob in Deutschland ein weiterer Feiertag gestrichen werden muss, um den Unternehmen wirtschaftlich unter die Arme zu greifen und die Alzenauer Bürger gönnen sich das Gegenteil, auch wenn sie nicht gefragt wurden.
Da hat jemand den Knall noch nicht gehört.
13.07.2025
Gutes Gefühl
Wir-Buerger-Alzenau schauen genau hin, wenn’s um unser Geld geht.
Der Stadtrat ist da großzügiger.
Nur vier Bürger harrten am 03.07.25 nach einem ergebnislosen zweistündigen Stadtrats-workshop (unser Artikel „Im Kreis drehen“) bis zum wichtigsten Thema zur Alzenauer Finanzlage, dem Bericht der örtlichen Rechnungsprüferin, aus.
Im „rats-recap“ und in der Lokalzeitung wurde darüber nicht berichtet.
Wir-Buerger-Alzenau sind auch gespannt, ob der Rechnungsbericht, wie in der Vergangenheit üblich, veröffentlicht wird.
Zwei „Prüfungsthemen“ waren es uns wert so lange zu warten.
Host-town-event und Rathaus Anbau.
Treue Leser erinnern sich sofort an unsere Artikel
„Oh wie schön ist Paraguay“ und „Das neue Trau(rige) Zimmer“.
Neuen Lesern werden diese Artikel ebenfalls empfohlen.
Worum geht es?
Mit viel PR hat sich Alzenau in 2023 als „Home-town“ für eine Delegation von 80 Teilnehmern aus Paraguay an den „Special-Olympic-World-Games 2023“ präsentiert. Mit den Funktionären vor Ort hatte man schon vorher gute Kontakte geknüpft.
Doch als wir nachforschten, auf welcher Basis der Stadtrat darüber entschieden hatte, war Nichts zu finden. Der Bürgermeister und sein Vorgänger hatten eigenmächtig, ohne den Stadtrat zu fragen, darüber entschieden.
Am 28.11.2024 fragten wir daher in der Bürgerfragestunde nach den Kosten des Events der Stadt Alzenau.
Schriftlich hatte der Bürgermeister mitgeteilt, dass sich die Kosten auf 44 TEUR beliefen und nach Spenden noch 16 TEUR als Aufwand der Stadt entstanden sind.
Die Rechnungsprüferin stellte nun fest, dass sich die Kosten auf 60 TEUR beliefen und Sponsoreneinnahmen von 34 TEURO erzielt wurden.
Aufgrund unserer Nachfrage am 28.11.24 wollte sich der Bürgermeister nochmals erkundigen, ob sich der Landrat gerne an den Kosten beteiligen wolle, denn eine schriftliche Vereinbarung über die Kooperation mit ihm gab es nicht, so die Rechnungsprüferin.
Und tatsächlich.
Am gleichen Tag des Rechnungsprüfungsbeginns im Dezember 2024, also nach unserer Anfrage, schickte der Bürgermeister dem Landrat eine Rechnung und die später auch beglichen wurde.
25.000 EUR Kosten darf der Bürgermeister nach der Geschäftsordnung selbständig für Sportveranstaltungen der Stadt entscheiden.
Ob damit Aufenthalte von Teilnehmer eines Sportevents in Berlin oder eher „lokale Sportveranstaltungen“ gemeint sind, sollte der künftige Stadtrat klarstellen.
Wir-Buerger-Alzenau klärten den Sachverhalt auf und reklamieren daher diese Kostenreduzierung durch die späte Zahlung des Landrates (18 Monate nach dem Event) für uns. Wo war der Stadtrat in dieser Zeit?
Auch über die Kostenerhöhung beim Rathausanbau äußerte sich die Rechnungsprüferin. Durch eine unabgestimmte nachträgliche Änderung im Belegungsplan der 3 Geschosse im Anbau seien der Stadt Mehrkosten von 58 TEURO + x entstanden.
Übersehen hat die Rechnungsprüferin in Ihrem Bericht, dass es eine weitere, viel umfangreichere Änderung der Nutzung gab.
Denn ursprünglich wurde den Alzenauer Bürgern das OG als „neuer Ort für Heiratswillige verkauft“. Nach dem Tausch der Ringe treten die frisch Vermählten auf die Terrasse und blicken hinab auf die grüne Kahlaue.
Doch dieser Stadtratsbeschluss überzeugte den Bürgermeister und seine Stadtverwaltung nicht. Dort muss ein Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter hin und statt von Hochzeitsgesellschaften, kann die Terrasse von den Mitarbeitern für einen gemeinsamen „sun-downer“ genutzt werden.
So ein „Incentiv“ motiviert die Mitarbeiter doch ungemein.
„Sollen sie mich doch rügen“ antwortete der Bürgermeister trotzig auf unsere Nachfrage, dass doch ein Mehrheitsbeschluss des Stadtrates dagegensteht. So berichtete das damals kritische Main-Echo am 24.03.2024 „Heiraten in Alzenau doch ohne Terrasse“.
Einen formalen „veröffentlichten“ Änderungsbeschluss haben wir bis heute nicht finden können.
Ob bei diesen zusätzlichen Umbaukosten (bspw. auch eine hochwertige Küche), auch der Wechsel der Personalabteilung ins „traditionelle Trauzimmer der Stadt mit Blick auf die Kirche“ von der Rechnungsprüferin auch berücksichtigt wurde oder das im Bericht 2024 steht, wissen wir nicht.
Immerhin müssen sich „Heiratswillige“ das Ja-Wort nicht im Zwischenbereich vor dem Kassenhäuschen, wie von der Stadtverwaltung ursprünglich vorgeschlagen, geben. Das war selbst dem Stadtrat zu viel.
Die ehemaligen Büros der Personalabteilung wurden umgebaut und vermitteln nun ein
„ICE-Großraumwagen-feeling“,
wie ein Bürger bei der Präsentation der Bilder spontan urteilte.
Zwar hat der Bürgermeister bei Bauten nur eine Handlungsgrenze von 25 TEUR, aber man dürfe nicht die Gesamtzusatzkosten sehen, sondern müsse die Grenze je „Kostenposition“ betrachten, so die CSU-Mitglieder im Rechnungsprüfungsausschuss.
Geschickt portioniert lassen sich so größere Bauten auf kurzem Entscheidungsweg des Bürgermeisters stemmen.
Kreativität ist in diesen Zeiten gefordert.
Das Einzelgewerk muss nur unter 25 TEURO bleiben.
Konsequenzen hatte das alles für den Bürgermeister, trotz der von der Prüfungskommission mit Mehrheit festgestellten Pflichtverstößen, übrigens nicht, denn der Stadtrat hat ihm die Entlastung erteilt.
Schon zur Jahresrechnung 2022 stellte die Rechnungsprüferin zum Umgang mit dem Vermögen der Alzenauer fest:
„Im Falle einer Wirtschaftsprüfung in der freien Wirtschaft würde man von einem Ausweis-Problem sprechen, die Stichprobe angesichts einer Fehlerquote von über 20 % deutlich ausweiten und das Risiko für das interne Kontrollsystem als „hoch“ einstufen.
Da es sich im vorliegenden Fall jedoch nicht um ein börsennotiertes Unternehmen, sondern um eine Kommune handelt, haben wir geringere Maßstäbe angelegt.“
Heißt auf Deutsch: „Ist ja nur das Geld der Alzenauer Bürger und Steuerzahler.“
07.07.2025
Im Kreis drehen
Nichts bewegt, aber gut, dass wir nochmal darüber gesprochen haben.
Bürger „können“ nicht belastet werden, also weiter mit schuldenfinanzierten Verlusten bis der Sparkommissar kommt
„Wer sich im Kreis dreht, kommt nicht an“,
so lautet ein Sprichwort, das erklärt, warum manche nicht vorankommen.
Ein praktisches Beispiel konnte man in der Stadtratssitzung, eher wohl ein work-shop, am 03.07.25 beobachten. Zwei Stunden wurde über Friedhofsgebühren und Grünabfallplätze diskutiert um am Ende „Alles beim Alten“ zu lassen.
Eine „Neuerung“ wurde aber dann doch gefunden:
Mit großer Mehrheit stimmte der Stadtrat dafür, die Grünabfallplätze künftig durch ehrenamtliche Alzenauer (innovatives Personalkonzept) beaufsichtigen zu lassen.
Doch der Reihe nach:
Für viel Geld (wie viel genau, wird nicht verraten) hat man eine externe Beratungsgesellschaft beauftragt, eine neue Friedhofsgebührensatzung zu kalkulieren. Denn die Kosten der Friedhöfe kennen seit Jahren nur eine Richtung. Steil nach oben himmelwärts.
Die haushaltsrechtliche Gesetzesvorgabe besagt, dass die Bestattungseinrichtungen kostendeckend kalkuliert werden sollen, d. h.
die „Nutzer“ (klingt komisch, ist aber der korrekte Verwaltungsbegriff) haben mit den Gebühren die Kosten zu decken.
Nutzer sind die Beigesetzten und deren trauernde Angehörigen.
Die Kosten liegen bei ca. 900 TEURO im Jahr.
Statistisch starben zuletzt etwa 200 Alzenauer im Jahr, d. h. 4.500 EUR pro Sterbefall sind zu finanzieren. Doch so leicht lässt sich das nicht rechnen.
Die Bestattungsarten sind unterschiedlich und verursachen daher auch unterschiedliche Kosten. In Alzenau vom Einzelgrab, Familiengrabstätten, bis zur Urnengemeinschaftsgrabstätte und Baumbestattung.
Ein Pauschalpreis kaum möglich.
Doch bei einem jährlichen Defizit von ca. 500 TEURO übernehmen im Ergebnis alle Alzenauer pro Sterbefall etwa 2.500 EUR. Zuletzt sollen sich 88 % der Bestatteten für eine Urnenbestattung ausgesprochen haben.
Eine Verzehnfachung der Kosten für ein Einzelgrab, dass „sei den Alzenauer Bürgern nicht zumutbar“, so der Tenor aus der „Christlichen Fraktion“ im Stadtrat.
Aber wenn man den Alzenauer Bürgern diese Kostensteigerung nicht zumuten kann, wer zahlt denn dann die restlichen Verluste?
Natürlich alle Alzenauer Bürger und nicht nur die „Nutzer“.
Eine Erkenntnis, die eigentlich kein betriebswirtschaftliches Studium erfordert.
Bei einer Kostenkennzahl (leider wird das von den Alzenauer Bürgern bezahlte externe Gutachten nicht veröffentlicht) liegt man als Kommune zwischen 2.000 EUR und 3.000 EUR im grünen Bereich.
Alzenau liegt dort deutlich über 5.000 EUR.
Doch zur Kostenüberprüfung wurde der externe Berater nicht beauftragt.
„An die Kosten müsse man ran, denn 470 TEURO Erstattung an die Stadtwerke ist zuviel“, so ein Stadtrat.
Aber dann müssten diese „Stadtwerkeleistungen“ in anderen Positionen verrechnet werden, so der Bürgermeister und man habe nichts gewonnen.
Den „Aha-Effekt im Stadtrat“ konnten die Zuhörer mit Händen greifen.
Mitarbeiter die 4 Monate als Bademeister tätig sind, aber 12 Monate den Kosten des Meerhofsee zugerechnet werden. Stadtwerkeleistungen, die nur noch zum Teil auf Veranstaltungen verrechnet werden dürfen (Deckelung), werden in anderen Kostenpositionen gebucht.
Ein Hase-Igel-Spiel, dass der Stadtrat nicht gewinnen kann.
Viele Stadträte haben eigene „Vorschläge eingebracht“, wie die Bestattungsleistungen zu bepreisen wären.
Mal hier etwas mehr, dafür da etwas weniger.
Sogar Abzinsungsmodelle wurden als der Stein des Weisen verkauft, dabei wäre gerade umgekehrt eine Indexierung, also ein Inflationszuschlag auf die Gebühren, richtig.
Denn was sind in 25 Jahren bspw. noch 90 EUR (Gebührensatz Einzelgrabstätte pro Jahr) wert? Abzinsung in der Kameralistik hat keinen Wert.
Fazit im Stadtrat:
„Die externe Beratungsgesellschaft muß nochmal, für weiteres Honorar, ran und insbesondere die Nutzung des „Kolumbarium“ soll dann genauer bepreist werden.
Nicht zu wissen, was ein Kolumbarium ist, ist keine Schande.
Einige Anwesende mußten spontan googlen.
Wir-Buerger-Alzenau liefern die Info:
In 2019 wurde in Alzenau ein Kolumbarium (sieben mit Jura-Marmor verkleidete Stelen) für 120 TEURO errichtet, das Platz für 252 Urnen bietet.
So wurde das Thema zurück in den Ausschuss verwiesen, bis zum nächsten Stadtrats-work-shop „Friedhofsgebühren“.
Den Vorschlag, Ehrengräber künftig nicht unbegrenzt kostenfrei zu stellen, sondern nur 15 Jahre, wiederholte eine CSU-Stadträtin diesmal nicht.
Und auch beim nächsten heißen Eisen, das es zu lösen gilt, hat der Stadtrat keine Lösung.
6 x 10.000 EUR Unterdeckung pro Platz und Jahr suchen eine Lösung.
Leider wurde schnell klar, die Entscheidungsbasis der Vorlage, ist unzureichend. Braucht es nun 20.000 EUR Investition in den Grünabfallplatz Kälberau oder reicht ein bisschen „Ruckeln an der Prellwand?
Warum eigentlich hat der kleinste Ortsteil den größten Pro-Kopf-Anfall von Grünabfall? Sind da Grenzgänger unterwegs, die sich die hessischen Gebühren sparen wollen?
Der Landrat gebe klare Vorgaben, wie viel Stunden geöffnet sein muß.
Ob Sommer oder Winter.
Maximal 1 Stunde die Woche (pro Platz) könnte man noch einsparen.
Ein bahnbrechendes Personalkonzept kam online in die Runde.
„Wenn über 1.200 Alzenauer sich für den Erhalt mittels Unterschriftenaktion einsetzen, dann könnte man die Bürger doch als „ehrenamtliches Grünabfallplatzpersonal“ einsetzen und so Personalkosten sparen.
Diese innovative Idee aus den eigenen Reihen hat die überwältigende Mehrheit (21:3) des Stadtrates überzeugt und so hatte die Stadtratsitzung nach fast zwei Stunden doch noch ein vorzeigbares Ergebnis.
06.07.2025
Chance vertan
Keine Lösung bei Verlusten aus Friedhöfen
Sparwille im Stadtrat nicht vorhanden
Keine unangenehmen Wahrheiten, so kurz vor der Wahl
„Eine umfassende Kalkulation der Friedhofsgebühren liegt bereits mehrere Jahrzehnte zurück.“
So beginnt der Antrag auf Neufassung der Friedhofssatzungsgebühren im Alzenauer Stadtrat. Nach dem Rechenwerk des Kämmerers hat Alzenau im Jahr 2023 insgesamt einen Verlust i.H.v. 671 TEUR im Bestattungswesen „erwirtschaftet.
Selbst ohne neue Gebührensatzung plant Alzenau in 2025 und 2024 mit (Gebühren-)Einnahmen i.H.v. 403 TEUR, gegenüber den Ist-Einnahmen 2023 von 240 TEUR. Ambitioniert nennt man das wohl.
Trotz dieser vermeintlichen Einnahmensteigerung soll der Verlust in 2025 bei 560 TEURliegen, denn die Ausgaben steigen auf 963 TEUR.
Natürlich sind das Bestattungswesen und Friedhöfe ein Thema, das mit vielen Emotionen verbunden ist.
Die eigene Endlichkeit wird mit zunehmendem Alter bewusster.
Der Umgang damit ist eine ganz persönliche Entscheidung.
Mancher klärt das für sich zu Lebzeiten, andere überlassen die Entscheidungen den Hinterbliebenen.
Grundsätzlich sollen Friedhöfe als kostendeckende Einrichtungen geführt werden, so der bayer. Kommunale Prüfungsverband.
Will (und muß) man den Verlust reduzieren, gibt es nur zwei Stellschrauben.
Ausgaben runter oder Einnahmen hoch.
Die Planung und Festlegung der Einnahmenseite (Gebührensatzung) ist komplex und so hat sich die Stadtverwaltung von einer externen Gesellschaft beraten lassen. Diese hat festgestellt, dass
„die bisherigen Gebühren lediglich etwa 29 % der tatsächlichen Kosten decken. Die nun zu erwartenden Einnahmen werden in den nächsten zwei bis drei Jahren eine Deckungsquote von etwa 48 % erzielen.“
Warum sollen alle Alzenauer 50 % der Friedhofskosten tragen, unabhängig davon für welche Bestattung sie sich persönlich entscheiden?
Viele werden es pietätslos empfinden, wenn bei diesem Sachverhalt vom „Kostenverursacherprinzip“ gesprochen wird, aber das ist unvermeidlich, wenn Kostendeckung erwartet wird.
Doch warum kostet die Sarggrabstätte für 25 Jahre 2.250 €, während eine Baumgrabstätte für 10 Jahre bei 3.750 €, also bei gleichem Zeitraum bei 8.437,50 € liegt?
In den naheliegenden „Friedwäldern“ kann man „zeitlich unbefristet“ Baumbestattungen für ca. 2.000 EUR erhalten, je nach Baum.
Für alle Bestattungen gleich ist die „Verwaltungsgebühr je Bestattung i.H.v. 115,82 €“. Und wer das Grabnutzungsrecht vorzeitig zurückgibt, zahlt dafür eine Verwaltungsgebühr i.H.v. 29,03€.
Das nennt man wohl deutsche Gründlichkeit der Verwaltung und der Aufwand wird mit der Stoppuhr ermittelt.
Alternativ hätte man auch an der Ausgabenseite arbeiten können.
Doch mit Sparen hat es die aktuelle Stadtratsmehrheit nicht so, wie schon seit Jahren zu verfolgen ist. In jeder Haushaltsrede wird seit Jahren der Sparwille immer und immer wieder hoch und heilig versprochen, um dann doch erst im nächsten Haushaltsjahr damit anzufangen.
So wie nun auch im Haushaltsjahr 2025.
Sparmaßnahmen 2025? Fehlanzeige.
Stattdessen gebetsmühlenartig das Klagelied, „es geht allen Kommunen schlecht und es braucht mehr Geld aus Berlin und München.“
Von wem fließt denn zunächst das Geld nach Berlin und München?
Das kann nur von uns Steuerzahlern kommen, denn das Vermögen der Familie „Sonder“ ist mit demnächst zusätzlich über EUR 1.000 MRD (oder: eine Billion) schon arg strapaziert.
In Alzenau gönnt man sich immer weitere Schulden auf Kosten der nächsten Generation(en):
Eine Bibliothek für 850 TEURO,
Eine Musikschule für 335 TEURO,
Schwimmbäder für ca. EUR 1 Mio.,
Friedhöfe für ca. 560 TEURO (s. o.),
Gaststätten und Kino für 300 TEURO,
Stadtfest, Burgfestspiele und Weihnachtsmarkt,
usw., usw.
Das sind die ausgewiesen Jahresverluste und nicht die Kosten vor Einnahmen.
„Nein Sparmöglichkeiten sind keine erkennbar oder alle ausgeschöpft“, so die Stadtoberen.
Das Einzige, was sich die „neue bürgerliche Mehrheit im Stadtrat“ spart, sind Tilgungen der von Ihnen aufgenommenen Darlehen.
Das dürfen die Kinder und Kindeskinder machen, damit sie früh lernen, mit Geld umzugehen.
Wegen der schrecklichen Tragödie am Donnerstag abend wurde die Stadtratssitzung unterbrochen und wird am 03.07.2025, 19.00 Uhr fortgesetzt.
Alzenauer Bürger haben damit die Chance die Diskussion und Beschlussfassung zur Friedhofsgebührensatzung im Rathaus zu verfolgen und man erfährt, was eine „Ehrengrabstätte“ ist.
Und über die Grünabfallplätze wird auch verhandelt.
28.06.2025
Die Maus erklärt Pensionen
Pensionsverbindlichkeiten verständlich dargestellt
Kein Speck für künftige Mäusegenerationen
EUR 6 Mio. müsste die Stadt Alzenau für Ihre künftig auszuzahlenden Pensionen zurücklegen, so das finanzmathematische Gutachten der BVK (Bayerische Versorgungskammer). Nicht jeder hat Mathematik studiert, um das zu verstehen. Die Zeiten in denen Arbeitsgeber ihren Mitarbeitern noch eine Betriebsrente obendrauf gönnten, sind auch schon länger vorbei.
Was bedeuten also die Zahlen des BVK? Dafür fragen wir die Maus, die uns das stark vereinfacht, aber verständlich erklären könnte:
Auch eine Maus geht einmal in Rente und sie meint, im Alter benötigt sie ca. 1.000 EUR im Monat für Käse und Speck. In der Familie der Maus werden im Schnitt alle sehr alt, so dass sie mit 21 Jahre wohlverdiente Rente rechnet.
Die Rente bekommt die Maus aber nicht vom Bundesarbeitsminister (ob der nun Heil oder Bas heißt), sondern sie muss selbst dafür vorsorgen.
21 x 12 x 1.000 EUR = 252.000 EUR
braucht die Maus also voraussichtlich für ihren Lebensabend.
Da sollte sie früh mit dem Sparen anfangen, etwas zurücklegen / -stellen. Daher heißt das „Rückstellung bilden“.
Nehmen wir an, es dauert noch 10 Jahre bis die Maus „in Rente geht“. Wenn sie also sofort anfängt jährlich 25.200 EUR „zurücklegt“, dann sind die 252 TEURO zusammen.
Zum Glück gibt es 6 % auf‘s Ersparte (den sog. Anlagezins), jedenfalls in der finanzmathematischen Theorie.
Wenn die Maus daher am 01.01.2026 auf ihr Sparbuch 140 TEURO legt, dann würde der Rest der Zins und Zinseszins bis zum 01.01.2036, ihren Renteneintritt, machen.
"Et voilà", 252.00 EUR liegen für die Rente bereit.
Es kommt aber noch besser:
252.000 TEURO bringen bei 6 % Zins jedes Jahr 15 TEURO Zins, also mehr als die Maus verbraucht.
Also muß die Maus gar nicht so viel ansparen, es reicht ein Teil(wert) davon.
Natürlich alles ohne Kapitalertragssteuer gerechnet, die gibt es im Mäuseland zum Glück nicht.
In der Mäusewelt und der Finanzmathematik gibt es 6 % Anlagezins.
Davon können wir in der realen Welt nur träumen.
Es soll Sparer geben, die nur 2 % auf ihr Erspartes bekommen.
Die müssen dann am Anfang 206 TEURO einzahlen und 10 Jahre sparen, Aus den Zinsen (2% von 252 TEURO = 5 TEURO) kann man auch auf Dauer nicht leben.
Was heißt das nun für die Stadt Alzenau?
„Zurückgelegt“ hat die Stadt Alzenau nichts, was 6 % Zinsen bringen könnte.
Hinzukommt, dass die durchschnittliche Beamtenpension in Bayern aktuell bei 3.240 EUR brutto im Monat liegt und nicht bei 1.000 EUR, wie bei der Maus.
On-top kommen noch Beihilfezahlungen, also Krankenversicherungsbeiträge, weil, die übernimmt der Dienstherr für „seine Beamten“.
Also alles noch viel schlimmer als in unserem Mäuse-Beispiel.
Man könnte auch anders rechnen:
Bruttopension und Beihilfe summieren sich im Durchschnitt auf 4.000 EUR im Monat, also ca. 48.000 EUR im Jahr. Und wenn man statistisch gesehen im Schnitt die Pension 21 Jahre genießt, dann hat die Stadt pro Beamten nachlaufende Kosten von
21 x 48.000 EUR = 1.008.000 EUR.
Das sollten sich die Stadträte beim nächsten Mal klar machen, bevor sie mal nebenbei im Stellenplan zusätzlich 2,6 Beamtenstellen beschließen, wie im Haushalt 2024, weil, der Bürgermeister meint,
„jeder Deutsche habe ein Grundrecht auf eine Beamtenstelle“.
So erklärte der Bürgermeister am 26.09.2024, weshalb er statt nur vier notwendigen Beamtenstellen, künftig 16,6 Beamtenstellen wollte.
24.06.2025
Update 26.06.25:
Das Gutachten soll am 17.07.2025 im HuF-Ausschuss behandelt und dazu vorab veröffentlicht werden. Wir-Buerger-Alzenau bleiben dran.
Transparenz und Austausch
Bürgerrechte und Transparenz
Gemeinsam Verantwortung übernehmen
In einer Zeit zunehmender Polarisierung und schriller politischer Töne haben wir von "Wir-Buerger-Alzenau" uns bewusst für einen anderen Weg entschieden:
sachlich, lösungsorientiert und rechtlich fundiert.
Nur wer auf einem sicheren Fundament steht, kann politische Inhalte glaubwürdig vermitteln – und Vertrauen zurückgewinnen.
Bereits im Vorfeld der anstehenden Kommunalwahlen haben wir den Dialog gesucht:
Mit der Stadt Alzenau, den Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat
sowie mit dem Landratsamt.
Unser Ziel: eine Kultur des konstruktiven Austauschs, die es uns erlaubt, unsere Ideen für Alzenau offen darzulegen – und umzusetzen. Denn wir wollen Alzenau wieder zu dem Ort machen, den wir kennen, lieben und mitgestalten möchten.
Bürgerrechte und Transparenz
In unserer Arbeit stoßen wir immer wieder auf rechtliche Hürden – insbesondere dort, wo der Bürger nicht direkt klagebefugt ist. Das liegt an der Struktur des deutschen Verwaltungs- und Verfassungsrechts. Doch ein Thema ist uns besonders wichtig:
das Recht auf Auskunft, wie es in Art. 38 und Art. 39 des Bayerischen Datenschutzgesetzes (BayDSG) verankert ist.
Kaum bekannt, aber äußerst relevant:
Dieses Recht gibt Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, Einblick in Verwaltungsentscheidungen zu erhalten. Wir haben davon Gebrauch gemacht und einen entsprechenden Antrag an die Stadt Alzenau gestellt. Ob diesem stattgegeben wird, ist offen – aktuell verweigert die Stadt laut einem Bericht vom 08. Juni 2025 (Nick Höfler) die Auskunft.
Dennoch ist Bewegung in der Sache:
So wurde offenbar der Fachbereichsleiter des Bayerischen Städtetags mit einer Anfrage dazu befasst – ein kleiner, aber bedeutsamer Fortschritt.
Haushalt auf dem Prüfstand
Ein weiteres Anliegen betrifft die kommunale Haushaltsführung. Gemeinsam haben wir den aktuellen Haushaltsentwurf der Stadt juristisch geprüft. Unsere detaillierte Analyse mit Verweisen auf Urteile, Fachliteratur und Kommentare haben wir der Kommunalaufsicht beim Landratsamt übermittelt.
Zwar haben Bürgerinnen und Bürger keinen unmittelbaren Anspruch auf ein Einschreiten der Behörde – aber unser Anliegen fußt auf einem Grundrecht, das oft übersehen wird:
Art. 17 Grundgesetz, das sogenannte Petitionsrecht.
Es erlaubt jedem, sich mit Anregungen oder Beschwerden an zuständige Stellen zu wenden. Genau das haben wir getan.
Die Antwort des Landratsamts war für uns ernüchternd. Doch sie bestätigt uns umso mehr darin,
für Recht, Transparenz und demokratische Kontrolle einzutreten.
Verantwortung beginnt im Amt
Wir haben der Kommunalaufsicht sämtliche relevanten Informationen zur Verfügung gestellt – juristisch klar und fundiert. Was damit geschieht, liegt nun in der Verantwortung der Aufsichtsbehörde. Doch wir möchten an eines erinnern: Beamte sind dem Gemeinwohl verpflichtet.
Sie leisten ihren Eid auf die Verfassung – und sind verpflichtet, auf erkannte Rechtsverstöße hinzuweisen. Das ist ein Grundpfeiler unseres Rechtsstaates – und das, was uns von der Willkür unterscheidet.
Gemeinsam Verantwortung übernehmen
In einer Demokratie lebt der Staat vom Mitwirken seiner Bürgerinnen und Bürger. Nicht immer ist der Weg einfach, oft auch rechtlich komplex – aber er ist notwendig, wenn wir Transparenz, Gerechtigkeit und Beteiligung ernst nehmen wollen.
Mit diesem Geist wollen wir weiterhin Verantwortung übernehmen.
Nicht aus Prinzip, sondern aus Überzeugung.
Für Alzenau,
für unsere Gemeinschaft und
für einen funktionierenden Rechtsstaat, in dem Beteiligung mehr ist als nur ein Kreuz auf dem Wahlzettel.
Bleiben Sie kritisch, bleiben Sie interessiert – und kommen Sie gerne auf uns zu. Denn nur gemeinsam entsteht der Wandel.
Wir wünschen Ihnen einen schönen Feiertag und sonnige Tage!
Nick Höfler (Ortsteil Hörstein)
18.06.2025
EUR 6 Mio. Verbindlichkeiten für Pensionäre
Ups, EUR 6 Mio. Schulden übersehen
Kann ja mal passieren
Der Alzenauer Schuldenberg wächst und wächst
„Die Pensionszahlungen wurden an den Bayerischen Versorgungsverband abgetreten. Da die Forderung ähnlich wie bei der Sozialversicherung und Zusatzversorgung bei den Beschäftigten abgetreten sind, wären sie in der Doppik nicht gesondert auszuweisen. Vielmehr ginge die Umlage in den laufenden Personalkosten auf und wären nicht einmal mehr mit einer gesonderten Haushaltsstelle ausgewiesen.“
antworte der Bürgermeister am 21. März 2024 in der Bürgerfragestunde, damals noch im Rahmen der Stadtratssitzung in Anwesenheit des gesamten Stadtrats. Nachzulesen im Amtsblatt Nr. 10, Seite 6 vom 17.05.2024.
Wir-Buerger-Alzenau hatten vorab schriftlich angefragt, wie hoch die künftigen Pensions- und Beihilfeverpflichtungen der Stadt Alzenau zum 31.12.2024 seien. Denn niemand kann alle Zahlen im Kopf haben.
15 Monate und einen Verwaltungsrechtsstreit später steht fest, diese
Aussage des Bürgermeisters war falsch.
Ob der Bürgermeister die richtige Antwort tatsächlich nicht kannte
oder
trotz Kenntnis nur falsch antwortete,
können und wollen wir-buerger nicht beurteilen.
Die Alzenauer Bürger müssen selbst entscheiden, welche Variante sie glauben und was dies über die Qualifikation zum Bürgermeister, als Leiter der Stadtverwaltung, aussagt.
Nun liegt das versicherungsmathematische Gutachten der BVK vor und soll den Bürgern auf der website der Stadt öffentlich gemacht werden.
Wir-Buerger-Alzenau haben die Zusammenfassung bereits erhalten.
Danach schuldet die Stadt Alzenau seinen heutigen und künftigen Pensionären, also Beamte in Rente, (Stand 31.12.2024) in Zukunft:
5.071.389 EUR an Pensionszahlungen und
726.957 EUR an Beihilfezahlungen (Krankenversicherungsprämien)
5.797.346 EUR,
bei einer weiteren jährlichen Steigerung von ca. 200 TEURO und einem unterstellten Anlagezins von 6 %.
Eine einfache Erläuterung der versicherungsmathematischen Zahlen bald in unserer Rubrik, „Frag die Maus“.
Lassen Sie sich keinen Bären aufbinden, wenn Ihnen der Bürgermeister erklärt, man müsse Nichts zurücklegen, weil man die Kameralistik und nicht Doppik nutze.
Die Pensionszahlungen muss die Stadt Alzenau, also wir Alzenauer Bürger, unabhängig davon zahlen, welches Rechnungswesen benutzt wird.
Bei der Doppik tritt der Umfang schon heute offen zu Tage, während in der Kameralistik die künftigen Kosten (Schulden) verschleiert werden können.
Was mussten wir uns nicht alles anhören, bevor nun endlich öffentlich wird, was an weiteren Verbindlichkeiten, neben den demnächst fast EUR 60 Mio. Bankschulden, die Stadt Alzenau schuldet?
Dieser Alzenauer Bürger habe nur ein „Steuerzahlerinteresse“, nur den „Wunsch nach schlichtem Informationsbesitz“ der „an bloße Neugier grenzt bzw. an ein nahezu rechtsmissbräuchliches Ausspähungsinteresse“,
ließ der Bürgermeister seine Anwälte vorwerfen.
Dabei hatten wir-buerger nur unser demokratisches Grundrecht auf Transparenz, also Information, eingefordert.
Und das mit Recht, wie das Verwaltungsgericht Würzburg feststellte.
Diese wichtige Information für die Alzenauer Bürger ist ein weiterer Beitrag auch zu den Alzenauer Demokratiewochen, denn
Demokratie ist Transparenz
17.06.2025
Warten auf den Haushalt 2025
Sogar seit Jahren selbstverständliche Informationen werden zurückgehalten.
Der Liquiditätsplan wird wieder versteckt.
Die gesetzlich vorgeschriebene Schuldenübersicht fehlt.
Wird der Landrat trotzdem den Haushalt 2025 genehmigen?
„Ohne einen genehmigten Haushalt gibt es kein Stadtfest 2025“,
so die klare Ansage des Bürgermeisters am 28.03.2025 nach der ablehnenden Entscheidung des Stadtrates zum Haushaltsentwurf vom Vortag.
Zwar hat der Stadtrat nun am 21.05.25 einem „veränderten“ Haushaltsentwurf mit der „Bürgerlichen Mehrheit“ zugestimmt, doch zur Wirksamkeit braucht es noch die Genehmigung des Landrates, denn Alzenau will wieder erhebliche neue Schulden machen und das muss vom Landrat genehmigt werden.
Denn der Landrat muss die Interessen aller Landkreisbürger im Blick haben. Eine Kommune, die über ihre Verhältnisse auf Pump lebt, gefährdet auch die Finanzen aller Kommunen im Landkreis, denn die müssen dann eine noch höhere Kreisumlage schultern.
Ob eine Kommune „über ihre Verhältnisse lebt“ kann mathematisch nicht eindeutig mit einer Formel berechnet werden.
Das ist in jedem Einzelfall zu entscheiden und der Kommunalaufsicht ist dabei großes Ermessen eingeräumt.
Kein Ermessen hat die Rechtsaufsichtsbehörde aber, wo das Gesetz klare Vorgaben macht, die zu erfüllen sind.
So schreibt Art. 65 Absatz 1 BayGO vor:
„Der Gemeinderat beschließt über die Haushaltssatzung samt ihren Anlagen in öffentlicher Sitzung.“
„ .. samt ihren Anlagen“ ist dabei zu lesen, wie
„... mit allen notwendigen Anlagen“.
Die Haushaltssatzungen der Stadt Alzenau haben seit vielen Jahren immer die gleichen „Anlagen“, nämlich einen Finanzplan, den Stellenplan, die Übersicht der Rücklagen, eine Vermögensübersicht, Übersicht über die Schulden, den Wirtschaftsplan der Stadtwerkeund eine Übersicht über die Entwicklung der Haushalte,
allesamt ordentlich durchnummeriert von 1 – 7 und mit besonders wichtigen Informationen.
So wurden auch in diesem Jahr schon zur ersten Abstimmung (27.03.25) und auch zur zweiten Abstimmung (21.05.25) einige Anlagen, nämlich
Finanzplan, Stellenplan und Wirtschaftsplan,
veröffentlicht und darüber in öffentlicher Sitzung beschlossen.
Doch zwei, seit Jahren zur Haushaltssatzung gehörende, Anlagen (früher eine, zuletzt zwei Anlagen) fehlten von Anfang an.
Nämlich die Anlagen 5) bzw. 5a), die
Übersicht der Schulden und der Schuldendienst Anlage 5)
und
die Darlehensübersicht Stadt Anlage 5a)
Eine kleine Unachtsamkeit oder wieder einmal nur eine Schlamperei im Rathaus?
Wohl kaum,
denn Wir-Buerger haben den Bürgermeister und die Stadtratsfraktionen mehrfach und vor Beschlussfassung auf das Fehlen dieser Anlage hingewiesen.
Schon vor der ersten Abstimmung am 27.03.25 haben wir am Vormittag die vorgenannten Personen auf das Fehlen hingewiesen.
Da der Haushaltsentwurf am 27.03.25 ohnehin abgelehnt wurde, ist dies nicht weiter schlimm.
Doch auch am 21.05.25, als die „neue bürgerliche Mehrheit“ den Haushalt durchwinkte, fehlten diese Anlagen und damit auch gesetzlich vorgeschriebene Informationen zur Verschuldung der Stadt.
Auch vor dem 21.05.25 haben Wir-Buerger den Bürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden auf das Fehlen der Unterlagen hingewiesen.
Hatte uns doch der Bürgermeister schon vor vielen Monaten dazu aufgefordert,
vorzeitig auf Fehler hinzuweisen und nicht hinterher die Schlaumeier zu spielen.
Und natürlich haben auch Wir-Buerger ein Interesse daran, dass der Haushalt nicht an Formalien scheitert.
Also haben Wir-Buerger am 16.05.25 und am 18.05.25 den Bürgermeister und die Stadträte auf das Fehlen der Anlage hingewiesen.
Problemlos hätten diese Anlagen noch veröffentlicht werden können, um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen.
Und selbst am Morgen nach der Sitzung haben wir den Bürgermeister und alle Stadträte schriftlich auf den gesetzlichen Mangel hingewiesen.
Leider ohne Erfolg!
Doch was steht in diesen Anlagen, dass sich die Entscheider so vehement gegen die seit Jahrzehnten erfolgte Veröffentlichung wehren und so die Genehmigung des Haushaltes durch den Landrat gefährden?
Diese Anlagen wurden immer veröffentlicht und können von jedem Bürger online eingesehen werden.
Darin sind sämtliche Darlehen der Stadt (auch die den Stadtwerken intern zugeordneten Darlehen) aufgeführt, jeweils mit den dazugehörigen erwarteten Zinsen und den Tilgungen des Haushaltsjahres.
Nicht immer war und ist diese Anlage vollständig gepflegt.
Bei den Zinsen waren die Angaben oft veraltet oder manchmal gar nicht enthalten.
Was wollen Stadtverwaltung und Stadtrat daher den Alzenauer Bürgern vorenthalten?
Mit ein bisschen Erfahrung können „echte“ Finanzexperten aus diesen Informationen Rückschlüsse auf die Finanzsituation der Stadt ziehen.
Wie verändert sich bspw. das Zinsniveau im Laufe der Zeit?
Müssen billige Darlehen am Ende der Zinsfestschreibung teurer prolongiert werden?
Wie hoch ist die Tilgungsrate?
Werden bspw. Darlehen tilgungsfrei bis zum Ende der Zinsfestschreibung vereinbart?
Man nennt das dann „Ballonrate“.
Das spart zwar Liquidität für sonst übliche Tilgung, führt aber zu einer dauerhaft hohen Zinsbelastung über die gesamte Laufzeit.
Weniger Tilgung spricht für enge, heißt knappe, Liquidität.
Wer nicht mindestens in Höhe des Werteverzehrs tilgt, der fährt sein Unternehmen auf Verschleiß (auch eine goldene Bilanzregel).
Den spärlich veröffentlichten Angaben zur Tilgung entnehmen Wir-Buerger, dass der Bürgermeister für um ca. EUR 10 Mio. höhere Darlehen, ca. 400 TEURO weniger Tilgung in den Stadtwerken plant. Dabei müssten doch ca. 5 % Tilgung auf die neuen Darlehn zu etwa 500 TEURO mehr Tilgung führen, und nicht weniger, nach Adam Riese.
Wir-Buerger sind gespannt, ob der Landrat den Haushalt 2025 der Stadt genehmigt, bei dem dann möglicherweise, auf wundersame Weise, mehr Anlagen angehängt sind, als am 21.05.25 beschlossen.
Übrigens.
Die Rechtsfolge des Verstoßes gegen Art 65 BayGO ist die Nichtigkeit des Haushaltsbeschlusses.
Ob der Bürgermeister trotzdem schon Verträge zum Stadtfest 2025 abgeschlossen hat?
Wir-Buerger-Alzenau wissen es (noch) nicht.
14.06.2025
Transparenz ist das Fundament demokratischer Kontrolle
Information für Alle – Wo ist das Problem?
Eine lebendige Demokratie braucht den offenen Dialog. Doch ohne Transparenz kann kein ehrlicher Diskurs entstehen – und genau daran fehlt es in Alzenau immer wieder.
Dabei ist der rechtliche Rahmen eindeutig: Artikel 52 der Bayerischen Gemeindeordnung legt fest, dass Sitzungen kommunaler Gremien grundsätzlich öffentlich abzuhalten sind. Nicht-öffentliche Beratungen sind nur in eng begrenzten Ausnahmefällen zulässig.
Umso irritierender ist es, dass in Alzenau regelmäßig Themen hinter verschlossenen Türen verhandelt werden – oft ohne nachvollziehbaren Grund. Die Häufung solcher intransparenter Sitzungen wirft Fragen auf und untergräbt das Vertrauen in demokratische Entscheidungsprozesse.
Ob es um Windkraft, Feuerwehrstandorte oder um das Unternehmen Wellpappe geht – viele Entscheidungen fallen im Verborgenen. Zwar besteht grundsätzlich die Möglichkeit, Protokolle später einzusehen – doch das gilt nicht für nicht-öffentliche Sitzungen. Damit bleibt ein Großteil der politischen Tätigkeit des Stadtrats und des Bürgermeisters für die Öffentlichkeit im Verborgenen.
Ähnlich verhält es sich mit den anderen kommunalen Projekten.
Wie sollen Bürgerinnen und Bürger nachvollziehen können, ob ein Vorhaben wirtschaftlich sinnvoll umgesetzt wurde, wenn grundlegende Informationen wie Grundstückskaufpreise nicht offengelegt werden?
Die Stadt Alzenau verweigert bislang die Auskunft – trotz unseres ausdrücklichen Verweises auf Artikel 39 des Bayerischen Datenschutzgesetzes, der einen klaren Auskunftsanspruch gewährt. Mehrfach haben wir im Rahmen unserer politischen Arbeit nachgehakt – ohne Erfolg.
Die Ablehnung stützt sich auf ein Arbeitspapier des Landesdatenschutzbeauftragten, dessen Argumentation selbst für juristische Laien zeigt, dass der Bürger im Regelfall einen Auskunftsanspruch hat. Eine Ausnahme ist stets zu begründen, um rechtlichen Prinzipien wie dem Demokratieprinzip oder dem Grundsatz der Öffentlichkeit gerecht zu werden.
Nicht der Bürger sollte begründen müssen, warum er einen Anspruch hat. Sondern die Stadt sollte mit jedem Antrag überlegen, warum vom Regelfall abgewichen wird und eine Information nicht veröffentlicht wird.
Zu folgenden Projekten werden wir in nächster Zeit einen solchen Antrag stellen:
⁃ Dornhecker Haus in Hörstein
⁃ Burggrundstück in Alzenau
⁃ Marienheim in Wasserlos
⁃ Weitere Details zum Tauschvertrag mit der Wellpappe
Wir geben uns damit nicht zufrieden. Wir fordern die Offenlegung dieser Informationen – und wir versprechen: Sollte uns die Verantwortung übertragen werden, werden wir sie der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Wir stehen für eine neue politische Kultur: Nur das rechtlich Unvermeidbare gehört in den nicht-öffentlichen Teil einer Sitzung.
Alles andere muss offen und transparent diskutiert werden.
Denn wo Transparenz fehlt, wächst Misstrauen.
Und ohne Vertrauen gibt es keine Teilhabe, keine Akzeptanz – nur Distanz und Ablehnung.
Genau deshalb ist jetzt der Moment gekommen, Klartext zu sprechen.
Bis dahin – bleiben wir wachsam.
Nick Höfler (Ortsteil Hörstein)
08.06.2025
Kinder, unsere Schätze
Immer auf die Kleinsten
Stadtrat macht Berlin, München und junge Familien für Defizit verantwortlich, erledigt seine Hausaufgaben aber nicht
Mit über EUR 13 Mio. Kosten, bei Einnahmen von etwa EUR 7 Mio. (EUR 1,2 Mio. KiTa-Gebühren und EUR 5,2 Mio. Zuschüsse), stellt die Kinderbetreuung im Alzenauer Haushalt einen entscheidenden Kostenblock dar.
Grund genug für uns Bürger einmal genauer auf die Zahlen zu schauen.
In unsere Gesellschaft besteht der Grundkonsens, dass Beruf und Familie vereinbar sein sollen. Dafür ist im Bereich „Kind“ eine gute und verlässliche Kinderbetreuung nötig.
Nicht alle Eltern verfügen über rüstige Pensionäre, die 24/7 als back-up für die Liebsten zur Verfügung stehen.
Gerade zugezogene junge Familien können ein Lied davon singen, denn nicht jeder hat einen fußläufigen Arbeitsplatz mit großzügigem home-office-Angebot. Oder eine eigene Betriebs-KiTa, wie das Landratsamt Aschaffenburg oder der Deutsche Bundestag.
Viel zu oft wird in der Diskussion außer Acht gelassen, dass es gerade auch die gutverdienenden Eltern sind, die einen großen Beitrag zu dem sehr guten Einkommenssteueranteil der Stadt (2025: EUR 18,6 Mio.) leisten.
Dazu braucht es eine verlässliche Kinderbetreuung und die kostet.
Wer Kinder hat, weiß was das bedeutet.
EUR 7,5 Mio., der rund EUR 24 Mio. Personalkosten der Stadt, entfallen auf diesen Bereich.
85 % der anfallenden Kosten im Bereich Kinderbetreuung entfallen auf Personalkosten, Tendenz steigend.
Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Konzeptionen in der Kinderbetreuung.
Städtisch betriebene Kindergärten oder sog. Freie Träger, wie bspw. die Kirche, AWO oder private Vereine. So hat bspw. Aschaffenburg keine eigenen Kindergärten, sondern nur solche von freien Trägern.
Alzenau verfügt über 7 städtische und 7 „freie“ Kindergärten.
Eine generelle Aussage, welche die wirtschaftlichere Variante ist, gibt es nicht.
Auch die häufige Aussage, freie Einrichtungen erhielten höhere staatliche Förderungen, ist falsch.
Wir haben für unsere Untersuchung den Bericht aus der Stadtratssitzung vom 27.06.2024 und die letzten Haushaltssatzungen zugrunde gelegt.
Für eine tiefergehende Analyse wären noch einige zusätzliche Parameter nötig, doch schon eine oberflächliche Betrachtung offenbart Einiges.
Grundsätzlich werden in Bayern die Betreuungseinrichtung je Kind gefördert.
Wie in vielen staatlich geförderten Bereichen liegt der Teufel dabei im Detail. Selbst Experten sprechen von einem „Förder-Dschungel“, der Zuschläge für Sprachförderung, Integration, besonderes Personal, besondere Projektarbeit u. ä. vorsieht. Nur wer sich in diesem Förderwirrwarr zurecht findet, kann die beste Förderquote realisieren.
"Als Kita-Manager musst du die aktuell gültigen BayKiBiG-Regelungen beherrschen. Im ZENkita-Online Club erklären wird dir die wesentlichen Vorschriften und informieren dich über eventuelle Änderungen. So bleibst du immer auf dem Laufenden."
https://www.zenkita.de/wie-finanzieren-sich-kindertagesstatten-in-bayern-die-baykibig-forderung/
Viel Unkenntnis zeigt sich, wenn die Begriffe Betreuungsschlüssel, Angestelltenschlüssel und Fachkraft-Kind-Relation wild durcheinandergeworfen werden.
https://verband-kitafachkraefte-bayern.de/clubdesk/fileservlet?id=1000524
Der die Höhe der Fördermittel bestimmende Angestelltenschlüssel, ob nun 9 oder 11, sagt nichts über die Betreuungsqualität aus. Der von Bayern vorgegebene Schlüssel 11 sagt auch nicht, dass nur 1:11 Kindergartenplätze gefördert werden und in Alzenau mit einem Schlüssel von 1:9 zwei Kinder nicht gefördert werden.
Mit einem Betreuungsschlüssel von 9 liegt Alzenau auch nicht in einem außergewöhnlich guten Bereich. Bayernweit ist diese Relation Durchschnitt.
So ist zu lesen, dass Sulzbach am Main eine Unterdeckung pro Kind von 2.638 € p.a. hat und schon diese Zahl zum Anlass nimmt, über kostensenkende Maßnahmen nachzudenken.
In Alzenau soll die Unterdeckung bei ca. 4.000 € liegen (Bericht Stadt Alzenau vom 27.06.24), doch außer mit dem Finger auf Berlin und München zu zeigen passiert nichts.
Andere Kommunen legen die Latte für die Verwaltung höher.
So hat der Stadtrat in Großostheim im Jahr 2024 eine deutlich detailliertere Unterlage verlangt, um Optimierungen im Kinderbetreuungsbereich entscheiden zu können.
Um eine fundierte Kostenanalyse mit Handlungsoptionen vornehmen zu können, benötigt man
- Auslastungsquote
- Angaben über Ausnutzung von Fördermöglichkeiten
- Angestelltenschlüssel / Fachkraft-Kind-Schlüssel
- Aufschlüsselung der Personalkosten nach Tätigkeiten
(Fachleistung, Küche, Reinigung, etc.)
aber auch:
- Baukosten / Instandhaltung / Energieeffizienz der Gebäude
- Abschreibung (kalkulatorische Kosten)
Denn der nächstgrößere Kostenblock betrifft die Gebäude.
Nicht alle Kinder können und wollen im Wald betreut werden, wo schon eine einfache Blockhütte oder ein ausrangierter Zirkuswagen ausreichen.
Auch hier gilt natürlich: „Bauen ist teuer geworden“
Doch muss es immer eine KiTa mit Architektenwettbewerb für die Kleinsten sein?
Nicht alles, was den politisch Verantwortlichen gefällt und gerne, manchmal auch mehrfach, publikumswirksam eingeweiht wird (mit Pressefotos und Bändchen-Durchschneiden) ist auch pädagogisch sinnvoll und wirtschaftlich verantwortbar.
Allgemein gilt:
Nur eine verursachungsgerechte Kostenrechnung versetzt die Entscheider in die Lage Kosten zu optimieren.
Da liegt in der Stadtverwaltung vieles im Argen.
Wie wahrscheinlich ist es bspw., dass
jahrzehntealte Einrichtungen, wie das „Abenteuerland“ (Iglauer Str.) oder der Zauberwald (Bachstr.), doppelt oder dreifach so hohe Kapitalkosten haben, wie das jüngst erst errichtete „Sonnenland“?
Solange Kommunalpolitiker aber meinen, sich bei funktionsidentischen Dachalternativen aus optischen Gründen für die um 70.000 € teurere Ausführung
(„sind ja nur 2 % mehr gegenüber den Gesamtkosten“)
entscheiden zu können, wird die Kostenexplosion in der Stadtverwaltung keinen Halt finden.
Ob die Stadträte dies auch so entschieden hätten, wenn es ihr eigenes Geld gewesen wäre?
Und wie die Stadtratsmehrheit mit unserem Geld im Bereich Kinderbetreuung agiert, konnte man zwischen dem abgelehnten Entwurf und dem nun, gegen Grün und Rot, durchgewunkenen Haushaltsplan sehen.
Zwischen dem 27.03.25 und dem 21.05.25 wurden im Finanzplan (ausdrücklich durch blaue Unterlegung gekennzeichnet) 2.000 € bzw. 3.000 € jeweils in den Kindertagesstätten eingespart.
Weniger offensiv hat der Stadtrat kommuniziert, dass man zwischen den beiden Entwürfen, mal eben, den Zuschuss an den kirchlichen Kindergarten in Hörstein
von 50 TEURO auf 350 TEURO (auch ohne Taschenrechner erkennbar eine Versieben-fachung) erhöhte.
Eine „freiwillige Leistung“ wohlgemerkt.
Da musste man schon genauer auf Seite 121 von 252 schauen, um dies zu entdecken. Eine Erhöhung des Defizits um 68 %.
Begründung ? Fehlanzeige !
Über diesen Zuschuss muss (!) der Stadtrat in öffentlicher Sitzung beraten und entscheiden. Dazu genügt nicht die Aufnahme im Haushaltsplan im Kleingedruckten.
„Nur das Nötigste“ so die neue Stadtratsmehrheit, da muss
„der Bürger dem Stadtrat beim Umgang mit dem Stadtvermögen schon vertrauen“.
Wo man mit leichtfertigem (blindem) Vertrauen landet, sehen wir Bürger am aktuellen Schuldenstand unserer Stadt sehr deutlich.
04.06.2025
Nachlese Haushalt 2025
Der Haushalt 2025 der Sitzung vom 21.05.25 ist besser als der Haushaltsentwurf vom 27.03.25 und
die Erde ist eine Scheibe
Unser Resümee zum Haushaltsbeschluss
Gerade noch rechtzeitig zur Eröffnung der Feier
„10 Jahre Landesgartenschau, Alzenau blüht auf“
haben sich 16 Stadträte und der Bürgermeister auf einen Haushalt 2025 geeinigt.
Das wäre aber auch unangenehm geworden, wenn der Landrat ein Grußwort hätte sprechen sollen und er dabei nicht gewusst hätte, ob Alzenau in Zukunft seine Kreisumlage von 1.475 TEURO monatlich pünktlich und vollständig überweist.
Das war bis zum 21.03.2025 noch anders.
Der Bürgermeister wird in der Lokalzeitung zum Haushaltsbeschluss zitiert,
„es gab Nachbesserungen hier und da und Anpassungen beispielweise bei den Grundstücksverkäufen“.
Am 27.03.2025 lehnte die Mehrheit des Stadtrates den Haushalt ab, nicht zuletzt, weil der Bürgermeister
eine Dispo-Linie von EUR 12 Mio.
und
Darlehensaufnahmen von EUR 2 Mio.
insgesamt also EUR 14 Mio.
forderte und dies der Mehrheit zu hoch erschien.
Die „bürgerlichen Fraktionen“ besserten nun nach:
Der Bürgermeister bekommt nun also
eine Dispo-Linie von EUR 9,2 Mio.
und
Darlehensaufnahmen von EUR 5,0 Mio.
insgesamt also EUR 14,2 Mio.
(Anmerkung:
Wir runden das Darlehenslimit kaufmännisch auf, denn es nicht eindeutig, ob der Stadtrat 4.990 TEURO oder nur 4.970 TEURO neue Darlehen beschlossen hat. So sind wir auf der sicheren Seite).
EUR 14,2 Mio. ist tatsächlich rechnerisch besser für den Bürgermeister und seinen Kämmerer als EUR 14,0 Mio.
Ganz wichtig war den „Wechsel-Entscheidern“, die Formulierung:
„Verbesserungen für den Haushalt durch Ausgabenminderungen oder Einnahmesteigerungen sind zur Reduzierung der Kreditaufnahmen einzusetzen.“
Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.
Was sollte der Kämmerer sonst mit „unter’m Strich mehr Geld“ tun?
Noch einen Bausparvertrag oder doch noch den Comic zur Alzenauer Stadtgeschichte? Wieder Schokostreusel auf den Cappuccino?
Er hatte doch schon im Liquiditätsplan aufgezeigt, dass er die erwarteten Erlöse aus Grundstücksgeschäften i.H.v. geplanten EUR 6,2 Mio.,
kaufmännisch richtig und vernünftig,
zur Reduzierung der Dispo-Inanspruchnahme nutzen wollte.
Fehlt den „Bürgerlichen“ das Vertrauen in den Bürgermeister und seinen Kämmerer, dass dies nochmals ausdrücklich in den Haushaltsbeschluss geschrieben werden musste?
Apropos Grundstückserlöse.
Da gab es in der Tat Anpassungen. Leider in die falsche Richtung.
Statt wie zunächst in einem Plan am 07.02.2025 mit EUR 7,2, Mio.,
bzw. im letzten, von mehreren Entwürfen,
zur Entscheidung am 27.03.25 mit EUR 6,2 Mio.,
glaubt der Bürgermeister jetzt selbst nur noch an EUR 3,8 Mio.
Einnahmen aus Grundstücksverkäufen.
Selbst schuld, wenn der Stadtrat zu lange wartet.
Aber gut, dass es jetzt noch geklappt hat.
Es wird ja offenbar nicht besser mit der Zeit.
Welcher Betrag darin für den Verkauf des Burggrundstück „the rock“ enthalten ist, wollte der Bürgermeister auf mehrfache Nachfrage in der Bürgerfrage(halbe)stunde am 21.05.25 nicht sagen.
Gekostet hat „the rock“ bisher EUR 1,8 Mio., wie ein CSU-Stadtrat vor Kurzem in der öffentlichen Sitzung ausplauderte und „darunter soll nicht verkauft werden“.
Plus Zinsen seit ein paar Jahren.
Die Verrechnung der Wildwuchsbeseitigung durch die Stadtwerke kann dabei vernachlässigt werden und bleibt schließlich in der „Familie“.
Vergessen und vorbei die erfolglose Investorensuche all die Jahre.
Endlich sollen die seit Jahren vom Bürgermeister geführten „guten Investoren-Gespräche“ Früchte tragen.
Beiläufig erfuhr die Bürgerschaft am 21.05.25, dass das Organisationsgutachten,
wieder einmal wie so oft nur hinter verschlossenen Türen,
im Stadtrat behandelt wurde.
Wir-Buerger hatten schon in der Bürgerfragestunde am 26.09.2024 dazu nachgefragt und vom Bürgermeister eine baldige Veröffentlichung versprochen bekommen, nachdem das Gutachten zu diesem Zeitpunkt schon vollständig vorlag.
„10 % Personalkosteneinsparungen seien danach möglich“,
so der Gutachter, offenbarten einige Stadträte.
10 % von ca. EUR 25 Mio. (incl. Stadtwerke) = EUR 2,5 Mio. jährlich
Was haben die „Bürgerlichen“ dazu nachverhandelt?
Aber der größte Wurf gelang der FDP-Fraktionsvorsitzenden persönlich.
Die Doppik kommt, nachdem sie dies schon über 20 Jahre forderte.
Ein wenig gedulden muss sie sich noch, denn erst müssen die Straßen und Bäume gezählt und bewertet werden, erklärte der Kämmerer.
Ab 01.01.2026 geht es los damit, also mit dem Bewerten.
Dann wird man häufiger Mitarbeiter der Stadt sehen, wie sie das Vermögen der Alzenauer Bürger messen und wiegen.
Wann der erste Haushalt der Stadt Alzenau dann in der Doppik erfolgt, war leider nicht zu erfahren.
Ein Rechnungswesen, das von jedem Unternehmen in der Privatwirtschaft genutzt werden muss (Kameralistik ist aus gutem Grund dort verboten), lässt sich in einer deutschen Behörde nicht so schnell einführen.
Das braucht Jahre.
Der Bürgermeister nannte keine Jahreszahl für die erste „Alzenauer Bilanz“. Aus dem „bürgerlichen Block“ erhielten wir vorab die Information,
frühestens 2029
ist es soweit.
Vielleicht dann 25 Jahren nachdem die oberste Rechnungsprüferin Alzenaus das zum ersten Mal forderte? Ein schönes Jubiläum.
Der Politologe aus der Ein-Mann-Fraktion gab zu Protokoll, dass er die Kameralistik der Doppik klar überlegen sieht, aber trotzdem der Umstellung zustimme.
Nicht weniger als die „Goldene Bilanzregel“ nahm die FDP für ihr Verhandlungsergebnis bei der Verschuldung in Anspruch.
Eine andere „ungeschriebene Bankregel“ beim Umgang mit dem Geld anderer lautet:
„Handele mit dem Geld (der Bank) so, wie Du mit Deinem eigenen Geld handeln würdest“.
Die 17 Haushaltsbefürworter erwarten noch in diesem Jahr sicher den Verkauf „the rock“, mindestens zum „Einkaufspreis von EUR 1,8 Mio.“, sonst hätten sie dem Haushalt nicht zustimmen dürfen.
Wäre es nicht ein starker Vertrauensbeweis in die Glaubwürdigkeit der 17, wenn sie zusammen für diesen Verkaufserlös in 2025 geradestehen und jeder mit 100.000 € dafür bürgt (17 x 100 TEURO = EUR 1,7 Mio.)?
Die fehlenden 18ten 100.000 € könnte der Landrat beibringen.
Nicht nur weil in seiner Amtszeit das Projekt „the rock“ erfunden wurde, sondern auch,
weil er nur bei einer realistischen Verkaufschance „the rock“,
diesen Haushalt genehmigen darf.
Denn andernfalls müssen in dieser Höhe weitere Kredite in 2025 aufgenommen werden.
Jetzt also, muss nur noch der Landrat den Haushalt genehmigen, nachdem er die formellen und materiellen Anforderungen des Gesetzes an Kommunalhaushalte geprüft hat.
Bei den Formalien ist der deutsche Beamtenstaat sehr streng, wie wir alle wissen. Da scheitert es manchmal nur an einer Unterschrift oder einer fehlenden Anlage.
Und materiell muss er die Frage beantworten:
Können sich 18.000 Alzenauer fast EUR 60 Mio. Schulden Ende 2025 und sogar EUR 70 Mio. Ende 2028 (so der Haushaltsplan) leisten?
Aber er muss auch an seine Wähler in den anderen Landkreiskommunen denken. Denn ein künftiger Ausfall Alzenaus, weil überschuldet, würde die anderen Kommunen über den kommunalen Finanzausgleich hart treffen.
Nur wenige zweifeln daran, dass der Landrat mit seiner Genehmigung den Weg für das Alzenauer Stadtfest 2025 frei machen wird.
Schließlich bekommt er nur so EUR 17,7 Mio. Kreisumlage überwiesen.
27.05.2025
Bürgerliches Demokratieverständnis in Alzenau
1/3 der Alzenauer Bürgervertreter bei Haushaltsberatungen außen vor
Für Demokratie einstehen ist oft unangenehm
„Die Stadt und die Demokratie haben gewonnen jetzt“,
so läßt sich der Fraktionsvorsitzende der CSU anlässlich der Stadtratsentscheidung zum Haushalt 2025 in der Lokalzeitung zitieren.
Den Inhalt des Haushaltes 2025, wenn er denn kommt, haben wir schon kommentiert.
Heute wollen Wir-Buerger-Alzenau uns mit der Art und Weise beschäftigen, wie dieser Beschluss zustande gekommen ist.
Wenn die Stadtratsmehrheit ausnahmsweise nicht die CSU beinhaltet, dann, so der Fraktionsvorsitzende nach der letzten Entscheidung gegen den Haushalt am 27.03.25
„… ist das für’n Ars..“
In der Sitzung vom 21.05.25 und in der anschließenden Berichterstattung dazu haben die Alzenauer Bürger erfahren, dass sich die CSU mit dem Bürgermeister, den beiden „FREIEN“ Fraktionen und dem Kämmerer intensive Gespräche führten und u. a. die Zahlungsströme des Liquiditätsplanes zum Kassenkredits analysierten.
Dass die Stadtverwaltung dabei nicht alle Stadtratsmitglieder, wie gesetzlich vorgeschrieben, informiert und eingebunden hat, ist allein schon unerhört.
Gemeinsam hat man („Goldene Bilanzregel“ !) Investitionszahlungen identifiziert und aus dem Kassenkredit eliminiert. Man kam dabei gemeinsam mit dem Kämmerer auf nicht in den Kassenkredit gehörende Zahlungen i.H.v. 2.990 TEURO.
Hierbei handelt es sich um Investitionen, die nicht mit kurzem Geld, sondern mittels Darlehen finanziert werden müssen, so die FDP.
Wir-Buerger glauben nicht, dass die GRÜNEN und Roten dies anders beurteilt hätten, denn so schreibt es schließlich die Bayerische Gemeindeordnung vor.
Gleichwohl blieben die GRÜNEN und die ROTEN bei diesen Beratungen außen vor. Zwar behauptet der Bürgermeister Anderes, doch nach Rücksprache mit den beiden Fraktionen, wissen Wir-Buerger, wem wir glauben wollen.
Natürlich hätten Wir-Buerger diese Analyse der Zahlungsströme auch gerne gesehen, denn der dazugehörige, nur kurz veröffentlichte, Liquiditätsplan vom 10.04.25, war an dieser Stelle lückenhaft.
Unsere Zuordnung der Zahlungsströme des ¾ Liquiditätsplanes (01.01.-18.03.25 blieb bisher eine Blackbox) hatte ein anderes Ergebnis:
„Baumaßnahmen FW Michelbach“ 10 x 130 TEURO 1.300 TEURO
„Baumaßnahmen Gunkelsrain“ 9 x 60 TEURO 540 TEURO
„Baumaßnahmen KiTa Wasserlos“ 3 x 200 TEURO 600 TEURO
2.440 TEURO
Im Finanzplan, also dem Vermögenshaushalt, finden
wir noch EUR 2 Mio. Aufgeldzahlung
Tauschvertrag Wellpappe 2.000 TEURO
Das wären also schon 4.440 TEURO,
die wir zumindest auf den ersten Blick,
dem Investitionsbereich zuordnen würden („Goldene Bilanzregel“ halt).
Möglicherweise sind die Positionen
„Investitionen Straßenentwässerung, Hallen / Bäder“
im Liquiditätsplan einfach nur vom Kämmerer falsch
bezeichnet, denn sie summieren sich auf weitere 1.053 TEURO.
_______________
5.493 TEURO
Und da sind mögliche Investitionen im
„dunklen Zeitraum 01.01. – 18.03.25“ noch nicht einmal dabei.
Die „Bürgerlichen“ haben nur 2.990 TEURO ermittelt, (wie auch immer?), denn nur um diesen Betrag erhöhten sie die Darlehensaufnahmen.
Natürlich können die Zahlungen zunächst über das Kassenkreditkonto geleistet werden, aber dann sollte die Rückführung mittels Darlehensaufnahme kurzfristig folgen.
Das war im Liqui-Plan vom 10.04.25 nicht der Fall.
Die Geschäftsordnung des Alzenauer Stadtrates verlangt in § 7 (1):
Vorberatende Ausschüsse haben die Aufgabe, die ihnen übertragenen Gegenstände für die Beratung in der Vollversammlung des Stadtrates und einen Beschlussvorschlag zu unterbreiten.
Gemäß § 8 Nr. 1 ist der „Haupt- und Finanzausschuss“ ein Vorberatender Ausschuss der (Ziffer 1.10) den
Erlass der Haushaltssatzung und die Aufstellung des Haushaltsplanes
vorbereitet.
Auf der Tagesordnung des HuF am 08.05.25 sucht man vergebens nach einem TOP „Erlass der Haushaltssatzung 2025“.
Dient die Behandlung der Haushaltssatzung im öffentlichen Teil der HuF-Ausschusssitzung nicht auch der Information der Bürger, also der Transparenz als Element der Demokratie?
Auf solche Förmelei kann man im „bürgerlichen Lager“ locker verzichten, wenn man sich doch im Kreise der Fraktionsvorsitzenden einig ist.
Demokratie ist nicht nur eine Mehrheit vor der Abstimmung organisieren, sondern auch eine vorherige Einbeziehung aller Beteiligten.
Unweigerlich wird man an die Entstehung des neuen Alzenauer Logos erinnert.
Ohne vorherige Befassung im zuständigen Ausschuss und auch nicht im Stadtrat, werden erhebliche Kosten ausgelöst und der Stadtrat vor vollendete Tatsachen gestellt.
Aus der CSU hieß es damals schmallippig,
„wir müssen ja nur zur Kenntnis nehmen, nicht entscheiden“.
Gelobte der Bürgermeister damals nicht Besserung durch künftige Beachtung der Geschäftsordnung und den Respekt vor den Rechten und Aufgaben der gewählten Bürgervertreter?
Natürlich könnten die „übergangenen grünen und roten Stadträte“ gegen diese Aushöhlung ihrer Rechte und Pflichten als Bürgervertreter vorgehen.
Doch dieses Einstehen für Demokratie ist sicher unangenehm.
Und so werden die Stadträte am 21.06.25 mit ihren „bürgerlichen Kollegen/-innen“ aus dem Stadtrat Seite an Seite beim Marktfrühstück „Demokratie stärken“ sitzen, wenn der Schirmherr der Alzenauer Demokratie-Bewegung die Alzenauer Bürger begrüßt.
So wie es immer am Ende des „Königlich bayerischen Amtsgericht“ hieß:
„Das Leben geht weiter, ob Freispruch oder Zuchthaus, auch in der guten, alten Zeit – und auf die Guillotin' hat unser alter Herr Rat eh' niemanden geschickt …“
24.05.2025
Es ist vollbracht
Alzenau wieder handlungsfähig oder auf dem Weg ins Finanzdesaster?
Im zweiten Anlauf und ca. ein halbes Jahr später als gesetzlich vorgeschrieben hat die neue Mehrheit im Alzenauer Stadtrat
– CSU, FW-PWG, FDP –
einen Haushalt für 2025 beschlossen.
Obwohl die Rahmenbedingungen nun sogar noch schlechter waren als vor 8 Wochen, weil selbst der Bürgermeister nicht mehr mit Erlösen aus Grundstücken von EUR 8,2 Mio., sondern nur noch von EUR 3,8 Mio. rechnet.
(lassen Sie sich nicht verwirren, einige Stunden vorher hieß es noch EUR 4 Mio.)
Deshalb müssen EUR 5 Mio. Darlehen aufgenommen werden, wo man vor 8 Wochen noch glaubte mit EURO 2 Mio. auszukommen.
(auch hier heißt es mal 4.990 TEURO oder 4.970 TEURO je nach Unterlage, wir runden kaufmännisch auf EUR 5 Mio.)
Alle mussten ihren Beitrag bringen, damit nicht zuletzt auch 2025 das Alzenauer Stadtfest stattfinden kann, so der Bürgermeister und der Fraktionsvorsitzende der CSU.
Die Kälberauer Feuerwehr wird auf eine Sanierung der Alten Schule bis mindestens 2029 warten müssen. Zumindest gibt es für 100 TEURO wahrscheinlich ein paar Eimer Farbe und neue Keramikteile für die gekachelten Räume.
Der Stadtrat musste sein dazu erst am 27.03.25 offiziell wiederholtes Versprechen einkassieren.
Und selbst unsere Kleinsten bringen einen Beitrag, indem bei den Kindertagesstätten Zauberwald, Hauckwald, Kinderkiste und an der Kahlaue jeweils 3 TEURO und in der Iglauer sogar 5 TEURO eingespart werden.
So lernen die Kleinen schon in jungen Jahren:
Wenn die „Großen“ das neue Jahr mit rotem Teppich und Schaumwein begrüßen, dann müssen wir Kleinen auch Sparen.
Selbst wenn die „Großen“ keinen Moet, sondern nur Schaumwein trinken.
Doch das Thema ist zu ernst, gerade für die künftige(n) Generation(en), um darüber nur Witzchen zu machen.
Die CSU-Fraktion verkündete stolz, dass man sich mit den FREIEN (und nicht mit den anderen Fraktionen) auf einen Deal einigen konnte.
Jetzt kommt die Doppik, 2029.
Ein Grundsatzbeschluss (vgl. Alte Schule Kälberau) wurde gefasst.
Bis 2029 muß erst noch geschult und jeder Baum und jede Straße bewertet werden. So schnell wie in der Privatwirtschaft, wo neue Systeme innerhalb von Monaten umgesetzt werden, geht das in der Alzenauer Stadtverwaltung natürlich nicht.
Die CSU konnte ihr Glück nicht fassen, dass sich die „FREIEN der Opposition“ am eigenen Nasenring selbst durch die Arena führten.
Kurze Nervosität, als die SPD die Absetzung dieses geschäftsordnungswidrigen TOP forderte.
Doch mit der neuen Mehrheit kurz abgebügelt.
Was zählten die „FREIEN“ am 27.03.25 nicht alles für berechtigte Gründe auf, um eine, ihnen sicher nicht leichte, Entscheidung gegen den Haushaltsentwurf zu rechtfertigen.
Ohne Liqui-Plan, der zeigt, was mit dem viel zu hohen Dispo-Kredit gemacht wird, geht gar nix.
Und deutliche Einsparungen im Verwaltungshaushalt, der nur durch eine EUR 2 Mio.- Schlamperei in 2024 ausgeglichen ist, erwarte man.
Nichts davon kommt in 2025, noch nicht einmal ein Liquiditätsplan.
Wollte die FDP diesen Plan nicht monatlich eng „monitoren“?
Wie monitored man eigentlich einen nicht existierenden Plan?
Wir wünschen der FDP-Fraktionsvorsitzenden persönlich, dass sie den ersten „doppischen Haushalt der Stadt Alzenau“, für den sie so lange und hart gekämpft hat, in 2029 nicht auf der Zuhörerreihe verfolgen muss, weil sie das Schicksal ihrer Partei auf Bundes- und Landesebene ereilt hat.
Hoffnung gibt uns das Stimmverhalten der anderen „FREIEN“, der FW-PWG.
Seit der vehementen Ablehnung des Haushaltentwurfs durch diese Fraktion am 27.03.25, hat sie viel frisches Unternehmer-Knowhow erhalten.
Vielleicht basiert die 180-Grad-Wende auf Insiderwissen?
Wer,
wenn nicht die Alzenauer Unternehmerschaft, weiß, wie es mit den Gewerbesteuereinnahmen der Stadt Alzenau in 2025 ff weitergeht?
Wer,
wenn nicht gestandene Immobilienunternehmer, weiß, wie man „the rock“ entwickelt und so die erhofften und dringend benötigten Erlöse, weit über EUR 1,x Mio., endlich in die Kasse spült?
Und ist das nicht auch ein Signal des Aufbruchs, das die gewünschten weiteren Grundstücksverkäufe anschiebt?
Ist es nicht ein werterhöhendes asset, dass vom Grundstück am Lindenweg aus, der potentielle Käufer einen freien Blick darauf hat, wie das nächste „Alzenauer Leuchtturmprojekt“ auf dem Fels in den Himmel wächst?
Da sieht man gerne über das im Boden verlaufende Erdkabel des Bayernwerks hinweg, oder?
Bald schon werden auf dem Grundstück die Bagger rollen.
Aber nicht um den Sand zu verteilen, der von einigen Kieslastern abgeladen wird, um „wenigstens Parkplätze zu schaffen“, wie es der FW-PWG-Fraktionsvorsitzende erst vor einigen Monaten vorschlug.
Dann werden in der Hanauer Str. wieder die Bürger flanieren.
Vorbei an den vielen neuen Läden, die auf den wahllos zusammengekauften Parkplatz-Grundstücken zwischen Hanauer-Str. und den Gleisen entstehen.
Der Kommunal-Wahlkampf hat begonnen.
21.05.2025
Haushaltsentwurf 2025
Letzter Akt
Dreht sich die Verschuldungsspirale weiter?
Stadtrat entscheidet erneut über Haushalt 2025
Auf Wunsch einiger Mitbürger wollen wir vor der Stadtratssitzung am 21.05.25 nochmals kurz erläutern,
Was bisher geschah!
Am 27.03.25 sollte der Stadtrat den Haushaltsentwurf 2025 abnicken.
Dank in den letzten Jahren sprudelnder Gewerbesteuer träumt der Bürgermeister von seiner „Agenda Alzenau 2030“ und sieht sich in einer Reihe mit Bundeskanzler (Gas-)Gerd Schröder (Agenda 2010) und dem neuen Kanzler Merz (Agenda 2035).
Wir-Buerger würden als Titel „Agenda Alzenau 84070“ vorschlagen.
„In 8 Jahren von EUR 40 auf 70 Mio. Verschuldung“
Das neue Jahr 2025 begrüßte Alzenau schon mit 52.412.748 € Schulden.
Im Wesentlichen für den neuen Faulturm müßten in 2025 EUR 4,5 Mio. neue Schulden in den Stadtwerken aufgenommen werden, aber es werden auch ca. EUR 1 Mio. getilgt.
Im Stadthaushalt brauchte es sogar überhaupt keine höheren Schulden.
EUR 2 Mio. neues Darlehen, mit dem quasi alte Darlehen i.H.v. EUR 2 Mio. gedreht werden, wahrscheinlich zu einem anderen Zinssatz.
Nur um ab und zu kleine Liquiditätsspitzen auszugleichen, brauchte es einen Dispo von EUR 12 Mio..
Aber das sei ja kein richtiger Kredit, sondern nur manchmal, meinte der Kämmerer.
Um weiter die jährlichen „Verpflichtungen zu decken“ wollte man ein paar Grundstücke für EUR 8,2 Mio. verkaufen, Sahnestückchen wie
the rock, gerade frisch von Unkraut befreit
oder
Industriegrundstücke, die man vor zwei Jahren schon einmal verkaufte und nun wieder zurücknehmen musste.
Nicht zu vergessen, 6 ETW auf dem Leuchtturmprojekt „KiTa Sonnenland“, erstellt für EUR 2,3 Mio..
Mit Herstellungskosten von ca. 7.000 EUR/qm ohne Grundstück, dafür mit Architektenwettbewerb.
Bezahlbarer Wohnraum halt, den nicht einmal die eigene WoBau-Tochter für EUR 2 Mio. haben wollte, geschweige denn der Landrat.
Einen Liquiditätsplan gab es als Premiere für die Stadträte, leider zunächst wieder einmal nur „nicht-öffentlich“.
Doch die Mehrheit von 13 Stadträten war davon nicht überzeugt, sondern stellte Bedingungen für Ihre Zustimmung.
Die „Nicht-CSU-Fraktionen“ hatten ihre Erwartungen konkret formuliert.
Die GRÜNEN verlangten,
mittel- bis langfristige Sanierungskonzepte und eine Liquiditätsplanung, aber auchEinsparungen im Verwaltungs- und Vermögenshaushalt.
Die SPD forderte,
zum wiederholten Mal, eine für die Zukunft tragfähige Lösung zur Deckelung des Kostenblocks Personalkosten, den sie bei maximal 25 % des Verwaltungshaushalts sieht und ein langfristiges Konzept zur Finanzierung der anstehenden Pensionsverpflichtungen, um den Haushalt in Zukunft ohne zusätzliche Darlehensaufnahmen auszugleichen.
Die FWG/PWG kritisierte scharf, die
fehlende langfristige Liquiditätsplanung, eine nachhaltige Finanzpolitik mit Weitsicht und eine klare Strategie, um zukünftige Engpässe zu vermeiden
und Einsparungen im Verwaltungshaushalt von EUR 2 Mio. und alternative Finanzierungsstrategien, weil die Zahlungsfähigkeit nur durch Kassenkredite
sichergestellt sei.
Die FDP erinnerte nochmals daran,
dass die Mindestzuführung ohne den Buchungsfehler des Vorjahres EUR 2 Mio. nicht erwirtschaftet würde und Fördermittel hinsichtlich Realisierbarkeit jährlich zu bewerten seien und eingegangene Verpflichtungen mittels Rückstellungen auszuweisen wären und dass die gesamten Ausgaben des Jahres 2025 über einen Dispo-Kredit gedeckt werden, sei ein Offenbarungseid und eine Strategie-Diskussion fehlt, ein Haushaltskonsolidierungskonzept muß her.
Natürlich mußte der Bürgermeister handeln und tat dies, indem er umgehend mit der Absage des Stadtfestes 2025 drohte.
Nun liegt ein neuer Haushaltsentwurf für den 21.05.25 zur Entscheidung vor.
Statt EUR 12 Mio. Dispo-Kredit werden EUR 2,97 Mio. davon fest als Darlehen aufgenommen. Zusammen mit dem nun beantragten Dispo-Kredit über EUR 9,2 Mio. liegt man gegenüber dem 27.03.25 bei EUR 12,17 Mio. Kreditermächtigungen.
Nur eine Steigerung um EUR 1,2 Mio. gegenüber dem aktuellen, bereits vor Weihnachten 2024 im Nachtragshaushalt von EUR 6 Mio. auf EUR 8 Mio. erhöhten Kassenkredit.
In seinem sog. EPL hat der Kämmerer sogar mit Neudarlehen von EUR 6,1 Mio. gerechnet, also nochmal um ca. EUR 1,2 Mio. höher, dann hätte man den Dispo gar nicht erhöhen müssen.
Im Kleingedruckten gibt es dann doch noch zwei Wermutstropfen.
Statt mit EUR 8,2 Mio. rechnet man jetzt nur noch mit EUR 2,8 Mio. Grundstückserlösen in 2025.
Die Alte Schule Kälberau, bei der der Stadtrat sich gegenüber der Feuerwehr Kälberau „im Wort sah“, wird bis 2029 nicht saniert.
Sie wird nicht, wie am 27.03.25 noch vorgeschlagen und mit Grundsatzbeschluss 22:3 publikumswirksam bestätigt, mit EUR 1,7 Mio. Aufwand, bei 800 TEURO Fördergeldern, saniert, sondern lediglich mit 100 TEURO.
Aber das haben Wir-Buerger schon am 29.11.2024 in unserem Artikel „Versprochen ist Versprochen“ vorausgesagt.
Manchmal ist eine unangenehme Wahrheit besser, als leere Versprechungen.
Ob der Haushalt 2025 mit der Liquidität passt, lässt sich leider nicht überprüfen, denn einen Liquiditätsplan gibt es jetzt nicht mehr.
Ob die Stadträte einen stimmigen Liquiditätsplan, wie von allen gefordert, vorgelegt bekommen haben, wissen wir nicht.
„Als Hobbypolitiker muss man der Stadtverwaltung da schon vertrauen können“, wie ein langjähriges Stadtratsmitglied gerne zu sagen pflegt.
Mal sehen, wen das überzeugt.
Was hat sich unterm Strich gegenüber dem 27.03.25 verbessert?
Welche berechtigten Forderungen der „Opposition“ wurden erfüllt?
Oder ist der neue Haushaltsentwurf nur die Illusion einer Verbesserung, also Alzenau’s Variante der leider verstorbenen Illusionisten „Siegfried und Roy“, nur ohne weiße Tiger.
Mit dann plangemäß EUR 70 Mio. bei 18.000 Einwohnern wird man spätestens 2028 im Landkreis wieder den Platz 1 bei der Pro-Kopf-Verschuldung mit ca. 3.900 € von Waldaschaff zurückerobert haben.
Ein „Award“ auf den Wir-Buerger gerne verzichten würden.
20.05.2025
Haushaltsentwurf 2025 summary
Haushaltsentwurf schon nach 8 Wochen noch desaströser
Bürgermeister rechnet nur noch mit Grundstückserlösen von EUR 2,8 Mio. statt noch vor 8 Wochen mit EUR 8,2 Mio.
Gesamtverschuldung von bald EUR 70 Mio. für 2028 fest im Blick
Unsere treuen Leser sind mittlerweile schon Haushaltsexperten in der Kameralistik. Also genügen schon ein paar Stichpunkte, um den neuen Entwurf des Bürgermeisters zu bewerten.
Unser Ergebnis vorweg:
Es hat sich gegenüber dem 27.03.25 nichts zum Guten, aber einiges zum Schlechten verändert.
Im Einzelnen:
Liquidität:
Keine EUR 12 Mio. Kassenkredit, sondern nur noch EUR 9,2 Mio.
EUR 2,8 Mio. weniger. Super, oder?
Leider Nein.
Die Darlehensaufnahme der Stadt wird dafür um 2.970 TEURO auf 4.970 TEURO erhöht.
Wahrscheinlich hat der Kämmerer erkannt, dass er die Aufgeldzahlung an die Wellpappe über EUR 2 Mio. in 2025 (plus EUR 2 Mio. in 2026) nicht über einen Kassenkredit refinanzieren darf. D. h.:
Kassenkredit EUR 9,2 Mio.
+
höhere Darlehen EUR 3,0 Mio.
EUR 12,2 Mio.
(Frühere Version stellte auf den veröffentlichten Entwurf vom 21.03.25 der Stadt ab, jetzt auf den im Protokoll davon abweichend erstmals veröffentlichten Entwurf vom 27.03.25)
Also höhere Schulden als vor 8 Wochen.
Wie das alles mit den EUR 9,2 Mio. konkret aufgehen soll, zeigt uns der Bürgermeister nicht, denn einen Liquiditätsplan gibt es dazu nicht mehr.
Am 06.05.25 hatte der Schirmherr der Alzenauer „Demokratie-stärken-Bewegung“ einen überarbeiteten Liquiditätsplan ankündigen lassen.
Und jetzt heißt es plötzlich, „nur ein internes Papier“.
Keine Offenlegung.
Ob die Stadträte hinter verschlossenen Türen einen aktualisierten Liqui-Plan, mit oder ohne Stundung Kreisumlage, bekommen, wissen Wir-Buerger nicht.
Schon heute ist daher klar.
Wer Transparenz in den Alzenauer Finanzen haben will und keine Hinterzimmerdiplomatie, für den gibt es am 08. März 2026 nur eine Wahl.
Liste „Wir-Buerger-Alzenau“ mit Bürgermeister Peter Bloett
Doch bis dahin müssen wir alle uns leider noch gedulden und hoffen, dass nicht zu viel von unserem Geld verbrannt wird.
Was gibt’s noch zu berichten aus dem neuen Haushaltsentwurf 2025?
Durch den geringer ausgefallenen Tarifabschluss im öffentlichen Dienst spart Alzenau ca. 380 TEURO gegenüber der Planung vom 27.03.25, zumindest in der Stadtverwaltung.
Das war es aber schon mit den positiven Nachrichten.
Vor 8 Wochen haben die CSU-Mitglieder im Stadtrat für den vorgelegten Haushalt des Bürgermeisters gestimmt.
Darin enthalten waren im Finanzplan folgende Grundstückserlöse
Industriegrundstücke (HH 7910) EUR 3,4 Mio.
6 ETW im Sonnenland (HH 6202) EUR 2,0 Mio.
Unbebaute Grundstücke (u.a. the rock) EUR 2,8 Mio.
EUR 8,2 Mio.
Nun, 8 Wochen später, werden kleinere Brötchen gebacken.
Industriegrundstücke (HH 7910) EUR 1,0 Mio. (- EUR 2,4 Mio.)
6 ETW im Sonnenland (HH 6202) EUR 0,2 Mio. (- EUR 1,8 Mio.)
Unbebaute Grundstücke (u.a. the rock) EUR 2,8 Mio.
EUR 4,0 Mio.
Der Verkauf Industriegrundstücke brummt wohl nicht so, wie erhofft.
Die ETW Sonnenland sind zu EUR 2 Mio. nicht zu veräußern und werden jetzt gegen 200 TEURO Förderung in die Sozialbindung genommen.
Bei den Einnahmen im Vermögenshaushalt rechnet der Kämmerer in der Version 14.05.25 selbst nur mit Erlösen i.H.v. EUR 2,8 Mio. Dort wird auch mit Neudarlehen i.H.v. EUR 6,1 Mio., statt nur mit 4.970 TEURO im Finanzplan geplant. Nur fehlende Sorgfalt oder ein Vorgriff auf einen baldigen Nachtragshaushalt?
Realistisch heißt das für uns:
Statt wie am 27.03.25 zur Abstimmung vorgelegter
Erlöse i.H.v. EUR 8,2 Mio.
eher nur EUR 1,2 Mio.
Im Liquiditätsplan standen Eingänge aus Verkaufserlösen i.H.v. EUR 6,2 Mio., um den hochlaufenden Dispo-Kredit zu Silvester 2025 wieder nach unten zu fahren und dem Landrat vier Raten Kreisumlage mit EUR 5,9 Mio. zahlen zu können. Und nun?
Da sich das Volumen im Verwaltungshaushalt nur um 20 TEURO und im Vermögenshaushalt um EUR 1,2 Mio. verringert hat, sollten die Ein- und Auszahlungen auf dem Kassenkonto unverändert bleiben.
Für die IA des Kassenkredites heißt das:
IA Kassenkredit lt. Liqui-Plan zum 31.12.25: 4.776 TEURO
bei Grundstückserlösen von EUR 6,2 Mio.
davon nun Finanzierung über Darlehen (neu) (-) 2.970 TEURO
Zwischensumme 1.806 TEURO
Grundstückserlöse neu geplant (14.05.25)
EUR 2,8 Mio. statt EUR 6,2 Mio., d. h. + 3.400 TEURO
5.206 TEURO,
wenn
„the rock“ u.a. Objekte für EUR 2,8 Mio. verkauft werden können.
Sonst liegt die IA des Kassenkredits am Jahresende noch höher.
Da wundert es nicht, dass der Landrat um seine Kreisumlage bangt und doch nicht stunden will.
Was heißt das für die Verschuldung der Stadt zum 31.12.2025?
Darlehen 01.01.25 EUR 49,8 Mio.
Darlehenserhöhungen 2025
Stadt EUR 3,0 Mio.
Stadtwerke EUR 3,5 Mio.
Zwischensumme EUR 56,3 Mio.
Kassenkredit- IA
bei Grundstückserlösen
von EUR 2,8 Mio. EUR 5,2 Mio.
Verschuldung zum 31.12.2025 EUR 61,5 Mio.
Und 2026 – 2028 ?
Darlehens(netto)erhöhungen EUR 6,3 Mio.
Planverschuldung 2028 EUR 67,8 Mio.
Das sind die Planzahlen des Bürgermeisters, wenn alles „normal“ läuft und insbesondere auch die Gewerbesteuer weiter sprudelt.
Was künftig noch an Pensions- und Beihilfeverpflichtungen on top kommt, erfahren wir in ein paar Wochen.
Hoffentlich hat der Bürgermeister die letzten 8 Wochen genutzt, um einen Plan B für’s Stadtfest zu haben, falls der Haushalt nicht beschlossen wird.
Sonst heißt es am 08.08.25 nicht: „Oahh zapft iss.“
Sondern: „Aus iss“
Wir-Buerger wollen einen Ausblick auf die Entscheidung zum Haushalt 2025 am 21.05.25 wagen:
Der schwarze Block, der seit 15 Jahren den Verschuldungsanstieg von EUR 20 Mio. auf dann bald EUR 70 Mio. wohlwollend begleitet hat, bringt 12 Stimmen auf die Waage.
Den nachfolgenden Generationen Schulden aufzuladen ist für diese Stadträte offenbar kein Problem.
Es wird also nur ein/e Umfaller/in aus den bunten Fraktionen gesucht.
Wir-Buerger sind gespannt.
18.05.2025 / aktualisiert am 20.05.25
Interview und Unterstützungslisten
Kandidaturen sind offiziell auch ohne Bericht in Lokalzeitung
Frag-den-Kandidaten, jetzt
Auf unsere Pressemitteilung zur Kommunalwahl 2026 hin konnten es einige Alzenauer kaum erwarten, ihre Unterstützungsstimme für unsere
Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters und den Stadtrat
abzugeben. Wir sind auch ungeduldig und hoch motiviert.
Und das,
obwohl in der lokalen Presse bisher nur darüber berichtet wurde, dass
der Wiedehopf auf Durchzug ist,
es mehr oder weniger Wolfabschüsse geben sollte und
es mit den digitalen Passfotos holprig startete.
Nicht zu vergessen.
Diese Woche wurde
im zweiten Anlauf ein neuer Kanzler gewählt
und
„habemus papam“.
Da geht so eine Pressemitteilung aus der Bürgerschaft schon mal unter.
Wir-Buerger können unsere Alzenauer Mitbürger aber beruhigen.
Auch wenn noch nichts in der Lokalzeitung oder auf dem „Alzenauer Stadtkanal“ berichtet wurde, es ist offiziell:
Wir-Buerger-Alzenau treten zur Kommunalwahl mit Bürgermeisterkandidat und Stadtratskandidaten an.
Nach dem
„Wahlkalender für die allgemeinen Gemeinde- und Landkreiswahlen am 08. März 2026“
wird die Stadt Alzenau spätestens am 09.12.2025 bekanntmachen,
wer sich wann und wo in die Unterstützungslisten eintragen kann.
Zuvor wird die Stadt Alzenau die Bürger
zur Einreichung von Wahlvorschlägen auffordern.
Damit unsere Mitbürger wissen, wen sie unterstützen sollen / wollen, werden wir unser Programm und unsere Kandidaten zeitnah online vorstellen und selbstverständlich auch den direkten Dialog suchen.
Nicht nur ein schnelles Selfie, bevor der nächste Event ruft.
Wir-Buerger starten mit einem Interview mit unserem Kandidaten fürs Bürgermeisteramt, Peter Bloett.
Dazu haben alle Alzenauer die Möglichkeiten uns ihre Fragen einzureichen, die wir bündeln und dann von ihm beantworten lassen.
Bürgermeisterkandidatenfragestunde ohne Zeitlimit
Dazu ist kein Abo einer Lokalzeitung nötig.
Das gibt’s „for free“ auf unseren Kanälen.
www.wir-buerger.com
https://www.youtube.com/@wirbuergeralz
https://www.instagram.com/wirbuergeralzenau/
Denn das gehört zur Demokratie.
Vollständige, faire und unabhängige Information.
11.05.2025
Ruhe vor dem Sturm
Kreisumlage wird wohl nicht gestundet
Selbst EUR 12 Mio. Dispo würde nicht ausreichen
Still ist es geworden um den Haushalt 2025.
Sollte hinter den Kulissen etwa fleißig und mit Hochdruck an einem zwingend nötigen Haushaltskonsolidierungskonzept gearbeitet werden, das der Bürgermeister am 21.05.25, zusammen mit seiner
„Agenda Alzenau 2030“
präsentieren wird?
Oder ist das Thema für den Bürgermeister durch, nachdem er mit dem Faustpfand „Stadtfest 2025“ einen shit-storm gegen die widerwilligen Stadträte entfacht hat?
Statt bspw. von jedem volljährigen Alzenauer (ca. 15.500 EW) einen „Stadtfest-EURO“ zu verlangen, um das geplante Defizit von 15.000 EUR zu decken, fordert der Bürgermeister vom Stadtrat einen Dispo-Kredit pro erwachsenen Alzenauer von 775 EUR.
Um nur mal die Dimension aufzuzeigen.
Auch zum Thema
„Stundung Kreisumlage durch den Landrat mit bis zu EUR 5,9 Mio.“
hört man Nichts.
Schließlich müsste dies der Kreisausschuss doch längst beschlossen haben. Doch davon hat man in Aschaffenburg nichts gehört, geschweige denn beschlossen.
Vielleicht ist das der Grund, weshalb der Liquiditätsplan, der diese hohe Stundung unterstellt hat, wieder verschwunden ist?
Wir-Buerger haben uns einmal die Mühe gemacht und den „aktualisierten Liquiditätsplan vom 10.04.25“ (einen neueren haben zumindest wir nicht) dahin anzupassen, wie es denn ohne die großzügige Stundungsgeste des Landrats aussehen würde.
Die Kreisumlage ist am 25. des Monats fällig. So sieht es das Gesetz vor.
Der Alzenauer Kämmerer zeigt in seinem Liquiditätsplan auf, dass er erstmals am 21.03.25 die „Kreisumlage 01/2025“ und am 30.04.25 die zweite Rate plus eine Nachzahlung „Kreisumlage 01/25 und 02/25“ über 500 TEURO zahlte.
Wir-Buerger unterstellen im Liqui-Plan also, dass der Kämmerer seine monatliche Zahlungspflicht gegenüber dem Landkreis ab 25.03.25 gesetzeskonform erfüllt und nicht mit bis zu 4 Monatsraten (EUR 5,9 Mio.) säumig wird.
Dann aber offenbart sich Schreckliches.
Schon im Juli stößt der Kämmerer an die Grenzen seines eingeforderten EUR 12 Mio. - Dispo-Limits.
Bis zu EUR 11,7 Mio. Inanspruchnahme, wenn alles gut geht.
Doch es kommt noch schlimmer!
In der 43. KW (20.- 30.10.25) braucht es bis zu EUR 14,1 Mio., wenn der Landrat nicht noch einmal mindestens EUR 2 Mio. stundet.
Muss ja keiner merken, hat im Jan und Feb 2025 doch auch geklappt, oder?
Und am 29.12.25 schießt man wieder übers Limit hinaus und muss das Kassenkonto mit bis zu EUR 13,4 Mio. bei der Sparkasse belasten.
Hoffentlich legt der Weihnachtsmann, die für den 30./31.12.25 eingeplanten
5.000.000 EUR Einkommens- und Umsatzsteuerzahlungen und
6.200.000 EUR Grundstückserlöse
11.200.000 EUR
auf den Gabentisch, denn sonst gehen nicht nur die Lichter am Weihnachtsbaum zu Silvester aus.
Das sind keine frei erfundenen Zahlen von uns Bürgern.
Das sind die Zahlen des Kämmerers in seinem veröffentlichten Liquiditätsplan vom 10.04.25.
Natürlich freuen wir-buerger uns, wenn der Kämmerer vor Entscheidung über den Haushalt 2025 einen neuen Liquiditätsplan veröffentlicht, der
„aufgeht“,
will heißen,
bei dem zumindest das geforderte Kassenkreditlimit eingehalten würde.
Sonst haben die zustimmenden Stadträte nämlich ein Problem, wenn sie einen Haushalt beschließen, bei dem die Liquidität nicht gesichert ist
und schon heute klar ist, dass in 8 Wochen der nächste Nachtragshaushalt ansteht.
Und ganz besonders transparent und demokratisch ist es, wenn dieser Liquiditätsplan allen Bürgern, sofort und nicht erst auf wiederholte Nachfrage, offengelegt wird.
Der Bürgermeister hat uns am 05.05.25 dazu mitteilen lassen:
Sobald alle Änderungen von der Kämmerei eingearbeitet wurden, wird die abschließende Fassung auf der Website bzw. im Bürgerinformationssystem veröffentlicht und der Bürgerschaft zugänglich gemacht.
Wir-Buerger sind gespannt, ob dies noch vor der Entscheidung über den Haushalt am Mittwoch, den 21.05.2025, 19.00 Uhr geschieht.
09.05.2025
Pressemitteilung
Wir-Buerger-Alzenau sind eine Initiative Alzenauer Bürger, denen die Alzenauer Kommunalpolitik am Herzen liegt.
Seit mehr als zwei Jahren engagieren wir uns durch Bürgerfragen, Leserbriefe und seit einem Jahr mittels unserer Website
Frühzeitig haben wir auf Fehlentwicklungen der Alzenauer Haushaltspolitik hingewiesen, die nun zu einer desolaten Haushaltslage führten, bei der sogar die Ausrichtung des Alzenauer Stadtfestes wegen 15.000 EUR Kosten in Gefahr ist.
Daher haben wir uns entschlossen an der Kommunalwahl 2026 selbst aktiv teilzunehmen.
Wir-Buerger-Alzenau wollen unseren Alzenauer Mitbürgern das Angebot eines personellen Neustarts machen, mit
Peter Bloett als Bürgermeister-Kandidaten,
damit die Stadtverwaltung wieder den Bürgern dient und nicht umgekehrt.
Denn eine funktionierende Verwaltung mit sorgfältiger und umfassender Entscheidungsvorbereitung ist die Basis guter solider Kommunalpolitik.
Und einer eigenen Liste mit Bürgern,
die ihre Fähigkeiten, ohne Parteizwang, zum Wohle aller Alzenauer einbringen wollen.
Unsere Themen sind dabei insbesondere,
- eine verantwortungsvolle und nachhaltige Haushaltsführung
statt Wahlkampfkasse für Politambitionen,
- lebenswerte und bezahlbare Rahmenbedingungen für Familien und alle Generationen
statt situativem Reagieren,
- eine weitblickende Stadtentwicklungsplanung
statt kurzfristiger PR-Aktionen,
- verlässlicher Partner für Unternehmer und Gewerbetreibende
statt ständiger Gewinnabschöpfung
- eine faktenbasierte und finanzierbare Energietransformation
statt einem diffusem Wimmelbild.
Wir werden in den nächsten Wochen unser Programm und unsere Kandidaten vorstellen.
Schon heute kann sich jeder auf unserer Website www.wir-buerger.com über einige Kommunalthemen und unsere Sichtweise dazu informieren.
Wir-Buerger-Alzenau werden mit anderen Parteien, ohne Vorgaben aus München und Berlin, in den Wettstreit um die besten Lösungen für die Zukunft unserer Stadt gehen.
Zum Bürgermeisterkandidaten:
Geborener Alzenauer, 61 Jahre, verheiratet, vier Kinder.
Seit 1995 Rechtsanwalt und 25 Jahre Tätigkeit in Großbanken im Bereich Unternehmenssanierung in Leitungsfunktion.
03.05.2025
Es reicht !
Rekordverschuldung trotz Rekordeinnahmen
Haushaltssperre
Kontoüberziehung in Millionenhöhe
Nachtragshaushalt
Keinen Haushalt selbst nach 5 Monaten im neuen Jahr
Stadtfest gefährdet
Stundung Kreisumlage in Höhe von EURO 5,9 Mio. geplant
Finanzierung Feuerwehrhaus ungesichert
Wir-Buerger meinen: Es reicht!
Daher haben Wir-Buerger uns entschlossen den Alzenauern das Angebot zu machen, ab März 2026 Verantwortung zu übernehmen.
Wir-Buerger werden am 08. März 2026 bei den Kommunalwahlen eigene Kandidaten für den Stadtrat Alzenau nominieren.
Und Wir-Buerger werden mit
Peter Bloett
als Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters antreten.
Dazu brauchen wir im Herbst 2025 ca. 180 Mitbürger, die für unseren Vorschlag ins Rathaus Alzenau gehen und dafür unterschreiben, dass auf dem Wahlzettel am 08. März 2026 neue Gesichter erscheinen.
In den nächsten Monaten werden Wir-Buerger für unsere Kandidaten und unsere Motivation werben.
Stay tuned
25.04.2025
„Nur noch schnell den Haushalt 2025 beschließen“
Shirts statt Schulden
Brot und Spiele fürs Wahlvolk
Wut und Beleidigungen für die Vernünftigen
Stadtfestretter gesucht!
So einfach, und das Alzenauer Stadtfest 2025 kann kommen.
„Brot und Spiele“ will das Volk, wussten schon die alten Römer.
Da soll sich die „Opposition im Stadtrat“ mal nicht so haben.
Die Ignoranz solcher Bürgeraussagen und Berichte in den Medien bereitet verantwortungsvollen Menschen Schmerzen.
Warum lehnte die „Opposition“ den Haushalt 2025 ab?
Weil der Bürgermeister und sein Kämmerer für 2025 einen Dispo-Kredit von
EUR 12 Mio. (das ist eine zwölf mit sechs Nullen vor dem €-Zeichen)
forderten, damit alle Verbindlichkeiten,
ja auch der Verlust des Stadtfestes von 15.000 €,
bezahlt werden können.
Nach einem ersten Liquiditätsplan,
den nur die Stadträte, nicht aber wir einfachen Bürger, zu Gesicht bekamen,
hätte der Kämmerer den Dispo von bis zu EUR 12 Mio. ab und an ausschöpfen müssen. Und da war die Tarifsteigerung von zusätzlichen Personalkosten mit ca. 600 TEURO noch nicht einmal eingearbeitet, wie ein Stadtrat anmerkte.
Ohne die großzügige Stundung von drei Monatsraten seitens des Landrates hätte der Dispo am 30. Oktober 2025 mit bis zu EUR 12,633 Mio. in Anspruch genommen werden müssen.
Da hätte also selbst die Kreditlinie von EUR 12 Mio. nicht mehr ausgereicht.
Jetzt liegt ein neues Liquiditätskonzept auf dem Tisch bzw.
lag auf dem Tisch, denn der zweite Liquiditätsplan, für dessen Veröffentlichung Wir-Buerger gekämpft haben, ist von der Website der Stadt schon wieder verschwunden.
Nach diesem neuen Konzept soll der Landrat im Laufe des Jahres ab und zu länger auf seine monatliche Kreisumlagerate i.H.v. EUR 1,475 Mio. warten.
In der Spitze sollen so bis zu EUR 5,9 Mio. auflaufen.
Nötig war dies sogar schon im Januar und Februar 2025, wie sich aus dem verschwundenen Liqui-Plan ergibt.
Doch schon Grundschüler wissen, Geld kostet Geld.
Man nennt es Zinsen.
Und so verlangt der Landrat für seine Geduld lt. Kämmerer der Stadt 146.000 EUR Zinsen.
Und auch die Sparkasse erhält Zinsen für die Nutzung des „abgespeckten Dispo“, der in der Spitze (am 20.10.2025) mit bis zu EUR 8,2 Mio., neben der Stundung, ausgenutzt werden muß.
Bei einem angenommenen Zinssatz von nur 4 % (wir Normalbürger müssten fast 10 % dafür berappen) errechnen wir auf Basis des Liquiditätsplanes zusätzliche Dispozinsen i.H.v. 185 TEURO in 2025.
Insgesamt also sollen im Haushalt 2025 Dispo-Zinsen i.H.v. ca.
330.000 EUR!
gezahlt werden, obwohl der Kämmerer in seinem Plan dafür nur 100 TEURO angesetzt hat.
Und darin sind die Zinsen für die Darlehen von insgesamt ca. EUR 50 – 55 Mio. noch nicht einmal enthalten.
Wie hoch diese sind, hat der Kämmerer noch nicht offengelegt.
Glaubt wirklich ein einziger Alzenauer Bürger, dass die Mehrheit im Stadtrat den Haushalt wegen mickriger 15 TEURO Verlust beim Stadtfest abgelehnt hat?
Welche/r Alzenauer Bürger/in, würde, wenn er/sie entscheiden müsste, das Stadtfest 2025 auf jeden Fall durchziehen, auch wenn er/sie damit gleichzeitig Zinskosten von über 300 TEURO genehmigt?
Wir-Buerger haben größten Respekt vor den verantwortungsvollen Stadträten, die trotz erheblicher Kritik wegen einem Ausfallrisiko des Stadtfestes, standhaft bleiben und dem Bürgermeister keinen EUR 12 Mio. Freifahrschein einräumen, ohne auch nur den Hauch von Sparwillen oder Sanierungskonzept beim Bürgermeister zu erkennen.
Zumal das Stadtfest 2025 problemlos auch ohne Haushaltsbeschluss 2025 stattfinden könnte. Man muss nur wollen, indem man mit den Vereinen und Schaustellern zusammenarbeitet.
Mit PRIMAVERA geht das doch auch.
Stattdessen wird wertvolle Zeit vergeudet, in der Hoffnung über das Stadtfest den Haushalt durchdrücken zu können.
Was hat das alles mit dem Weltpokalsiegerbesieger zu tun?
Warum verkauft die Stadt Alzenau bspw. nicht
„Stadtfestretter-T-Shirts“?
Nützlicher als Textiltaschen mit „alles handkäs alzenau“ bestimmt.
Vielleicht ordern einige Alzenauer Unternehmerpersönlichkeiten für die eigene Belegschaft T-Shirts im Pre-Sale.
Oder die Alzenauer Vereine für ihre fleißigen Helfer an den diversen Ständen. Vielleicht will PRIMAVERA als Sponsor mit auf das Shirt?
Alle Alzenauer könnten damit zeigen, wofür Alzenau steht, nämlich Zusammenhalten auch in schwierigen Zeiten.
Wenn man 10 € pro Shirt erwirtschaftet, dann braucht es nur 1.500 Alzenauer Kaufwillige.
Am Stadtfestfreitag, der traditionell den Alzenauer Vereinen und Bürgern gehört, tragen wir Alzenauer dann die „Stadtfestretter-Shirts“.
Es sollte verschiedene Farben geben, denn Alzenau ist bunt.
Das ist doch kreativer, als einfach EUR 12 Mio. bei der Sparkasse leihen, oder?
Ein letzter Tipp noch von uns:
Mit der T-Shirt- Aktion nicht den Bereich Öffentlichkeitsarbeit betrauen.
Sonst gehen die ersten 20.000 € für externe Designer-Berater drauf.
29.04.2025
Doppik für Anfänger (Teil 2)
Crowd-Funding für Transparenz
Das dicke Ende soll nach der Wahl kommen
Einer unserer ersten Artikel befasste sich mit dem Buchhaltungssystem der Stadt. Kameralistik statt Doppik.
Jedes Unternehmen in Deutschland hätte nach dem Grundstückstauschvertrag 2010 sofort eine Rückstellung i.H.v. EUR 6,6 Mio. für künftige Zahlungsverpflichtungen bilden müssen. Denn nicht nur zu einem Tauschaufgeld von EUR 4 Mio., sondern auch zur Tragung von Erschließungskosten Marie-Curie-Str., hatte sich die Stadt Alzenau verpflichtet.
Nach letzten Informationen betragen diese Erschließungskosten EUR 2,6 Mio.
Nachdem die Erschließungskosten teilweise gezahlt sind und der Neubau bald abgeschlossen ist, wird auch das Tauschaufgeld von jeweils EUR 2 Mio. in 2025 und 2026 fließen. Leider nicht aus den dafür gebildeten Rücklagen unter Auflösung der Rückstellung, sondern aus den „normalen Haushalten“.
Bis zum Rückfluß durch Verkauf des alten Wellpappe-Areals frühestens in 2029 soll diese Summe über (Dispo-)Kredite zwischenfinanziert werden.
Damit richtet sich unser „doppischer Blick“ auf die nächste
„in der Kameralistik nicht zu bildende Rückstellung“.
Künftige Pensions- und Beihilfeverpflichtungen zu Gunsten der Alzenauer Pensionäre.
Wir-Buerger hatten das Thema schon in unserer Reihe „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ behandelt.
Ein Jahr nach unserer Nachfrage in der Bürgerfragestunde ist im Rathaus die Erkenntnis gereift, dass man diese Verbindlichkeiten in Millionenhöhe vielleicht doch nicht „abgetreten hat“.
Das Schöne an der Jugend ist, dass man täglich was dazulernt.
Auf Nachfrage teilte man uns nun mit, dass man die Informationen über künftige Verpflichtungen bei der BVK angefordert habe. Wie hoch die finanzmathematischen Verbindlichkeiten zum 31.12.2025 sind, wird man im März 2026 erfahren.
Vorher würde die Information 364 EUR kosten, denn der Kämmerer hat es versäumt diese Informationen kostenlos fristgerecht anzufordern.
Und diesen Betrag wolle man sich sparen.
März 2026? Da war doch was?
Richtig:
Am 08. März 2026 finden die nächsten Kommunalwahlen in Bayern statt, also Neuwahl des Bürgermeisters und des Stadtrates.
Angesichts der aktuellen Finanzlage unserer Stadt würde uns Bürger schon interessieren, was da künftig auf uns und Folgegenerationen zukommt.
Wird da wegen 364 EUR an der falschen Stelle gespart?
Oder ganz bewusst, um uns Bürgern etwas zu verheimlichen?
Wir-Buerger würden schon gerne wissen, woran wir sind,
wenn wir am 08. März 2026 unsere Kreuzchen machen.
Was ist uns Bürgern diese Information wert?
Wie wäre es mit einem „crowd-funding“?
Wenn nur 180 Bürger,
also die Zahl der Unterschriften, die Wir-Buerger für unseren Wahlvorschlag zur Kommunalwahl 2026 benötigen,
jeweils 2 EUR an den Stadtkämmerer überweisen, dann könnte das Gutachten angefordert werden und Wir-Buerger wüßten, was unsere Kinder die Pensionäre, die für uns heute arbeiten, künftig kosten.
Eine Überzahlung könnte doch an den Verein „Kinder in Not Alzenau gehen“, oder?
Wir-Buerger haben den Anfang gemacht und 10 EUR auf das
Konto der Stadt Alzenau
Kontonummer: DE 65 7955 0000 0240 0000 26
Verwendungszweck:
Pensionsgutachten BVK zum 31.12.24 / Überschuss zu Gunsten „Hilfe für bedürftige Kinder in Alzenau“
überwiesen.
Wäre das nicht auch ein Finanzierungsmodel für’s Alzenauer Stadtfest?
28.04.2025
"Die Schuldenmacher"
Unser Vortrag jetzt auf YouTube
Auf vielfache Nachfrage haben wir die Aufzeichnung des Vortrags, "Analyse der Finanzsituation der Stadt Alzenau" vom 25.03.2025 auf unserem YouTube Kanal eingestellt:
Gegendarstellung
Vorwurf der Falschmeldung
Falschmeldung Stadtfest
Die Lokaljournalsitin des ME wirft uns am 26.04.25 vor, hinsichtlich des Alzenauer Stadtfestes eine „Falschmeldung“ verbreitet zu haben.
Allerdings verweist die Schreiberin gleichzeitig in ihrem Artikel auf das Landratsamt, das erklärte:
„Das Stadtfest ist eine freiwillige Leistung.
Freiwillige Leistungen sind ohne Haushalt nicht gestattet.“
Wer unseren Artikel „Landratsamt untersagt Alzenauer Stadtfest (vorerst)“ aufmerksam gelesen hat, der weiß, dass wir zum Einstieg aus der Beschlussvorlage der Stadtratssitzung vom 24.04.25 zitiert haben, in der es heißt:
Beauftragung von externen Dienstleistern (z.B. Bühnen- und Tontechnik, Security, etc.) und das Eingehen von Verpflichtungen (z.B. Buchung Bands) ist erst mit Haushaltsbeschluss möglich.
Es gilt der alte Grundsatz:
„Wer lesen kann ist klar im Vorteil“
Ohne Haushalt, keine Beauftragung von Externen,
Ohne Externe kein Stadtfest
Die Rechtsaufsichtsbehörde (Landratsamt) muss das Recht durchsetzen.
Doch was kann man als Leser erwarten, wenn die Schreiberin von sich selbst sagt:
„Haushaltsberichterstattung ist eben tatsächlich sehr speziell und sicher fehleranfällig. Und nicht unbedingt mein Steckenpferd, das gebe ich zu.“
Die Freiheit der Presse wird vom Grundgesetz besonders geschützt, da nur gut und korrekt informierte Bürger, ihre Wahlentscheidung treffen sollten.
Wenn aber die Presse sich die Texte von der Politik schreiben lässt, dann läuft etwas falsch.
Dafür gibt und gab es Parteizeitungen, die sich aber auch als solche outen müssen.
Bayernkurier bei der CSU
und
Vorwärts bei der SPD
Der Ethikkodex des Journalismus fordert:
Grundsätze der Wahrhaftigkeit, Genauigkeit und faktenbasierten Kommunikation, Unabhängigkeit, Objektivität, Unparteilichkeit, Fairness und Respekt für andere
Wer über die Fakten zur Stadt informiert sein will, der ist bei uns richtig.
Wer die Sichtweise des Bürgermeisters kennen will oder sich für junge Ziegenfamilien und Insekten auf dem neuen Wellpappengelände interessiert, liest die Lokalzeitung.
26.04.2025
Habemus Stadtfest ?
Stadtfest als politischer Spielball
Lippenbekenntnis statt Lösungen zum Stadtfest
Stadtrat verpasst Chance gemeinsam mit Vereinen das Stadtfest zu organisieren
Das fragte sich die anwesende Bürgerschaft nach Ende der öffentlichen Sitzung.
Die Mehrheit des Stadtrates hatte, gegen grüne und rote Stimmen auf Antrag der Ein-Mann-Fraktion Junge Union, beschlossen
grundsätzlich am Alzenauer Stadtfest in seiner bisherigen Form festzuhalten und auch für das Jahr 2025 die nötigen Finanzmittel der Verwaltung zur Verfügung zu stellen bzw. in den weiteren Haushaltsberatungen festzuschreiben
Heißt es nicht in der Vorlage, ohne Haushaltssatzung 2025, darf die Stadt Alzenau kein Stadtfest ausrichten?
Haben FWG und FDP damit signalisiert, dem auf dem Tisch liegenden Haushalt 2025 zuzustimmen?
Doch „immer langsam mit den jungen Pferden“.
Was gibt es Neues zum Haushalt 2025 seit der Ablehnung am 27.03.25, insbesondere also zum Finanzierungsloch von EUR 12 Mio.?
Aus dem Rathaus, das sich aktuell als die Hüterin der einzig wahren Informationen präsentiert, hört man dazu Nichts.
Hätten Wir-Buerger nicht penetrant die Offenlegung des Liquiditätsplanes gefordert, wüßte man nicht, dass der Bürgermeister statt eines EUR 12 Mio. Dispo-Kredits bei der Sparkasse nun anteilig den Landrat mit bis zu EUR 5,9 Mio. anpumpen will.
Man nennt es formal „Stundung der Kreisumlage“.
Wo werden die Bürger eigentlich darüber auf der website der Stadt transparent informiert?
Doch auch eine Stundung ist ein Kredit und daher muß der Stadtrat zunächst entscheiden, ob man dies beim Landrat beantragt. Und der muß dazu seinen Kreistag, hier den Kreisausschuss, um Erlaubnis bitten.
Dass der Stadtrat dies in dazu nötiger öffentlicher Sitzung beschlossen hat, ist uns bisher nicht bekannt.
Teurer als der Dispo bei der Sparkasse ist die Stundung beim Landrat außerdem.
146 TEUR Zinsen verlangt der Landrat für seine Unterstützung (lt. Liqui-Plan).
Für den Dispo bei der Sparkasse rechnete der Kämmerer nur mit 100 TEUR Zinsen für’s ganze Jahr. Wenn er sich da mal nicht verrechnet hat.
Die Stadtratsfraktionen, die gegen den Haushaltsentwurf 2025 stimmten, fordern für ihre Zustimmung umfangreiche Maßnahmen:
Deutliche Einsparungen im Verwaltungshaushalt, insbesondere bei den Personalkosten.
Mehr Transparenz bei Forderungen und Verbindlichkeiten der Stadt.
Aufstellung sämtlicher Assets der Stadt, die nicht mehr benötigt werden.
Um nur einige zu nennen.
Liegt das schon alles vor?
Sicher nicht.
Und so entsteht der Eindruck, dass der Bürgermeister und seine Parteifreunde, statt die Zeit zu nutzen, um gemeinsam mit den Vereinen nach Lösungen zu suchen, das Alzenauer Stadtfest 2025 weiterhin als Geisel nehmen, um ihren unverantwortlichen „Verschuldungs-Haushalt 2025“ durchzudrücken.
Selbst wenn der Stadtrat, widererwartend, am 21.05.25 den Haushalt genehmigt, so müsste zunächst der Kreisausschuss der Stundung der Kreisumlage zustimmen, bevor dann der Landrat den Haushalt genehmigen könnte.
Bis dahin müssten längst die externen Verträge zum Stadtfest geschlossen sein.
Zur Erheiterung der Bürgerschaft trug der Bürgermeister bei, als er erklärte, er müsse schließlich auch den Stadtwerken die Aufträge für das Stadtfest erteilen und könne dies auch nur bei einem genehmigten Haushalt 2025.
Wäre das nicht ein Sanierungsbaustein, indem der Bürgermeister ab sofort keine neuen „Aufträge mehr an die Stadtwerke vergibt“?
Natürlich nicht.
25.04.2025
Ringen um Stadtfest geht in die nächste Runde
Landratsamt untersagt Alzenauer Stadtfest (vorerst)
Der Landrat als Rechtsaufsichtsbehörde setzt der Stadt Alzenau die Pistole auf die Brust. Entweder der Haushalt 2025 wird beschlossen oder das Stadtfest 2025 findet nicht statt. Warum ist der Landrat diesmal so streng mit seiner Heimatgemeinde, wo er doch noch vor zwei Jahren sogar Erlöse aus nicht vorhandenen Grundstücken akzeptierte?
Die Alzenauer Vereine sollten, wie früher, das Heft des Handelns in die Hand nehmen.
In einer Vorlage im Stadtrat am 24.03.2025 heißt es zum Alzenauer Stadtfest:
Seitens der Kommunalaufsicht wurde explizit darauf hingewiesen, dass der Stadtrat während der vorläufigen Haushaltsführung keine bindenden Beschlüsse zur Durchführung des Alzenauer Stadtfestes beschließen kann, sondern höchstens seine Absicht erklären kann. Beauftragung von externen Dienstleistern (z.B. Bühnen- und Tontechnik, Security, etc.) und das Eingehen von Verpflichtungen (z.B. Buchung Bands) ist erst mit Haushaltsbeschluss möglich.
Damit greift die Kommunalaufsicht stark in die Selbstverwaltung der Stadt Alzenau ein. Denn
die Rechtsaufsicht darf sich nicht zu einer „Einmischungsaufsicht“ verdichten, sondern hat die den Gemeinden eingeräumten Handlungsspielräume zu respektieren, so das BVerfG.
Eigene Ermessenserwägungen zur Zweckmäßigkeit bestimmter
Maßnahmen sind den Aufsichtsbehörden im Rahmen der allgemeinen Kommunalaufsicht versagt.
Der Landrat setzt der Stadt die Pistole auf die Brust:
Entweder der Haushalt 2025 wird mit einer Dispokrediteinräumung von EUR 12 Mio. beschlossen oder die Ausrichtung des Alzenauer Stadtfestes ist untersagt.
Doch ist das wirklich so?
Darf die Stadt Alzenau bis zur Verabschiedung des Haushaltes 2025 keine externen Dienstleister beauftragen?
In der gleichen Stadtratssitzung am 24.03.25 soll der Stadtrat die Beauftragung eines Anwaltsbüros zur Überprüfung der unliebsamen Zensusergebnisses genehmigen.
Sind Anwälte nicht auch „externe Dienstleister“?
Auch die Verschiebung der Bannwaldgrenzen Alzenau-Nord soll beantragt werden. Keine externen Kosten?
Oder bereits im Bauausschuss am 08.04.25:
Unter TOP 2 wurde die Verwaltung ermächtigt, die Wärmeplanung für die Stadt Alzenau auszuschreiben und anzustoßen.
In TOP 4 hat man die Aufstellung des B-Plans „Im Schild“ beschlossen.
In TOP 5 wurde die Bauverwaltung beauftragt, die entsprechenden Bauleitplanungen durchzuführen und ermächtigt, die hierfür erforderlichen Planungsleistungen und erforderlichen Untersuchungen / Gutachten zu beauftragen.
Sind das alles keine kostenauslösenden Beschlüsse und in welcher Höhe eigentlich?
Die jeweiligen Deckungsvermerke der Kämmerei für die dafür anfallenden Kosten lauten, wie so oft:
Deckung durch Haushalt. ( ) Ja ( ) Nein
Aber warum ist das beim Alzenauer Stadtfest alles anders?
Wir-Buerger haben schon aufgezeigt, dass es wirtschaftlich lediglich um eine tatsächliche Unterdeckung von maximal 15.000 EUR geht, denn 60 TEUR Kosten für städtisches Personal, fallen schließlich auch ohne Stadtfest an.
Da war der Bürgermeister beim „Host-town-event“ mutiger, als er trotz erwarteter höherer Kosten ohne Stadtratsbeschluss die Beherbergung der Delegation aus Paraguay eigenmächtig entschied.
Bis zur Verabschiedung des Haushaltes 2025 handelt die Stadt in der sog. „vorläufigen Haushaltsführung“. Natürlich darf man in dieser Zeit keine weitreichenden finanziellen Entscheidungen treffen.
Doch handelt es sich beim Alzenauer Stadtfest wirklich um so eine weitreichende Entscheidung?
Die Stadt kann aufgrund der Nachfrage der Schausteller und der Vereine erfahrungsgemäß mit stabilen Einnahmen rechnen. Für 2025 rechnete der Bürgermeister mit 60 TEUR Einnahmen. Sollte es also möglich sein, bei den externen Kosten innerhalb dieser Summe zu bleiben, dann entsteht der Stadt daraus kein „Verlust“, der in einer vorläufigen Haushaltführung untersagt ist, sondern vielleicht sogar ein kleiner Gewinn? Ein Novum.
Am einfachsten wäre es, einige größere Alzenauer Vereine schließen sich zusammen und organisieren das Stadtfest. Das hat im letzten Jahr doch auch geklappt mit dem selbstorganisierten Einmarsch.
Das Alzenauer Stadtfest gehört zur sozialen und kulturellen Kultur und würde beschädigt oder zerstört. Fünfstellige Einnahmen für die örtlichen Vereine gingen unwiderruflich verloren.
Es sieht daher eher nach einem bewussten „move“ des Landrates aus.
Der Landrat baut Druck auf die verantwortungsvollen Stadträte auf, um den Haushalt 2025 abzusegnen. Wegen angeblich 15.000 EUR (!) soll der Stadtrat ein Weiter-so-auf-Pump in Millionenhöhe, ohne die kleinste Sanierungsmaßnahme, genehmigen.
Denn nur so kommt der Landkreis, also der „Arbeitgeber“ der Kommunalaufsicht, an die dringend benötigten EUR 17,7 Mio. Kreisumlage, oder zumindest einen großen Anteil davon, wenn der Landrat bis zu EUR 6 Mio. davon zunächst bis Jahresende stunden muss, da die Alzenauer Kassen völlig leer sind. Nachgezahlt wird aus Grundstückserlösen zum Jahresende.
Wer, wenn nicht der Landrat, weiß am besten, was die Perle Burgrundstück wert ist, schließlich wurde in seiner Amtszeit der Fels weggebaggert?
Wer hat eigentlich die Stundung der Kreisumlage im Januar und Februar 2025 i.H.v. knapp EUR 3 Mio. genehmigt?
Muss das nicht der Kreisausschuss entscheiden?
Eine Stundung ist wirtschaftlich betrachtet eine Krediterhöhung.
Offenbar reichte das Kassenkreditlimit der Stadt von EUR 6 Mio. in den ersten Monaten 2025 nicht aus, um alle fälligen Verbindlichkeiten zu bezahlen.
War der Stadtrat über die Stundung informiert, als er am 27.03.25 über den Haushalt 2025 entscheiden sollte?
Wann hat der Stadtrat über die Stundung entschieden?
Ist das der Grund, weshalb der nun veröffentlichte Liquiditätsplan erst am 18.03.25 startet und nicht wie erforderlich am 01.01.2025?
Wo war die Kommunalaufsicht als Wir-Buerger sie im März 2023 darauf hingewiesen haben, dass im Haushalt 2023 Grundstückserlöse (Marie-Curie-Str.) i.H.v. EUR 20 Mio. angesetzt wurden, obwohl schon seit Januar 2023 rechtskräftig feststand, dass dieses Industrieareal nicht mehr der Stadt Alzenau zusteht?
Obwohl im Haushalt 2023 schon mit erheblichen Einnahmen in Millionenhöhe aus dem Verkauf des Grundstücks gerechnet wurde, hatte der Landrat keine Bedenken, den Haushalt 2023 durchzuwinken.
Wo würde Alzenau heute stehen, hätte der Landrat schon im März 2023 pflichtgemäß die Genehmigung abgelehnt und auf einen, den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechenden, Haushalt gedrungen?
Wieviel weniger Schulden hätte Alzenau heute, hätte man schon vor zwei Jahren den dringend notwendigen Sanierungskurs eingeschlagen?
Viele Fragen zum Umgang mit dem Vermögen der Alzenauer Bürger.
Aber keine Antworten.
22.04.2025
Geld schießt keine Tore
Der gekaufte Bibliothek-Award
Sparen soll die nächste Generation
Bildung muss für Alle möglich sein, aber zu vertretbaren Kosten
"Geld schießt keine Tore"
Dieser Satz wird dem deutschen Fußballphilosophen und Trainer Otto Rehhagel zugeordnet.
"Geld gewinnt Preise"
Dieser Satz ist das Motto der Alzenauer Stadtoberen.
"Beste Bibliothek des Jahres 2024 kleiner und mittlerer Kommunen",
also Kommunen mit bis zu 50.000 Einwohner, Preisgeld 7.000 €.
Locker ließ Alzenau die Hansestadt Korbach (Hessen, 23.924 EW) und Neukirchen (im Erzgebirge, 6.833 EW) hinter sich.
Und beim „Deutschen Lesepreis 2024“ reichte es zum zweiten Platz.
Zur Preisverleihung reiste extra eine 3-köpfige Delegation nach Berlin, um das Preisgeld von 1.500 € abzuholen.
819.500 € setze Alzenau in 2024 ein, um sich die Preise zu sichern.
D. h. ca. 45,45 EURO / pro Kopf ließen sich die Alzenauer 2024 ihre Bibliothek kosten.
Wir-Buerger legen dabei die neuste amtliche Einwohnerzahl Alzenaus mit 18.031 zugrunde. Auf dem Weg zu den angepeilten 40.000 Einwohner in 2048 leider eine Entwicklung in die falsche Richtung.
2025 sollen es 851.000 € Nettokosten der Bücherei werden, schließlich soll der Titel verteidigt werden und Alzenau will keine Eintagsfliege gewesen sein.
Die Kreisstadt Korbach auf dem 2. Platz setzte, wie nachzulesen ist, 371.050 € für seine 23.924 EW, also 15 € / pro Kopf, ein.
Die Gemeinde Neukirchen (Sachsen) schaffte es noch auf's Stockerl.
Der Etat 2024 der Bibliothek dort wurde uns auf Nachfrage wie folgt mitgeteilt:
Ausgaben 56.595 EUR
Einnahmen 12.641 EUR
Nettokosten 43.954 EUR
Pro Kopf ca. 6,50 EUR
Es heißt, die Alzenauer Bibliothek hat 3.500 aktive Nutzer.
Wir-Buerger können das nicht verifizieren.
Doch auch diese Zahl bedeutet, dass die Stadt ihre "Leseratten" mit jeweils ca. 240 € im Jahr sponsert, denn der Benutzerpreis von 1 € im Monat / 12 € im Jahr dürfte eher symbolischen Charakter haben.
Wer hat eigentlich die 15.000 Alzenauer Nicht- (Bibliothek)-nutzer gefragt, ob dafür 240 € pro Kopf ausgeben werden sollen?
Bildung muss sein, denn sie ist unser schärfstes Schwert gegen Extremisten.
Doch wer über die Köpfe der Bürger hinweg eigene Prestigeprojekte vorzieht und die Pflichtaufgaben dafür schleifen lässt, der darf sich nicht wundern, wenn man die Bürger für die Demokratie verliert.
Durch Klientelpolitik auf Pump haben die künftig auf Bundesebene Regierenden schon die Mehrheit im Volk verloren, bevor der nächste Kanzler vereidigt ist.
Ein CSU-Stadtrat stellte neulich in einer öffentlichen Sitzung fest,
"Ja, wir haben auf zu großen Fuß gelebt".
Doch statt aus dieser Erkenntnis Schlüsse für die künftige Haushaltspolitik zu ziehen, war er schnell dabei seine Hand zu heben, als ein EUR 12 Mio. Dispo-Kredit, also ein Weiter-so auf Pump, im Stadtrat durchgewunken werden sollte.
Und der Bürgermeister?
„Nicht immer Schokostreusel und Cappuccino-Schaum“ ist sein ganz persönlicher Beitrag zum Haushalt 2025, wie er am Neujahrsempfang 2025 verkündete. Verkehrte Welt: Vorschläge zum Sparen sollen die Stadträte machen, was macht dagegen die Verwaltung und der Leiter der Behörde? Interne Grüne Soße Wettbewerbe.
Wann begreifen die Alzenauer Bürger, dass es nicht Bürgermeister und Landrat sind, die ihnen all die schönen Sachen "schenken", sondern es ihr eigenes Geld ist, dass ihnen aus der Tasche gezogen wird, für Dinge, die sie sich selbst niemals leisten würden.
Haushaltssperre,
Kontoüberziehung in Millionenhöhe,
Nachtragshaushalt,
Millionenstundung der Kreisumlage
Was kommt als Nächstes?
18.04.2025
Mehr Fragen als Antworten
Nachfragen zum Liquiditätsplan
Die totgeschwiegene Finanzkrise
Heiter Scheitern
Das Aufregerthema der Alzenauer Bürger ist seit dem 10.04.2025 der Liquiditätsplan und die darin enthaltene Stundung der Kreisumlage von bis zu EUR 6 Mio. in 2025.
Wenn Sie mehr interessiert sind am Thema "Radeln im Wald" oder der jungen Ziegenfamilie in Hörstein, sind Sie bei uns falsch.
Dafür verweisen wir Sie an die Lokalpresse.
Wir-Buerger erhielten viele Nachfragen auf unseren Artikel "Liquiditätsplan für Anfänger", gerade vor dem Hintergrund, dass der Bürgermeister mit diesem Liquiditätsplan am 27.04.25 einen neuen Anlauf zur Entscheidung über seinen Haushalt 2025 im Stadtrat plant.
Hier einige Fragen, die Wir-Buerger in aller Kürze, so wie wir es beurteilen, beantworten wollen:
Darf der Landrat das und was kostet es Alzenau?
Über die Stundung der Kreisumlage entscheidet in Bayern bei dieser Größenordnung der Kreisausschuss, nachdem die Stadt Alzenau einen Antrag auf Stundung gestellt hat. Wenn der größte Kreisumlagezahler im Landkreis finanzielle Probleme hat, dann hat das auch Auswirkungen auf den Landkreis.
Ihrem Antrag muss die Stadt Alzenau einen Liquiditätsplan beifügen, der aufzeigt, dass der Landkreis "sein" Geld bekommt. Beim aktuellen Liquiditätsplan muss der Kämmerer u. E. noch ordentlich nacharbeiten.
Es muss erläutert werden, ob es andere Einnahmen- und/oder Sparmöglichkeiten gibt.
Billig ist so eine Stundung auch nicht, selbst unter (Partei-)Freunden.
Im Liquiditätsplan sind 146 TEURO Zinsen für den Landrat budgetiert.
Normalerweise sind 0,5 % pro Monat, also 6 % p. a., an Zinsen fällig.
Ob diese Finanzierung gegenüber der Inanspruchnahme über Dispo billiger ist, sollte der Kämmerer errechnet haben.
Das Risiko, dass Alzenau die Schlussrate am 31.12.25 über EUR 5,9 Mio. nicht zahlen kann, weil die Grundstücksverkäufe nicht wie geplant mit EUR 6,2 Mio. kommen, hat dann der Landrat.
Im Liquiditätsplan sind EUR 19,1 Mio. Gehaltszahlungen vom 31.03.-31.12.25 aufgeführt. Die Stadt plant für 2025 nur mit EUR 19,1 Mio. Personalkosten.
Wurden vor dem 31.03.25 keine Gehälter gezahlt?
Wir-Buerger haben dazu schon beim Bürgermeister nachgefragt.
Die Lösung liegt u.E. auch hier, wie schon bei der Gesamtverschuldung, wohl in den Stadtwerken. Obwohl kein Mitarbeiter bei den Stadtwerken angestellt ist (Arbeitgeber ist immer die Stadt Alzenau), werden die Personalkosten der Stadtwerkemitarbeiter dort im Wirtschaftsplan mit EUR 4,7 Mio. ausgewiesen. Folglich plant die Stadt insgesamt mit EUR 23,8 Mio. Personalkosten. Schon EUR 19,1 Mio. liegen deutlich über dem Durchschnitt vergleichbarer Kommunen in Bayern.
Welcher Betrag wurde durch die Absage des Stadtfestes 2025 gestrichen?
Wir-Buerger wissen nicht, welcher Betrag aufgrund der Absage des Stadtfestes 2025 durch den Bürgermeister nun gestrichen wurde.
Dazu müsste auch der ursprüngliche Liquiditätsplan, über den der Stadtrat am 27.03.25 entschieden hat, veröffentlicht werden.
Weiterhin im Liquiditätsplan enthalten sind allerdings für das Stadtfest angesetzte Personalkosten i.H.v. ca. 60.000 €, denn die Mitarbeiter sind trotz Absage weiterhin beschäftigt. Diese Kosten stecken in den Gehaltszahlungen 2025.
Was bedeutet das für den Haushalt 2025?
Hauptkritikpunkt der ablehnenden Stadtratsmehrheit war der Dispokredit über EUR 12 Mio. auf Basis des am 27.03.25 vorgelegten Liqui-Plans.
Bis zum 30.12.2025 benötigt der Kämmerer, mit einer Ausnahme, nun maximal EUR 8 Mio. Dispolinie.
Die Ausnahme liegt an der Zahlung der 2. Rate an die Wellpappe am 20.10.25 über EUR 1 Mio., denn erst am 31.10.25 spült es wieder ESt/UmsSt-Zahlungen von EUR 4,2 Mio. in die Kasse.
Aber vielleicht wartet die Palm-Gruppe großzügig zwei Wochen länger auf die EUR 1 Mio., mit Zinsen versteht sich.
So könnte ein Kassenkredit von nur EUR 8 Mio. zumindest bis zum 31.12.25 ausreichen.
Sind damit die Finanzprobleme Alzenaus gelöst?
Überhaupt nicht!
Der Bürgermeister versucht sich auf Pump (für geschätzte Zinskosten zwischen 300 - 400 TEURO) über's Jahr 2025 zu retten und hofft darauf, seine weiter anfallenden Verluste im Haushalt, mittels "Verkauf von Grundstücken" ein Jahr weiter zu schieben.
Von "Tafelsilber" würden Wir-Buerger nicht beim Burggrundstück oder anderen entlang der Bahntrasse liegenden Grundstücken sprechen.
Selbst Phantomgrundstücke, wie die Marie-Curie-Straße mit EUR 20 Mio. im Haushalt 2023, funktionieren nicht mehr.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Kein Plan,
wie die Verlustzone verlassen werden soll,
wie künftig Pflichtaufgaben bezahlt werden sollen,
wie ansteigende Hebesätze bei Gewerbe- und Grundsteuer verhindert werden sollen,
wie explodierende Kanalgebühren (Faulturm EUR 15 Mio. statt EUR 8 Mio.) vermieden werden sollen oder
wie Kinderbetreuung erschwinglich sein soll
und
wie Alzenau zukunftsfest und generationengerecht werden soll.
Alles bleibt ein diffuses Wimmelbild.
Immer nach dem Motto:
"Heiterkeit statt Sacharbeit"
"alles (tuffig in) alzenau".
13.04.2025
Liquiditätsplan für Anfänger
Liquiditätsplan legt Finanznot der Stadt offen
Landrat unterstützt seine alte Wirkungsstätte mit Millionenstundung
Jedes Unternehmen benötigt einen Liquiditätsplan.
Auch private Haushalte sollten sich über Ihre Liquidität Gedanken machen, um nicht zahlungsunfähig zu werden.
Ein Unternehmer erhält zum Beispiel seinen „Werklohn für sein Produkt“, wenn er es fertiggestellt hat und übergibt.
Bis dahin muß er u. a. Personalkosten, Material, Energie, usw. „vorfinanzieren“.
Woher nimmt er die flüssigen (daher „Liquidität“) Mittel bis zum Eingang des verabredeten Kaufpreises?
Dazu dient ein Liquiditätsplan.
Auch eine Kommune muß monatliche Zahlungen (Personalkosten / Kreisumlage / Mieten / Energie / Tilgung / Zinsen etc.) leisten und erhält ihre Einnahmen (Einkommensteuer / Gewerbesteuer / Umsatzsteuer / Grundsteuer etc.) zu bestimmten Zeitpunkten.
Normalerweise hat eine Kommune genug Rücklagen (Guthaben auf der Bank) um diese Zahlungen zu leisten und füllt mit den regelmäßigen Einnahmen ihr Konto immer wieder auf.
So funktionierte es auch jahrelang in Alzenau.
Doch nun sind die Rücklagen (Guthaben) aufgebraucht.
Nur die Mindestrücklage von ca. 500 TEURO ist noch vorhanden. Um Zahlungen leisten zu können, wollte sich der Kämmerer Geld bei der Bank leihen, in Form eines Dispokredits von bis zu EUR 12 Mio.
Ins neue Jahr startete der Kämmerer schon mit einer Inanspruchnahme des Kassenkontos von ca. EUR 2,6 Mio.
Monatliche Personalkosten von rund EUR 1,7 Mio. sind zu zahlen, ebenso an den Landrat EUR 1,475 Mio. Kreisumlage. Darlehenstilgungen 150 TEURO und Zinsen i.H.v. 40 TEURO plant der Kämmerer ebenso.
Und viele kleinere Beträge kommen hinzu.
Obwohl schon über 10 Jahre im Amt, einen Liquiditätsplan, wie von einigen Stadträten nun gefordert, hatte er noch nie erstellt.
Es war ja immer genug Guthaben auf der (Spar)kasse.
Erst auf Druck von „Wir-Buerger“ und unterstützt durch die „Oppositionsfraktionen“ erhielten wir am 10.04.25 den Liquiditätsplan. Hinweis auf alzenau.de:
Unsere Bürger finden den Liquiditätsplan 2025 der Stadt Alzenau auf unserer Website unter folgendem Pfad:
www.alzenau.de/Buerger/Rathaus-Service/Buergerservice/Dienstleistungen-von-a-z
Dort ist er unter Buchstabe H „Haushaltsplan und Haushaltssatzung" aufgeführt.
Den Stadträten wurde der Liquiditätsplan schon vor der Abstimmung über den Haushalt am 27.03.25 zugeleitet, allerdings „vertraulich“.
Den ersten Liquiditätsplan des Kämmerers bewerten Wir-Buerger mit der Schulnote 6.
Kopfnote: Er war bemüht.
Ein Liquiditätsplan muß alle Ein- und Auszahlungen des gesamten Jahres aufzeigen. Der Liqui-Plan des Kämmerers startet irgendwo am 18.03.2025.
Ein professioneller Liquiditätsplan ordnet die Umsätze den Haushaltspositionen des Haushaltes zu und läßt sich so „verproben“.
Der für das Haushaltsjahr angesetzte (liquide) Betrag jeder Position muß sich in der Summe der Positionsspalte wieder finden. Der Kämmerer weist keine Aufgliederung nach Haushaltspositionen aus. Es überrascht daher auch nicht, dass die so ermittelten Zahlen nicht mit denen des Haushalts übereinstimmen.
Allein schon deshalb, weil – siehe oben – die ersten 11. Wochen des Jahres bis zum 18.03.25 fehlen.
Dem Bürgermeister und der CSU-Fraktion ist das egal.
Sie stimmten für einen Dispo über EUR 12 Mio., obwohl aus dem nun vorgelegten „aktualisierten Liquiditätsplan“ zum 27.03.25 eine maximale Inanspruchnahme von nur EUR 9 Mio. rückgerechnet werden kann.
Dank des Landrates genügt nun sogar eine Kassenkreditlinie von maximal EUR 8 Mio.,
denn der Landrat ist bereit, auf „seine Kreisumlage von insgesamt EUR 17,7 Mio.“, verteilt auf 12 Raten zu je EUR 1,475 Mio., länger zu warten.
Am 25.03.25 hatten wir das bereits vorgeschlagen, wie sich Zuhörer unseres Vortrages „Die Schuldenmacher“ im Domidion-Saal erinnern werden.
Der Landrat „stundet“ manche Rate im Laufe des Jahres 2025.
Im Januar und Februar mußte Alzenau gar nichts zahlen, und bis zum 31.12.2025 greift er der Stadt Alzenau mit zwischen EUR 3 – 6 Mio. geduldig unter die Arme.
Am 31.12.2025 dann muß Alzenau aber nachzahlen.
EUR 5,9 Mio. plus 146 TEURO Zinsen
werden fällig, damit die Kreisumlage 2025 glattgestellt ist.
Bis dahin will der Bürgermeister Grundstücke im Wert von EUR 6,2 Mio. verkauft haben.
Sonst braucht es höhere Kassenkredite,
statt EUR 4,8 Mio. satte EUR 11 Mio.,
zu Silvester.
Zinsen für die großzügige Stundung des Landrates fallen mit 146 TEURO an und auch die Sparkasse wird zusätzlich Dispozinsen von bis zu 180 TEURO fordern. Der Kämmerer hat 100.000 € dafür im Haushalt vorgesehen.
Von den aufgeführten Ausgaben vom 18.03.- 31.12.2025 entfallen nur EUR 5,2 Mio. auf sog. Investitionen, also Baumaßnahmen. Der größte Teil geht für die laufenden Kosten drauf, also ohne das nachhaltig etwas entsteht.
Wir-Buerger haben bereits vor fast genau zwei Jahren, in der Bürgerfragestunde am 27. April 2023, auf die drohende Finanzlage hingewiesen, in der wir uns nun befinden.
So nachzulesen in „alzenauaktuell Nr. 12 vom 16.06.2023“.
Damals hätte man gegensteuern müssen, um die heutige Schuldenkrise zu vermeiden oder zumindest abzumildern.
Es folgten zwei Jahre mit deutlich höheren Gewerbesteuereinnahmen als geplant.
Doch Keiner wollte hören oder sparen.
In Alzenau ist es gerade nicht so, wie in allen anderen Kommunen.
Wir haben sehr, sehr gute Einnahmen, doch leider einen Bürgermeister und eine Stadtratsmehrheit, die den Überblick über die Finanzen verloren hat.
11.04.2025
Die Mauer des Schweigens
Wie lange noch hält die Mauer des Schweigens?
Was passiert mit den EUR 12 Mio. Kassenkredit?
Hauptknackpunkt des gescheiterten Haushalts 2025 war die Forderung der Kämmerei nach einem Kassenkreditlimit („Dispolinie“) von EUR 12 Mio., denn neben den EUR 10 Mio. für die Stadt, sollen auch die Stadtwerke EUR 2 Mio. Kreditlinie erhalten. Noch nie war ein derart hohes Kreditlimit nötig.
Bis 2019 genügte eine Kreditlinie von gerade einmal EUR 3 Mio.
Doch seitdem der neue Bürgermeister die „Investitionsquote hochhält“ gibt es kein Halten mehr.
2020 schon EUR 5 Mio.
2024 zunächst EUR 6 Mio.,
mit dem gescheiterten Versuch auf EUR 8 Mio.
zu erhöhen, sollen es in 2025 nun EUR 12 Mio.
sein.
Im Gegensatz zu investitionsgebundenen Darlehen, die tatsächlich nur für beschlossene Investitionen aufgenommen werden dürfen, gibt es beim Kassenkredit quasi einen
Freifahrtschein.
Um dies zu verhindern und wenigstens einen Hauch von Kontrolle zu haben, wird üblicherweise ein Liquiditätsplan aufgestellt, in dem die laufenden Ein- und Auszahlungen des Geschäftsjahres aufgezeigt werden. Kreditgeber, also Banken und Sparkassen, fordern dies generell an.
Doch welche Sparkasse würde einer Stadt misstrauen, deren Bürgermeister im eigenen Verwaltungsrat sitzt?
Zumal die Stadt doch nicht pleite gehen kann.
Dieses Jahr war Premiere in der Alzenauer Kämmerei.
Auf Wunsch einiger Stadträte sollte der Kämmerer erstmals einen Liquiditätsplan vorlegen, aus dem die Notwendigkeit und die beabsichtigte Nutzung des geforderten Kassenkredites erkennbar ist.
Die Kämmerei soll auch geliefert haben.
Erfreut über das Endprodukt waren nicht alle Stadträte.
Manche kritisierten in ihren Haushaltsreden, dass nicht alle Zahlen mit den Planzahlen des Haushalts übereinstimmten, andere monierten, dass über das ganze Jahr eine dauerhafte Kreditinanspruchnahme geplant ist.
Wir-Buerger können nur mutmaßen, denn wir bekommen den Liquiditätsplan aus dem ersichtlich sein sollte, was der Kämmerer mit bis zu EUR 12 Mio. Kredit macht, den er in unserem Namen aufnimmt, nicht.
Viele Alzenauer sind unserem Aufruf „Hosen runter“ gefolgt und haben die Veröffentlichung des Liquiditätsplanes beim Bürgermeister eingefordert.
Geholfen hat es nichts.
Die Mauer des Schweigens hält.
Weder der Bürgermeister, noch ein einziger Stadtrat will den Wunsch der Bürger nach Transparenz erfüllen.
Dabei könnte jeder einzelne Stadtrat den ihm vorliegenden Liquiditätsplan veröffentlichen.
Gründe diesen den Bürger vorzuenthalten gibt es nicht.
Jede Ein- und Auszahlung sollte im Entwurf des Haushaltsplan 2025 bereits veröffentlicht sein. Oder etwa doch nicht?
Lediglich die Frage wann ist nicht bekannt.
Also wann zahlt der Kämmerer
Personalkosten,
die Kreisumlage,
Strom und Wasser,
Darlehenstilgungen,
Kreditzinsen,
usw. ?
Oder wann rechnet der Kämmerer mit Eingängen aus
Gewerbesteuer,
Einkommenssteuer,
Umsatzsteuer,
Grundsteuer,
Kanalgebühren,
Darlehensneuaufnahmen und nicht zuletzt
Kaufpreise i.H.v. EUR 8 Mio. aus Grundstücksverkäufen.
Wir-Buerger meinen, alle Stadträte hätten ein Interesse an der Veröffentlichung des Liquiditätsplans.
Natürlich zuvorderst die, die den Haushalt ablehnten, weil eine Kreditlinie über EUR 12 Mio. aus deren Sicht unverantwortlich ist.
Aber auch die Verfechter des Haushaltsplans sollten den Liqui-Plan gerne veröffentlichen. Zeigt er doch auf, wie verantwortungsvoll und somit auch genehmigungsfähig der Kämmerer mit dem EUR 12 Mio. - Blankoscheck umgeht.
Kann es uns Bürgern vorgeworfen werden, wenn wir angesichts dieser Mauer des Schweigens ein ungutes Gefühl haben?
Schließlich müssen Wir-Buerger Alzenaus die Kredite zurückzahlen, zzgl. Kreditzinsen versteht sich.
Weshalb diese Wagenburgmentalität des Stadtrates?
Ist es so schlimm um unsere Finanzen gestellt?
Wir-Buerger wollen nicht mehr nur bunte Fähnchen für mehr Demokratie schwenken, sondern
Antworten!
08.04.2025
Der Feuerwehrmann
"Wer andern eine Grube gräbt"
Ein Sprichwort aus der Bibel.
Vor dem LG Aschaffenburg muss sich zurzeit ein Feuerwehrmann verantworten. Er soll zwischen 2018 und 2024 Brände gelegt haben, um die Anerkennung der freiwilligen Feuerwehren in der Bevölkerung zu steigern.
In Alzenau sagte der Bürgermeister am 28.03.25 - ohne Zustimmung des Stadtrates - das Alzenauer Stadtfest ab, nachdem der Stadtrat am Abend vorher seinen Haushaltsentwurf 2025 ablehnte.
„Mangels Genehmigung des Haushaltes 2025 sei er dazu gesetzlich verpflichtet“, behauptet der Bürgermeister.
Wir-Buerger haben dieses Vorgehen schon in unserem Artikel
„Mal die Kirche (das Stadtfest) im Dorf lassen“
am 31.03.25 behandelt.
Keine Woche später kündigt der Bürgermeister nun eine Lösung an und stellt sich so als „Retter des Alzenauer Stadtfestes“ dar.
Doch was ist denn seit dem 28.03.25 anders?
Hat der Stadtrat in geheimer Sitzung dem Haushalt doch noch zugestimmt?
Der Bürgermeister zieht einen schon bekannten Bratwurstgastronomen aus dem Hut. Schon die Auswahl fürs Alzenauer Winterdorf 2024/2025 hat viele überrascht.
Gab es einen Auswahlprozess?
Wer hat das entschieden?
Wir-Buerger glauben nicht, dass die, sogar aus der Wetterau herbeieilenden, Eventmanager das Alzenauer Stadtfest uneigennützig sponsern wollen.
Mit solchen Festen wird ein Haufen Geld gemacht, wenn man es richtig macht. Natürlich sollen die Alzenauer Vereine dabei weiterhin die Möglichkeit haben, ihre Vereinskassen aufzufüllen.
Kreative Ideen hätte sich der Bürgermeister seit Jahren machen sollen, statt deutsche Schlagertexte für seinen großen Bühnenauftritt („gig“) zu üben.
Es heißt, ein Wiesenwirt auf dem Münchner Oktoberfest hat mit diesem einen Event für das ganze Jahr ausgesorgt. Daher sind die Wiesenzelte begehrt und der Münchner Stadtrat hat ein besonderes Verfahren installiert, um sich bei der Auswahl der Wirte und Schausteller nicht angreifbar zu machen.
Dem Alzenauer Stadtrat ist dabei ein glückliches Händchen zu wünschen.
Anyway!
Alzenauer Bürger und Alzenauer Vereine atmen erst einmal auf.
Doch war die Aufregung nötig?
Handelt so ein besonnener Bürgermeister oder eher ein Krippenkind, dem das Schippchen im Sandkasten weggenommen wurde?
Und der Haushalt 2025?
Glaubt der Bürgermeister allen Ernstes, dass damit die Alzenauer Finanzprobleme gelöst sind?
15.000 EUR eingespart!
Wo ist der Liquiditätsplan, aus dem der Bürgermeister die Position Stadtfest 2025 streichen wollte?
Wie viele externe Sponsoren braucht es noch, damit der Haushalt 2025 verantwortbar ist?
06.04.2025
Hosen runter!
Undurchsichtigkeit statt Transparenz
Bürgermeister legt Liquiditätsplan nicht offen
Der Bürgermeister verbreitet die Behauptung, er habe einen genehmigungsfähigen Haushaltsentwurf vorgelegt, den die „Opposition“ abgelehnt hat.
Es mag sein, dass die für Alzenau zuständige Kommunalaufsicht (Landratsamt Aschaffenburg) diesen Haushalt genehmigt hätte.
Schließlich würden so, finanziert auf Pump, im Jahr 2025 EUR 17,7 Mio. an Kreisumlage aus Alzenau an den Landkreis fließen.
Und Fragen nach den Ursachen und den Verantwortlichen der Finanzkrise Alzenaus müßte der Leiter des Landratsamtes (heute noch) nicht beantworten.
Doch erfüllt der vorgelegte Entwurf die gesetzlichen Anforderungen, nämlich
die Sicherstellung der nachhaltigen Aufgabenerfüllung der Gemeinde, der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit sowie der Risikominimierung?
Wir-Buerger haben dazu eine klare Meinung: Nein!
Der Verwaltungshaushalt (der laufende Betrieb) hat jedes Kalenderjahr mindestens so viel Überschuss zu erwirtschaften, dass im Vermögenshaushalt (also dort wo investiert wird) die Tilgungen bedient werden können. So regelt es das Gesetz.
Für Alzenau heißt das: EUR 2 Mio. Überschuss sind nötig.
Das erreicht Alzenau nicht.
Nur dadurch, dass der Kämmerer in 2024 durch Schlamperei EUR 2 Mio. zu viel überwiesen hat, werden rechnerisch EUR 2,9 Mio. erzielt, weil diese EUR 2 Mio. in 2025 (zurück)fließen.
Sonst würden nur 0,9 Mio. erwirtschaftet, also EUR 1,1 Mio. zu wenig.
Mancher vermutet sogar einen von langer Hand geplanten Trick.
Wir-Buerger bezweifeln das.
Viel schlimmer und damit nicht genehmigungsfähig ist die Art und Weise, wie sich der Bürgermeister (und seine Fraktion) die benötigten Finanzmittel besorgen wollten.
Auf Pump über eine Dispolinie von insgesamt EUR 12 Mio.
2013 bis 2019 genügte eine Dispolinie von EUR 2 – 3 Mio.
Seit 2020 hat man die Linie schon auf EUR 6 Mio. erhöht.
Doch das reicht bei weitem nicht mehr.
Als kurzfristige Finanzierungsinstrumente sollen Kassenkredite die Liquidität der Kommune sichern, indem sie Einnahmen- und Ausgabenschwankungen überbrücken.
Nicht erlaubt ist die Finanzierung von Verlusten.
Daher ist es unzulässig und von der Rechtsaufsichtsbehörde zu unterbinden, dass eine Gemeinde, bei der eine Einnahme hinter dem Haushaltsplan zurückbleibt (bspw. Erlöse aus Grundstücksverkäufen), zur Deckung des Unterschiedsbetrages einfach einen Kassenkredit aufnimmt; das wäre Bestreiten einer Ausgabe mit Hilfe eines – unter Verletzung des Art 71 BayGO aufgenommenen – Kredits.
Wofür der Kämmerer den Kassenkredit über EUR 12 Mio. nutzen will, steht im Liquiditätsplan. Dieser wurde für das Jahr 2025 aufgestellt (erstmals und nur auf Forderung der Opposition) und den Stadträten „vertraulich“ zugeleitet. Wie wurde die Liquidität eigentlich in der Vergangenheit gesteuert?
Wir-Buerger bekommen diesen Plan wieder einmal nicht zu sehen.
Aus den Haushaltsreden der dagegen stimmenden Fraktionen haben wir erfahren, dass dort
die Tarifsteigerung (ca. EUR 1 Mio.) in den Personalkosten nicht eingepreist wurde,
der Dispo das ganze Jahr über erheblich inanspruch genommen wird
und
am Jahresende nicht zurückgeführt ist.
Wir-Buerger haben den Bürgermeister aufgefordert für uns alle diesen Liquiditätsplan zu veröffentlichen. Darin enthalten sind nur Daten, die schon im veröffentlichten Haushaltsplan enthalten sind, ergänzt lediglich um die Zahlungstermine, also wann das Geld fießt.
Warum legen Bürgermeister und Kämmerer diese Daten nicht offen?
Der Bürgermeister könnte bspw. aufzeigen, welchen Betrag er im Liquiditätsplan für das Stadtfest gebraucht hätte, das er nun abgesagt hat.
Würde die lautstarke Unterstützung der Anhängerschaft bröckeln, wenn diese Information zur Verfügung gestellt wird?
Wir-Buerger fordern daher:
Hosen runter!
Unterstützt uns dabei und schickt eine Mail an den Bürgermeister.
Sehr geehrter Herr Noll,
ich fordere die Veröffentlichung des Liquiditätsplans der Stadt Alzenau für das Jahr 2025.
Mit freundlichen Grüßen
Alles Alzenau(er)
Erst wenn dieser Liquiditätsplan veröffentlicht ist, sollten die Alzenauer Bürger ihr Urteil fällen, wer verantwortungsvoll abgestimmt hat und wer im Stadtrat für ein Weiter-So war, koste es was es wolle.
02.04.2025
Mal die Kirche (das Stadtfest) im Dorf lassen
Durchschaubares Ablenkungsmanöver mit Stadtfestabsage
Der Aufschrei darüber, dass der Bürgermeister das Alzenauer Stadtfest 2025 abgesagt hat ist groß. Doch bei genauerem Hinsehen entpuppt sich diese Maßnahme als PR-Gag um Druck auf den Stadtrat aufzubauen bzw. vom eigenen Finanzdesaster abzulenken.
Hat sich eigentlich Einer der großen Wortführer in den Sozialen Medien mal die Mühe gemacht das Stadtfest 2025 im Haushaltsplan 2025 nachzulesen?
Wohl kaum.
Daher hier unser Service in der Hoffnung der Versachlichung der Diskussion.
Die Haushaltsplanung zur Durchführung des Stadtfestes 2025 findet man auf den Seiten 89 und 90 des Einzelplans 3. Diese Unterlage ist zu finden auf der website der Stadt Alzenau TOP 7 Anlage Einzelplan.
Dort ist nachzulesen, dass der Bürgermeister mit
Einnahmen i.H.v. 64.000 EUR und
Ausgaben i.H.v. 139.000 EUR plant, also einem
gedeckelten Verlust von 75.000 EUR.
So hat es der Stadtrat einstimmig beschlossen.
Schaut man sich die Einzelpositionen an, so kann man die letzten beiden Ausgabenpositionen über jeweils 100 EUR vernachlässigen, das nennt man nicht-liquide Kosten. Strom- und Wasserkosten von zusammen 800 EUR.
Aber auch andere Kosten sollten in der Gesamtschau eine Rolle spielen.
Tariflöhne / Soz.-Vers. der eigenen Stadtmitarbeiter 15.000 EUR
Erstattung an Stadtwerke Alzenau 45.000 EUR
Man könnte sagen ehda-Kosten 60.000 EUR,
denn die Mitarbeiter der Stadt bzw. der Stadtwerke werden auch gezahlt, wenn sie nicht für’s Stadtfest arbeiten.
Also bleibt die Rechnung:
Ausgaben 139.000 EUR
Eigene MA 60.000 EUR
Externe Kosten 79.000 EUR
Einnahmen + 64.000 EUR
Real-Verlust 15.000 EUR
Bei angabegemäß 120.000 Besucher müsste die Stadt versuchen pro Besucher 13 ct. (oder 0,13 EUR) pro Besucher mehr einzunehmen. Oder vielleicht von den Vereinen 10 ct. von jedem verkauften Getränke erhalten?
Zahlt die Stadt eigentlich etwas dafür, dass der Bürgermeister beim „Haupt-act, den Schlagerschlampen“ mitsingen darf?
Wie man es auch dreht und wendet.
Die Ablehnung eines Haushaltes, der die Verschuldung Alzenaus von EUR 52 Mio. auf deutlich über EUR 60 Mio. hochpumpt, zu kritisieren, nur weil dadurch angeblich das Stadtfest nicht mehr möglich ist, ist ein plumpes Ablenkungsmanöver des Bürgermeisters und seines schwarzen Blocks.
Wenn man die Diskussion zur Absage des Alzenauer Stadtfests verfolgt, fällt einem unweigerlich William Shakespeare ein, denn schon er wußte:
„Hohle Töpfe haben den lautesten Klang“
31.03.2025
Zeitenwende in Alzenau
Schluss mit Weiter-So im Nebelmeer
Stadtratsmehrheit lehnt Haushaltsentwurf 2025 ab
Mit 13:12 Stimmen lehnte der Stadtrat den vorgelegten Haushaltsentwurf des Bürgermeisters eines „Weiter-So“ ab und übernimmt damit Verantwortung für künftige Generationen. Es passte ins Bild, dass die CSU ihren Stadtrat Schuhmacher vom Krankenbett zuschalten ließ, um ins letzte Gefecht zu ziehen.
Wir-Buerger wünschen ihm auf diesem Wege gute Genesung.
Das neue digitale Amtsblatt der Stadt macht es möglich, dass die Alzenauer sehr schnell die Haushaltsreden der Fraktionen nachlesen können. Die „Schuld-sind-die-Anderen-Rede“ der stärksten Fraktion kann man dabei getrost überblättern.
In den Haushaltsreden der anderen Fraktionen spürt man in jeder Zeile, wie sehr diese Stadträte mit ihrer Entscheidung gerungen haben und wie groß die Enttäuschung ist, den nun eingeschlagenen Weg gehen zu müssen.
Enttäuscht auch über sich selbst, in der Vergangenheit viel zu oft auf einen Änderungswillen des Bürgermeisters, und auch seines Vorgängers, vertraut zu haben und dabei nolens-volens situativ mitgestimmt zu haben.
Alles kam auf den Tisch:
Das Burggrundstück, das ehemalige Gefängnis als Kulturtempel, das Friedberger Gässchen, der Rathaus-Anbau, die Reisen, das Host-town-Event, zuletzt das Logo, das das Faß zum Überlaufen brachte.
Wir-Buerger können an dieser Stelle nicht auf alle richtigen Argumente eingehen und empfehlen die Haushaltsreden selbst zu lesen.
Einige Aspekte wollen wir hier schon anreißen.
Mit einem billigen Hütchenspielertrick wollte man vorgaukeln, keine neuen Schulden aufnehmen zu wollen. Nur für den Faulturm natürlich, weil sonst hohe Einmalgebühren der Bürger nötig würden.
Tatsächlich aber wollte der Bürgermeister - kommunalverfassungswidrig – seine Finanzlöcher mittels Kassenkredit über EUR 12 Mio. stopfen.
Gerade keine kurzfristige Überbrückung von, durch Zahlungsfristen, notwendigen Inanspruchnahmen.
Uns Buergern wurde ein - offenbar auf Antrag der FDP – erstellter Liquiditätsplan für diesen „Stadt-Dispo“ wieder einmal vorenthalten.
Doch aus den Reden und der Diskussion war folgendes zu erfahren:
Die Dispolinie in 2025 ist nicht atmend (also auch mal im Guthaben), sondern hat einen fetten Bodensatz, also eine dauerhafte Inanspruchnahme.
So sollen über diese Kontokorrentlinie beispielsweise die zwei Raten über jeweils EUR 2 Mio. an die Wellpappe refinanziert werden, obwohl schon heute klar ist, dass ein Rückfluss aus dem Verkauf des alten Wellpappenareals nicht vor 2029 erfolgt.
Schon Fünftklässler könnten die Zinskosten dafür ausrechen.
1. Rate:
EUR 2 Mio. vom 31.12.2025 – 31.12.2028 = 3 Jahre x 5 % = 15 % = 300 TEURO
2. Rate:
EUR 2 Mio. vom 31.12.2026 – 31.12.2028 = 2 Jahre x 5 % = 10 % = 200 TEURO
Wahrscheinlich sind die Kosten höher, da die Raten früher zu zahlen sind und der Dispo einen sog. Zinseszinseffekt hat.
Und wie hoch setzt der Kämmerer in seinem Finanzplan die Kassenkreditzinsen 2025 an?
100 TEUR
Selbst bei einer dauerhaften Inanspruchnahme von nur EUR 5 Mio. wäre das Budget schon im 1. Halbjahr aufgefressen.
Die FWG kritisierte, dass die Personalkosten in der Liquiditätsplanung „keine Tarifsteigerung“ berücksichtigen, obwohl im Haushalt mit 5 % Erhöhung gerechnet wird.
5 % von fast EUR 20 Mio. fordern schon eine um EUR 1 Mio. höhere Kassenkreditinanspruchnahme in 2025. Doch dann würde wohl nicht einmal mehr die Kreditlinie von EUR 12 Mio. ausreichen.
Es wurde moniert, dass der Bürgermeister trotz mehrfacher schriftlicher Nachfragen kein (Sanierungs-)Konzept vorgelegt hat, das aufzeigt, wie all die Schulden perspektivisch bedient werden sollen.
Außer einem markigen Schlagwort „Agenda Alzenau 2030“, Nichts.
Den Tiefpunkt der Sitzung gestaltete der CSU-Fraktionsvorsitzende. Verärgert darüber, dass seine Meinung zum Haushalt diesmal keine Mehrheit fand, bewertete er die weitere Stadtratsarbeit als „Für’n Ar …“.
Wie oft haben die „bunten Stadträte“ dies wohl in den letzten Jahrzehnten unter der schwarzen Mehrheit gedacht, aber aus Höflichkeit und Demokratieverständnis nicht ausgesprochen?
Das langjährige Stadtratsmitglied, das in den letzten 20 Jahren viele der falschen Entscheidungen mitgetragen hat, hätte es in der Hand sich zeitnah mehr um seine oft erwähnten Enkelkinder zu kümmern.
Nachrücker gibt es noch ausreichend.
Eine Äußerung im Zusammenhang mit den Haushaltsreden können Wir-Buerger nicht unkommentiert lassen.
Wer die Befreiung Alzenaus von der Nazi-Herrschaft durch die Amerikaner vor 80 Jahren mit der gestrigen Entscheidung vergleicht, dem fehlt jedes Geschichtsverständnis.
Vielleicht kann die neu gewählte bayerische Bundestagsvizepräsidentin hierzu ihrem Mitarbeiter Aufklärung leisten. Bisher verorteten Wir-Buerger die Geschichtsvergessenheit weiter rechts in unserem Land.
28.03.2025
Haushaltsrede Wir-Buerger
Wir-Buerger lehnen den Haushaltsentwurf 2025 ab
Im letzten Jahr haben Wir-Buerger zum Launch unserer website unsere „nicht gehaltene Haushaltsrede“ im Nachgang zu den Stadtratsfraktionen veröffentlicht. Es ist erstaunlich, wie treffsicher wir darin die Alzenauer Zukunft vorhergesehen haben.
In diesem Jahr veröffentlichen wir unsere Haushaltsrede vor Abstimmung über den Haushalt 2025 im Stadtrat.
Obwohl der Stadtrat am Donnerstagabend des 15.12.2022 wusste, dass das OLG Bamberg am Montag, den 19.12.2022 über den Bestand des Tauschvertrages mit der Wellpappe entscheidet, hat er ohne Not den Haushalt 2023 durchgewunken, in dem Nettoerlöse aus dem Grundstück Marie-Curie-Str. i.H.v. EUR 17,5 Mio. für allerlei künftige Ausgaben verplant wurden.
Am 27.04.2023 haben Wir-Buerger den Bürgermeister in der Bürgerfragestunde gefragt, wie er auf den Wegfall dieser Millionen-Einnahmen aus Grundstücksverkäufen reagiere. Die Notwendigkeit umgehend aufgrund dieser neuen finanziellen Situation zu handeln, verneinte er.
Doch auch die Mehrheit im Stadtrat verweigerte sich der Realität.
So steht Alzenau heute da, wo es jeder erwarten konnte, der mit seinem eigenen Geld haushalten muß. Eine schwäbische Hausfrau sitzt leider nicht im Stadtrat.
Wie immer in der Vergangenheit fokussiert man sich in Alzenau auf das aktuelle Haushaltsjahr und stellt für Aufgaben in den Folgejahren einfach zusätzliche Darlehensaufnahmen ein, wohlwissend, dass der Darlehensbedarf durch ständige Kostenüberschreitungen im aktuellen und Kostensteigerungen in künftigen Jahren noch höher ausfallen wird.
Zum Glück meinten es die Gewerbetreibenden gut mit Alzenau und bescherten uns überdurchschnittliche Mehreinnahmen von EUR 15 Mio. in den letzten drei Jahren.
Selbst wenn der Landrat davon fast die Hälfte für sich vereinnahmt, immer noch ein großer Batzen Geld, um den uns alle Nachbargemeinden beneiden. Kein Wunder, dass es bei solchen Einnahmen keine zusätzlichen Schlüsselzuweisungen aus München gab.
Aber 2024 zeigte deutlich auf, dass der Bürgermeister weder fachlich, noch persönlich seinem Amt gewachsen ist.
Seine Beschimpfungen im Amt des Stadtoberhaupts in Richtung Stadtrat („Verfassungsbruch“), sachverständige Experten („Scharlatan“) oder Bürger („Lügner“), sind allen noch sehr präsent.
Schlimmer und teurer ist seine fachliche Inkompetenz.
Manche Dinge versteht er nicht, wenn er beispielweise „Verbindlichkeiten aus Beamtenpensionen“ abgetreten haben will.
Zitat, „Ohne Taschenrechner kann ich keine Tabelle überprüfen“, legt sie aber trotzdem dem Stadtrat zur Entscheidung vor.
An seiner Aufgabe als oberster Qualitätssicherer der Stadtverwaltung scheitert er vollkommen. Beschlussvorlagen ähneln eher Erlebnisaufsätzen eines Grundschülers, ohne die entscheidungsrelevanten Fakten, insbesondere die Fragen „was-kostet-das“ und „können wir uns das leisten“, zu behandeln.
Wohl aus persönlichen Gründen hat der Bürgermeister die Überwachung der Alzenauer Finanzen eingestellt. Das führte in 2024 zunächst zur ersten Haushaltssperre der Alzenauer Geschichte, dicht gefolgt von Kontoüberziehungen in Millionenhöhe, die er sich mit einer nachträglichen Erhöhung des Kreditlimits von EUR 4 Mio. auf EUR 6 Mio. vom Stadtrat hinterher genehmigen ließ.
Dass der Nachtragshaushalt und damit die „Heilung“ seiner, dem Stadtrat lange verschwiegenen, Kontoüberziehung nur dank seiner eigenen Stimme erfolgte, sei der Vollständigkeit halber erwähnt. Unserer Meinung nach, rechtswidrig.
Auf klare Vertretungsregeln in der Kämmerei wird kein Wert gelegt.
So führte Alzenau aus Schlampigkeit in der Kämmerei über Monate EUR 2 Mio. zuviel an Steuern ab.
Der Grund war, dass ein Systempasswort nicht wie üblich auf dem post-it Zettel dort klebte, wo es sonst immer klebte.
So die Rechtfertigung des Kämmerers in der Sitzung am 18.12.2024.
Es ist ungeheuerlich, wie mit dem Geld und Vermögen von uns Bürgern umgegangen wird.
Der Bürgermeister ist Behördenleiter und hat die Behörde zu leiten.
Doch immer auf der Jagd nach Bildern für neue posts auf Insta hat der Bürgermeister keine Zeit das zu tun, wofür er gewählt wurde und gezahlt wird.
So wundert es nicht, dass Mitarbeiter, eigenmächtig und ohne den Stadtrat zu fragen, auf die Idee kommen, Alzenau benötige mal wieder ein neues Logo.
Da werden locker 20.000 EURO für externe Berater ausgegeben, weil es ins „eigene budget“ passt.
Dass ein zugewiesenes budget nur innerhalb des eigenen Zuständigkeitskreises verwendet werden darf, und nicht nach eigenem Gusto, interessiert in der Stadtverwaltung offenbar niemanden.
Nun materialisieren sich all diese Unzulänglichkeiten in den Haushaltszahlen 2025.
Inclusive Inanspruchnahme des Kassenkredits steht Alzenau zu Jahresbeginn mit EUR 52,4 Mio. bei Banken in der Kreide. Wenn ausnahmsweise keine Kosten überschritten werden, landen wir Ende 2025 voraussichtlich bei über EUR 60 Mio.
Zur Einordnung und zum Vergleich zitieren wir das Main-Echo vom 13.02.25:
„Aschaffenburg (mit seinen 72.444 Einwohnern) plant 2025 eine Netto-Neuverschuldung von EUR 10,4 Mio., was den Schuldestand auf über EUR 63 Mio. anheben wird. Das heißt: Die Stadt hat absolut kein Polster mehr“.
Das dringend nötige neue Feuerwehrhaus Alzenau wird routinemäßig wieder um ein Jahr nach hinten geschoben, wie wir es vor einem Jahr in unserer Haushaltsrede ankündigten. Nun soll es in 2027 losgehen und bis 2028 sind dafür EUR 6 Mio. (netto) im Plan eingestellt, also erst einmal nur ein halbes Feuerwehrhaus, selbst bei einer unzureichenden Kostenplanung von nur EUR 12 Mio.
Stattdessen will man 80 Kälberauer Freunden des Vereinslebens etwas Gutes tun und will die Alte Schule Kälberau für EUR 1,7 Mio. als Vereinsheim herrichten. Wieder einmal ist die Aussicht auf Fördermittel zu verlockend. Ob und wann die eingeplanten Fördermittel von 800 TEUR kommen, ungewiss. Selbst einige Kälberauer sind einsichtiger und würden eine Verschiebung um 5 Jahre akzeptieren.
21.250 EUR pro Vereinsmitglied für ein Vereinsheim, wenn keine Förderung kommt.
Wer denkt eigentlich an die anderen ca. 18.000 Alzenauer Bürger, die das alles finanzieren müssen?
Die Mehrheit im Stadtrat jedenfalls nicht, denn der ist wichtiger,
„dass sie ihr Wort hält“.
Von 2013 bis 2024 reichte ein Kassenkreditlimit von EUR 2 Mio. bis EUR 4 Mio. aus.
Nun soll dem Kämmerer ein Dispo über EUR 10 + 2 Mio. eingeräumt werden, falls es mal wieder mit der Kontoführung nicht klappt.
Nach den Erfahrungen 2024 unverantwortlich.
Für viel Geld soll ein Architektenwettbewerb Ideen für das alte Wellpappenareal am Mühlweg finden.
Spätestens bei der Umsetzung werden die Alzenauer Bürger sehen, was sie der „schlechteste Deal aller Zeiten“ gekostet hat.
Bei einem Tauschvertrag sollten die ausgetauschten Leistungen in etwa den gleichen Wert haben.
Das haben wir als Kinder beim Tausch von Panini-Bildchen auf dem Schulhof gelernt.
Wir-Buerger sehen auf der einen Seite ein Grundstück (EUR 20 Mio.), Aufgeld (EUR 4 Mio.) und Erschließungskosten (EUR 2,6 Mio.) im Gesamtwert von ca. EUR 26 Mio.
Auf der anderen Seite sollte man froh sein, wenn eine „schwarze Null“ rauskommt, wie ein junges Stadtratsmitglied der CSU erklärte.
Also, Bilder aller deutschen Fußballweltmeister mit Originalunterschrift auf der einen Seite gegen einen unvollständigen Bildersatz von Tasmania Berlin (BL-Saison 1965/66) auf der anderen Seite.
Uns Bürgern wird angst und bange bei der Vorstellung, wer für unsere Stadt die Wirtschaftlichkeit eines EUR 100 Mio. Windparks beurteilt. Gerade nach den Erfahrungen aus dem Tauschvertrag mit der Wellpappe.
Statt immer mit dem Finger auf Berlin, München oder Aschaffenburg zu zeigen, sollte sich der Stadtrat an die eigene Nase fassen.
Die Rahmenbedingungen waren und sind für alle Kommunen gleich.
Alzenau hatte, nochmal Dank den Gewerbetreibenden, sogar deutlich höhere finanzielle Spielräume in Millionenhöhe.
Doch was Alzenau fehlt, ist eine verantwortungsvolle und kompetente Stadtratsmehrheit, der es nicht um ihr eigenes Ego bei den Bürgern und bei den nächsten Wahlen geht, sondern um nachhaltige Finanzierbarkeit der Pflichtaufgaben zu Gunsten aller Bürger.
Natürlich gibt es Ausnahmen im Stadtrat, doch die Mehrheit hat nicht nur das Sagen, sondern trägt auch die Verantwortung für die Folgen ihres Handelns.
Den Schlamassel, den der Stadtrat in den letzten Jahren angerichtet hat, werden künftige Generationen von Alzenauern abtragen müssen und diese Last wird bis zur Kommunalwahl 2026 wohl noch größer.
Es ist nie zu spät seine Fehler einzusehen und sich zu ändern.
Doch je später man dies tut, desto schwerer wird es.
Im Haushalt 2025 fehlt ein Plan zur Entschuldung und Zukunft unserer Stadt.
Wo ist die großspurig angekündigte Vision „Agenda Alzenau 2030“ des Bürgermeisters?
Kleiner ging es begrifflich nicht.
Wo ist der Fahrplan, die völlig aus dem Ruder gelaufenen Personalkosten auf Normalmaß zurückzufahren?
Wann hört der Stadtrat auf hunderttausende EURO für diverse Feste auszugeben, um sich selbst zu feiern, während für die Pflichtaufgaben wie
Schulen, Hallen, Straßen, Feuerwehren oder Hochwasserschutz
kein Geld da ist?
Wir-Buerger werden uns, im Rahmen unserer Möglichkeiten, weiter für Rechenschaft und Verantwortung in unserer Stadt einsetzen.
Wir-Buerger lehnen den Haushaltsentwurf 2025 daher ab.
„Und was dann?“
wird der Bürgermeister fragen.
In der Privatwirtschaft bügelt der Geschäftsführer in dieser Situation den schwarzen Anzug auf, um auf’s Amtsgericht zu gehen, damit der Weg frei gemacht wird für einen unabhängigen Experten.
Bei einer Kommune gibt es kein Insolvenzverfahren.
Dort informiert der Bürgermeister den Landrat über die Finanzlage, damit von dort beispielsweise ein „Sparkommissar“ eingesetzt wird, der wirklich nur die nötigsten Pflichtaufgaben vornimmt und insbesondere nicht wieder gewählt werden will.
„Davon geht die Welt nicht unter“, wußte schon Zarah Leander.
Wer diesem Haushalt zustimmt vergeht sich an der Zukunft unserer Kinder.
25.03.2025
„und auf einmal ist kein Geld mehr da“
Den Knall nicht gehört.
Uns fehlen die Worte
Diese Antwort des Kämmerers auf die Frage zu einer Position im Finanzplan (dazu am Ende mehr) beschreibt hervorragend den Inhalt der Haushaltsberatungen im HuF am 13.03.25 und die aktuelle Finanzlage der Stadt Alzenau.
Die Änderungen im Haushaltsentwurf gegenüber der letzten Sitzung am 13.02.25 sind schnell erzählt:
Statt 500 TEURO aus den Rücklagen nehmen zu können, sind dies nun nur noch 218 TEURO. Die tatsächlichen Rücklagen sind zum Ende 2024 schneller abgeschmolzen als Schnee in der Ostersonne (Klimawandel also auch hier).
Dafür zaubert der Kämmerer eine um 250 TEURO höhere Zuführung in den Vermögenshaushalt herbei.
Woher kommt dieser warme Regen ?
50 TEURO geringer geplante Personalkosten.
Da man ohnehin erst wenn der Tarifabschluss vorliegt, weiß, was die Mitarbeiter kosten, fallen 50 TEURO (= 0,25 % von ca. EUR 19 Mio.) nicht ins Gewicht.
Bei den Sonstigen Finanzausgaben reduziert man die Planung gegenüber Februar um 170 TEURO (= 1%) von ursprünglich 17.892 TEURO auf 17.722 TEURO. Who care’s?
Ob 90 TEURO Deckungsreserve oder nun 66 TEURO? Papier ist geduldig.
Wesentlich ist dagegen die Erhöhung des Kassenkreditlimits von EUR 10 Mio. auf EUR 10,99 Mio. (nicht EUR 11 Mio., wie wir in unserem Artikel „Darf’s ein bisschen mehr sein?“ fragten).
Neu ist auch die Begründung für die Kassenkreditnotwendigkeit.
Waren es am 13.02.25 neben der Kreisumlage noch die „Vorfinanzierung einiger Ausgaben des Vermögenshaushaltes“ z. Bsp. die ersten (und in 2026 wohl auch die zweiten) EUR 2 Mio. an die Wellpappe, so soll es sich nun nur noch um die Liquiditätssicherung des Verwaltungshaushaltes handeln.
Die Kreisumlage ist in 2025 um ca. 3 Mio. höher geplant, was in 3 Monaten einen um 750 TEURO höheren Dispo rechtfertigen würde.
Die Personalkosten sollen gegenüber 2024 um EUR 1 Mio. steigen, was nach Adam Riese pro Quartal 250 TEURO mehr Liquidität frißt.
In jedem Unternehmen würden die Eigentümer dem Geschäftsführer daher einen um EUR 1 Mio. höheren Dispo gewähren.
Aber demnächst EUR 11 Mio. statt wie in 2024 lediglich EUR 4 Mio. ?
Wofür sollen diese zusätzlichen EUR 6 Mio. genutzt werden, wo doch die Investitionen des Vermögenshaushaltes angeblich erst begonnen werden, wenn die geplanten Veräußerungserlöse aus Immobilien i.H.v. von ca. EUR 7, 3 Mio. eingegangen sind.
In 2024 startete man noch mit Rücklagen von bis zu EUR 7 Mio., mit denen man arbeiten konnte. Doch die sind weg. Wohin nur?
Fehl am Platz waren mehrere Ideen einer, sich der Nachhaltigkeit besonders verpflichtet fühlenden, Fraktion, wie man der Finanzmisere begegnen könnte. Noch mehr Investitionen durch Schulden, für die uns die nächste Generation künftig besonders dankbar sein wird.
Das ist, als ob man einem Rentnerehepaar mit kleiner Rente rät, sich hoch zu verschulden, um ihr sanierungsbedürftiges Häuschen umfassend energetisch zu sanieren.
Was denn mit den seit Jahren steigenden Personalkosten sei, fragten einige Bürgervertreter. Da geht gar nix. Der Laden läuft überhaupt nur durch massive Überstunden.
Aus der Bürgerschaft erhielten wir den Hinweis, dass im „Stellenplan Beamte“ 2025 zwei schöne Beförderungen enthalten sind (A13 gehobener Dienst in A13 höherer Dienst bzw. A11 in A12, für die Kenner von beamtenrechtlichen Besoldungsgruppen).
In welchen Bereichen diese Höherstufung erfolgen sollen, ist leider noch nicht erkennbar, weil die dafür nötige Seite erst bei der Entscheidung zur Haushaltssatzung gelüftet wird. Das war in der Sitzung aber kein Thema.
Von der „dunklen Seite der Macht“ (CSU) wurden die, diesmal etwas zahlreicheren, Zuhörer positiv überrascht, mit der Einsicht:
„Wir haben die letzten Jahre auf viel zu großem Fuß gelebt“.
Und weiter: „…“ ?
Nix weiter.
2025 ist nicht das richtige Jahr um etwas zu ändern.
2026 soll nun zum „Jahr des Sparens“ ausgerufen werden
Und wenn es mit den Einnahmen nicht wie geplant flutscht, dann schließt der Bürgermeister einen Nachtragshaushalt nach den Sommerferien nicht aus.
안녕히 가세요
annyeonghi gaseyo HYUNDAI
Wem dies Alles zu finanztechnisch ist, dem empfehlen wir unseren Vortrag
„Die Schuldenmacher“
am 25.03.25, 19.00 Uhr im Domidion-Saal der Alten Post.
Nun zur oben erwähnten passenden Frage auf die Antwort des Kämmerers.
Neu in den Finanzplan 2025 wurde ein Investitionskostenzuschuss für die Wallfahrtskirche Kälberau über 45 TEURO eingestellt. Eine Zusage der Stadt aus dem Jahr 2020. Dazu wollten die Stadträte wissen, warum dieser Betrag nicht schon seit 2020 im Haushalt berücksichtigt ist.
Der Kämmerer erklärte, dass dieser Betrag selbstverständlich in 2020 eingestellt war und noch in 2021 steht in der HHST 3730
(HAR: 50 T€ für Kälberau vorgesehen).
Doch wie das dann halt ist.
Da kommt diese Rechnung und dann jene Rechnung und dann ist „auf einmal kein Geld mehr da“.
Derartiges kennen die Stadträte nun schon zur Genüge aus der Kämmerei, sodass diesmal nicht einmal mehr die Feststellung
„In der Doppik wäre das nicht passiert“
gefallen ist.
„Selber schuld, wenn die jetzt erst kommen“ befand der Ausschuss und strich die Zahlung kurzerhand.
Doch Wir-Buerger glauben,
dass war nicht das letzte Wort zur Wallfahrtskirche Kälberau.
14.03.2025
Darf’s ein bisschen mehr sein?
Die Schuldenschleuse soll 2025 weit geöffnet werden.
Sparen war gestern.
Diesen Satz hört man normalerweise aus dem Mund einer Fleischereifachverkäuferin.
Der Alzenauer Stadtrat hört dies nun von seinem ehemaligen Bürgermeister und heutigem Leiter der Kommunalaufsicht.
„Die Kommunalaufsicht empfiehlt, das Kassenkreditvolumen auf die Höchstgrenze von EUR 10,99 Mio. anzupassen.“
Schon zu Beginn der Haushaltsberatungen gab es die „Empfehlung“ aus dem Landratsamt bei den Gewerbesteuereinnahmen
„sämtliche Einnahmereserven auszuschöpfen“
und so mit EUR 22 Mio. Gewerbesteuereinnahmen zu planen.
Das hielt nicht einmal der Stadtkämmerer für vertretbar und plant nun mit „nur EUR 20,5 Mio.“ im Jahr 2025.
Jahrzehntelang genügte dem Alzenauer Kämmerer eine Kassenkreditlinie von EUR 3 – 4 Mio., um kurzzeitige Liquiditätsspitzen abzufedern.
Doch seit geraumer Zeit ist alles anders.
Mittels Nachtragshaushaltes 2024 musste nachträglich eine Kreditüberziehung in Millionenhöhe genehmigt werden, weshalb der Bürgermeister für seinen Kämmerer zunächst eine Erhöhung der Kreditlinie von EUR 4 Mio. auf EUR 8 Mio. beim Stadtrat beantragten.
Schließlich einigte man sich dank einer grünen Stimme und der Stimme des Bürgermeisters im zweiten Anlauf auf eine Erhöhung auf EUR 6 Mio., „rückwirkend“ versteht sich, damit die Kreditüberziehung geheilt wird.
Damit dies im Jahr 2025 nicht nochmals vorkommt, schlug der Bürgermeister von vorneherein ein Kreditlinie von EUR 10 Mio. für den Haushalt 2025 vor.
Wohl gemerkt neben weiteren geplanten Kreditaufnahmen von EUR 3,5 Mio. (bei EUR 2 Mio. Tilgung) in der Stadt und EUR 4,5 Mio. (bei EUR 1,1 Mio. Tilgung) in der Kostenstelle „Stadtwerke.
Aber „Schuldenmachen“ ist wieder en vogue!
„Was schert mich mein dummes Geschwätz von gestern?“ wird heute von den Enkeln des ersten Bundeskanzlers unserer Republik gerne zitiert.
Wundert es da jemanden, dass die Jugend mehrheitlich extrem links oder rechts wählt?
Die Boomer-Generation und deren Eltern lassen es nochmal richtig krachen. Die Zeche zahlen sollen die nächsten Generationen.
Und was in Bund und Land geht, geht auch auf kommunaler Ebene.
Zum 31.12.2024 hat die Stadt Alzenau Schulden i.H.v.
52.412.747,80 €
(in Worten: Zweiundfünzigmillionen-vierhundertzwölftausend-siebenhundertsiebenundvierzig EURO und 80 Cent)
Und da sind die Schulden der Alzenauer WohnungsBau GmbH noch nicht einmal enthalten.
Das heißt für jeden (vom Baby bis zum Rentner) der ca. 18.600 Einwohner
2.817,89 €
Wenn sämtliche nun beantragten Kredite in 2025 ausgeschöpft werden, dann hat Alzenau am 31.12.2025 insgesamt Schulden i.H.v.
EUR 68,3 Mio.,
d. h.pro Kopf
3.672 €
Und es geht weiter.
In den Jahren 2026 – 2028 plant man weitere Netto-Neu-Darlehen von
EUR 8,6 Mio.
Woher der dabei unterstellte Überschuss im Verwaltungshaushalt von
EUR 7,9 Mio.
kommen soll, wird noch nicht verraten. Da müssen sich die Alzenauer Bürger schon noch bis nach der Kommunalwahl im März 2026 gedulden.
Ohne drastische Gebühren- und Steuererhöhungen
(Kanal- und Abwassergebühren, Grundsteuer, Gewerbesteuer, Benutzungsgebühren, KiTa-Gebühren usw.) läuft Alzenau also auf eine Verschuldung bis Ende 2028 von sage-und-schreibe
EUR 84,8 Mio.
zu, d. h.
4.559 €/Kopf
Und das setzt voraus, dass die Alzenauer Gewerbetreibenden weiterhin die Gewerbesteuer so fleißig sprudeln lassen, wie in den letzten drei Jahren, sonst wird’s teurer.
Wer das nicht glaubt, ist gerne zu unserem Vortrag
„Die Schuldenmacher“ am 25. März 2025, 19:00 Uhr
im Domidion-Saal in der Alten Post in Alzenau eingeladen.
Schon am 13.03.2025, 19:00 Uhr soll der HuF mit seiner „schwarzen Mehrheit“ diesen Verschuldensvorschlag zur Entscheidung in den Stadtrat durchwinken.
Spätestens im Stadtrat am 27.03.2025, 19:00 Uhr (öffentlich!) sind Wir-Buerger dann gespannt, wieviele U-40 Stadträte aus Fraktionszwang gegen die Interessen ihrer Generation stimmen werden.
Wo sind die angekündigten Maßnahmen zur Kostenreduzierung bzw. das Sanierungskonzept „Agenda Alzenau 2030“ ?
Fehlanzeige
Andere Landkreiskommunen beneiden unsere Stadt nicht nur wegen der zuletzt überplanmäßig sprudelnden Gewerbeeinnahmen.
Noch wichtiger ist ein Landrat, der einen permanenten Verschuldungsanstieg wohlwollend genehmigt und sogar zu noch mehr Schulden animiert.
Offenbar ist die Furcht vor einem radikalen Schnitt in der Aschaffenburger Bayernstrasse größer als in der Hanauer Str. 1 in Alzenau.
Schließlich soll Alzenau in 2025 insgesamt 17.721.500 € als Kreisumlage in die Landkreiskasse zahlen, zur Not also auf Pump über teure Kassenkredite.
Denn ein zweites Millionenloch neben dem Klinikum kann der Landrat vor seiner Wiederwahl nicht gebrauchen.
10.03.2025
Demokratie stirbt im Dunklen
Dreister Angriff auf das Informationsrecht der Alzenauer Bürger
Stadträte wollen nicht für ihre Entscheidungen einstehen
Aufmerksamen Bürger ist zuletzt aufgefallen, dass in öffentlichen Sitzungen des Stadtrates und seiner Ausschüsse diverse Aufträge tabellarisch veröffentlicht wurden.
Von Aufträgen an Heizungsbauer über 6.888,53 €, bis hin zu Darlehensaufnahmen bei der LfA Förderbank Bayern über 2.000.000,- € wird informiert.
Wir-Buerger sind dabei nicht schuldlos, denn wir haben auf die Notwendigkeit von Transparenz, durch Veröffentlichung von Beschlüssen hingewiesen.
Dabei wollten Wir-Buerger eigentlich nur die Beschlüsse zum Alzenauer „The Rock“ einsehen. Mit welchen Überlegungen hat wer damals wie abgestimmt? Die Frage ist doch legitim, vor dem Hintergrund, dass die Immobilienbrache im Herzen Alzenaus bisher EUR 1,8 Mio. gekostet hat, ohne dass ein Verkaufserlös absehbar ist.
Ob die Beschlüsse auch unter Verschluss wären, wenn dort heute das geplante Wohn-, Geschäfts- und Ärztehaus stehen würde?
Die bayerische Gemeindeordnung bestimmt in Art. 52:
(2)
Die Sitzungen sind öffentlich, soweit nicht Rücksichten auf das Wohl der Allgemeinheit oder auf berechtigte Ansprüche einzelner entgegenstehen.
Das Wohl der Allgemeinheit legt der Alzenauer Stadtrat dabei sehr weit aus. Wenn dem Bürgermeister und / oder dem Stadtrat die Behandlung eines Themas in der Öffentlichkeit „Un-wohl-sein“ bereitet, dann wird das halt nicht-öffentlich besprochen, denn
„was dem Stadtrat dient, dient der Allgemeinheit“.
Zuletzt konnte man das exemplarisch am neuen Logo der Stadt verfolgen:
In öffentlicher Sitzung am 28.11.24 stellte die Stadtverwaltung dem Stadtrat den neuen Markenauftritt vor (tatschlich gab man es dem Stadtrat nur zur Kenntnis, wofür sich dieser auch artig bedankte).
Als dann aber die Unzufriedenheit in der Bürgerschaft wuchs und selbst einige Stadträte (immerhin eine Mehrheit von 13 Mitgliedern) ihre Aufgaben und Pflichten als Stadtrat verletzt sahen, sollte das Thema nochmals erörtert werden.
Diesmal aber nicht in der Öffentlichkeit, sondern im stillen Kämmerlein am 20.02.25 in einer nicht-öffentlichen Sitzung.
Aufgrund welcher gesetzlichen Gründe?
Berechtigter Ansprüche einzelner ?
Wohl der Allgemeinheit?
Dass die „Opposition“ diesmal stabil geblieben ist, haben wir bereits am 20.02.25 berichtet.
Doch zurück zum Thema.
Denn die bayerische Gemeindeordnung regelt auch:
(3)
Die in nichtöffentlicher Sitzung gefaßten Beschlüsse sind der Öffentlichkeit bekanntzugeben, sobald die Gründe für die Geheimhaltung weggefallen sind.
Der Grundsatz der offenen Abstimmung, wonach Gemeinderatsmitglieder für ihre Überzeugung einzutreten haben und auch gegenüber der Öffentlichkeit Farbe bekennen sollen, erlaubt es dem Stadtrat das Abstimmungsverhalten des Einzelnen zu veröffentlichen.
So hat es das VG München entschieden und so wurde es seit Jahren in Alzenau gehandhabt.
Bisher wurden die Namen der mit „Nein“ stimmenden Stadträte im Protokoll aufgeführt. Da es grundsätzlich keine Enthaltung gibt, haben die anderen mit „Ja“ gestimmt.
Doch nun wurde uns aus dem Rathaus aktuell mitgeteilt:
"Der Stadtrat hat sich gegen eine Veröffentlichung der namentlichen Beschlussfassung ausgesprochen.
Dies wird programmtechnisch in Kürze umgesetzt. Dann werden nur noch die Abstimmungsergebnisse veröffentlicht."
Kein Bürger, der nicht in der Sitzung anwesend war, soll also erfahren,
wer zu einem Thema
wie abgestimmt hat.
Selbstverständlich haben Wir-Buerger umgehend bei der Stadtverwaltung und den Stadtratsfraktionen nachgefragt,
auf wessen Initiative hin,
mit welcher Mehrheit,
in welcher Sitzung
dieser Angriff auf das Informationsrecht der Alzenauer Bürger
beschlossen wurde.
Einen Beschluss des Stadtrates, die Jahrzehnte gelebte Praxis zu ändern, der auch unsere Fragen beantwortete, haben wir nicht erhalten.
Noch heißt es in der Geschäftsordnung der Stadt Alzenau in § 35 (1):
In die Niederschriften über öffentliche Sitzungen können alle Bürger der Stadt Alzenau Einsicht nehmen.
Dort muß auch das Abstimmungsverhalten der Stadträte bzw. des Bürgermeisters dokumentiert sein, denn im Falle eines Interessenkonfliktes muß auch noch nachträglich festgestellt werden können, ob die Stimme des „befangenen Mitgliedes“ entscheidend war, Art. 49 (4) GO.
Wenn zum Beispiel
mittels einer Abstimmung über einen Nachtragshaushalt
rückwirkend die Höhe des Kreditlimits erhöht werden soll,
dann darf derjenige,
der vorher eine ungenehmigte Kreditüberziehung verantwortet hat oder der mit jemanden verwandt ist, der eine Kreditlinie rechtswidrig überzogen hat,
selbstverständlich nicht darüber abstimmen.
Das sagt einem schon der gesunde Menschenverstand.
Fast ein Jahr ist es nun her, dass der Stadtrat mit einem geschickten Schachzug die Bürgerfragestunde aus der Stadtratssitzung „eliminierte“, mit der beabsichtigten Konsequenz, dass die Bürgerfragen und die Antworten des Bürgermeisters nun nicht mehr im Protokoll veröffentlicht werden.
Seitdem übernehmen Wir-Buerger die Protokollierung der Bürgerfragestunde hier auf unserer website, damit alle Bürger die Möglichkeit haben sich über diese Themen zu informieren.
Denn auch in der örtlichen Presse wird leider nicht konsequent darüber berichtet.
Nun haben wir also eine weitere Aufgabe.
Wir-Buerger werden das Abstimmungsverhalten der Stadträte und des Bürgermeisters dokumentieren und namentlich hier veröffentlichen.
Zumindest bis März 2026, wenn ein neu gewählter Stadtrat aufzeigen kann, wie er es hält mit
„Demokratie stärken durch transparente Entscheidungen“
01.03.2025
Bildungsreise nach Lubmin
Außer Spesen nichts gewesen.
Bayerische Kommunalpolitiker beim Wasserstoffhype an der Ostsee
Am 10.Januar dieses Jahres war unser reisefreudiger Bürgermeister mit einer Delegation und dem Landrat für 2 Tage in Lubmin, um weiter am Alzenauer Wimmelbild der Energietransformation zu arbeiten.
Daher konnte er nicht an einer Informationsverantstaltung zum Windpark Am Sölzert teilnehmen. Es bleibt abzuwarten, ob er sich bei der nächsten Veranstaltung
am 12.03.2024 um 19 Uhr im Michelbacher Schößchen
der Diskussion und den Fragen der Bürger (und "Scharlatanen") stellt.
Doch worum ging es bei diesem Wochenendausflug an die Ostsee:
Der Bürgermeister plant ab 2028, als eine der ersten Kommunen, Wasserstoff in die Stadt zu leiten und diesen auch für die kommunale Wärmeplanung zu nutzen. Eine Machbarkeitsstudie wurde in Auftrag gegeben, federführend sollen EVA und die Stadt Alzenau sein.
Dazu sollte man wissen, dass die EVA Mitglied im fossilen Lobbyverband "Zukunft Gas" ist.
Gastgeber war u.a. Gascade (Gascade Gastransport GmbH), bis 09/24 Teil des Wintershall Konzerns. Also ein ehemaliger Gasnetzbetreiber, der nun im Zuge der Transformation im Energiemarkt versucht, sein Gasnetz weiter nutzbar zu halten.
Das Urteil des WWF ist klar:
"Kommunale Wärmeplanung mit Wasserstoff ist derzeit nicht verantwortbar."
Stellungnahme WWF:
https://www.wwf.de/2024/juni/neues-rechtsgutachten
Auch das Umweltinstitut München rät Kommunen davon ab, auf Wasserstoff zusetzen:
„Kommunen sollten nicht mit Wasserstoff zum Heizen planen, weil es unrealistisch ist, dass grüner Wasserstoff dafür verfügbar und bezahlbar sein wird. Es ist gut, dass das Gutachten die Kommunen nun auch rechtlich darin bestärkt, die von Gasbranchenverbänden forcierte Umstellung der Gasverteilnetze auf Wasserstoff abzulehnen. Kommunen können sich so besser auf den Ausbau der Stromnetze und der Fernwärme konzentrieren. Mit einer klaren Ankündigung, dass kein Wasserstoff zum Heizen kommen wird, schützen Kommunen ihre Bürger:innen vor Fehlinvestitionen in H2-ready-Technologie.“
Gutachten Kanzlei Rechtsanwälte Günther Hamburg:
https://umweltinstitut.org/wp-content/uploads/2024/06/Rechtsgutachten_Wasserstoffnetzgebiete.pdf
Wasserstoff ist auf absehbare Zeit trotz "Technologieoffenheit" sehr teuer in der Herstellung und sollte daher nur in der Industrie genutzt werden. Um sauberen grünen Wasserstoff wirtschaftlich sinnvoll herzustellen, werden erhebliche Mengen überschüssiger erneuerbarer Energien benötigt. Derzeit ist eine solche Planung überhaupt nicht absehbar. Lobbyisten bewerten den Nutzen gerne anders, wie
Claudia Kemfert vom DIW feststellt:
Festzuhalten bleibt, dass hier Akteure der fossilen Vergangenheit versuchen ihr anachronistisches Geschäftsmodell, nämlich die Investitionen in ihre Gasleitungen, in die Zukunft zu retten.
Es ist illusorisch, dass Wasserstoff auf absehbare Zeit eine bezahlbare Alternative für eine kommunale Wärmeplanung sein kann.
Der Versuch der Gas Lobby mit sogenannten "grauen Wasserstoff", also mit Beimischung von Gas, an den Markt zu bringen, dient nur dem Zweck, dass ihre Gasleitungen nicht einem Wertverfall unterliegen.
Mit derartigen „Einladungen“ und „Events“ beabsichtigen die Gas Lobbyisten ehrgeizige Kommunalpolitiker zu überzeugen, dass ihre Modelle Leuchtturmprojekte sind und zu Herzensangelegenheiten werden.
Zahlen werden es wieder einmal die Bürger und Verbraucher. Wer sein Geld in der Privatwirtschaft verdient, der weiß:
„There is no free lunch.”
Auch das Bayernwerk als Mehrheitsgesellschafter der EVA macht sich natürlich Gedanken wie das angekaufte Gasleitungsnetz in Alzenau werthaltig bleiben kann.
23.02.2025
Logo „alles alzenau“
Neues Logo noch nicht vom Tisch
Stadtrat pocht auf Mitsprache
Auslandsreisen auf Kosten der Stadt Alzenau
Auf Drängen der Opposition (DIE Grünen, FWG, SPD und FDP) hat sich der Alzenauer Stadtrat erneut mit dem neuen Logo „alles alzenau“ in öffentlicher Sitzung am 20.02.2025 beschäftigt.
Ursprünglich wollte der Bürgermeister die Sache mal wieder
heimlich, still und leise
in einer nicht-öffentlichen Sitzung des Stadtrates abfrühstücken.
Doch diesmal spielte die Opposition nicht mit und forderte die Verlegung des Themas aus dem nicht-öffentlichen Teil in das Licht der Öffentlichkeit am 20.02.25.
Wir-Buerger hätten uns gewünscht, dass dieser TOP vorab bekannt gemacht worden wäre, damit eine breite Öffentlichkeit die Diskussion hätte verfolgen können.
Wir hatten schon in unserem Artikel am 30.11.2024
„Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“
darüber berichtet, dass die Stadtverwaltung eigenmächtig ein neues „branding“ der Stadt entwickelt und verbreitet hat.
Nachdem schon mehrere Tage großflächig für den Weihnachtsmarkt 2024 geworben wurde, hat der Bürgermeister dieses neue Logo dem Stadtrat (unseren Bürgervertretern) am 28.11.2024 erstmals nur „zur Kenntnisnahme“ vorgelegt.
Zu entscheiden oder mitzureden zum „Außenauftritt der Stadt Alzenau“ hatten die Stadträte nach Ansicht des Bürgermeisters nichts.
„Laut Geschäftsordnung des Stadtrates sei dies ein laufendes Geschäft der Verwaltung gewesen“,
läßt der Bürgermeister im Protokoll festhalten.
Der Unmut in der Bürgerschaft über diesen „Coup“ wurde nun aber offenbar so groß, dass sich der Stadtrat erneut mit dem Logo, den Kosten und dem anmaßenden Handeln der Stadtverwaltung beschäftigen musste.
Im Ergebnis verlangt der Stadtrat, geschäftsordnungskonform, zunächst eine Befassung im Ausschuss für Sport, Kultur, Freizeit und Tourismus.
„Bis dahin dürfen keine weiteren Kosten anfallen“,
forderte ein SPD-Stadtratsmitglied ausdrücklich.
Wir Alzenauer Bürger haben ein Recht darauf zu erfahren,
wer im Stadtrat für und wer gegen dieses neue Logo ist.
Ob nun aus historischen, ästhetischen, wirtschaftlichen oder sonstigen Gründen.
Alzenauer Bürger sollten nun die Gelegenheit nutzen,
ihren Bürgervertretern persönlich ihre Meinung zum neuen Logo
mitzuteilen, damit diese demnächst zum Wohle und nach dem Willen aller Alzenauer entscheiden können.
Doch auch dieses Mal lohnte sich die Teilnahme an der Stadtratssitzung für Informationen, die nicht auf der öffentlichen Tagesordnung stehen.
Zuletzt:
Kosten „The Rock“ EUR 1,8 Mio.
Diesmal:
„Die Reise nach Jerusalem“.
Aber nicht das Kindergeburtstagsspiel mit einem Stuhl zu wenig.
Der Bürgermeister reiste 2021 auf Kosten der Alzenauer Bürger nach Israel und der Stadtrat tolerierte das nachträglich.
Auch ein „laufendes Geschäft der Verwaltung“?
Wer so mit dem Geld der Bürger Alzenaus umgeht darf sich über Haushaltslöcher nicht wundern.
20.02.2025
Katerstimmung im HuF am 13.02.2025
Keine Einsicht bei der Stadtratsmehrheit
CSU-Block setzt sich im Ausschuss trotzig durch
Die Hoffnungen ruhen nun auf der Oppositionsmehrheit im Stadtrat
Auf Basis der Sitzungsunterlagen haben wir unsere Sicht der Dinge zu den Haushaltsberatungen 2025 schon in unserem Artikel „Rote Karte“ am 09.02.2025 dargestellt.
Wie nicht anders zu erwarten, hat die CSU den Haushaltsentwurf 2025 mit ihrer Ausschussmehrheit in den Stadtrat zur Abstimmung durchgewunken. Nicht einmal der Umstand, dass der Kämmerer immer noch nicht mitteilte, wie hoch die Inanspruchnahme der Kassenkredite zum 31.12.2024 war, störte die Bürgermeisterfraktion.
Ob nun EUR 49 Mio. oder infolge Kassenkredite bis zu EUR 6 Mio. mehr, spielt doch keine Rolle, wenn man über fremdes Geld entscheidet.
Die gesetzlich vorgeschriebene Anlage der Haushaltssatzung, die die Gesamtverschuldung aufzeigen muss, wird wohl wieder abgenickt, obwohl man sie nicht kennt.
Wie in den Vorjahren fügt der Kämmerer diese bei, nachdem die Satzung beschlossen wurde.
Man muss auch mal Vertrauen können.
Dass der Stadtrat ausgiebig über die Frage diskutierte, ob ein neues Feuerwehrfahrzeug mit oder ohne Allrad und Markise für 10 TEURO mehr ausgestattet werden soll, wäre nicht unsere Priorität angesichts der Finanzlage.
Erwähnenswert ist für uns dagegen Folgendes:
Verwaltungshaushalt unzureichend
Die örtliche Rechnungsprüferin moniert zu Recht, dass die gesetzliche Anforderung an den Verwaltungshaushalt, nämlich eine Mindestzuführung an den Vermögenshaushalt i.H.v. EUR 2,5 Mio., nur erreicht wird, weil durch „Schlamperei“ im Herbst 2024 insgesamt EUR 2 Mio. zu viel Kreisumlage überwiesen wurden.
Diese EUR 2 Mio. fließen nun in 2025 zurück in den Verwaltungshaushalt. Glück gehabt!
„Eigentlich müsste also der Überschuss im Verwaltungshaushalt bei EUR 4,5 Mio. und nicht nur bei EUR 2,5 Mio. liegen“, stellt die Rechnungsprüferin messerscharf fest.
Fazit:
Statt EUR 2,5 Mio. zu erwirtschaften, erzielt Alzenau tatsächlich nur EUR 0,5 Mio. in 2025.
Völlig unzureichend!
Dispoerhöhung von EUR 4 Mio. auf EUR 10 Mio.
Dass sich der Kämmerer den Dispo, von üblichen EUR 4 Mio. auf EUR 10 Mio. erhöhen lassen will, störte niemanden, obwohl damit die Verschuldung dauerhaft um diesen Betrag erhöht wird.
Schuld soll wieder mal die „schreckliche“ Kreisumlage sein.
In 2025 muss man ca. EUR 3 Mio. mehr zahlen als im Vorjahr.
Dass es sich im Wesentlichen um den Anteil an bereits in die Stadtkasse geflossene Gewerbesteuern handelt, wird verschwiegen. Denn diese rekordhohen Einnahmen sind in 2024 schon längst verfrühstückt worden, statt in die Rücklagen einzustellen.
Berücksichtigt man die EUR 2 Mio., die man durch Schlamperei ins Jahr 2025 gemogelt hat (s. o.) und den Umstand, dass die Kreisumlage monatlich gezahlt wird, bedeutet die, gegenüber 2024 um EUR 1 Mio. höhere Umlage, lediglich 80 TEUR monatlich höhere Zahlungen.
Dafür EUR 6 Mio. mehr Dispo?
Und „Vorfinanzierung des Vermögenshaushaltes“.
Eine schöne Bezeichnung für Ausgaben, die man über Dispo auf Pump dauerhaft finanziert, weil Grundstückserlöse (The Rock u.a.) nicht kommen werden. Zusätzlich zahlt man daraus das Tauschaufgeld i.H.v. EUR 2 Mio. (weitere EUR 2 Mio. in 2026) an die Wellpappe, bis das alte Areal verkauft werden kann, so der Kämmerer.
Nicht einmal der Bürgermeister rechnet mit Erlösen vor 2029, denn sonst wären im Finanzplan 2025 – 2028 Erlöse eingestellt.
Wer ist so dilettantisch, dass er Millionenbeträge über mehrere Jahre im Dispo „vor“-finanzieren will?
Dass für diese kontinuierlich auflaufende Dispoinanspruchnahme in 2025 lediglich Zinsen i.H.v. 100 TEURO anfallen, haben die Finanzalchemisten im Rathaus errechnet (oder geschätzt?).
The Rock
Zu den erwarteten Verkaufserlösen aus dem Felsen haben wir vor Kurzem unsere Sicht dargestellt. Seit Jahren will man die Brache für EUR 1,1 Mio. losschlagen, wovon man 480 TEURO an seine WoBau abgeben muss. Kopfschütteln selbst beim Kämmerer, als aus dem Stadtrat der Vorschlag kam, die Einnahmen dann doch mit 1.580 TEURO anzusetzen.
Wer in der Privatwirtschaft in seiner Bilanz ein unverkäufliches Grundstück mit Millionen ansetzt, obwohl er weiß, dass dafür nichts erzielt werden kann, bekommt schnell Besuch von Justitia.
Dass dies keine Folgen hat, gibt´s nur in der Kameralistik.
Alte Schule Kälberau
Das Kurzzeitgedächtnis im Stadtrat lässt sehr zu wünschen übrig.
Am 21.01.25 war man sich einig, die Herrichtung des Vereinsheims Kälberau für 2 x 500 TEURO in 2025 und 2026, unter Verzicht auf Förderung, anzugehen.
Regelmäßige Besucher dieser Sitzungen erinnern sich sehr präsent an die Ausführungen der Bauabteilung im November 2024:
„Förderung gibt es nur und erst, wenn wir Alte Schule und R+V-Gebäude sanieren. Gesamtkostenschätzung EUR 2 Mio. (Alte Schule) plus eher noch mal EUR 2 Mio. (R+V-Gebäude).“
Doch „Förderung“ ist ein unwiderstehliches Reizwort für CSU-Stadträte.
Man verzichtet doch nicht, wenn es was geschenkt gibt.
Und wieder einmal setzt der Kämmerer die Fördermittel kalkulatorisch im Jahr der Ausgaben an und wundert sich dann, wenn die Zuschüsse nicht wie von ihm geplant kommen. Wie in 2024 in diversen Fällen.
Zumindest im Haushalt 2025 konnten die Ausgaben so von 500 TEURO auf 200 TEURO gedrückt werden.
Verantwortungsvolle, weitsichtige Haushaltsführung sieht anders aus.
„Wann ist ein Deckel ein Deckel?“
„Warum für den Weihnachtsmarkt 93 TEURO Nettokosten budgetiert sind, obwohl der Stadtrat doch einen Deckel bei 75 TEURO beschlossen hatte“, wollte eine aufmerksame Stadträtin wissen.
„Die Verrechnungskosten der Stadtwerke habe man auf 75 TEURO gedeckelt, weitere 25 TEURO Kosten kommen aus anderen Positionen“, erklärte der Kämmerer den sprachlosen Bürgervertretern.
„Und hat man nicht auch für andere Positionen einen Deckel beschlossen,
Stadtfest, Burgfestspiele und auch Bibliothek“, fragte ein SPD-Mann nach.
„Ach, das ist viele Jahre her, alles wird doch teurer“,
antwortete der Bürgermeister süffisant lächelnd.
Wir-Buerger haben dazu nachgeblättert.
Der Verlust der Stadtbibliothek stieg in der Amtszeit des Bürgermeisters von 724 TEURO(2020) auf 851 TEURO (2025).
Der viel gelobte Preis für Deutschlands „Bibliothek des Jahres in kleinen Kommunen“, war also teuer erkauft.
Denn jeder weiß:
Wer „Freibier für alle“ schreit, hat immer die meisten Gäste (Wähler).
7.000 EUR Preisgeld sind nicht einmal ein Tröpfchen auf den heißen Stein und wurden von den Reisekosten der Stadtdelegation nach Berlin zur Entgegennahme des Preises ordentlich angefressen.
Bezeichnend war für uns die Reaktion einer langjährigen CSU-Stadträtin auf die Ankündigung der SPD, dieses Jahr die weiter extrem ansteigende Verschuldung, ohne ernsthaftes Sanierungskonzept, nicht mehr mitzutragen.
„Aber ihr habt doch immer mitgemacht. Warum denn jetzt nicht mehr?“
Woher glaubt diese Stadträtin eigentlich, dass das Geld kommt, das sie seit 2002 mit vollen Händen ausgibt?
Sie hat die Interessen aller Bürger zu vertreten, auch der künftigen Generationen, die den Schuldenexzess des Stadtrates auf Jahrzehnte abtragen müssen.
„Auch Aschaffenburg hat Probleme, war doch zu lesen“, ergänzte die Stadträtin ihre Sichtweise belehrend.
Richtig:
Aschaffenburg wird seine Verschuldung in 2025 um EUR 10 Mio. auf dann EUR 65 Mio.erhöhen. Alzenau plangemäß Ende 2025 mit ca. EUR 60 Mio.
Gesamtverschuldung Alzenau:
2004: EUR 15 Mio.
2012: EUR 25 Mio.
2020: EUR 45 Mio.
2025: EUR 60 Mio.
Wer findet den Fehler ?
„Alzenau 2030“
Ohne Sanierungsplan will die Opposition dem Haushalt nicht zustimmen. Doch die Agenda „Alzenau 2030“ hat es, außer bei der Namensgleichheit zur Bundes-CDU, noch nicht weit gebracht. Gerade mal seit Mitte Januar macht man sich Angabe gemäß ein paar Gedanken im Rathaus , obwohl der Baum schon seit Ende November 2024 brennt.
Da war man mit dem neuen Logo deutlich engagierter unterwegs.
Schließlich konnte man sich nicht einigen, wessen Aufgabe die Erstellung des Sanierungskonzeptes ist.
Der Bürgermeister sieht dafür, in völliger Verkennung seiner eigenen Arbeitsplatzbeschreibung, den Stadtrat in der Pflicht.
Wieder einmal wird der Stadtrat seine Chance verpassen, seinen Sonntagsreden vom Sparen auch Taten folgen zu lassen.
Der Dumme ist wieder der Alzenauer Michel, der das kaufmännische Unvermögen der Mehrheit seiner gewählten Vertreter mit immer höheren Steuern, Abgaben und Gebühren, bei gleichzeitig geringeren Leistungen, wird bezahlen müssen.
Erst ein neuer Stadtrat wird im März 2026 daran etwas ändern können und das Agieren seiner Vorgänger kritisch hinterfragen müssen.
Denn der Stadtrat vertritt die Bürger und hat die Aufgabe zum Wohle der Bürgerschaft auch unangenehme Maßnahmen umzusetzen.
Schuldige zu finden, gehört auch dazu.
Denn sonst macht man sich selbst angreifbar.
Nur stichpunktartig wollen wir verbreitete Falschinformationen klarstellen:
Es steigen nicht Erschließungskosten der Wellpappe um EUR 1 Mio., sondern das Tauschaufgeld wird in 2025 statt mit EUR 1 Mio. mit EUR 2 Mio. fällig. Und auch die zweite Hälfte über EUR 2 Mio. soll in 2026 aus dem Dispo finanziert werden.
Die CSU-Stadträtin konnte nicht etliche, sondern nur eine einzige Einsparpositionen nennen.
Nicht die Kreisumlage und auch nicht die Personalkostensteigerung verursachen eine Dispo-Erhöhung auf EUR 10 Mio., sondern nicht solide gegenfinanzierte Ausgaben im Vermögenshaushalt.
Die Darlehensneuverschuldung liegt bei über EUR 5 Mio. plus der ungedeckten Schecks aus dem Kassenkredit von bis zu EUR 10 Mio..
In den Stadtwerken werden nicht 550 TEURO eingespart, sondern diverse Veranstaltungen künftig im Verwaltungshaushalt gebucht.
„Linke Tasche, rechte Tasche“.
16.02.2025
Rote Karte
Rote Karte für Bürgermeister und Kämmerer
Doch für Stadtrat gilt „Mitgehangen, mitgefangen“
„Haushalt 2025: Nur das Nötigste“, so titelte das Main-Echo am 23.01.2025 über die Haushaltsberatung im HuF der Stadt Alzenau.
„Am Ende stand die Summe von EUR 17 Mio., der Einnahmen von EUR 16,9 Mio. und ein Fehlbetrag von 98 TEURO gegenüberstand“, so die Journalistin.
Zwei dieser drei Zahlen waren um mehrere Millionen EURO falsch!
Eine Richtigstellung fehlt bis heute.
Wer daher objektiv über die Finanzlage der Stadt Alzenau informiert sein will, hat nur drei Möglichkeiten:
1.
Sich selbst die Sitzungsunterlagen herunterladen
https://alzenau.ris.kommune-aktiv.de/seite/de/rathaus/8957/-/sitzung.html
2.
In die Sitzung des HuF am 13.02.2025, 19.00 Uhr kommen
3.
Unsere website www.wir-buerger.com lesen
Wir-Buerger können an dieser Stelle nicht alle Aspekte des Haushaltes 2025 aufgreifen. Daher nur unsere big-points und das reicht schon, um sich eine erste Meinung zu bilden.
Ausgangspunkt ist eine Gesamtverschuldung von EUR 49,1 Mio., ohne Kassenkredite, zum 01.01.2025, nachdem man mit EUR 42,5 Mio. ins Jahr 2024 startete.
Vielen ist die vollmundige Aussage des Bürgermeisters am 12.06.2024 in der Bürgerversammlung in Albstadt im Ohr,
„Das erste Mal in 20 Jahren tilge die Stadt mehr als sie aufnehme.“
Das hat ja prima geklappt.
Trotz überdurchschnittlichen Gewerbesteuer-Mehr-Einnahmen von ca. EUR 21 Mio. in den letzten drei Jahren, wovon selbst nach Abgabe an den Landrat ca. EUR 11 Mio. in der Alzenauer Kasse blieben, stieg die Verschuldung an und die Rücklagen sind aufgebraucht.
Doch schauen wir nach vorne und betrachten, was der Stadtrat für 2025 unter „nur das Nötigste“ verstehen soll (und will).
Nur weil durch eine Fehlermeldung in 2024 ca. EUR 2 Mio. an Kreisumlage ins Jahr 2025 geschleust wurden, kann die Mindestzuführung von EUR 2,5 Mio. aus dem Verwaltungshaushalt in den Vermögenshaushalt gezahlt werden. Das gibt‘s nur in der Kameralistik.
Für Laien:
Im Verwaltungshaushalt sind die laufenden Einnahmen abzgl. der laufenden Ausgaben, also quasi
der Nettolohn abzgl. Wohn- und Lebenshaltungskosten etc.
Was dann übrig ist, kann auf die hohe Kante (sprich den Vermögenshaushalt) eingezahlt werden.
Der sog. Vermögenshaushalt zeigt sich grob im Finanzplan.
Dort steht, mit welchen Einnahmen man rechnet und wofür man diese ausgibt.
Auf der Ausgabenseite geht es von 5 TEURO Sonnenschutzsegeln für die Kleinsten, über EUR 2 Mio. Darlehenstilgungen an die Banken, bis hin zu EUR 2 Mio., die man an die Wellpappe als Tauschaufgeld zu zahlen hat.
Man hätte doch besser - wie vom Kämmerer vorgeschlagen - vor zwei Jahren mit dem Ansparen von jährlich EUR 1 Mio. beginnen sollen, aber dann wäre der Haushalt schon damals nicht aufgegangen.
Weitere 2 x EUR 1 Mio. sind in den Folgejahren fällig.
Insgesamt will man in 2025 EUR 17,2 Mio. ausgeben.
U. a. EUR 1 Mio. (davon 500 TEURO in 2025) für ein Vereinsheim für 80 Kälberauer Vereinsaktive.
Doch woher kommt das Geld, um all das zu bezahlen?
Wie soll das klappen mit gerade einmal erwirtschafteten EUR 2,5 Mio. ?
Eigene Grundstücke verkaufen (Einnahmen EUR 7,1 Mio.+ x).
„Der Felsen“ für EUR 1,1 Mio.
Wie die erfolglosen Verkaufsbemühungen seit 2020 unserer Meinung nach zeigen, ist dies ein nicht vermarktungsfähiges Areal, das offensichtlich für keinen Investor attraktiv ist.
Und Industriegelände für EUR 4 Mio., obwohl man in 2023 verkaufte Grundstücke doch gerade erst für EUR 2,3 Mio. zurücknehmen mußte.
Mehr Glück hat man da mit den überteuert erstellten 6 ETW im Sonnenland. Die werden einfach für EUR 2 Mio. an die eigene Tochter WoBau Alzenau verkauft, die sich dafür natürlich selbst Darlehen besorgen muß.
Weil der Kaufpreis mit EUR 2 Mio. völlig überzogen ist, muß man gleich 500 TEURO in die Tochter zuschießen.
Aber immerhin EUR 1,5 Mio., die man sich so beschafft.
Rücklagen aufbrauchen (500 TEURO)
Mit dem Archäologenpinsel kehrt der Kämmerer noch 500 TEURO Rücklagen heraus. Wohl wissend, dass es eine Mindestrücklage von 1 % des Verwaltungshaushaltes (EUR 66 Mio.) geben soll, § 20 II KommHV-Kameralistik.
Doch alle Zauberei nützt nix.
Am Ende müssen weitere EUR 3,8 Mio. Neudarlehen her, damit die Rechnung aufgeht.
Doch was tun, wenn die Erlöse aus den Grundstücken nicht oder nicht rechtzeitig kommen?
Eine Schöne Idee hatte eine langjährige CSU-Stadträtin:
„Wir geben das Geld erst aus, wenn wir die Grundstücke verkauft haben.“
Bürgermeister und Kämmerer fanden diese Idee aber nicht so schön.
Sie nennen es „Vorfinanzierung des Vermögenshaushaltes“ und lassen sich den Dispo von EUR 4 Mio. (was viele Jahre ausreichend war) auf EUR 10 Mio. erhöhen.
Dazu noch die Nebelkerze „nötig wegen erhöhter Kreisumlage“, obwohl die ratierlich monatlich gezahlt wird und zwei Millionen Rückerstattung aus 2024 eingehen werden.
Und schwupps hat man finanzielle Beinfreiheit, um sofort loslegen zu können mit dem Geldausgeben.
Was hält man von Leuten, die den teuren Sommerurlaub über ihren Dispo finanzieren, weil sie bestimmt eine fette Weihnachtsgratifikation erhalten?
Kommen die Grundstücksverkäufe an Dritte also nicht, dann werden dauerhaft zusätzliche Schulden von ca. EUR 5 Mio. gemacht. Mit den geplanten Darlehensaufnahmen von EUR 3,8 Mio. der Stadt (abzgl. Tilgung EUR 2 Mio.) und den EUR 4,5 Mio. der Stadtwerke (abzgl. Tilgung EUR 1 Mio.) wird die Gesamtverschuldung Ende 2025 bei
EUR 59,4 Mio.
liegen. Plus EUR 1,5 Mio. zusätzlich für die 6 ETW in der WoBau Alzenau.
Und da darf bei den „laufenden Einnahmen“, insbesondere den Gewerbesteuern, und den Ausgaben (keine übliche Kostensteigerung) nichts schieflaufen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Wir-Buerger können gar nicht alle Positionen im Haushalt aufzählen, die als „nur das Nötigste“ bezeichnet werden.
(Haushaltsposition) Jahresverlust
Öffentliche Bibliothek (3521) 851 TEURO
Städtische Musikschule (3331) 346 TEURO
Burgfestspiele (3311) 143 TEURO
Weihnachtsmarkt (7311) 93 TEURO
Stadtfest (3402) 100 TEURO
Alzenau blüht auf, 10 Jahre Landesgartenschau 10 TEURO
Subvention Gaststätte Alte Post (8410) 256 TEURO
Subvention Gaststätte BuonAPEtito (8411) 50 TEURO
Betriebsausflüge und Rentnertreffen (6311) 10 TEURO
Öffentlichkeitsarbeit (6321) 291 TEURO
Kassenkreditzinsen (9181) 100 TEURO
Gesamt 2.250 TEURO
Doch der Bürgermeister meinte beim Neujahrsempfang 2025,
„mit weniger Schokostreusel und Cappuccinoschaum“
ist genug gespart.
Was bringt die Zukunft 2026 – 2028?
EUR 16 Mio. neue Schulden (abzgl. EUR 7,2 Mio. Tilgung) bei der Stadt und netto zusätzlich EUR 1 Mio. bei den Stadtwerken müssen her und da ist das neue Feuerwehrhaus Alzenau nur mit (netto) EUR 6 Mio. ab 2027 (!) berücksichtigt. EUR 12 Mio. plante man schon vor Jahren und billiger werden die Baukosten nicht, wie die Stadt beim neuen Faulturm erfahren mußte. Für die Sanierung der städtischen Hallen ist auch nichts budgetiert.
Von alledem werden Mitbürger, die unsere Seite nicht lesen, vielleicht nicht viel erfahren. Der Aufmacher im Main-Echo wird wohl das neue pop-up-Cafe im ehemaligen Reisebüro Emmel sein.
Die große Nachfrage nach Heißgetränken am Fuße der Burg können Central-Cafe, Cortina Eis-Cafe, Jannys Eis, Alte Post, BuonAPEtito, querbeet-Cafe und die ehemalige Bäckerei Reisert einfach nicht erfüllen. Also her mit der dritten von der Stadt subventionierten Gaststätte für mehr Wettbewerb am Marktplatz.
09.02.2025
Neues vom „Felsen“
„Gestern standen wir am Abgrund, doch heute sind wir einen Schritt weiter.“
Alzenauer Stadtrat über Millionen Verlust schockiert
Anfang der 4. KW gab es Neuigkeiten von der berühmtesten Alzenauer Brache,
Codename: „The Rock“
Nachdem das Grundstück im Herzen der Stadt seit der Entfernung des Felsenbergs in 2019 weitestgehend sich selbst überlassen wurde, sah man aktuell orange gekleidete Menschen geschäftig auf dem Gelände agieren.
Die Gartenbauabteilung der Stadt hatte offenbar den Auftrag bekommen, die „Braut zu schmücken“ und dafür die schon mehr als mannshohen Wildpflanzen zu beseitigen.
Es ist auch eine gute Zeit, um nicht auf seltene, sonnenhungrige Kriechtiere zu stoßen. Nicht auszudenken, wenn dort, auf diesem beschaulichen Areal, eine vom Aussterben bedrohte Spezies eine neue Heimat gefunden hätte.
Wir-Buerger halten die Vorstellung, durch Wildwuchsbeseitigung würde man den Wert eines Grundstücks, auf dem noch einige Meter Boden abgetragen werden müssen, merklich verbessern, für eher naiv.
Aber dem Bürgermeister liegt das Vermögen der Alzenauer Bürger besonders am Herzen.
Eine zweite Information erregte unsere Aufmerksamkeit zum Felsen in dieser Woche dagegen noch mehr.
Im HuF am 21.01.25 beriet man über den Finanzplan 2025 - 2028 und da erwartet der Bürgermeister - nun aber wirklich ! - einen Verkaufserlös von 1.100 TEURO für das Areal.
Denn sonst drohen noch höhere Neukredite in 2025, denn die Einnahmen daraus sind in 2025 schon fest für Allerlei eingeplant.
Im Haushaltsplan 2024 wollte man für den „städtischen Anteil am Burggrundstück“ noch 800 TEURO Erlös erzielen.
Dazu muss man wissen, einen Teil der Abrisskosten trug die WoBau Alzenau.
480 TEURO soll dieser Anteil laut Finanzplan 2025 noch betragen.
Folglich hoffte man in 2024 noch auf einen Gesamterlös von 1.280 TEURO (800 + 480) für das Gelände.
So hatte man sich das „damals“ im Stadtrat (wahrscheinlich) nicht vorgestellt, als man für den Felsen EUR 1,8 Mio. ausgegeben hat, so ein langjähriges Mitglied der größten Alzenauer Stadtratsfraktion.
Zum ersten Mal hörten die Alzenauer Bürger offiziell aus berufenem Munde, wie hoch die Kosten dafür waren, dass etwas u. a. weg musste.
Gerüchte über die Höhe der Kosten gab es schon viele.
Aber eine konkrete Zahl, was das Areal Alzenau kostete, wurde bisher nicht rausgelassen.
Welche Vorstellung hatte der Stadtrat aber, als er diese gewaltige Menge an Stein bewegen ließ, nachdem er dafür auch Flächen zukaufte?
So etwas steht eigentlich in einem Stadtratsbeschluss.
Was kostet die Beseitigung / der Ankauf?
Welche Erlöse bringt das Grundstück danach?
Macht das wirtschaftlich überhaupt Sinn?
Doch nicht zum ersten Mal stellten wir fest, dass dies nicht in öffentlicher Sitzung beschlossen wurde.
Selbst auf Nachfrage konnte (oder wollte) man uns keinen Beschluss nennen.
Der „Schirmherr der Alzenauer Demokratie-stärken-Bewegung“ entscheidet als Bürgermeister wieder einmal eigenmächtig darüber, was die Bürger erfahren und was nicht und verstößt damit gegen das Öffentlichkeitsgebot der Bayerischen Gemeindeordnung. Was gibt es hier zu verheimlichen?
Natürlich hoffen Wir-Buerger, dass man sich im Gremium überhaupt Gedanken über die Kosten-Nutzen-Relation dieser Maßnahme gemacht hat.
Wir-Buerger haben ein Recht darauf zu erfahren, welche Stadträte in dieser Sache
verantwortungsvoll mit Vernunft und Weitsicht,
wirtschaftlich kompetent
gehandelt haben und welche der Beseitigung des Felsen zugestimmt haben.
Bei 1.800 TEURO Kosten, die nun schon fast 6 Jahre schuldenfinanziert sind, ist eine Berücksichtigung von Zinskosten mehr als angebracht.
Da die Stadt immer verkaufen wollte dürfte der Zinssatz für eine Zwischenfinanzierung der EUR 1,8 Mio. zwischen 3 – 4 % p. a. gelegen haben, so dass hieraus weitere 18 – 24 % (6 Jahre x Zinssatz) angefallen sind.
Über den dicken Daumen hat Alzenau für das Areal bisher also ca.
EUR 2,16 Mio.
ausgegeben.
In seinem Unmut über das Ergebnis dieser unternehmerischen Entscheidung zum Burggrundstück ist das CSU-Stadtratsmitglied nicht allein.
Uns Bürgern geht es genauso.
Unvermeidlich fällt einem spontan der alte Kalauer ein:
Wie erschafft man ein kleines Vermögen?
Indem man ein großes Vermögen verbrennt.
Und dabei steht es noch in den Sternen, ob sich demnächst überhaupt ein Investor für das Objekt findet, der für EUR 1,1 Mio. an der Bembeltrasse kauft, um Wohnungen und andere Vorstellungen des Stadtrates zu errichten.
Alzenau wird in den kommenden Jahren für die Verschuldensorgie der letzten Jahre jährlich mehr als EUR 1 Mio. Zinsen zahlen müssen.
Und Besserung ist nicht in Sicht, denn schon im Haushalt 2025 soll die jährliche Darlehenstilgung von sonst EUR 2,4 Mio. auf EUR 2 Mio. reduziert werden, da sonst noch höhere Neukredite drohen und Sparen leider ein Fremdwort ist.
02.02.2025
Neujahrsempfang 2025
Kosten des Neujahrsempfanges und Richtigstellung
Nicht nur Wir-Buerger wollten vom Bürgermeister wissen, wie hoch die Kosten des Alzenauer Neujahrsempfanges 2025 waren.
10.000 EURO
hat die Begrüßung von angabegemäß 600 Gästen und „bedeutender Personen“ den Alzenauer Bürger gekostet.
Wichtig ist dem Bürgermeister aber die Feststellung, dass entgegen dem suggerierten Eindruck auf den Bildern, kein Moet-Champagner ausgeschenkt wurde.
Wir haben die Bilder, mit denen der Bürgermeister in den sozialen Medien warb daher oben dargestellt, damit sich unsere Leser selbst ein Bild machen können.
Tatsächlich handelte es sich bei den abgebildeten Moet-Flaschen um „Altglas, das ein, der Stadt wohl gesonnener, Altglashändler aus den Wertstoffcontainern gefischt hat“, so der Bürgermeister. Mit diesen habe man den Neujahrsempfang dekoriert.
Warum man nicht einen Sekt oder Prosecco unserer einheimischen Winzer als Deko verwendet hat, fragen wir uns.
Der Volksmund kennt dafür einen einprägsamen Begriff:
„Blender“
Ob Rolex made in China, Designerkleidung aus türkischen Urlaubsorten, sich mit vermeintlich Luxusgütern zu schmücken, ist in manchen Kreisen en vogue.
Oder aber aus einer Praktikanten- oder Werkstudentenstelle eine Position als „global head of was-auch-immer“ zu machen, obwohl die unit (Abteilung) nur aus einem selbst besteht, ist auch ein gerade unter Berufspolitikern in jüngerer Vergangenheit häufig anzutreffendes Muster.
Um die Kosten des Empfangs für den Alzenauer Bürger möglichst klein zu halten, ließ der Bürgermeister auch eine Spendenbox aufstellen. So konnten die Gäste und „bedeutenden Personen“, nachdem sie auf dem roten Teppich das „Erste Ehepaar der Stadt“ zum neuen Jahr begrüßt hatten, eine Spende geben.
Üblicherweise erfolgt dies bei solchen Gelegenheiten oder charity-Veranstaltungen geheim.
Man ist wohltätig, aber macht darüber kein großes TamTam.
Beim Alzenauer Neujahrsempfang ist dagegen bekannt, was jeder einzelne Gast und/oder Promi gespendet hat.
Denn in der Spendenbox kamen insgesamt „Null Euro“ zusammen.
Wir-Buerger schlagen vor, unter dem Motto
„Das trinkt alles alzenau“,
dass Alzenauer Bürger über´s Jahr Flaschen von edlen Tropfen sammeln und diese der Stadtverwaltung als Dekorationsutensilien zur Verfügung stellen, statt im Glascontainer zu entsorgen.
So könnten unsere Nachbarn „Alzenauer Vielfalt erleben“.
Zumindest bei den Getränken.
31.01.2025
Denn sie wissen nicht, was sie tun (Teil 1-3)
Was man sich als Bürger alles an den Kopf werfen lassen muß.
Von der Klage auf mehr Transparenz durch Auskunft vor dem Verwaltungsgericht Würzburg.
Wen interessiert schon die nächste Generation?
Was in Teil 1 und 2 bisher geschah:
Da der Stadtverwaltung kein Argument absurd genug war, um sich weiterhin gegen eine transparente Auskunft über die bestehenden künftigen Pensionsverpflichtungen zu wehren, mußte eine Klage zum Verwaltungsgericht Würzburg eingereicht werden.
10. Die Klage
Dort läßt die Stadt Alzenau von Ihren Anwälten gegen den Auskunftswunsch vortragen:
„Der Kl. meint, er habe als Gemeindebürger der Bekl. an der wirtschaftlichen Situation und der Finanzlage seiner Kommune grundsätzlich ein berechtigtes Interesse“
Unerhört, was erlaubt sich dieser Bürger!
„Ein solcher, wie vom Kl. geltend gemachter, Wunsch nach schlichtem Informationsbesitz, grenzt an bloße Neugierde bzw. an ein nahezu rechtsmissbräuchliches Ausspähungsinteresse“.
Mal ehrlich: Wer glaubt er, wer er ist, dieser Alzenauer Bürger?
„Für das zur Ermittlung der Höhe zum 31.12.2023 bestehenden künftigen Pensions- und Beihilfeverpflichtungen notwendige nachträgliche versicherungsmathematische Gutachten würden der Bekl. Gutachterkosten i.H.v. 364 EUR anfallen. Der finanzielle Aufwand steht nicht im Verhältnis zu den Interessen des Kl.“
Hintergrund der 364 EUR ist, dass die Auskunft nur bis zum 31.07. des jeweiligen Jahres kostenlos ist, danach kostet es 364 EUR, denn
„Wer zu spät kommt, …“
Die Stadt legt eine Mail seiner Mitarbeiterin vor, in dem diese bei Bürgermeister, Kämmerer und geschäftsführendem Beamten nachfragt:
„Ist das … Gutachten für die Anfrage von Herrn B. das richtige?“
Die BVV teilte nämlich auf Nachfrage mit, dass
wegen der versäumten Antragsfrist (Anfrage erst am 22.08.24) die Erstellung des Gutachtens erst erfolgt, wenn 364 EUR eingezahlt sind.
Es sei erwähnt, dass Wir-Buerger sogar bereit waren, der Stadt diese 364 EURO „zu spenden“, damit die Stadt diese Information erhält.
11. Nachfrage des Verwaltungsgerichts
Das VG Würzburg fragte schließlich an, ob bzw. inwieweit die beantragten Informationen derzeit bei der Beklagten tatsächlich vorhanden sind oder erst beschafft werden müssten.
Nein, man hat die Informationen selbst zwei Monate nach Anfrage der BVV nicht angefordert, ließ die Stadt vortragen.
Manches will man halt besser nicht wissen.
Augen zu. Ohren zu.
12. Das Urteil
Im Namen des Volkes wurde daher für Recht erkannt:
Das Interesse des Kl., als Bürger der Bekl., an deren Haushaltsbelastungen durch zukünftige Pensions- und Beihilfeverpflichtungen ist als wohl berechtigtes Interesse anzusehen, welches über die bloße Neugier hinausgeht. Für eine rechtsmissbräuchliche Antragstellung sieht das Gericht keine Anhaltspunkte.
Aber,
die Stadt Alzenau hat diese Informationen selbst nicht, also kann und muß sie nichts liefern.
Heißt auf Deutsch:
Da sich die Bekl. nicht für die künftigen Belastungen aus Pensionsverpflichtungen interessiert und sie sich diese Informationen auch nicht beschaffen will, können auch Wir-Buerger keine Information darüber verlangen.
Selbst wenn wir, wie angeboten, die 364 EUR einzahlen.
Solange weder der Bürgermeister, noch ein Stadtratsmitglied sich für diese zukünftige Lasten in Millionenhöhe interessiert, hat es auch die Bürger nicht zu interessieren.
Basta!
Dieses Urteil bedeutet,
solange sich Bürgermeister, Kämmerer und Stadtrat nur fest genug Augen und Ohren zuhalten, um bloß nicht zu erfahren, welchen Pensionsberg sie für die künftigen Generationen anhäufen, kann und wird es auch der Bürger nicht erfahren.
Nur anhand stetig steigender Zahlungen an die Pensionäre erkennen die Bürger, was da noch alles auf sie zukommt.
Es fällt doch auch leichter Millionen für alles Mögliche auszugeben, wenn man nicht ständig im Hinterkopf an die Folgen seines Handelns in Form von künftigen Verbindlichkeiten denken muß, oder?
Selbst die jüngsten Stadträte interessiert es nicht.
Wem´s nicht passt, der kann sich dem doch durch Wegzug aus Alzenau entziehen.
Wir-Buerger sind schockiert über einen solch verantwortungslosen Umgang mit unserem Geld und der fehlenden Sorge für nachfolgende Alzenauer Generationen.
Vielleicht findet es sich nach der Kommunalwahl 2026 ein einziges Stadtratsmitglied, das sich auch um Generationengerechtigkeit kümmert.
Oder gleich mehrere Mitglieder?
07.02.2025
Denn sie wissen nicht, was sie tun (Teil 2)
Wie die Stadt versucht ihre Finanzlage zu verschleiern
Keine Argument ist abstrus genug
Im kameralen Haushalt tauchen Pensionsrückstellungen nicht auf.
Die zukünftigen Pensionslasten müssen aber schon heute im Blick behalten und den Rechnungsperioden zugeordnet werden, in denen sie entstehen.
Die Doppik ermöglicht ein Blick auf die Vermögens- und Schuldenpositionen und der Zusammenhang zwischen Mittelherkunft und Mittelverwendung wird verdeutlicht.
Politische Entscheidungen werden durch Informationen unterstützt und es wird sichtbar, ob durch das Verwaltungshandeln zusätzliches Vermögen geschaffen oder aufgezehrt wird (so im Behörden Spiegel Januar 2018, S. 7).
Doch welcher Politiker will schon, dass sein Handeln transparent wird, allen Beteuerungen zum Trotz.
Im Haushalt 2024 ließ sich der Bürgermeister vom Stadtrat die Umwandlung weiterer 2,6 Stellen in Beamtenstellen genehmigen, nachdem im Stellenplan zum 01.01.24 bereits 13,88 Beamtenstellen enthalten waren. Die aus Beamtenstellen resultierenden deutlich höheren Folgekosten (höhere Pensionen + Beihilfen zur Krankenversicherung) sind heute allgemein bekannt.
1. Unsere Anfrage
Daher erkundigten Wir-Buerger uns in der Bürgerfragestunde am 21.03.24, nach der Höhe der Pensions- und Beihilfeverpflichtungen der Stadt Alzenau zum 31.12.2023. Denn anders als im doppischen Rechnungswesen, in dem diese Zahl als Rückstellung gesetzlich zwingend ausgewiesen und veröffentlicht wird, muß der Kämmerer dies in der Kameralistik nicht ausweisen.
2. Die Antwort
Damit der Bürgermeister eine fundierte und richtige Antwort hätte geben können, haben Wir-Buerger die Frage vorab schriftlich einige Tage vorher mitgeteilt. Der Bürgermeister antwortete, dass
die Pensionszahlungen an den Bayerischen Versorgungsverband (BVV) abgetreten wurde. Da die Forderung ähnlich wie bei der Sozialversicherung und Zusatzversorgung bei den Beschäftigten abgetreten sind, wären sie bei der Doppik nicht gesondert auszuweisen.
Wer von uns würde nicht gerne seine Schulden abtreten. Doch die Realität ist eine andere, wie wir dem Bürgermeister erklärten.
3. Nochmalige Nachfrage
Die Antwort des Bürgermeisters war nachweislich falsch.
Ob sie aus Unkenntnis des Bürgermeisters über die Rechtslage erfolgte oder in der Absicht uns Bürger in die Irre zu führen, kann nur der Bürgermeister beantworten.
So kann jeder Bürger bei den doppischen Haushalten des Landkreises Aschaffenburg oder auch bspw. der Gemeinde Niedernberg, auf den Cent genau nachlesen, wie hoch die Verbindlichkeiten sind, die mit Rückstellungen zu unterlegen sind. Das hat der bayerische Gesetzgeber in der sog. BewertR ausdrücklich und in einfachen, selbst für juristische Laien verständliche, Worten niedergeschrieben:
Für Pensionsverpflichtungen sind trotz Mitgliedschaft im Versorgungsverband Rückstellungen zu bilden, weil die Versorgungsberechtigten keinen eigenen Anspruch gegen den Versorgungsverband haben. Der Dienstherr des Beamten (also die Stadt Alzenau) bleibt diesem zur Pensionszahlung verpflichtet.
Der Versorgungsverband verwendet die gezahlten Umlagen ganz überwiegend für laufende Pensionszahlungen und zur Deckung seiner Verwaltungskosten. Aus den für die aktiven Beamten bezahlten Umlagen werden wesentliche Rücklagen nicht gebildet.
Es ist daher geboten, unabhängig von der ausgabe- und aufwandswirksamen Zahlung der Versorgungsverbandsumlage Pensionsrückstellungen nach den üblichen versicherungsmathematischen Regeln zu bilden.
Was ist daran nicht zu verstehen?!
Diesen Gesetzestext leiteten wir dem Bürgermeister zu, der gerne die Juristen zitiert:
„Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung.“
4. Unkenntnis
Darauf teilte die Stadt Alzenau nun mit, „weil der Haushalt kameral geführt wird, liegen ihr die Daten nicht vor.“
Denn wie der Volksmund sagt:
„Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“
5. Ein gutgemeinter kostenloser Tipp
Am 14.06.24, also ca. 3 Monate nach der ersten Anfrage, erklärten Wir-Buerger der Stadt, dass sie diese Information kostenlos bei der BVV abfragen kann. Dafür muß man auf einem einseitigen Formular nur drei Kreuze machen.
Eigentlich ist man im Rathaus doch immer schnell dabei, wenn es Förderung oder anderes „kostenlos“ gibt.
6. Vielleicht kann ja der Landrat helfen?
Da auch dieser Tipp nicht das gewünschte Ergebnis brachte, dachten Wir-Buerger uns, vielleicht kann das Landratsamt Aschaffenburg als Kommunalaufsicht helfen?
Gerade auch, weil der Kämmerer des Landkreises in seinem doppischen Haushalt selbst Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen ausweist.
Im Haushalt 2024 immerhin insgesamt 20.842.691,00 €
Der könnte das doch erklären.
7. Doch weit gefehlt
Die Kommunalaufsicht schreibt uns im Auftrag des Landrates:
Die Ruhestandsbeamten der Stadt Alzenau erhalten ihre Pensionen vom BVV und nicht von der Stadt Alzenau (siehe hierzu auch die Auskunft der Stadt Alzenau).
Selbst unser Vorschlag mal beim eigenen Kämmerer, quasi beim Kollegen Landkreiskämmerer, nachzufragen, fand kein Gehör.
Ausdrücklich (fett gedruckt am Ende des Schreibens) wurde erklärt:
„Die Veröffentlichung dieses Dokumentes im Internet wird nicht gestattet.“
8. Eine letzte Frist zum 30. August 2024
Wir-Buerger dachten uns:
Vielleicht interessiert sich ein Mitglied aus dem Stadtrat für die Pensionsverbindlichkeiten, die man künftigen Generationen hinterlässt?
Immerhin geht es hier, geschätzt, um EUR 10 Mio. und mehr.
Aber Nein, auch dort will man sich damit nicht belasten.
9. Eine neue „absurde“ Begründung
Am 30. August dann eine neue Begründung, weshalb man den angefragten EURO-Betrag nicht liefern kann, denn
„… die Herausgabe von Daten an nichtöffentliche Stellen, aus denen die Identifizierung von natürlichen Personen oder gar Gesundheitsdaten möglich sind, ist unzulässig.
Der Personenkreis der Beamten, die bei der Stadt Alzenau beschäftigt sind bzw. waren, ist sehr klein, sodass detaillierte Auskünfte möglicherweise Rückschlüsse auf gesundheitsbezogene Daten zulassen.“
Aus einem wahrscheinlich sieben- bis achtstelligen EURO-Betrag, sollen sich also Rückschlüsse auf die Gesundheit bspw. des Altbürgermeisters oder anderer im Ruhestand befindlichen Beamte ziehen lassen?
Auf so ein Argument muß man erst einmal kommen. Willkommen in Absurdistan.
Wer glaubt, damit waren die Argumente der Stadt sich der Auskunft zu verweigern aufgebraucht, der sollte auch unseren Teil 3 lesen.
26.01.2025
Denn sie wissen nicht, was sie tun (Teil 1)
Nach dem Motto,
nichts hören, nichts sehen und nichts sagen
sind dem Bürgermeister und den Stadträten künftige Belastungen aus Pensionen egal
Das VG Würzburg hat auf unsere Klage gegen die Stadt Alzenau hin nun ausgeführt, dass der Bürger in Bayern auch in der Kameralistik einen Anspruch auf Auskunft gegenüber seiner Kommune über die Höhe der künftigen Pensions- und Beihilfeverpflichtungen für Beamte hat, wenn …
ja, wenn die Gemeinde diese Information selbst hat.
Wenn sich allerdings, wie in Alzenau, weder Bürgermeister noch Kämmerer und auch nicht ein einziges Mitglied im Stadtrat dafür interessiert,
welche künftigen Belastungen sie nachfolgenden Generationen durch immer mehr Beamtenstellen hinterlassen,
so hat dies auch den Bürger nicht zu interessieren.
Das ist die Konsequenz der kommunalen Selbstverwaltung.
Der Gesetzgeber und ihm folgend die Verwaltungsgerichte gehen davon aus, dass die Interessen der Bürgerschaft durch ihre gewählten Vertreter im Kommunalparlament wahrgenommen werden.
Solange aber in Alzenau nicht ein einziges Stadtratsmitglied wissen will, welche Folgen die Schaffung immer neuer Beamtenstellen hat, werden dies auch die Alzenauer Bürger nicht erfahren.
Zur Erinnerung:
Auf Nachfrage erklärte der Bürgermeister, dass die Stadt Alzenau lediglich
drei Beamte benötigt.
Sein Vorgänger und Vorvorgänger kamen mit 9 Beamtenstellen aus.
Seit 2020 wurde die Zahl der Beamtenstellen auf aktuell 14 aufgeblasen.
Im Haushalt 2024 ließ sich der Bürgermeister die Schaffung weiterer 2,6 Beamtenstellen vom Stadtrat mit 17:8 genehmigen.
In völliger Verkennung der Regelung in Art 37 GG meinte der Bürgermeister am 26.09.2024,
„jeder Deutsche habe einen Anspruch auf eine Beamtenstelle.“
Doch wozu die Aufregung?
Nun, im Gegensatz zu Otto-Normalverbraucher erhält der Beamte seine Pension (Rente) nicht von der BfA, sondern direkt von seinem Dienstherrn, also hier der Stadt Alzenau.
Dafür muss der Beamte auch keine Rentenbeiträge aus seinem Bruttolohn erbringen. Und die Krankenversicherung übernimmt der Dienstherr gleich mit (Privatversichert versteht sich, man nennt es Beihilfe).
Die monatliche Durchschnittspension des deutschen Beamten bei Gemeinden beträgt 3.620 € bei Männern und 2.830 € bei Frauen.
Zum Vergleich:
Die Durchschnittsrente bei der BfA liegt dagegen zwischen 1.400 – 1.800 €.
So kommen, incl. Beihilfeleistungen, leicht Kosten i.H.v. ca. 40.000 € im Jahr zusammen, die aus dem Alzenauer Stadtsäckel zu tragen sind.
Die Lebenserwartung des Beamten liegt, nicht überraschend, über der eines „normalen“ Rentners, aktuell bei 21 Jahren.
So kommt es, dass ein Beamter der Stadt Alzenau, wenn er in seinen Ruhestand tritt, künftige Haushalte mit fast einer Million EURO belasten kann, je nach Dienstjahren und Besoldungsgruppe.
Der Bayerische Versorgungsverband errechnet für seine Mitglieder kostenlos, die voraussichtliche Höhe dieser Zahlungen mittels eines versicherungsmathematischen Gutachtens.
Denn die exakte Höhe hängt von vielen Einzelfaktoren ab.
Hier liegt ein wesentlicher Unterschied zwischen Kameralistik und Doppik in der Haushaltsführung. Kommunen mit Doppik müssen die Höhe dieser künftigen Zahlungsverpflichtungen auf den Cent genau ausweisen und im Haushalt mit einer Rückstellung in gleicher Höhe vorsorgen.
So hat bspw.
die Gemeinde Niedernberg (5.238 EW) für seine i. d. R. zwei Beamte (Bürgermeister + 1) im Haushalt 2022 eine Rückstellung von 1.630.634,00 € gebildet.
Und der Landkreis Aschaffenburg hat im Haushalt 2024 dafür mit 20.842.691,00 € zzgl. Beihilfen vorgesorgt.
Und Alzenau?
Vorsorge durch Rückstellungen?
Fehlanzeige
Rückstellungen dienen der Generationengerechtigkeit, denn sie belasten den Verursacher von künftigen Kosten schon heute.
Doch der Alzenauer Stadtrat interessiert sich nicht für die Höhe dieser künftigen Belastungen.
Schon im Haushalt 2023 mussten für Pensions- und Beihilfezahlungen 570 TEUROaufgewendet werden, wie der Bürgermeister mitteilte.
Man muss nicht Mathematik studiert haben, um zu erkennen, dass bei einer doppelt so hohen Zahl von aktiven Beamten, künftig auch die Zahl der Alzenauer Pensionäre doppelt so hoch sein kann.
Siebenstellige jährliche Kosten, die künftige Haushalte belasten!
Erschreckend ist, dass sich nicht einmal die jüngeren Stadträte, dafür interessieren, welchen Schlamassel ihnen die Altvorderen hinterlassen, sondern fraktionsstramm mitstimmen.
Der Bürgermeister sagte zum Neujahrsempfang er
„.. arbeite heute an der Lebensqualität für die Generation von übermorgen“.
Die werden sich in der Tat für den Schuldenberg, den er angehäuft hat, bedanken. Eine Lebensqualität, auf die sie gerne verzichtet hätten.
Wir-Buerger nehmen für uns in Anspruch, dass durch unser beharrliches Nachfassen zum Thema Beamtenstellen (vgl. unseren Artikel „Beamtenschwemme“) zumindest aktuell keine Erhöhung um 2,6 Beamtenstellen geplant ist und künftige Alzenauer Generationen dafür keine zusätzlichen Millionen an Pensionen schultern müssen.
Im 2. Teil stellen wir den Weg bis zum Urteil des Verwaltungsgerichts Würzburg dar, insbesondere mit welchen falschen, absurden und beleidigenden Argumenten auf unser berechtigtes Nachfragen reagiert wurde.
12.01.2025
Klarstellung zum Update Haushaltsberatungen
Unsere Zahlen weichen deutlich von denen im Bericht des Main-Echo vom 23.01.25 ab.
Die Verschuldung der Stadt Ende 2024 lag insgesamt bei EUR 49 Mio. und nicht wie behauptet bei EUR 21,2 Mio.
Für die Umsetzung des Finanzplans werden nach aktuellem Stand (21.01.25) ca. EUR 2,6 Mio. Neudarlehen notwendig sein und nicht nur 98 TEURO wie im Main-Echo berichtet.
Nicht erwähnt wird im Main-Echo die geplante Gesamtverschuldung der Stadt Ende 2025 in Höhe von EUR 52,5 Mio. plus notwendige Neuverschuldung Finanzplan.
Das Protokoll der Stadt wird unsere Zahlen bestätigen.
Oder fragen Sie die 11 (nicht 15) Ausschussmitglieder schon jetzt persönlich.
23.01.2025
Haushaltsberatung 2025 update
wie bei southeby‘s
Gerade keine Zeit zum Sparen
Alzenaus Verschuldung marschiert Richtung EUR 60 Mio.
Wir-Buerger haben schon mehrfach über die laufenden Haushaltsberatungen 2025 berichtet. Im „Weihnachtsrätsel“ haben wir zum Mitmachen aufgerufen. Und zuletzt haben Wir-Buerger unser Urteil über die Finanzsituation der Stadt gefällt, „Schach Matt“.
Daher nur die highlights der Beratungen am 21.01.25:
Die Fraktion Der GRÜNEN, die sich bisher noch keinen Namen für ihr finanzwirtschaftliches Agieren im Stadtrat gemacht haben, erklärten zur Eröffnung:
„Alzenau ist ein Sanierungsfall mit einem Defizit von EUR 8 bis 10 Mio.“
Tatsächlich zeigte der Bürgermeister am Ende der Sitzung auf, dass die Verschuldung im Normalfall bereits „ohne die noch zu treffenden Entscheidungen zur Darlehens-neu-aufnahme im Vermögenshaushalt 2025“ auf
EUR 31,3 Mio. bei den Stadtwerken
und
EUR 21,0 Mio. bei der Stadt, insgesamt also auf
EUR 51,3 Mio.
bis Ende 2025 steigen wird.
Allerdings nur, wenn Alles gut geht, also keine Kostenüberschreitungen in Millionenhöhe wie in der Vergangenheit erfolgen wird und die Gewerbesteuer weiter stabil über EUR 20 Mio. liegt.
Doch das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange.
Wünsche im Vermögenshaushalt sind noch zu erfüllen.
Der Auktionator Noll startete bei einer Finanzlücke von EUR 6 Mio.
Schnell waren die ersten 400 TEURO Einsparung gefunden, in dem man nur EUR 2 Mio., statt wie zunächst geplant, EUR 2,4 Mio. tilgt. Läuft!
Erdaushubzwischenlager 500 TEURO gestrichen. So kann‘s weiter gehen.
Doch dann wurde es schwierig.
Sonnenschutzsegel, Laptoptaschen, Tische und Stühle, der Flügel der Musikschule sollte mal wieder generalüberholt werden usw., usw.
Ein big-point war mal wieder die „Alte Schule Kälberau“.
(zum Einstieg unser Artikel „Versprochen ist Versprochen“)
Man hatter 400 TEURO Fördermittel in 2025 optimistisch angesetzt, bei einer ersten Ausgabe von EUR 1 Mio., obwohl die Bauverwaltung darauf hinwies, dass eine Förderung nur kommt, wenn auch das Raiba-Gebäude saniert wird.
Ein kluger Kopf meinte dann, warum nicht auf Förderung verzichten und nur 2 x 500 TEURO (2025 und 2026) insgesamt auszugeben?
Gesagt, geplant, bringt 100 TEURO Verbesserung im Plan 2025.
Wir-Buerger haben hier keinen Platz, um die vielen anderen Schmankerl rund um die Ausgabenpositionen alle darzustellen. Zum Ende hin hatten manche Stadträte sogar richtig Spaß gefunden am heiteren Auktionsspiel, leider zum Verdruss der Alzenauer Bürger, die das zahlen müssen.
Ein besorgtes Stadtratsmitglied mahnte, dass das „Alles einmal von unseren Kindern und Enkelkindern zurückgezahlt werden muß“.
Dem widersprach niemand.
Am Ende der Auktion (Stand 22.24 Uhr) blieben ca. EUR 2,6 Mio. zusätzliche neue Schulden auf die o. g. EUR 51,3 Mio. obendrauf. Geht doch!
Immerhin wolle man erst dann mit neuen Projekten anfangen, wenn der Geldsegen aus Grundstücksverkäufen (EUR 5,1 Mio.) tatsächlich eingegangen ist, auch wenn schon heute in den Finanzplan eingestellt wird.
Apropos Grundstücksverkäufe:
Immerhin haben die Bürger nun erfahren, dass die Beseitigung des Felsen am Burggrundstück damals EUR 1,8 Mio. kostete. Ärgerlich, dass man dafür nur noch EUR 1,1 Mio. Kaufpreis kriegen soll, wenn überhaupt.
Wer schon einmal ein Haus mit Bankdarlehen gebaut hat, weiß,
wird das Haus verkauft, nimmt sich die Bank Ihren Anteil vom Kaufpreis zur Tilgung des Restdarlehens.
Die Stadt Alzenau will ihre 6 ETW im Sonnenland, die mit EUR 2,3 Mio. Bankkrediten gebaut wurden, nun für EUR 1,5 Mio. (netto) an ihre WoBau Alzenau verkaufen. Aus dem Kaufpreis sollen aber nicht zusätzlich Darlehen getilgt, sondern die o. g. Wünsche finanziert werden.
Wir-Buerger rechnen diese EUR 1,5 Mio., die in der WoBau Alzenau mit neuen Darlehen finanziert werden müssen, daher der Gesamtverschuldung der Stadt Alzenau zu.
Unterm Strich werden die Alzenauer Schulden, wenn es gut läuft mit den Grundstücksverkäufen und Gewerbesteuereinnahmen, auf unglaubliche
EUR 55,4 Mio.
ansteigen. Allein für Zinsen wird die Stadt künftig über EUR 1 Mio. im Jahr berappen müssen. Und da ist noch nicht einmal das neue Feuerwehrhaus Alzenau dabei, ganz zu schweigen vom Sanierungsbedarf der Hallen.
Statt 10 Jahre Landesgartenschau unter dem Motto
„Alzenau blüht auf“
zu feiern, würden Wir-Buerger uns wünschen:
Alzenau wacht auf!
22.01.2025
Schach Matt
Nach 7 Wochen intensiver Beschäftigung mit dem Haushalt 2025 steht die Stadt wieder am Anfang.
Trotz höchst hoffnungsvoll geplanter Erlöse aus Grundstücksverkäufen muß Alzenau weitere EUR 6 Mio. Neuschulden auf den historisch hohen Schuldenberg packen.
Am 21.01.25, 19.00 Uhr berät der HuF in öffentlicher Sitzung über den Haushalt 2025.
Die Unterlagen dazu sind im Bürgerinformationssystem abrufbar.
https://alzenau.ris.kommune-aktiv.de/seite/de/rathaus/8845/-/sitzung.html
Am 28.11.24 legte der Kämmerer dem Stadtrat einen Finanzplan für die Jahre 2024-2028 vor. Für 2025 rechnete er darin mit Einnahmen von 14.685 TEURO, bei Ausgaben von 20.747 TEURO.
Eine Finanzierungslücke von 6.062 TEURO.
Wie sehr die Stadtverwaltung schon heute den EURO zweimal umdreht, bevor sie ihn ausgibt präzisierte der Bürgermeister beim Neujahrsempfang 2025:
„Manchmal überlege man, ob man noch Schokostreusel und Cappuccinoschaum kaufe.“
Nun, 7 Wochen später, legt der Bürgermeister einen überarbeiteten Entwurf des Finanzplans vor:
Die Einnahmenseite verharrt bei 14.685 TEURO.
Darin enthalten sind EUR 7,7 Mio. Erlöse aus Grundstücksverkäufen:
EUR 2 Mio. für die in die WoBau Alzenau verschobenen 6 ETW der KiTa Sonnenland
(man muß allerdings gleich 500 TEURO hinterherschießen, da die für EUR 2,3 Mio. gebauten Wohnungen nur EUR 1,5 Mio. wert sind),
„the rock“ soll nun endlich für EUR 1,3 Mio. an einen Investor gehen,
für EUR 0,4 Mio. will man in Hörstein Bauplätze verkaufen
und last-but-not-least
sollen EUR 4 Mio. aus Industriegelände in die Kasse fließen,
obwohl die Stadt Alzenau zunächst EUR 2,3 Mio. für die Rückabwicklung solcher, bereits in 2023 verkauften, Flächen aufwenden muß.
Pipi Langstrumpf läßt grüßen.
Auf der Ausgabenseite hat man sich 7 Wochen lang mit jeder noch so kleinen Positionen intensiv beschäftigt und kommt nun auf 20.802 TEURO.
Richtig, 52 TEURO mehr Ausgaben als zu Beginn.
Die Finanzierungslücke ist also nicht kleiner geworden.
Trotzdem schlägt der Bürgermeister dem HuF am 21.01.25 vor,
diesen Entwurf dem Stadtrat als Haushaltssatzung 2025 zu empfehlen.
Also inklusive Neudarlehen von 6.062 TEURO allein in 2025.
Zur Erinnerung:
Schuldenstand Stadt Alzenau 31.12.24: EUR 21,5 Mio.
(mit oder ohne Kassenkredite?)
Prognose Schulden Stadtwerke 31.12.2025 EUR 28,0 Mio.
Neudarlehen Finanzplan EUR 6,1 Mio.
Gesamt EUR 55,6 Mio.
Nachrichtlich:
Darlehen für die 6 ETW in der WoBau Alzenau EUR 1,5 Mio.
EUR 57,1 Mio.
Und wenn die Grundstücksverkäufe von EUR EUR 5,7 Mio.
nicht kommen EUR 62,8 Mio.
Für absehbare Investitionen fehlen im Finanzplan
für die Jahre 2026 – 2028 weitere EUR 23 Mio.
um bspw. den Neubau der Feuerwehr Alzenau, den Hort Michelbach oder die Straßensanierung zu finanzieren.
In den Jahren 2012 – 2021 hatte Alzenau im Durchschnitt EUR 12,5 Mio.Gewerbesteuereinnahmen und da ist der Ausrutscher nach oben mit EUR 20 Mio. im Jahr 2017 enthalten. In den letzten drei Jahren 2022 – 2024 hat man gegenüber diesem Durchschnitt insgesamt
EUR 21,5 Mio.
mehr eingenommen. Und selbst gegenüber der zuletzt jeweils angehobenen Planung erzielte man fast EUR 15 Mio. über Plan an Gewerbesteuern.
Auch wenn der Landkreis für sein Missmanagement im Klinikum davon fast 50 % über die Kreisumlage abschöpft, so blieben doch Übererlöse zwischen EUR 7 - 10 Mio. im Stadtsäckel.
Und trotzdem schafft man es nicht die Verschuldung zu senken, sondern muß Kreditlinien überziehen und einen Nachtragshaushalt verabschieden.
Stattdessen sollen in 2025 weitere EUR 6 Mio. draufgepackt werden und bei den Stadtwerken steigt die Schuldenstand auch um EUR 7 Mio.
Was muß eigentlich geschehen, damit die Verschuldung einmal zurückgeht?
Bürgermeister und Stadtratsmehrheit haben eindrucksvoll bewiesen, dass sie mit dem Geld der Bürger nicht verantwortungsvoll umgehen können. Es ist eine Binsenweisheit, dass Menschen mit den Spendierhosen anderer besonders freigiebig sind.
Im Schach nennt man dies: Schach matt!
19.01.2025
Völliger Kontrollverlust
Gerne würden wir über einen streng über unser Bürgervermögen wachenden Stadtrat berichten.
Doch die Realität ist eine andere.
Kommunalfeudalismus (noch) ohne Rechenschaft
„Ich vermisse zunächst einmal das Controlling“.
Mit diesen Worten wird eine langjährige CSU-Stadträtin am 13.03.2024 im Main-Echo in Bezug auf das Rechnungswesen der Stadt Alzenau zitiert.
Wir-Buerger teilen diese Ansicht zu 100 %.
Doch als nun wieder einmal Kosten aus den beschlossenen Budgets liefen und obendrein EUR 2 Mio. aus Dusseligkeit der Kämmerei zu viel gezahlt werden mussten (das Geld kommt im Februar 2025 zurück), da blieb dieselbe Stadträtin plötzlich stumm.
Statt eine schonungslose Prüfung durch die Kommunalaufsicht zu akzeptieren, um spürbare Veränderungen zu erreichen, stimmte sie wieder mit ihrer „Bürgermeisterfraktion“ für ein „Weiter-so“.
Mittels Nachtragshaushaltes sollte der Mantel des Schweigens über die Verfehlungen ausgebreitet werden. Ob dies erfolgreich war, weil die erzürnte Opposition eine Abweichlerin hatte, wird sicher noch diskutiert werden.
Doch Wir-Buerger wollen das Problem einmal grundsätzlicher beleuchten.
Wenn Menschen über das Vermögen anderer bestimmen können, dann werden dafür zum Schutz enge Grenzen gesetzt.
Besonders umfassend findet dies im Bereich der Banken statt, schließlich arbeiten Banken mit dem Geld der Kunden. Die Bankenaufsicht hat hierfür u. a. ein Risikomodell der sog. „Drei Verteidigungslinien“ entwickelt.
Aber auch in der kommunalen Selbstverwaltung wird das Vermögen der Bürger verwaltet. Dort sind die Regeln anders, aber vergleichbar, um eine Fehlentwicklung, also insbesondere einen verantwortungslosen Umgang mit dem Geld der Bürger, zu verhindern.
„First-line-of defense“
Zunächst bestimmt der Gesetzgeber in Art 37 BayGO, dass der Bürgermeister nur Angelegenheiten allein entscheiden darf, die
„keine grundsätzliche Bedeutung haben und keine erheblichen Verpflichtungen erwarten lassen.“
„Grundsätzlich“ und „erheblich“ ist natürlich je nach Größe der Kommune unterschiedlich. Der Bürgermeister kann die Stadt nur im Rahmen seiner Befugnisse vertreten, also bspw. nicht selbst über Kreditaufnahmen oder eigenmächtig über Kontoüberziehungen entscheiden.
Der Alzenauer Stadtrat hat dafür in seiner Geschäftsordnung eine Grenze von 12.500 € festgelegt.
Darüberhinausgehende Geschäfte darf nur der Stadtrat entscheiden.
Der Stadtrat ist der (oberste) Entscheidungsträger.
„Second-line-of-defense“
Eine zweite Sicherung liegt in der Kämmerei.
Zahlungen darf der Kämmerer nur veranlassen, wenn er vorher die kompetenzgerechteEntscheidung geprüft hat. Bei Bauprojekten bspw., ob die Zahlung in den beschlossenen Kostenrahmen passt. Aber auch bei allen anderen Zahlungen ist zu prüfen, wer dies entschieden hat und ob derjenige dies durfte. Wer darf bspw. eine externe Agentur mit der Entwicklung eines neuen Stadt-Logos beauftragen?
Andere Bundesländer verstärken diese Sicherung noch, in dem sie, wie bspw. im benachbarten Hessen, festlegen:
Der Kassenverwalter und sein Stellvertreter dürfen miteinander oder mit dem Bürgermeister, den Beigeordneten sowie dem Leiter und den Prüfern des Rechnungsprüfungsamts nicht bis zum dritten Grade verwandt oder bis zum zweiten Grade verschwägert oder durch Ehe oder durch eingetragene Lebenspartnerschaft verbunden sein. (§ 110 Absatz 4 HessGO).
Nicht so in Bayern!
Kurze Entscheidungswege in der Familie werden als Vorteil gesehen.
„Third-line-of-defense“
Werden Gelder unter Verstoß gegen die ersten beiden Sicherungsschleifen ausgezahlt, so sollte dies im Rahmen der jährlich stattfindenden Rechnungsprüfung festgestellt und moniert werden. In bayerischen Kommunen übernehmen diese Aufgabe überörtliche (der Landkreis) und örtliche (Rechnungsprüfungsausschuss des Stadtrates) Rechnungsprüfer.
Aus diesen verantwortungsvollen Aufgaben heraus gilt für die jeweils handelnden Personen auf allen vorgenannten Ebenen eine besondere Vermögensbetreuungspflicht, bei deren Missachtung schwerwiegende Rechtsfolgen drohen.
Erst wenn diese Verteidigungslinien alle durchbrochen sind, hat unser Rechtsstaat ein letztes scharfes Schwert.
Justitia.
Warum befassen wir uns damit, wird sich Mancher fragen ?
Wir-Buerger beobachten zuletzt häufiger einen sorglosen oder gar kompetenzwidrigen Umgang mit unser aller Vermögen, ohne dass Konsequenzen gezogen werden.
Da wird eigenmächtig eine 80-köpfige Delegation aus Paraguay beherbergt, ohne dass die Bürgervertreter darüber entscheiden (siehe: „Oh wie schön ist Paraguay“).
Da entscheidet eine Angestellte eigenmächtig, dass es mal ein neues Logo für die Stadt brauche, beauftragt für 20.000 EUR eine externe Agentur und veranstaltet interne work-shops, die die Kollegen von der Arbeit abhalten. Davon erfährt der Stadtrat erst nachdem das Logo schon großflächig für den Alzenauer Weihnachtsmarkt wirbt (siehe: „Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“).
Doch selbst wenn der Stadtrat mit Mehrheit entscheidet, wie der fast EUR 4 Mio. teure Rathaus-Anbau künftig genutzt wird, ficht das den Bürgermeister nicht an. Trotzig erklärt er auf Nachfrage,
„den Umzugsbeschluss nicht umzusetzen, der Stadtrat könne ihn ja verklagen.“ HäHä! (siehe: Das Trau(rige) Zimmer“).
Da wird die Kreditlinie mit Millionen überzogen und der Bürgermeister informiert den Stadtrat, der dies eigentlich zu entscheiden hat, darüber erst Wochen später.
Und dann zuletzt noch der Nachtragshaushalt 2024.
Der Stadtrat hat am 28.11.24 einstimmig eine Änderung der Geschäftsordnung beschlossen,
Um ab dem 1. Januar 2025 rechtssicher amtliche Bekanntmachungen zu veröffentlichen, beabsichtigt die Stadt Alzenau zum Jahreswechsel auf ein ausschließlich digital veröffentlichtes Amtsblatt umzustellen.
Da der Bürgermeister dies aber für die Nachtragshaushaltssatzung 2024 schon früher braucht, veröffentlicht er, eigenmächtig ohne legitimierten Stadtratsbeschluss, dass die neue Geschäftsordnung schon ab Mitte Dezember 2024 gelten soll.
Entgegen der ausdrücklichen und eindeutig anderen Entscheidung des Stadtrates, ab 01.01.2025 (siehe: „Zeitenwende“), an der er selbst beteiligt war.
Das ist die Art in Alzenau „Demokratie zu stärken“.
Wen interessiert da schon ein von Bürgern gewählter Stadtrat?
Der Bürgermeister agiert in Gutsherrenart und der von uns Bürgern als Aufsichtsorgan gewählte Stadtrat sieht tatenlos zu, wie das schwer verdiente Geld der Bürger und der Gewerbetreibende nach Gusto verteilt wird.
Ein schlimmer Fall von „totalem Kontroll(eurs)-Verlust“.
Natürlich gibt es im Stadtrat manch tapfere Mitglieder, die sich dem Bürgermeister und seinen Unterstützern, bisher leider erfolglos, widersetzen.
Wir-Buerger werden sicher noch oft den Kopf schütteln und an dieser Stelle über solche Sachverhalte berichten, bis zur nächsten Stadtrats- und Bürgermeisterwahl im März 2026.
Daher:
Rot ankreuzen im Kalender „08. März 2026“ Kommunalwahl Bayern
17.01.2025
En guude Abbo
Was haben „The Westin Grand Berlin“ und das alte Alzenauer Gefängnis gemeinsam?
Innenstadtbelebung durch „Gast-Wirtschafts-Förderung“
Planwirtschaft hat noch nie funktioniert
„Aus dem Cafe Baaila wird BuonAPEtito“.
So titelt das Main-Echo am 01.01.25 zum Pächterwechsel im alten Gefängnis.
„Adios tapas, Ciao Pizza e Pasta“ wäre auch gegangen.
Der Gastronomiebetrieb galt als „Vorzeigeprojekt in der Region“.
Ein „Prestige-Projekt der Alzenauer Kommunalpolitik.“
Die Alzenauer Cineasten atmen auf, meint der Bürgermeister, da man weiterhin in Alzenau eine bespielte Leinwand hat. Auch wenn keine Besucherzahlen veröffentlicht werden, darf vermutet werden, dass ein volles Haus in einer Vorstellung im größten Saal eines Kinokomplexes in Aschaffenburg oder Hanau mehr Besucher zählt als das Alzenauer Kino im Monat.
Wir-Buerger (und andere) fragen sich unvermeidlich:
Wie rechnet sich das überhaupt?
Auch hier gilt die alte Kaufmannsweisheit,
„Der Gewinn liegt im Einkauf“.
Die Stadt Alzenau verpachtet die Location und weist demgemäß ihre Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt aus.
(Für Interessierte: Seite 7 von 364 des Gesamtplans im Haushalt 2024)
26.500 € im Jahr veranschlagt die Stadt Alzenau als Einnahmen.
75.500 € im Jahr setzt sie als Ausgaben an.
So läuft es nun schon seit 2018, mal abgesehen von 2021 als coronabedingt der Kapitaldienst der finanzierenden Bank ausgesetzt wurde. Natürlich hat die Sparkasse der Stadt nichts geschenkt, sondern schlägt es am Ende der Kreditlaufzeit drauf.
Wie hoch die laufenden Verluste 2025 sein werden, erfährt man erst wenn der neue Haushalt 2025 beschlossen wurde.
Andere Alzenauer Gastronomen würden sich sicher auch über einen Mietkostenzuschuss von 50.000 EUR im Jahr freuen.
Hat die Stadt kein anderes Konzept, um mit 50 TEURO im Jahr Sinnvolles für die Bürger zu finanzieren?
Es heißt in Alzenau, dass man im alten Gefängnis (die zwischenzeitliche Nutzung verschweigen wir bewußt) ursprünglich ein nettes kleines Weinlokal plante. Tatsächlich muß sich der Alzenauer Weinliebhaber heute in die Ortsteile begeben, um den regionalen Traubensaft zu konsumieren, seit der Funkenkeller nicht mehr funkelt.
Quasi über Nacht aber, „kam die Idee eines Kinos vom Bürgermeister Alexander Legler selbst“, wie das Main-Echo 2017 berichtete. „Das künftige Kulturhaus sollte wirtschaftlich erfolgreich betrieben werden“.
Das hat ja nun weniger gut geklappt für Alzenau.
1970 schloss das ehemalige Alzenauer Kino im Mühlweg und in „Zeigers Lichtspielhaus“ in Kahl gingen schon 1992 die Lichter endgültig aus.
Kinos in kleinen Orten / Städten waren (und sind) nicht mehr rentabel zu führen gegen die Großkinos in Mittelzentren.
Die Gesetze der Wirtschaftlichkeit setzen auch Alzenauer Kommunalpolitiker nicht außer Kraft.
Seit 2018 entstanden so mehr als 300 TEURO laufende Verluste.
Für die Pächter mag dies ein lukratives Geschäft gewesen sein.
Der Dank an die Bürgermeister wundert daher nicht.
Wir-Buerger haben eine verrückte Idee:
Baut das Kino im alten Gefängnis aus und macht daraus eine schöne Weinstube und Bistro.
Analog der Erfolgsgeschichte „Winzerpavillon Gartenschaugelände“. Eventuell kann man die Alzenauer Winzer einbinden, statt eines externen Würschtlbraters.
Die teure, vom Alzenauer Bürger (noch nicht ab)-bezahlte, Kino-Technik läßt sich vielleicht im ehemaligen Reisebüro Emmel nutzen oder in der Kantine im neuen Rathaus Anbau. Für kleines Geld könnte man diese auch an die Bayernstrasse nach Aschaffenburg liefern.
Berlin-Besucher kennen sicher „The Westin-Grand Hotel“ in Berlin Unter den Linden / Ecke Friedrichstrasse. Alzenauer Cineasten wissen sofort, welches Hotel gemeint ist, „Die Bourne Verschwörung“ (2004).
Historiker berichten, dass sich Erich Honecker einst zum 750. Geburtstag Berlins ein Hotel auf internationalem Spitzenniveau wünschte, um ausländische Gäste angemessen zu beherbergen. Devisen sollte es auch bringen. So öffnete das einzige Luxushotel der DDR am 01. August 1987.
Auch dort klappte es mit der Wirtschaftlichkeitsrechnung nicht.
Alzenau sollte aufhören, wie in einer Planwirtschaft, die Belebung der Innenstadt lenken zu wollen.
Mehr Marktwirtschaft wagen!
Zur Info:
Die jährliche Unterdeckung der anderen geförderten „Markt-(Gast)-Wirtschaft“ der Stadt Alzenau, der „Alten Post“,
liegt bei ca. 250.000 €.
06.01.2025
Alzenauer Neujahrsempfang 2025
Bürgermeister und Stadtrat hielten traditionell Hof zum Neujahrsempfang. Auch wenn dazu nicht großflächig geworben wurde, „oh kommet doch all“, so fanden sich ca. 600 Alzenauer in der festlich geschmückten Prischoßhalle zu Alzenau ein.
Nicht anwesende Bürger können sich den Neujahrsempfang unserer digital-town selbstverständlich auf allen social-media-Kanälen anschauen. Wir empfehlen:
https://www.primavera24.de/aktuelles/news/traditioneller-neujahrsempfang-in-alzenau
Wir-Buerger veröffentlichen dazu keine Bilder aus Respekt vor den 96 % der Alzenauer, die das Alles zahlen und nicht anwesend waren.
Auf diesen Bildern ist zu sehen, dass standesgemäß mit Moet-Champagner auf das neue Jahr angestoßen wurde. Aber auch Bier, Wein, Softdrinks und Neujahrsbrezeln wurden gereicht. Dazu Live-Musik. Ein Bild vom Sparschwein fand sich einsam am Rand des Events.
Da haben wir den Umlandgemeinden mal wieder gezeigt, wie man mit Stil und Klasse das neue Jahr begrüßt. Da alles schon „auf neue Rechnung geht“ ist das Budget der Öffentlichkeitsarbeit prall gefüllt.
Wir-Buerger haben mal gegoogelt und tatsächlich,
so einen Neujahrsempfang gönnt sich sonst keiner.
Und unter dem Motto
„10 Jahre Landesgartenschau, Alzenau blüht auf“
gibt es vielleicht dieses Jahr auch eine/n Blumenkönig/in. Zwar noch ohne Blumenkranz im Haar, dafür mit einem hübsch dekorierten Blumenthron.
Vergessen die zähen Diskussionen um einen Nachtragshaushalt, weil mal wieder trotz Rekordeinnahmen die Kasse durch ungezügelte Mehrausgaben in allen Bereichen leer war.
Wenn
in den nächsten Wochen in den Haushaltsberatungen 2025 der Rotstift bei freiwilligen Leistungen für Vereine angesetzt wird,
wenn
KiTa-Gebühren und Hallenmieten angehoben werden und der Vorsitzende der größten Fraktion mal wieder erklärt,
„Schuld hat die Ampel und Herr Heil mit seinen ausufernden Sozialleistungen“
wenn
sich die Parteien im Wahlkampf dabei überbieten, die Leistungen der Sozialschmarotzer (Bürgergeld) zu reduzieren, die von den „hart feiernden“ Leistungsträgern erwirtschaftet werden müssen,
dann, ja dann
werden wir uns an die feucht-fröhlichen Bilder vom Neujahrsempfang 2025 erinnern.
https://musikguru.de/tim-toupet/songtext-wir-lassen-uns-das-feiern-nicht-verbieten-1795539.html
Die Älteren unter uns werden sich erinnern, dass die Politik schon einmal „blühende Landschaften“ versprochen hat. Heute überwiegt dort die Farbe Braun.
Da aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Gästeliste existiert, müssen sich die Historiker mit den reichlichen Bildern begnügen, bei denen das Motto gilt:
Das Netz vergisst nichts.
02.01.2025
Wir-Buerger Jahresrückblick 2024
Kopfschüttelnd verfolgen wir, wie Viele, die Berichte über unsere Alzenauer Kommunalpolitik.
„Da muß man doch was machen!“
Doch wer ist dieser/diese/dieses „man“?
Anfang 2024 fanden wir die Antwort auf die Frage:
"Man" sind wir alle.
„Wir-Buerger“
Das ist Demokratie,
nicht von oben durch die politischen Kräfte mittels einer Angestellten für Öffentlichkeitsarbeit mundgerecht mit hübschen Bildern vorbereitet, sondern die Bereitschaft, um die beste Lösung für Alle zu streiten.
Denn Politikverdrossenheit („Die machen eh, was sie wollen“) ist der Erzfeind der Demokratie. Nicht mit uns.
So starteten Wir-Buerger unsere Plattform um den Mutigen, die für ihre Meinung einstehen, eine Stimme zu geben.
Unsere website, www.wir-buerger.com, ging am 09. März 2024 online.
In unserem Jahresrückblick können wir natürlich nicht alle Themen erwähnen (die stehen im Inhaltsverzeichnis unter „home“).
Nachfolgend unsere subjektive Auswahl:
März
Wir starteten mit der nicht gehaltene Haushaltsrede 2024 von uns Bürgern, mit erstaunlichem Weitblick für die anstehenden Themen 2024.
Im Zuge der „Umwidmung des Rathaus Anbau“ beleuchteten wir den Umzug des „Trau(rigen) Zimmers“, aber staunten auch über die Rechenkünste der „Finanzalchemisten in der Kämmerei“, im Zusammenhang mit der Rettungswache und der Feuerwehr Alzenau.
April
Schon im April wiesen wir auf den stetig steigenden Personalkostenblock, trotz gleichbleibender Einwohnerzahl, hin. Nach dem Gesetz der großen Zahlen bedeutet schon eine moderat angenommene Steigerung des Lohnniveaus von 5 % einen Mehraufwand von ca. EUR 1 Mio.
Plan 2025: von EUR 18 Mio. auf EUR 19 Mio.!
Oder anders gerechnet: 50 EUR pro Bürger mehr vom Baby bis zum Rentner.
Apropos Baby. Die zahlen nun für die Entsorgung ihrer Windeln 2 EUR pro Plastiksack , genauer gesagt, 2 EUR für den zusätzlichen Verwaltungsprozess des Windelcontainersack-verkaufs.
Der Stadtrat hatte wieder einmal Angst vor der eigenen Courage und verschob das Thema Doppik auf „irgendwannmal“. Doch selbst in der Kameralistik lassen sich Verpflichtungen nicht ewig verschieben.
Die Doppik (selbst für Anfänger) hätte dem Stadtrat seit 2010 klar aufgezeigt, dass er EUR 6,6 Mio. Liquidität für sein Tauschgeschäft mit der Wellpappe braucht.
So sind „plötzlich und unerwartet“ EUR 2,6 Mio. für Erschließungskosten und EUR 4 Mio. Tauschaufgeld in den Jahren 2024 – 2028 fällig, für die Nichts angespart wurde.
Genauso, wie für das lange fehlende Hochwasserschutzkonzept.
Mai
Im Mai haben wir Prestigebauten kritisiert, bei denen die Kosten-Nutzen-Relationen aus dem Ruder laufen.
15 Arbeitsplätze plus Kantine wurden für EUR 3,3 Mio. im Rathaus Anbau geschaffen. Zur WoBau Alzenauhatten wir Fragen, ohne zu ahnen, dass das Thema zum Jahresende wieder heiß werden würde, weil der Stadtrat sein Wohnungsbaudesaster von ca. 800 TEUR-Verlust aus dem Sonnenland dorthin verschieben will.
Dank Alzenaus eifriger PR-Abteilung ist für die Geschichtsbücher festgehalten, dass Wolodimir Selenski bei einer Spendenaktion in Leipzig einmal „Alzenau“ sagte (man muß sich den Aufnahmeschnipsel allerdings mehrmals anhören und wissen, dass er Alzenau sagt). Nun war Alzenau auf der Weltbühne angekommen.
Genervt von unangenehmen Bürgerfragen beschließt der Stadtrat die Fragestunde aus der Stadtratssitzung zu verbannen, mit dem wunderbaren Nebeneffekt, dass darüber nicht mehr im „Blättche“ berichtet werden muß.
Wir-Buerger füllen die Lücke und protokollieren und kommentieren die Bürgerfragen nun.
Juni
Ein historisches Fachwerkhaus (Dornheckerhaus) mit Sanierungsbedarf in Millionenhöhe, die millionenteure Beseitigung eines Felsbergs (the rock), einen Comic über die Alzenauer Stadtgeschichte, der Fantasie des Bürgermeisters und des Stadtrates sind keine Grenzen gesetzt. Ok, der Comic ging dann doch zu weit.
Man muß nur manche Darlehen anders nennen, bspw. „Darlehen der Stadtwerke“, und schon sinkt die Pro-Kopf-Verschuldung, erklärte der Bürgermeister in einer Bürgerversammlung. Ärgerlich nur, dass auf dem Darlehensvertrag mit der Bank „Stadt Alzenau“ und nicht „Stadtwerke Alzenau“ steht.
Juli
Im Juli wehte der energiepolitische „wind-of-change“ durch den Alzenauer Wald am Sülzert. Gesamtkosten EUR 90 – 100 Mio.
Wir-Buerger fragten, wer soll das bezahlen?
Solch ein strittiges Thema hat einen eigenen Platz unter „Bürgerbegehren“ auf der website gefunden.
August
Im Juli flatterten den Alzenauer Bürgern dann die Grundsteuerbescheide ins Haus mit der Begründung,
„Der Landrat ist schuld“ mit einer um 21,2 % gestiegenen Kreisumlage und die Gewerkschaften mit einem Tarifabschluss, der die Personalkosten um 16 % erhöht hat. Alternativlos daher die Erhöhung des Hebesatzes zur Grundsteuer auf 470%.
September
Erklärte der Kämmerer noch im August die Zahlen zum 30.06.24 zeigen „Alles im grünen Bereich“, mußte im September plötzlich eine Haushaltssperre her.
„Warm Anziehen!“ titelten Wir-Buerger dazu.
Das ganze Ausmaß der Misere wurde dann in einem „update Finanzausschuss“ am 19.09.24 sichtbar. Man habe wohl zu optimistisch (und zu früh und ungenau) mit dem Eingang von Fördermittel gerechnet. Dass gleichzeitig das Kreditimit um Millionen gesprengt wurde, sagte man da noch nicht.
Oktober
„Quo vadis Alzenau“ wollten die Alzenauer Stadträte vom Bürgermeister wissen.
Der ließ errechnen, dass sich die Einwohnerzahl bis 2048 auf 40.000 Einwohner verdoppele.
Wohl im Vorgriff darauf sollte die Zahl der Beamtenstellen von einst 8 auf bis zu 16,6 in 2024 wachsen. Klassischer Fall von Beamtenschwemme, wie Wir-Buerger finden.
Im Entwurf Stellenplan 2025 soll es nun bei 14,0 Stellen bleiben. Wir-Buerger sei Dank.
November
Die Tage wurden deutlich kürzer und auch die „Dämmerung im Leuchtturmprojekt Sonnenland“ begann. Kosten liefen aus dem Ruder und der Kooperationspartner Landkreis Aschaffenburg lief davon.
Ein Nachtragshaushalt mußte her, denn die Kasse war leer.
Aber es ist doch bald Weinachten, also frühzeitig an Geschenke denken.
„Versprochen ist Versprochen“ haute der Stadtrat auf den Tisch.
Das Vereinsheim Alte Schule Kälberau wird kommen.
Das Zauberwort „50 % - Förderung“ triggerte den Pawlowsche Reiz im Gremium.
Und für alle anderen Bürger gibt´s „Wünsch-Dir-Was“ zum alten Wellpappenareal.
Egal, ob die ersten EUR 6,6 Mio. an die Wellpape fließen und keiner weiß, was am Ende hängen bleibt. Ein Architektenwettbewerb muß her (unnötig zu erwähnen, dass es dafür Fördergeld gibt).
Rechtzeitig zum Alzenauer Weihnachtsmarkt prangte überall das neue Alzenauer Stadtlogo. Eine vorgezogene Weihnachtsüberraschung für den Stadtrat.
Es ist nicht immer schlecht, „wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“, oder doch?
Dezember
Statt eines Weihnachtskalenders gibt´s für die Stadträte ein „Weihnachtsrätsel“ oberndrauf, an dem alle Alzenauer teilnehmen können.
Wer findet die fehlenden EUR 10 Mio. für den Haushalt 2025?
Und dann war da noch die „Zeitenwende“ in Alzenau.
Da kann der bayerische Ministerpräsident noch so sehr schimpfen. An der Basis ist Verlass auf manche Grüne und so ist vielleicht doch noch alles gut gegangen mit dem Nachtragshaushalt 2024, den man eigentlich nicht braucht, aber wegen Transparenz und Klarheit und so halt. Iss klar.
Und so geht Alzenau mit einem neuen Logo ins Jahr 2025, denn „Selbstvermarktung“ ist heutzutage alles in Alzenau.
Für alle, denen die Artikel oft zu trocken und frustrierend sind, haben Wir-Buerger unter der Rubrik „Buntes“ auch die ein oder andere Geschichte zum Schmunzeln, aber nie ohne ein Fünkchen Wahrheit.
Wir-Buerger bedanken uns bei 3.270 Besuchern
(Stand 29.12.2024) unserer website.
Wir-Buerger wünschen einen guten Rutsch ins neue Jahr, viel Gesundheit und den Mut sich nicht Alles gefallen zu lassen.
29.12.2024
Selbstvermarktung
Wofür Alzenau sehr viel Geld ausgibt
und
Wofür kein Geld da ist
Henry Ford (1863-1947) wird der Satz zugeschrieben:
„Ich weiß, die Hälfte meiner Werbung ist hinausgeworfenes Geld.
Ich weiß nur nicht, welche Hälfte“
Der nicht gerade als öffentlichkeitsscheu bekannte Vorgänger des Alzenauer Bürgermeisters gab in 2020, in seinem letzten Amtsjahr als Bürgermeister der Stadt Alzenau, 128.670,11 € für Öffentlichkeitsarbeit aus.
Wer gibt schon gerne monatlich 5.000 € ohne erkennbaren Nutzen aus?
Vielleicht hatte man dazu eine Idee im Alzenauer Rathaus?
Wenn wir den Etat für die Öffentlichkeitsarbeit verdoppeln, dann haben wir nützliche Werbung für 120 TEUR.
Und so hat sich der Haushaltsposten für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Alzenau zuletzt im Haushaltsjahr 2024 auf
EURO 282.100
mehr als verdoppelt.
Andere Gemeinden im Landkreis verfügen über gar kein Budget für Öffentlichkeitsarbeit, geschweige denn einen eigenen Bereich dafür.
Da macht der Bürgermeister das nebenbei mit.
In touristisch geprägten Kommunen mag das anders sein.
Was könnte man nicht alles für fast 300 TEURO im Jahr machen?
Erschwingliche Mieten für Sportanlagen für Vereine mit Jugendarbeit?
Einen Zuschuss von 1.500 € für das Zeltlager der Jugendfeuerwehr?
Oder überhaupt mehr für Vereine.
Es muß ja nicht gleich ein Vereinsheim für EUR 2 Mio. sein.
Oder mehr Kultur?
Raummieten für kulturelle Veranstaltungen vergünstigen?
Oder ein-, zweimal die ständig wiederkehrende Gebührenerhöhung für KiTa-Plätze aussetzen, die im Schnitt pro Erhöhungsrunde ca. 80 TEURO zusätzlich in die Kasse spült?
Alzenauer Bürger haben sicher weitere gute Ideen, wie 300 TEURO in Alzenau sinnvoll ausgegeben werden könnten.
Aufmerksame social-media-Nutzer haben uns darauf aufmerksam gemacht, dass viel Bildmaterial auf mehreren Kanälen genutzt wird. Stadt-, Bürgermeister- und auch Landratkanal.
Vielleicht ein weiteres Kooperationsprojekt mit dem Landkreis, gemäß dem Motto:
„Alzenau zahlt,
der Landrat prahlt“
Aktuelle Beispiele nachzulesen in unseren Artikeln:
„Dämmerung im Leuchtturmprojekt Sonnenland“
„Oh, wie schön ist Paraguay“
Doch dafür müssten wir Alzenauer aber auch Verzicht üben !
Könnten wir dann noch täglich am aufregenden Wochenplan des Bürgermeisters teilhaben?
Wüssten wir dann weiterhin, was er für uns den ganzen Tag auf sich nimmt?
Wir-Buerger wären für dieses Opfer bereit, zu Gunsten anderer Verwendungen der Alzenauer Geldmittel.
Schon am 01.01.25 beim Neujahrsempfang des Bürgermeisters können die Vorschläge persönlich eingebracht werden.
Wie schön es bei uns in Alzenau ist, würden ohne die Öffentlichkeitsarbeit außerhalb der Alzenauer Stadtgrenze allerdings nur wenige mitbekommen.
Denn wer sollte darüber berichten, was es so alles gibt in Alzenau, wenn nicht der Bereich Öffentlichkeitsarbeit ?
Denn wie lautet unser neues Motto?
alles in alzenau!
22.12.2024
Zeitenwende
Für die Alzenauer Finanzen gilt:
„Same procedure as last year?
Same procedure as every year”
Die Gewerbesteuereinnahmen sprudeln über Plan, doch auch
das Ausgabenverhalten der Stadtverwaltung ist nicht zu bremsen und bringt auch diese Mehreinnahmen umgehend unter die Leut.
Wirksamkeit des Nachtragshaushalts 2024 scheitert an Formalien
Nun hat es also beinahe im zweiten Anlauf mit dem Nachtragshaushalt 2024 für den Bürgermeister geklappt, nachdem die zuletzt abwesende grüne Stadträtin diesmal anwesend war und sich zur sog. „Bürgermeisterfraktion“ in diesem wichtigen Abstimmungspunkt gesellte.
Eile war geboten, denn Art. 68 I 1 BayGemeindeO bestimmt, dass
„die Haushaltssatzung nur bis zum Ablauf des Haushaltsjahres durch eine Nachtragshaushaltsatzung geändert werden kann.“
und dabei muß auch die öffentliche Bekanntmachung noch bis zum 31. Dezember 2024erfolgen (dazu unten mehr).
Der Alzenauer Bürger wird sich zu Recht fragen,
wozu das Alles am 18.12.2024, also 6 Arbeitstage vor Silvester?
Nun,
Nachtragshaushalte sind notwendig, wenn, vereinfacht ausgedrückt, die geplanten Einnahmen nicht ausreichen, um die geplanten Ausgaben zu decken. Wer in die Heimatgemeinde des Bürgermeisters, Karlstein, schaut, kann dies schnell nachvollziehen. Trotz aller versuchten Sparanstrengungen fehlten der neuen Kämmerin in Karlstein 750 TEURO, um fällige Verbindlichkeiten zu bedienen.
Sparanstrengungen vermisste ein SPD-Stadtratsmitglied in Alzenau dagegen völlig.
Doch selbst in Karlstein war kein Nachtragshaushalt nötig.
Es genügte, dass der Gemeinderat einer Erhöhung - allerdings nicht rückwirkend wie in Alzenau (!) - der Kassenkredite zustimmte.
Was lief 2024 so schlecht in Alzenau, dass die Summe der Ausgaben, die Summe der Einnahmen übersteigen?
Nichts.
Der Kämmerer zeigt auf, dass Dank erneut mit über Plan liegenden Gewerbesteuereinnahmen von Plus EUR 3,7 Mio., insgesamt in 2024 sogar 323 TEURO mehr im laufenden Geschäft hängen geblieben sind.
So konnten diverse Ausgabenüberschreitungen von insgesamt ca. EUR 3,4 Mio. finanziert werden.
Der Haken an der Sache ist, dass ca. 50 % der Mehrerlöse in 2026 an den Landkreis als Kreisumlage abzugeben sind.
Vernünftig wirtschaftende Bürgermeister und Stadträte hätten daher auch nur 50 % verbraucht. Das hat die Verantwortlichen in Alzenau die letzten Jahre nie gestört.
Wenn dann die Rechnung aus Aschaffenburg kommt, dann muß die Grundsteuer erhöht werden. So nachzulesen in jedem Anfang 2024 verschickten Grundsteuerbescheid der Stadt Alzenau.
Warum also ein Nachtragshaushalt?
Wozu EUR 2 Mio. mehr Kassenkreditlinie?
Die Alzenauer Bürger können froh sein, dass die, nun mit der CSU stimmende, grüne Stadträtin am 14.11.24 verhindert war und so der 1. Versuch mit einem Patt von 12:12 abgelehnt wurde.
Sonst hätten wir Alzenauer wohl nie erfahren, dass die Ursache für die beantragte Krediterhöhung um EUR 2 Mio. auf EUR 6 Mio. in einer Schlamperei in der Kämmerei liegt.
Viermal im Jahr muß Alzenau an das statistische Landesamt für die Gewerbesteuer sein Gewerbesteueraufkommen mitteilen. Auf Basis dieser Meldung behält das Zentralfinanzamt München die Gewerbesteuerumlage ein.
Gewerbetreibende kennen das in vergleichbarer Form bei ihrer Umsatzsteuervoranmeldung. Fehler in dieser Erklärung führen sofort zu zahlungswirksamen Veränderungen, da fackelt das Finanzamt nicht lange.
Man sollte also mit dieser Erklärung, zumal nur viermal im Jahr, sehr, sehr sorgsam umgehen.
Im Beschlussantrag lesen wir dazu:
„Durch eine versehentlich erfolgte Falschmeldung ... für das 3. Quartal 2024, … hat das Zentralfinanzamt München eine um rund EUR 1 Mio. zu hohe Gewerbesteuerumlage eingehalten. Dies hat leider auch Auswirkungen auf das 4. Quartal 2024, denn für das 4. Quartal wird immer der Betrag des 3. Quartals, mit einem Aufschlag von 10 %, herangezogen. Erst zum 31.01.2025 ist eine Korrektur möglich.“
Summa summarum hat Alzenau also fast EUR 2 Mio. zuviel an Gewerbesteuerumlage gezahlt und muß dies über teure Kassenkredite (Dispo zu vielleicht 8% Zins?) bis Februar 2025 refinanzieren.
Da kommen schnell einige 10.000-EURO-Scheine an Zinsen zusammen.
Man hofft auf das Einspringen der Kassenversicherung, die Schäden aus Dienstpflichtverletzung abdeckt, denn andernfalls zahlt der Alzenauer Michel die Zeche für die fehlende Sorgfalt in der Stadtverwaltung.
Und noch etwas Gutes hatte das Abstimmungspatt am 14.11.24.
Erklärte der Kämmerer damals noch, dass er im September 2024 seine Dispolinie um fast EUR 4 Mio. überziehen mußte und daher eine rückwirkende Erhöhung von EUR 4 Mio. auf EUR 8 Mio. nötig sei, so soll nach neuerlichem Beschlussantrag eine rückwirkende Erhöhung um EUR 2 Mio. ausreichen.
Am 14.11.2024 erklärte er auch, dass die ursprüngliche Kreditlinie von EUR 4 Mio. zukünftig, also nach dem 14.11.24, ausreichend ist.
Diesmal bestätigte er, dass über die EUR 4 Mio. hinaus bis in den März 2025 hinein keine über die EUR 4 Mio. Kreditinanspruchnahme hinaus nötig sei.
Warum aber dann so dringend die rückwirkende Kreditlinienerhöhung bis in den März 2025, wo doch die Rücküberweisung von fast EUR 2 Mio. im Februar erfolgt?
Nicht in der Vorlage stand, dass durch den Nachtragshaushalt eine Prüfung durch die Kommunalaufsicht verhindert wird. Das erklärte der Bürgermeister „by the way“in der Sitzung.
Von der teuren Falschmeldung bei der Gewerbesteuer erfuhren die Bürger am 14.11.24 noch nichts, obwohl dem Bürgermeister der Sachverhalt bekannt war.
Als fürsorglicher Bürgermeister handelte er dabei wohl in bester Absicht, seine Bürger nicht unnötig zu beunruhigen. Und letztlich hat doch die Mehrheit des Stadtrates bei der kompetenzwidrigen Überziehung in Millionenhöhe wieder einmal ein Auge zugedrückt. Dank der heute anwesenden grünen Stadträtin.
So teilt der Bürgermeister denn auch im Vorgriff auf seinen Neujahrsempfang am 01.01.25 auf der website der Stadt Alzenau, noch unter altem Logo, mit:
„Ich blicke mit großer Freude und Zuversicht auf das kommende Jahr, das wir anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Gartenschau unter das Motto „Alzenau blüht auf“ stellen wollen.“
Bei so einem Stadtrat gilt:
„Des einen (Bürgermeister) Freud ist des anderen (Bürger) Leid“
Das noch nicht gestopfte Finanzloch in 2025, von uns mit ca. EUR 10 Mio. errechnet, will er zügig noch im Januar 2025 stopfen.
Doch halt!
Ist der Nachtragshaushalt auch wirksam?
Wie oben erläutert muß die Nachtragshaushaltssatzung 2024 zwingend bis spätestens 31.12.2024 ordnungsgemäß veröffentlicht werden. Nach der gültigen Geschäftsordnung des Stadtrates muß die Nachtragssatzung im Amtsblatt veröffentlicht werden, § 37 Art der Bekanntmachung.
Zwar hat der Stadtrat am 28.11.24 im Antrag TOP 5 einstimmig beschlossen:
Um ab dem 1. Januar 2025 rechtssicher amtliche Bekanntmachungen zu veröffentlichen, beabsichtigt die Stadt Alzenau; zum Jahreswechsel auf ein ausschließlich digital veröffentlichtes Amtsblatt umzustellen.
Also digital nach dem eindeutigen Willen des Stadtrates ab dem 01.01.25.
Bis dahin werden Satzungen im Amtsblatt veröffentlicht, damit sie wirksam sind.
Doch dieses Amtsblatt erschien letztmals am 29.11.24, da eine Nachfolgelösung im Bereich Öffentlichkeitsarbeit nicht gefunden wurde.
Daher gilt:
Kein Amtsblatt bis zum 31.12.24
Keine Veröffentlichung von Satzungen bis 31.12.24
Keine Gültigkeit der Nachtragshaushaltssatzung 2024
Prosit Neujahr
18.12.2024
Alzenauer Weihnachtsrätsel
Finde die Millionen!
Mitmachen, bei der Suche nach den fehlenden Millionen
Wie bekommt Alzenau seinen Haushalt 2025 zu?
Der erste Schleier über dem Haushalt 2025 der Stadt Alzenau 2025 wurde am 05.12.24 gelüftet.
Man habe noch viel Arbeit vor sich, aber für das Haushaltsjahr 2025 gelte:
„Wir schaffen das.“
Wir-Buerger dagegen sind nicht frei von Sorge.
Selbst der Alzenauer Stadtrat kann die Grundsätze der Finanzmathematik nicht verändern. Darauf haben Wir-Buerger schon mehrfach hingewiesen.
Alle Alzenauer Bürger sind aufgefordert konstruktiv mitzuarbeiten und Lösungen zu finden. Neudeutsch heißt das heute:
Schwarmintelligenz nutzen
Also Bleistift, Papier und Taschenrechner raus.
Die kniffelige Aufgabe, nämlich den Finanzplan 2025 der Stadt Alzenau, kann sich jeder online herunterladen.
Sollte die Anlage zu TOP 5.2 nicht mehr online sein, kann die Rätselunterlage bei uns angefordert werden. Einfach mit dem Kontaktbutton per Mail anfordern.
Zunächst die Regeln:
Es geht nur um die Einnahmen / Ausgaben im Vermögenshaushalt 2025.
Unterstellt wird, aus dem Verwaltungshaushalt (HHST 9161) kommen EUR 2,5 Mio., obwohl schon dafür EUR 2 Mio. neue Kredite nötig sind.
Die Aufgabe ist, dass die Summe der Einnahmen mindestens die Summe der Ausgaben erreicht, damit keine neuen Darlehen aufgenommen werden müssen. Das nennt man ausgeglichener Vermögenshaushalt.
Ausgangspunkt des Finanzplanentwurfs:
Einnahmen EUR 14,7 Mio.
Ausgaben EUR 20,7 Mio.
Finanzloch EUR 6,0 Mio.
Manche Positionen (rot unterlegt) können nicht verändert werden:
Tilgungen von Bankkrediten (9121) EUR 2,40 Mio.
Rückzahlung Grundstücksverkauf (7910) EUR 2,27 Mio.
1. Rate Wellpappe (7910) EUR 1,00 Mio.
Feuerwehrgerätehaus Michelbach (1305) EUR 1,20 Mio.
KiTa Sonnenland (46416) EUR 1,30 Mio.
Kindergrippe Michelbach netto (46424) EUR 1,30 Mio.
EUR 9,47 Mio.
Für Fortgeschrittene wird es schwerer, weil realistischer.
Hier dürfen „Hoffnungspositionen“ (orange unterlegt) nicht verwendet werden:
Einnahmen Verkauf Industriegelände (7910) EUR 4,00 Mio.
Einnahmen Verkauf „the rock“ netto (8811) EUR 0,64 Mio.
EUR 4,64 Mio.
Die Aufgabe also:
Finde EUR 10,6 Mio. (Finanzloch EUR 6,0 Mio. + EUR 4,6 Mio.)
Und im Professionell-Level wird auch auf Wirtschaftlichkeit geachtet.
Daher entfällt die Position Wohnungsbauförderung (6202, gelb unterlegt) komplett. Denn damit verschafft man sich lediglich EUR 1,5 Mio. Luft, indem man Schulden von EUR 2 Mio. in eine 100 % Tochter verschiebt und gleich 500 TEURO (tatsächlich wertlose) Einlage deklariert. Und das kostet dann auch noch ca. 30 TEURO Gerichts- und Notarkosten.
Also im Professionell-Level:
Finde EUR 12,1 Mio.
Neue Ideen können selbstverständlich auf jedem Level durch Einfügung neuer HHST eingebracht werden.
Zum Beispiel:
Einnahmen aus Verkauf Minderheitsanteil EVA
Einnahmen aus dem Verkauf eines Bistros mit Kino
Einnahmen aus dem Verkauf sanierungsbedürftiger Fachwerkhäuser
Einnahmen aus sale-and-lease-back anderer Vermögenswerte
Gewonnen hat, wer die geringste Darlehensaufnahme in der Haushaltsposition (HHST) 9121 benötigt.
Los geht´s.
Den „Spielschein“ als Excel-Datei kann man bei uns mit dem Kontaktbutton anfordern.
Nicht teilnahmeberechtigt sind Mitarbeiter der Stadt Alzenau und Stadträte, denn die haben Insiderwissen aus vielen nicht-öffentlichen Sitzungen.
Vorschläge können an uns geschickt werden oder direkt an den Bürgermeister der Stadt Alzenau ([email protected]).
Einsendeschluss: 31.01.2025,
denn im Februar 2025 soll der Haushalt beschlossen werden.
Vielleicht sind im Budget Öffentlichkeitsarbeit noch ein paar EURO, die nicht für das neue Stadt-Logo ausgegeben wurden, und der Bürgermeister prämiert die besten Vorschläge?
Und im neuen Jahr rätseln wir zum Verwaltungshaushalt, damit auch dort nicht weiter Verluste in Millionenhöhe entstehen.
12.12.2024
Oh, wie schön ist Paraguay
Host-town 2023
Kommunalfeudalismus in Alzenau
Stadtratsbeschluss wieder nicht nötig
Neulich berichtete der Bürgermeister in einer Stadtratssitzung davon, dass er nach Paraguay eingeladen wurde, nachdem in 2023 eine Delegation von dort Alzenau für vier Tage besuchte, bevor sie zu den Special Olympics World Games 2023 nach Berlin aufbrach. Selbstverständlich trage der Bürgermeister seine Reisekosten für diesen Kurztrip auf Einladung nach Südamerika selbst.
Das weckte unsere Neugier und wir recherchierten zur Host-town-Veranstaltung 2023.
Wir-Buerger fragten beim Bürgermeister an, wann der Stadtrat die Ausrichtung des „host-town-events 2023“ beschlossen hat und mit welchen Kosten man damals kalkulierte.
Denn mit der Bewerbung als „host-town“ verpflichtete sich die Kommune, im Falle des Zuschlags, die daraus folgenden Kosten zu übernehmen.
Andere Kommunen haben sich auch als host-town für die „Special Olympics World Games 2023“ beworben. Die Stadt Fürth etwa (Einwohner 132.032; Steuereinnahmen 2022: EUR 150 Mio.), hat daher im Vorfeld einen Beschluss für seine Bewerbung für 40 Teilnehmer gefasst. Im Internet ist dies zu finden:
https://stadtrat.fuerth.de/vo0050.asp?__kvonr=59211
In Alzenau dagegen wurde der Stadtrat lediglich am 09.03.2023 im Kultur-, Sport, Freizeit- und Tourismusausschuss darüber informiert, dass man den Zuschlag als host-town-Veranstalter, in Kooperation mit dem Landkreis, für eine 80-köpfige Delegation erhalten hat.
Angaben darüber, mit welchen Kosten für diese Delegation zu rechnen sei, finden sich in dem Sachstandsbericht nicht.
Daher ist die Frage legitim, was dieses Event gekostet hat.
Manches wurde uns schriftlich beantwortet, manches haben wir in der Bürgerfragestunde am 28.11.24 nachgefragt.
Dem Stadtrat gegenüber erklärte der Bürgermeister nach Zuschlag zur host-town, dass
„man sich entsprechende private Fördergeber zur Deckung anfallender Kosten erhoffe“.
Schriftlich teilte der Bürgermeister uns mit, dass Kosten i.H.v. ca. 44 TEUR angefallen sind und nach Spenden letztlich ca. 16 TEURO bei der Stadt Alzenau als Aufwand hängen blieben.
Einen Beitrag des Landrats, als Kooperationspartner, gab es nicht.
Aber aufgrund unserer Nachfrage,
„wolle sich der Landrat nochmal überlegen, ob er es etwas dazugibt“
so die Antwort des Bürgermeisters.
Dass in den 44 TEUR nicht die Kosten für vorbereitende Besuche (u. a. Bad Tölz) und der Begleitung der Gäste nach Berlin des Landrates, des Bürgermeisters und weiterer Personen enthalten sind, bestätigte der Bürgermeister am 28.11.24.
Wie hoch diese Kosten waren, hat er uns bislang nicht mitgeteilt.
Host-town war kein regionales Sportevent, sondern ein Vier-Tage-Aufenthalt für eine Delegation aus Paraguay, die anschließend zum eigentlichen Sportevent nach Berlin weiterreiste. Also keine lokale Veranstaltung, für die der Bürgermeister bis zu 25 TEURO laut Geschäftsordnung ausgeben darf.
Kooperationsprojekte mit dem Landkreis sind für Alzenau zuletzt nicht gut gelaufen. Für den Beitrag des Landrats galt wieder einmal, bisher:
„Außer Spesen, nichts gewesen“
vgl. auch „Dämmerung im Leuchtturmprojekt Sonnenland“ vom 03.11.24.
10.11.2024
Takeaways vom HuF am 05.12.24
„Kick-off“ Haushalt 2025 im Stadtrat.
„The rock“ soll Parkfläche werden, trotz anderslautendem B-Plan, wenn seit Jahren aussichtsreiche Investorengespräche mit dem Bürgermeister scheitern
Nur eine Handvoll Alzenauer lauschten den Vorberatungen zum Haushalt 2025 des Stadtrates. Der Stadtrat wollte, quasi als öffentliches „kick-off“, seine Sicht auf die Finanzlage zum Besten geben, ohne schon tiefer ins Detail zu gehen.
Tenor: „Schuld sind die anderen“
Natürlich
die Ampel in Berlin, die es schaffte in nicht einmal drei Jahren den Kommunalhaushalt Alzenaus in Unordnung zu bringen, nachdem davor 16 Jahre Unionskanzlerschaft auch in Alzenau blühende Landschaften schufen, nicht nur auf dem „unbezahlbaren“ Landesgartenschaugelände,
der Bundesarbeitsminister H. Heil, der in kürzester Zeit Sozialabgaben explodieren ließ, die den Haushalt nun so sehr belasten. Umgehend sollte er telefonisch kontaktiert werden,
der bayerische Finanzminister, der das Füllhorn der Schlüsselzuweisungen mit der Rekordsumme von EUR 108 Mio. an die Region Aschaffenburg ausschüttet, ohne dabei an Alzenau zu denken,
der Landrat, der von Alzenau eine besonders hohe Kreisumlage fordert.
Ukrainekrieg und Klimawandel sind ja ohnehin schon lange Schuld, und mussten nicht nochmals erwähnt werden.
Die Stadtverwaltung merkte an, dass „Sparmöglichkeiten schon völlig ausgeschöpft“ sind. Die Steigerung der Personalkosten von EUR 8,2 Mio. im Jahre 2012 auf demnächst EUR 19 Mio. in 2025, zeige doch, wie knapp die Personalausstattung bemessen sei (bei unveränderter Bürgerzahl).
Sogar der ehemalige grüne Vorzeige-Bürgermeister Boris Palmer wurde als Beispiel dafür genannt, dass die 2022 schuldenfreie Stadt Tübingen nun in die Verschuldung getrieben wurde. Der macht auch die Gewerkschaften dafür verantwortlich mit zweistelligen Tarifabschlüssen.
(Ja die Doppik, zeigt im Gegensatz zur Kameralistik, sehr schnell, wie es um eine Kommune finanziell steht, da sie auch künftige Verbindlichkeiten und Aufgaben aufzeigt (bspw. Pensionsrückstellungen und Abschreibungen)).
Wir-Buerger fragen uns, wer von den vorgenannten Schuldigen, den Landrat ausgenommen, hat denn folgende freiwillige Maßnahmen beschlossen?
Landesgartenschaugelände (EUR 5 Mio. Nettokosten)
Städtisches Bistro mit Kino (EUR 1,3 Mio. +)
Beseitigung eines Felsen „the rock“ (EUR 1,3 Mio. +)
Rathausanbau ohne Trauzimmer für 15 Arbeitsplätze (EUR 3,6 Mio.)
6 ETW für 6.400 €/qm Gestehungskosten (EUR 2,3 Mio. Nettokosten)
Grundstückstausch Wellpappe EUR 26 Mio. gegen EUR 3,9 Mio.
Warum erhält Alzenau keine Schlüsselzuweisungen aus München?
Warum zahlt Alzenau den größten Batzen der Kreisumlage ?
Weil Alzenau sehr erfolgreiche Gewerbetreibende hat, die seit 2022 immer Millionen über Plan liefern. Natürlich mussten und müssen davon an den Landkreis ca. 40 – 52 % abgegeben werden.
Und viele fleißige Eltern, die für einen hohen Einkommenssteueranteil sorgen, während sie ihre Kinder in die Obhut der KiTas geben.
Welche Kommune im Landkreis würde dabei nicht sofort mit Alzenau tauschen wollen?
Noch mehr Gewerbegebiete müssten her, damit noch mehr Gewerbesteuer eingenommen wird, meinte eine Stadträtin. Musste man nicht gerade erst in 2024 verkauftes Industriegelände für EUR 2,3 Mio. „rückabwickeln“?
Zum Vergleich:
Großostheim hat bei etwa gleicher Größe nach Einwohnern nur 2/3 der Alzenauer Gewerbesteuereinnahmen, aber trotzdem nur Schulden von ca. EUR 6 Mio. und EUR 16 Mio. auf der hohen Kante (2024).
Es geht also auch anders.
Die Pro-Kopf-Verschuldung bayer. Kommunen hat sich von 2012 – 2023 im Durchschnitt um 21 % erhöht. In Alzenau von EUR 20,7 Mio. auf EUR 42,5 Mio., mehr als verdoppelt!
Konstruktiv empfanden wir folgende Vorschläge aus dem Stadtrat:
„The rock“ (das Burggrundstück) mit Sand aufschütten und daraus Parkplätze machen. Warum nicht gleich ein Parkhaus, allerdings ohne Untergeschoss, sonst wackelt der Kirchturm wieder.
Oder zu prüfen, wie die meisten anderen Kommunen, KiTas an freie Träger geben, die sind erfahrungsgemäß kostengünstiger für die Stadt und bekommen höhere Zuschüsse.
Ein Lebensstil auf Pump ist niemals nachhaltig und holt jeden irgendwann ein. Statt die Zeit des billigen Geldes von 2012 – 2022 zu erhöhter Schuldenreduzierung zu nutzen, ist Alzenau den entgegengesetzten Weg gegangen und ließ es richtig krachen. Was kostet die Welt?
Statt bei Hubertus Heil anzurufen, hätte Alzenau besser bei Peter Zwegat („Raus aus den Schulden“) nachgefragt. Doch der ist leider vor Kurzem verstorben.
Der Volksmund sagt:
„Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung“
Im Alzenauer Stadtrat wagt man diesen Schritt noch nicht.
07.12.2024
Wirtschaftlicher Totalschaden
Was passiert, wenn
man Nachwuchspolitiker ohne Managementerfahrung zum Bürgermeister wählt
und
der Stadtrat tatenlos zuschaut ?
Der bisher veröffentlichte Entwurf der Haushaltssatzung 2025 übertrifft unsere, seit zwei Jahren prognostizierten, schlimmsten Befürchtungen. Auch wenn die Zahlen zu den sog. Stadtwerken (es handelt sich lediglich um eine interne Kostenstelle) noch nicht veröffentlicht wurden, wird das Ausmaß der desolaten Finanzen unserer Stadt sichtbar.
Zunächst stellt der Kämmerer fest, dass der Verwaltungshaushalt mit 500 TEURO unter Wasser liegt, sogar nachdem er dem Rat des Landrates folgend, Gewerbesteuereinnahmen optimistisch (andere sagen illusorisch) hoch mit nochmals EUR 22 Mio. ansetzt.
Der Kämmerer hält „höchstens einen Ansatz von EUR 20,5 Mio. für vertretbar“.
Folge:
Ohne eine drastische Erhöhung der diversen Kommunalabgaben (Hebesätze für Grundsteuer und Gewerbesteuer, Kanalgebühren, KiTa-Gebühren usw.) wird kein ausgeglichener Verwaltungshaushalt möglich sein.
Unser Tip: Vielleicht mal mit Sparen probieren?
Geplant ist eine Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt von jährlich EUR 2,5 Mio. in den Jahren 2025 – 2028. Die Unterdeckung im Verwaltungshaushalt inclusive einer Zuführung in den Vermögenshaushalt von jährlich EUR 2,5 Mio. führt zu einem defizitären Verwaltungshaushalt von EUR 2 Mio., den es zu finanzieren gilt.
Im Finanzplan, der die Investitionen bis 2028 aufzeigt, liegen in den nächsten Jahren (Stand heute) folgende Unterdeckungen vor:
2025: 6.062 TEURO
2026: 7.350 TEURO
2027: 8.460 TEURO
2028: 7.025 TEURO
Gesamt 28.897 TEURO also ca. EUR 29 Mio.
Schaut man genauer in den Finanzplan, so entdeckt man in vielen Positionen das Prinzip Hoffnung. Wir-Buerger wollen hier nur einige erwähnen:
Dabei unterstellen wir zunächst, dass die angesetzten Baukosten tatsächlich nur in dieser Höhe anfallen. Bspw. beim neuen Feuerwehrhaus Alzenau wird seit Jahren mit EUR 12 Mio. Kosten geplant, obwohl jeder Laie weiß, dass die Baukosten gerade in den letzten Jahren explodiert sind. Sei´s drum.
HHST 6202: (-) EUR 1,5 Mio.
Offenbar will man die 6 überteuert erstellten ETW im Sonnenland in die WoBau Alzenau zum Kaufpreis von EUR 2 Mio. verschieben. Wie von uns aufgezeigt (vgl. unseren Artikel Dämmerung im Leuchtturmprojekt Sonnenland“) sind diese Wohnungen aber allenfalls EUR 1,5 Mio. wert, sodass die Stadt gleich 500 TEURO hinterherschießen muß, damit die WoBau nicht überschuldet ist. Ein Taschenspielertrick.
So kann man sich immerhin mit EUR 1,5 Mio. reicher rechnen und die Verschuldung in dieser Höhe in den „Schattenhaushalt WoBau Alzenau“ verschieben. Ohne Not Notar- und Grundbuchkosten von 20 – 30 TEUR, die sinnvoller eingesetzt werden könnten.
HHST 7910: (-) EUR 4 Mio.
Offenbar ist ein Immobilienverkauf gescheitert, da EUR 2,3 Mio. Rückabwicklung eingestellt sind. Dafür will man nun neue Grundstücksverkäufe über EUR 4 Mio. erzielen.
Ob es sich dabei um die gleichen Grundstücke handelt, die man zurückabwickeln mußte? Wir wissen es nicht.
Ob nun alle Erschließungskosten für das neue Wellpappengelände enthalten sind, können wir nur hoffen, zumindest wird das Tauschaufgeld EUR 4 Mio. nun angespart.
HHST 8811: (-) 1,3 Mio.
Alle Jahre wieder soll der Ladenhüter „the rock“ verkauft werden.
Beim Lindenweg schraubt man die Erlöserwartungen von 300 TEURO auf 200 TEURO herab. Wir-Buerger sind skeptisch und sehen die Erlösposition EUR 1,3 Mio. auch in den nächsten Jahren mehr als Merkposten für sinnloses Wegsprengen eines Felsen ohne Plan.
HHST 9161: (-) 8,0 Mio.
Üblicherweise wird im Verwaltungshaushalt, dort also wo die laufenden Einnahmen und Ausgaben gebucht werden, ein Überschuss erzielt, der dann in den Vermögenshaushalt zugeführt wird, damit dort die Investitionen möglich sind.
Wie Wir-Buerger oben ausgeführt haben, wird in den nächsten Jahren ohne drastische Erhöhung der kommunalen Abgaben (oder mal Sparen?) kaum ein Überschuss erzielt, der an den Vermögenshaushalt abgegeben werden könnte.
Die angesetzten Zuführungen von 4 x EUR 2,5 Mio. verursachen im Verwaltungshaushalt eine jährliche Unterdeckung von jeweils EUR 2 Mio.
Diese EUR 8 Mio. sind daher gegenzurechnen.
Wir-Buerger fassen unsere gröbsten Bedenken im Finanzplan wie folgt zusammen:
HHST 6202: 1,5 EUR Mio.
HHST 7910: 4,0 EUR Mio.
HHST 8811: 1,3 EUR Mio.
HHST 9161: 8,0 EUR Mio.
Gesamt 14,8 EUR Mio.
Addiert mit der geplanten Unterdeckung 2025 – 2028 i.H.v. EUR 29 Mio. fehlen dem Vermögenshaushalt Alzenau für die bereits eingestellten, teils als Pflichtaufgaben notwendigen, Investitionen insgesamt
EUR 43,8 Mio.
Ende 2024 hat Alzenau angabegemäß bereits Schulden i.H.v. EUR 21,5 Mio.
Wie hoch die den Stadtwerken zugeordneten Schulden zum Jahresende sein werden, nachdem eine zweistellige Investition in den neuen Faulturm gestartet wurde, ist noch nicht bekannt. Die letzten Zahlen rechneten mit EUR 23 Mio. und für 2025 will man netto nochmals ca. EUR 2 Mio. draufpacken.
Wir-Buerger schätzen, dass der Schuldenstand zzgl. einer möglichen Kassenkredit-inanspruchnahme bei etwa EUR 47 Mio. liegt. Tendenz höher.
Zuzüglich der oben aufgezeigten Finanzlöcher von EUR 43,8 Mio. würde Alzenau bis Ende 2028 die
EUR 90 Mio.-Schuldengrenze*
durchbrechen.
*in einer früheren Version lag der Betrag bei EUR 100 Mio., da die Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt von 4 x EUR 2,5 Mio. = EUR 10 Mio. noch nicht veröffentlicht war.
Und da sind noch nicht einmal die saftigen Zinsen für all die Schulden berücksichtigt.
Um dies zu verhindern, müßte der ganz dicke Rotstift angesetzt werden, der aber in der Stadtverwaltung und dem Stadtrat leider verloren gegangen ist.
Die gute Nachricht zum Schluss.
Da Alzenau nicht insolvent werden kann, wird uns der Landkreis über den kommunalen Finanzausgleich unter die Arme greifen. Aber nicht damit wir uns freiwillige Leistungen in Millionenhöhe leisten können, sondern nur für Pflichtaufgaben und nachdem wir die kommunalen Abgaben maximal nach oben gefahren haben.
Wer wissen will bei wem er sich für all das bedanken kann, der sollte unbedingt am 05.12.24 als Zuhörer den Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Alzenau besuchen.
Beginn 19.30 Uhr
Vielleicht sollte das neue Markenlogo statt
alles alzenau
künftig
alles aus in alzenau
lauten.
04.12.2024 (aktualisiert 05.12.2024)
Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt
alles alzenau
"oh kommet doch all"
Auch Kommunen vermarkten sich heute, um Einwohnerzahlen zu steigern, Gäste anzuziehen oder Gewerbetreibende anzulocken. Und, wie Wir-Buerger lernen durften, um uns gegen die Konkurrenz des Marktes Schöllkrippen bei der Rekrutierung von Fachkräften zu behaupten.
Das Gesicht einer Kommune wird dabei meist durch ein Wappen oder eine wiedererkennbare Silhouette oder ähnliches geprägt.
Neudeutsch spricht man von der Marke, dem branding oder der corporate identity.
Entscheidungen darüber sind daher den Stadträten als gewählte Vertreter der Bürgerschaft zugeordnet.
In der Geschäftsordnung des Alzenauer Stadtrates (Nov. 2020) ist in
§ 8 Ziffer 3 Kultur, Sport, Freizeit und Tourismusausschuss
unter 3.3 geregelt, dass dieser Ausschuss als vorberatender Ausschuss für
Grundsatzfragen des Fremdenverkehrs und des Stadtmarketings
zuständig ist, d. h. die Entscheidungen dazu werden im (Gesamt)Stadtrat getroffen.
Gibt es „Grundsätzlicheres“ als das Stadtwappen?
Eines Morgens Mitte 2023 dachte sich die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Alzenau, es sei nach 11 Jahren mal wieder Zeit für einen neuen Markenauftritt, ein Re-design.
Statt jedoch Ihre Meinung dem zuständigen Stadtrat näher zu bringen, entschied sie, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Ihr Budget, das eigentlich für übliche Öffentlichkeitsarbeit gedacht ist, war so üppig ausgestattet, dass darin der Auftrag an eine Werbeagentur zur Neugestaltung der Marke Alzenau für 20 TEURO locker Platz fand.
Mit tuffigen internen work-shops mit Mitarbeitern (die in dieser Arbeitszeit natürlich nicht ihre zugewiesenen und vergüteten Aufgaben erfüllten) wurde ergründet, für was Alzenau steht und der sonst übliche Quatsch in solchen Selbstfindungs-meetings.
Nach welchen Kriterien wurden die Projektteilnehmer ausgewählt?
Durften auch waschechte Alzenauer teilnehmen oder waren die conflicted?
Nach fast 1,5 Jahren war es dann so weit.
Der Alzenauer Weihnachtsmarkt 2024 bot die ideale Gelegenheit den neuen Markenauftritt zu „relaunchen“, wie das im Marketingsprech heißt.
Aufmerksame und traditionsbewusste Alzenauer merkten sofort, dass dieses Jahr etwas anders ist als früher.
Man erkannte die Burgsilhouette zwar noch, aber was heißt: „alles alzenau“?
Mit „Alles Müller, oder was“ wurde vor vielen Jahren für Milchreis geworben.
Aber was bedeutet „alles alzenau“?
Und dann noch alles kleingeschrieben, wie einem Stadtrat auffiel.
Und das Stadtwappen? Eine Malvorlage für Kinder (neudeutsch: „Mandala“)?
Die Form verändert? Statt schlank und rank, nun eher propper.
Wo sind die Stadtfarben gelb und rot und das Gold in den Ähren?
Die Auflösung folgte am 28.11.24 im Stadtrat.
Der Stadtrat durfte sich glücklich schätzen, dass er exklusiv den neuen Marketingauftritt zur Kenntnis nehmen durfte. Die ungläubigen Blicke wanderten zwischen Sitzungsteilnehmern und -besuchern hin und her, während die neuen merchandising-Artikel (u. a. Stofftaschen mit der Aufschrift „Handkäs, alles alzenau“) präsentiert wurden.
Die damit produzierten Kosten gehen deutlich über die 20 TEURO für die Agentur hinaus.
Dabei darf nicht einmal der Bürgermeister ohne Zustimmung des Stadtrates Verträge mit einem Wert von über 12.500 € abschliessen.
Kosten für Tausende neue Visitenkarten für Mitarbeiter, wie ein anderer Stadtrat messerscharf feststellte.
Gab es ein in solchen Fällen zwingend erforderliches Projektcontrolling und- monitoring, um die internen Kosten der Mitarbeiter zu tracken?
Oder sind das alles „ehda-Kosten“, da die ausgewählten Mitarbeiter ohnehin nichts Besseres zu tun hatten?
Wir sind nun auch nicht mehr nur eine Stadt mit einzelnen Stadtteilen, sondern die „Region Alzenau“.
„So wächst zusammen, was zusammengehört!“
Man fühlt es sofort.
Und der Bürgermeister?
Saß mit seinem üblichen süffisanten Lächeln daneben, als ob ihn das alles nichts angeht.
War der Bürgermeister über den Zuständigkeitsverstoß im Bilde?
Ist er trotzdem nicht eingeschritten?
Wer selbst in einem größeren Unternehmen arbeitet, der weiß, welche Konsequenzen bei solchen Sachverhalten normalerweise folgen.
Oder hat der Bürgermeister von alledem nichts mitbekommen, auf der täglichen Jagd nach neuen Instaposts mit Herzchen, Smileys und anderen kindlichen Bildchen?
Mehr als 3.000 follower !
Informationsgehalt für die Bürger ?
Leer, wie der Alzenauer Stadtsäckel, der das alles bezahlt.
Wir-Buerger stellen daher fest:
Dem Bürgermeister ist die Stadtverwaltung völlig entglitten.
Jeder darf das machen, auf was er gerade Bock hat und nicht was seine Aufgabe ist.
Natürlich kennen Wir-Buerger in der Stadtverwaltung sehr viele gewissenhaft arbeitende Mitarbeiter, die sich als Staats-Diener im wörtlichsten Sinne verstehen und denen dieser ganze social-media-Klamauk höchst unangenehm ist.
Die Stadtverwaltung Alzenau ist eine Behörde, die dem Nutzen der Alzenauer Bürgern dient und kein start-up im Bereich Influencing.
Dass die gedruckte Version des Stadtblättchens zum Jahresende wegfällt, weil die Druckerei den Auftrag zurückgibt, weiß der Bereich Öffentlichkeitsarbeit angabemäß seit März 2024. In der letzten Sitzung vor der Adventszeit wird das Thema im Stadtrat vorgestellt, ohne dass es auch nur den Hauch einer Lösung gibt.
Für solche old-school-Dinge hatte man keine Zeit, da man sich schließlich um das neue branding kümmerte. Das mußte zum Weihnachtsmarkt unbedingt fertig sein.
Unser konstruktiver Vorschlag:
Stampft den ganzen Quatsch mit dem neuen Logo ein.
Lasst das Stadtblättchen irgendwo drucken und vom Bereich Öffentlichkeitsarbeit austragen. Denn wer an der frischen Luft austrägt kommt nicht auf kostentreibende Gedanken.
Bevor man für diesen Schnick-Schnack mehrere Zehntausend EURO ausgibt, sollte der Stadtrat dieses Geld besser schnellstens in ein modernes Finanzrechnungswesen (Doppik) investieren, um künftig nicht am 18.12.24 nachträglich teure Dispo-Überziehungen in Millionenhöhe genehmigen zu müssen.
Wir-Buerger haben ganz ohne Unterstützung einer Werbeagentur ein Logo für die notwendige Vorgehensweise des Stadtrates gegenüber Bürgermeister und Stadtverwaltung entdeckt. Der Bekanntheitsgrad ist unerreicht und unbezahlbar.
30.11.2024
Versprochen ist Versprochen
„Ja iss denn schon wieder Weihnachten?“
Das Christkind hat die Kälberauer Vereine erhört und seine Elfen in den Alzenauer Stadtrat geschickt.
Versprochen ist Versprochen.
Alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit ist dieser Hollywood-Klamauk mit Arnold Schwarzenegger Pflichtprogramm in unserem Hause.
Egal wie alt die Kinder sind.
Versprochen ist Versprochen,
ist auch ein Leitmotiv des Alzenauer Stadtrates.
In der Sitzung am 19.11.24 fühlte sich der Stadtrat (bei zwei Gegenstimmen) verpflichtet, den Wunsch drei Kälberauer Vereine (Feuerwehr, Sänger- und Obst- und Gartenbauverein) zum Ausbau der alten Schule in Kälberau, trotz knapper Kassen, zu erfüllen.
Eile ist geboten, denn „Fördermittel“ müssen noch in 2024 beantragt werden, damit das Geld auch kommt.
Nun will man in zwei Abschnitten vorangehen.
Zunächst die „Alte Schule“ für EUR 2 Mio. sanieren und anschließend das RV-Gebäude. 50 % Förderung sind zu erwarten, aber nur, wenn beide (!) Schritte getan werden, teilte die Reg. v. Ufr. mit. Sonst gibt es nichts.
Die Bauverwaltung sah sich nicht in der Lage seriös zu beziffern, was der zweite Bauabschnitt kosten könnte.
(Lassen Sie sich nicht durch die Protokollierung der Stadt verwirren. Dort stehen nur EUR 1,4 Mio., obwohl die Bauverwaltung EUR 2 Mio. + x schätzt)
Egal.
Jetzt legen wir erst einmal los, denn,
Versprochen ist Versprochen.
Richtig ist, dass das Junktim „Fusion mit der Feuerwehr Michelbach und der Ausbau Alte Schule als Vereinsheim“ im „Grundsatzbeschluss“ am 16.12.2021 einstimmig festgelegt wurde.
Was war das für eine vorweihnachtliche Stimmung damals im Jahr 2021.
Gerade (15.11.2021) hatte man den Rechtsstreit vor dem LG Aschaffenburg gegen die Wellpappe gewonnen und träumte von Nettoverkaufserlösen über EUR 17,5 Mio. aus dem Industriegelände Marie-Curie-Str. in Alzenau.
Zügig wurde der vermeintliche Geldsegen noch in den Finanzplan 2022 aufgenommen.
Rathausanbau mit Architektenauszeichnung
Kooperation Leuchtturmprojekt KiTa Sonnenland mit dem Landrat
Neubau Michelbacher Feuerwehr
Und natürlich
Umbau „Alte Schule Kälberau“ versprochen
Wir alle wissen, es kam anders.
„Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand“
kennt man al(l)z(ug)enau im katholischen Bamberg.
Statt EUR 17,5 Mio. aus Grundstücksnettoerlösen für Industriegelände dürfte das alte Wellpappengelände am Ende wohl nur eher EUR 5 Mio. in die Kasse spülen. Wenn überhaupt.
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten müssen Wünsche selbst mit Blick in erwartungsvolle Kinderaugen versagt werden.
Das ist schwer, aber unausweichlich.
Gerade wenn man mehrere Kinder hat, sollte man darauf achten, alle gleich zu behandeln. Wer Kinder hat, weiß das.
Hatte der Stadtrat nicht erst vor Kurzem geplant, die Mieten für Sportstätten gepfeffert nach oben zu setzen, nachdem andere Gebühren für Hallen, Veranstaltungsräume und Bäder zuletzt schon erhöht wurden?
Gibt es nicht auch das „unausgesprochene Versprechen“ an Alzenauer Sportvereine, ihnen bezahlbare Sportstätten, insbesondere für ihre Jugendarbeit, zur Verfügung zu stellen?
Der Alzenauer Fußballverein mit den meisten jugendlichen Mitgliedern kündigte an, dass der Vorschlag der Stadtverwaltung bedeute, die Jugendarbeit ist nicht mehr finanzierbar und muss eingestellt werden.
Bei anderen Alzenauer Sportvereinen dürfte es nicht anders sein.
Bei der in die Jahre gekommenen abgeranzten Laufbahn im Prischoßstadion reichte es nur für zwei provisorische Innenbahnen, um dort weiter Schulsport und Leichtathletik auszuüben.
Versprochen ist Versprochen,
auch wenn nun EUR 2 Mio. für zwei Vereine aus dem Stadtsäckel aufgewendet werden müssen, worauf eine tapfere Gegenstimme im Stadtrat verantwortungsvoll hinwies.
Hat man nicht der Alzenauer Feuerwehr seit Jahren ein neues Feuerwehrhaus versprochen? Nicht für gesellige Schaafkoppabende, sondern zur Erfüllung der notwendigen Pflichtaufgaben zum Schutz der Alzenauer Bürger.
Die zeitnahe Sanierung des „Dornhecker-Hauses“ in Hörstein wurde vom Bürgermeister auch schon mal großspurig angekündigt.
Bestimmt gibt es Förderung, die muss man mitnehmen.
In der Sitzung am 19.11.24 wurde berichtet, dass die Fördertöpfe der Reg. v. Ufr. gut gefüllt sind, weil viele Kommunen die bewilligten Mittel nicht abrufen.
Warum wohl (?) fragt keiner.
Den Kommunen fehlt schlicht der Eigenanteil für die ein oder andere geförderte Maßnahmen, denn 100 % Förderung gibt es nie.
Wir-Buerger haben Verständnis für den Wunsch der Kälberauer Vereine, aber wenn es wirtschaftlich schlecht steht, müssen alle in der Familie ihren Beitrag leisten.
Wir-Buerger fragen uns, ob alle Kälberauer und Alzenauer der anderen Stadtteile auch so erfreut sind, wenn sehr bald schon die Grundsteuern erhöht werden und Sportvereine die Jugendarbeit beenden, weil das Geld fehlt. Geld für das man ein altes Gemäuer sanieren will.
Was das bedeutet kann aktuell an der Finanzlage am Wohnort des Bürgermeisters in Karlstein beobachtet werden.
Der Kommunalwahlkampf 2026 wirft seine Schatten voraus.
Das wird nicht das letzte ungedeckte Wahlversprechen gewesen sein.
Versprochen
29.11.2024
Wünsch Dir Was
Nun hat der Bauausschuss des Stadtrats also beschlossen einen Architektenwettbewerb für das Wellpappenareal zu starten.
150.000 € Preisgelder werden ausgelobt. Die Reg. v. Ufr. fördert dies mit bis zu 60 %, allerdings mit der Mahnung, diesmal muß der Schuss auch sitzen. Erst 2008 hatte die Stadt den gleichen Wettbewerb „Kulturpark Alzenau“ mit Preisgeldern von insgesamt 110 TEURO brutto ausgelobt.
Da der Stadtrat den Bürgern keine Rahmenbedingungen erklärte, waren der Fantasie der Alzenauer Bürgerschaft keine Grenzen gesetzt. Von Kulturhalle bis Freizeitgelände, von Mehrgenerationen-Wohnen bis hin zu Bars und Cafes. Jeder durfte seinen Wunschzettel zu Papier bringen.
Aus 41 Seiten Bürgermeinungen nimmt der Stadtrat immerhin die „Zisternenpflicht“ in die Ausschreibung mit auf. Bevor der Wettbewerb in 2025 startet, soll ein weiteres Architektenbüro u.a. diese „Bürgerbefragung“ in die Unterlagen einfließen lassen, ohne die Kreativität der Planer zu beschränken. Kosten dafür nicht erwähnt.
Hatte der Kämmerer nicht in der Stadtratssitzung am 14.11.24 zur Kreisumlage erläutert:
Im Jahr 2022 lag der Hebesatz noch bei 40,5%, somit liegt der Anteil, der sich durch die Kreisumlageerhöhung um 6,5%-Punkte (oder 16%) für 2025 ergibt, bei 2,57 Mio €. Eine weitere Erhöhung ist angekündigt. Derzeit wird mit 55 % Hebesatz gerechnet. Dies würde eine weitere Steigerung um 2,7 Mio. € bedeuten, was einen Haushaltsausgleich unmöglich macht.
Am 13.11.24 wurde im Main-Echo im Zusammenhang mit dem nochmals erhöhten Verlust des Klinikums in 2025 berichtet, dass die Kreisumlage von 47 % (2024), wohl um 8,9 Prozentpunkte, auf dann 55,9 % steigen soll!
In der gleichen Sitzung sollte der Dispo der Stadt von EUR 4 Mio. auf EUR 8 Mio. erhöht werden.
Gesetzlich vorgeschriebener Haushaltsausgleich 2025 daher unmöglich!
Alles kein Problem.
In Alzenau kann man die Gesetze der Wirtschaft und der Grundrechenarten außer Kraft setzen. Man muß nur wollen und fest daran glauben.
Hier werden die städtebaulichen Weichen für das Gesicht unserer Stadt für Jahrzehnte geprägt. Da braucht es keine Erbsenzähler ohne Visionen.
„Wir halten die Investitionsquote hoch!“
Wir-Buerger hatten dem Stadtrat vorgerechnet:
3 ha Wellpappenareal = 30.000 qm
30.000 qm x 500 EUR/qm-Preis = 15.000.000,00 EUR
10 % für Straßen, Gehwege usw. = 1.500.000,00 EUR
bleiben = 13.500.000,00 EUR
Kostenübernahme Erschließung
Marie-Curie-Str. Wasserversorgung = 1.500.000,00 EUR
Tauschaufgeld für Palmgruppe = 4.051.000,00 EUR
Nettoerlös = 7.949.000,00 EUR
Abriss und Altlasten = 1.500.000,00 EUR
Maximaler Verkaufserlös = 6.449.000,00 EUR
Summa summarum:
Alzenau erhält
Netto-Verkaufserlös altes Gelände EUR 6,449 Mio.
gegen
Wert Marie-Curie-Str.
+ Aufgeld + Erschließung EUR 25,551 Mio.
“The art of the deal”.
Das Plangebiet hat jedoch nur ca. 2,64 ha, also großzügig gerundet 3 ha.
Und zusätzlich soll das Verwaltungsgebäude nebst Parkplatz außen vor bleiben, da man dies selbst sanieren und vielleicht für die Vhs nutzen will. Also noch weniger Verkaufserlöse.
Da wundert es nicht, dass der Stadtrat in 2021 lieber das Industriegelände Marie-Curie-Str. behalten hätte, dessen Bruttowert er auf 20.000.000,00 EUR schätze.
Aber Vertrag ist Vertrag, urteilte das OLG Bamberg.
*Da uns viele Anfragen nach dem Urteil des OLG Bamberg erreichten, hier der Link zum empfehlenswerten Nachlesen.
https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/Y-300-Z-BECKRS-B-2022-N-40186?hl=true
Mit welchem Geld will die Stadt auf ihren nicht verkauften Flächen bezahlbaren Wohnraum oder eine Kulturstätte oder Ähnliches bauen?
Jeder nicht verkaufte Quadratmeter bedeutet 500 EUR weniger in der Kasse.
Wir hätten auch einen Namensvorschlag für diesen neuen Stadtteil: Utopia
Wollte bzw. muß man nicht noch ein neues Feuerwehrhaus in Alzenau bauen?
Kosten EUR 12 – 15 Mio.
Statt mal eben einen sechsstelligen Betrag auszugeben, um von hippen Berliner Architekten neue Inspirationen zu bekommen, deren Umsetzung man sich nicht leisten kann, sollte man dieses Geld besser in ein modernes Rechnungswesen investieren, um endlich zu erkennen, wo man finanziell steht.
So kurz vor der nächsten Kommunalwahl 2026 braucht man aber keine Schlechtreder und Nörgler.
Nur noch 16 Monate dann ist mal wieder für 6 Jahre Wahlkampfpause.
Das ist zu schaffen. Die Reihen fest geschlossen.
Wir sitzen doch alle im selben Boot.
Bis dahin bietet der Stadtrat den Alzenauer Bürgern die beliebte Samstagabendsendung aus den 70ern:
Wünsch-Dir-Was, mit Dietmar Schönherr und Vivi Bach.
20.11.2024
News 17.11.2024
Führungspersonal
Die Ampel ist Geschichte.
Für viele war der Keim des Scheiterns von Anfang angelegt, da die Ampelpolitiker „learning by doing“ praktizierten. Ein Philosoph und Kinderbuchautor als Wirtschaftsminister. Ein Politologe als Finanzminister. Und eine Verteidigungsministerin, die mit Leoparden-Stilettos zum Truppenbesuch in die Wüste reist.
„Wir werden gesteuert von Laien, die nichts gelernt haben“.
So fasste es der ehemalige Porsche-Manager Wendelin Wiedeking auf Seite 1 der Bild zusammen.
In der Tat:
Wer würde in ein Flugzeug einchecken, das von einem Piloten geflogen wird, der nie zuvor in einem Cockpit saß?
Wer würde eine Operation durchführen lassen, von jemanden der keine medizinische Qualifikation hat?
Politik ist der einzige Beruf, in dem jemand in eine Position mit viel Macht und Verantwortung gesetzt werden kann, ohne vorherige Erfahrung oder den Nachweis von Fähigkeit.
„Das ist bizarr. In jedem anderen Gesellschaftsbereich passiert das nicht“, schreibt der ehemalige britische Premier Tony Blair in seinem Buch „On Leadership“ zur Rekrutierung von Berufspolitikern.
Welcher Unternehmer würde bspw. sein Unternehmen, sagen wir mit einem Jahresumsatz von EUR 80 Mio. und ca. 400 Mitarbeitern, in die Hände eines Berufsanfängers geben, der davor keinerlei Führungserfahrung, Personalverantwortung oder Entscheidungskompetenzen hatte?
Wer schon einmal Kompetenzen hatte, der weiß, was er darf, zum Beispiel wieviel Kredit er aufnehmen darf und was nicht.
Parteien haben in unserer Demokratie u. a. die wichtige Aufgabe geeignetes Personal zur Wahl zu stellen.
Allen ist sicher noch in Erinnerung, wie die Frankfurter Bürger den „peinlichsten Bürgermeister Deutschlands“ (laut Bild) mittels Bürgervotum absetzten.
Anders als in Hessen und in vielen anderen Bundesländern, gibt es diese Möglichkeit im Freistaat Bayern nicht. Die bayerische Staatspartei hat zum Schutze Ihrer überwiegend CSU-Bürgermeister und Landräte seinen Bürgern diese Möglichkeit nicht eingeräumt und damit eine 6-jährige Arbeitsplatzgarantie ausgesprochen.
Es muss schon Besonderes passieren, dass eine kommunale Amtszeit vorzeitig endet.
Der ehemalige CSU-Ministerpräsident Edmund Stoiber, forderte vor Kurzem, dass Parteien auch bei der Auswahl Ihrer Mandatsträger mehr Hygiene an den Tag legen sollten.
Doch wer mit dem Finger auf andere zeigt, zeigt mit drei Fingern auf sich selbst.
17.11.2024
News 14.11.2024
Rückgrat im Stadtrat
Zunächst die gute Nachricht aus der Stadtratssitzung vom 14.11.24:
Der Dispo von bis zu EUR 8 Mio. wird nicht benötigt!
Die schlimmsten Befürchtungen haben sich nicht bestätigt.
Dank unserer fleißigen Gewerbetreibenden, die erneut EUR 2,2 Mio. über Plan geliefert haben, konnte eine fortdauernde Dispo-Inanspruchnahme verhindert werden.
Danke!
Weniger angemessen entwickelte sich die Abstimmung über den Nachtragshaushalt 2024.
Lange Rede, kurzer Sinn.
Die aufgezeigte Liquiditätsplanung zeigte vielmehr, dass die Dispo-Inanspruchnahme schon im September 2024 notwendig war. Trotz Haushaltssperrenbeschluß zu diesem Zeitpunkt wurde die Kassenkredit-Inanspruchnahme von ca. EUR 8 Mio. für 6 Tage damals nicht berichtet und nicht kompetenzgerecht vom Stadtrat genehmigt.
Dies versuchte der Bürgermeister nun mittels Nachtragshaushaltes rückwirkend zum 01.01.2024 zu heilen, da die Kommunalaufsicht dies monierte.
Entschlossen trat die Mehrheit des Stadtrates diesem Ansinnen entgegen.
Nach vorne geblickt ergaben die aufgezeigten Zahlen keinen akuten Kreditbedarf.
Des Pudels Kern?
Einzig die Heilung der nicht genehmigten Kreditüberziehung sollte nachträglich beschlossen werden.
Erste Abstimmung dazu: 10 : 12
Zweite Abstimmung: 11:12
(In dieser Extremsituation vergaß der Bürgermeister seine eigene Stimme)
Abgelehnt!
Es folgte eine beispiellose, demokratieverachtende Reaktion.
Der Bürgermeister ermahnte die ablehnenden Stadträte an Ihren Amtseid auf Grundgesetz und bayerische Verfassung. Dieses Abstimmungsverhalten verursache einen immensen Schaden für die Stadt Alzenau.
Die Zuhörer fragten sich: Welcher Schaden?
Die Kompetenzüberschreitung im Herbst ist Fakt.
Daran ändert auch ein nachträglicher Beschluss nichts.
Schlussendlich hat die Stadt Alzenau keinen Cent mehr oder weniger in der Kasse unabhängig vom Abstimmungsergebnis.
Die Mehrheit hat Rückgrat gezeigt.
Gut so!
14.11.2024
Kasse leer
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten hört man immer öfter das Klagen:
„Warum ist am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig?“
Es folgt Ursachenforschung:
Hätte es die ein oder andere schöne Anschaffung wirklich gebraucht?
Wäre 1 Woche Urlaub nicht auch genug Erholung gewesen?
Öfter wieder beim Discounter kaufen?
Gesucht werden Lösungen:
Weihnachtsgeschenke werden kleiner dieses Jahr.
Weihnachtsessen mit der Familie streichen.
Vielleicht kann die Bank den Dispo verdoppeln?
Verantwortungsvolle Eltern bringen schon Ihren Kindern bei, nicht über die Verhältnisse zu leben und auf keinen Fall in den Dispo zu laufen.
Aktuell 10 % + x Zins und dann auch noch der Zinses-Zins-Effekt.
Der Volksmund sagt: „Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not.“
Nicht so in der Stadtverwaltung Alzenau.
Weil
Projekte aus dem Ruder gelaufen sind,
im Kleingedruckten Auszahlungstermine übersehen wurden,
Fördergelder zu optimistisch geplant wurden,
man sich weiterhin Gebäude mit Architekturpreisen (Rathausanbau und Sonnenland) gönnt und
ständig neues Personal eingestellt wurde
fehlt am Ende des Jahres das Geld, um alle Verpflichtungen zu erfüllen.
Mit der Lösung ist man in der Kämmerei schnell bei der Hand:
Der Dispo (Kassenkredit im Kommunalsprech) muß einfach von EUR 4 Mio. auf EUR 8 Mio. verdoppelt werden und schon ist man wieder flüssig.
Konkrete Sparvorschläge? Fehlanzeige.
Und was kostet das an Dispozinsen? „Es kost, was es kost“.
Wie und wann wird die Dispoinanspruchnahme zurückgeführt?
Aus Einnahmen 2025.
Und überhaupt.
Für 2025 sieht es doch wieder prima aus mit den Einnahmen:
Gewerbesteuer nochmal 700.000 EUR mehr als 2024, dank fleißiger Gewerbetreibender.
Einkommenssteueranteil der Alzenauer Bürger + 1.200.000 EUR.
Wohin mit den Mehreinnahmen weiß man auch schon.
Nein, nicht zur Reduzierung der kommunalen Steuern und Abgaben der fleißigen Bürger.
Das Personal kostet 930 TEURO mehr als 2024 (Plan: 19.000.500,00 EUR).
Für die Auslobung eines hippen städtebaulichen Wettbewerbs zum Wellpappenareal soll in 2025 ein sechsstelliger Betrag ausgegeben werden, um der Stadtverwaltung einen neuen Blick auf das Gelände zu ermöglichen, nachdem in früheren Jahren schon zweimal hohe Beratungskosten dafür eingesetzt wurden.
Auch der Landrat will sein Stück vom Kuchen, nämlich seine 40 ct. vom € an den in 2023 auf Rekordhoch gestiegenen Gewerbesteuereinnahmen (+ 1.275 TEUR an den Landkreis).
Und all die vielen Schulden (oder heißt das jetzt Sondervermögen) kosten natürlich auch Geld.
Mindestens 840 TEUR in 2024 und 2025 wird die Marke von 1.000.000 EUR Zinsaufwand locker geknackt.
Das freut die Bank.
Da darf man schon mal ein Sparkassenfusionsgeschenk erwarten.
Für 13.308 EUR daraus gönnt sich Alzenau zwei Baumpflanzkübel mit Sitzplätzen für den Marktplatz. Inspiration suchte der Bürgermeister durch einen Tagesausflug mit der Gartenbauabteilung in den Kulturpark Bad Nauheim.
Apropos Weihnachtsessen.
Auch das ist mit dem erhöhten Dispo nun zum Glück gesichert.
Bürgermeister, Stadträte, Ehrenbürger und leitende Stadtmitarbeiter, natürlich jeweils mit Partner/-in, freuen sich auf einen geselligen Abend.
Auf dass die Alzenauer auch im nächsten Jahr den Stadtsäckel ordentlich füllen.
Keine gute Nachricht für die Weihnachtsgänse.
Aber im nächsten Jahr sparen wir dann ganz bestimmt. Versprochen.
Zu bestaunen ist das Alles für interessierte Bürger in der Stadtratssitzung am 14.11.24, 18.00 Uhr.
10.11.2024
Dämmerung im Leuchtturmprojekt Sonnenland
Nun wurde die KiTa Sonnenland zum wahrscheinlich letzten Mal mit Prominenz eingeweiht. Zeit also ein Fazit zu ziehen.
Am 29.07.2021 beschloss der Stadtrat mit 14:8 Stimmen die erforderlichen Haushaltsgelder von rund EUR 6,8 Mio. bereitzustellen. Sollten die geplanten Wohnungen von der WoBau des Landkreises oder der WoBau der Stadt Alzenau gebaut werden, sollten sich die Kosten auf EUR 5,1 Mio. reduzieren.
Ob in (teurerer) Holz-Hybridbauweise oder Massivbauweise gebaut wird, sollte später entschieden werden.
Spoileralarm: Eine förmliche Entscheidung dazu gab und gibt es nicht.
*Aktualisierung 09.11.2024:
Der BM teilte mit, dass sich der Stadtrat am 25.11.2021 für die Holz-Hybridbauweise mit 24:0 entschieden hat. Angaben über die daraus folgenden Mehrkosten gab es nicht, lediglich die Höhe der Fördermittel von TEUR 250- TEUR 350 wurden geschätzt.
In den Haushaltsplan 2022 wurden daher für den Ersatzneubau EUR 5 Mio. eingestellt, die sich durch Förderungen von EUR 2,2 Mio. reduzieren sollten.
Baukosten für die Wohnungen wurden nicht eingestellt, denn diese sollten schließlich in einer WoBau-Gesellschaft (Landkreis oder Stadt) finanziert werden.
Schon 2023 mußten die Kostenbudgets erhöht werden.
Die KiTa sollte nun EUR 5,5 Mio. kosten und für die Wohnungen wurden im Haushalt erstmals EUR 2,3 Mio.vorgemerkt. Das Interesse des Landrats an den Wohnungen schien zu schwinden.
Im Haushalt 2024 wurde nochmals eine halbe Mio. EURO auf die KiTa gepackt und auch die Wohnungen verteuerten sich auf der Zielgeraden auf EUR 2,6 Mio.
Nun also konnte die Fertigstellung gefeiert werden.
EUR 8,4 Mio. hat das Leuchtturmprojekt Sonnenland am Ende gekostet, sagt der Bürgermeister.
Auf Nachfrage in der Bürgerfragestunde am 25.07.24 erklärte der Bürgermeister, man sei hinsichtlich der Wohnungen in intensiven Verhandlungen mit dem Landkreis.
Offenbar konnte man sich mit dem Landkreis nicht auf einen fairen Preis einigen, denn die 6 ETW sollen nun in die WohnungsbauGmbH Alzenau gehen. Das soll den Haushalt der Stadt durch Reduzierung der Schulden entlasten.
Doch zu welchem Preis* die Wohnungen von der Stadt Alzenau in ihre 100 % Tochter wandern wird (bisher) nicht verraten.
Auch nicht in welcher Höhe dieser Wohnungsbau gefördert wurde.
Wir-Buerger fragen uns,
welcher Preis wurde von der Stadt gefordert, dass der Landrat dankend ablehnte?
6 Wohnungen mit zusammen 359 qm Wohnfläche, erbaut für EUR 2,6 Mio. (abzüglich Förderung EUR 0,3 Mio.). Bis der Bürgermeister die konkreten Zahlen offenlegt, erlauben wir uns eine überschlägige Rechnung ohne Wohnförderung:
Gestehungskosten EUR 2,6 Mio. für 359 qm = 7.200 EUR/qm
Gestehungskosten mit Förderung. EUR 2,3 Mio. für 359 qm = 6.400 EUR/qm
Für ca. 5.000 €/qm werden in den Kahlauen Neubauwohnungen mit freiem Blick auf die Alzenauer Burg angeboten.
Aber die Wohnungen sollen nicht verkauft werden, sondern für bezahlbaren Wohnraum in Alzenau dienen.
2022 erzielte die WoBau Alzenau einen Jahresüberschuss von 23.715,13 €.
Wie hoch das Eigenkapital der Gesellschaft ist, um eine Übernahme der 6 Wohnungen zu finanzieren, ist nicht bekannt. Der Geschäftsführer beruft sich auf das privatrechtliche Geschäftsgeheimnis der 100 % Tochter der Alzenauer Bürger.
Üblich sollten 20 % Eigenkapitaleinsatz sein.
Wir nehmen an, dass bei diesem Gesellschafterhintergrund von Banken vielleicht sogar EUR 2 Mio.* finanziert werden. Ob die Stadt für den Kredit bürgen muß, ist nicht bekannt.
EUR 2 Mio. zu 3 % Zins und mit 2 % Tilgung fordern überschlägig eine jährliche Zahlung an die Bank i.H.v. 100.000 EUR (Annuität).
Bei 359 qm Wohnfläche wäre eine Jahreskaltmiete von 279 EUR bzw. monatlich 23,20 EUR je Quadratmeternötig, um allein die Kosten der Bankkredite zu decken.
Es gibt nicht viele, für die eine Kaltmiete von 23,20 EUR/qm auf dem Dach einer KiTa bezahlbaren Wohnraum darstellt, trotz Aufzug, Tannenzäpfchenfassade und Stäbchenparkett.
Wohlwollend kann man aktuell den Mietpreis in Alzenau zwischen 11 – 15 EUR annehmen, also bei 12 EUR/qm bestenfalls eine Jahresnettomiete von 51.696 EUR erwarten, d. h. ein Zuschussgeschäft von fast 50.000 EUR jährlich trotz Spitzenmiete.
Vereinfacht wird der Immobilienwert mit dem sog. Kaufpreisfaktor aus einer möglichen Jahreskaltmiete ermittelt. Dieser dürfte in Alzenau vertretbar mit 30 angesetzt werden können.
30 x 51.696 EUR = EUR 1,6 Mio.
Da wird der neue Geschäftsführer der WoBau Alzenau, der sich gerne auf die privatwirtschaftliche Natur der WoBauAlzenau GmbH beruft, aber ein Problem bekommen. Spätestens bei der nächsten Bilanz wird er sich über den Marktwert der 6 Wohnungen Gedanken machen müssen und so ermitteln, ob noch Eigenkapital vorhanden ist oder der schwarze Anzug aufgebügelt werden muß.
Wo er schon für den Ladenhüter „the rock“ seit Jahren auf EUR 0,8 Mio. wartet.
Und wie stimmen die 7 Stadträte im Aufsichtsrat der WoBau Alzenau über den Ankauf der 6 ETW ab? Darf man sehenden Auges 6 ETW ankaufen lassen für einen Preis, der weit über dem Marktwert liegt?
Aber soweit muß es nicht kommen.
Dreh- und Angelpunkt ist der Kaufpreis, zu dem die 6 ETW aus den Büchern der Stadt in die Bilanz der WoBau wandern.
Warum eigentlich müssen die Wohnungen zur WoBau Alzenau verschoben werden?
Allein die Notar- und Grundbuchkosten bei einem Kaufpreis von EUR 2 Mio. liegen bei 1,5 – 2 %, also 30 – 40 TEURO, einfach mal so.
Notare müssen ja auch leben.
Die WoBau Alzenau verwaltet auch andere Wohnungen der Stadt, ohne Eigentümer zu sein.
Also alles nur ein teurer Taschenspielertrick um sich im Haushalt 2025 noch höher verschulden zu können.
Der Bürgermeister rühmt sich gerne, er schaffe Vermögen für die Stadt.
Wer für EUR 2,6 Mio. Wohnraum schafft, der einen Marktwert von EUR 1,6 Mio. hat, der schafft in der Tat Vermögen.
Negatives Vermögen!
Haben wir nicht alle schon mal erlebt, dass in einer geselligen Runde Einer besonders gerne und oft bestellt, aber schon gegangen ist, wenn es ans Bezahlen geht?
Wo war eigentlich der Landrat bei der Einweihungsfeier?
Es dämmert !
03.11.2024
Beamtenschwemme
Bürgermeister Noll wurde auf der Bürgerversammlung am 17.10.24 gefragt, aus welchen Gründen die Stadt Alzenau weitere 2,6 Beamtenstellen in 2024 neu errichtet hat und antwortete darauf:
„Wir schreiben die Stellen statusoffen aus und wenn sich ein geeigneter Beamter auf die Stelle bewirbt, dann wird die Stelle umgewandelt.“
Wir-Buerger haben dieses Thema in der Bürgerfragestunde hinterfragt, vgl. Bürgerfragestunde vom 26.09.24.
TVöD/Vka, Arbeitsmarkt-Zulagen, Beihilfen, Pensionen statt Renten bzw. beamtenrechtliche Besoldungsgruppen usw. sind für die meisten in der Privatwirtschaft arbeitenden Bürger, ein Buch mit sieben Siegeln.
Wir-Buerger wollen dies anhand eines Beispiels vereinfacht darstellen:
Nehmen wir an, eine Kfz-Werkstatt sucht einen Mechatroniker und bietet dafür eine tarifübliche Vergütung. Nun bewirbt sich ein gut qualifizierter Kfz-Meister auf die Stelle, der aber nur bereit ist die Stelle auf Basis einer Meistervergütung anzutreten. Wie dieses Beispiel ausgeht müssen wir hier nicht auflösen.
Anders also, in der Stadtverwaltung Alzenau.
Wenn der geeignete Bewerber seinen Beamtenstatus nicht aufgeben will, dann müssen wir diese Stelle im Stellenplan halt umwandeln, um ihm den Eintritt in unsere Stadtverwaltung zu ermöglichen.
Der Unterschied zwischen einem Beamten und einem Mitarbeiter im öffentlichen Dienst sollte allgemein und nicht nur den Beamten im Stadtrat bekannt sein. Es handelt sich gerade nicht nur um einen „Titel“, sondern zieht erheblich finanzielle Konsequenzen nach sich.
Um nur einige zu nennen:
Unkündbarkeit
Vollständige Übernahme der Krankenversicherung (Beihilfe)
Pensionsanspruch gegen den Dienstherren Stadt Alzenau statt der BfA
Deutlich höhere Versorgung als Normalverdiener
Daher verwundert es nicht, wenn eine Mehrheit der Bürger auch unter dem Aspekt von Generationengerechtigkeit genug von dieser Privilegierung hat.
http://insm.de:3000/aktuelles/pressemitteilungen/insm-umfrage-grosse-mehrheit-will-beamtenprivilegien-abschaffen
Gegen die Vorgehensweise, der ungezügelten Bildung von Beamtenstellen, haben zumindest im Haushalt 2024 die Fraktionen der Grünen, der SPD und der FDP, leider erfolglos, opponiert.
Und die nächste potenzielle Beamtenstelle ist schon wieder ausgeschrieben.
Als kleinen Ausgleich für die Nicht-Beamten der Stadt Alzenau wurden dafür in der Vergangenheit bei manchen Mitarbeitern Arbeitsmarktzulagen gewährt, selbst wenn die Voraussetzungen dafür nicht vorlagen, wie die externe und interne Rechnungsprüfung 2019/2020 feststellte. Der Stadt Alzenau ist dadurch ein langfristiger Schaden entstanden.
Konsequenzen?
Keine.
Alzenauer Bürger dürfen sich daher nicht wundern, wenn bei solchem Geschäftsgebaren die Personalkosten demnächst die Grenze von EUR 20 Mio. sprengen. Die Frage ist nur, ob schon 2025 oder erst 2026.
Und dabei sind die langfristigen Schulden aus Pensionsverpflichtungen für die künftigen Pensionäre nur mit einem Bruchteil enthalten.
Um das wahre Ausmaß dieser langfristigen Verbindlichkeiten nicht zu erfahren, halten sich Bürgermeister und Stadtrat lieber weiterhin Augen und Ohren zu.
Unser Alt-Bürgermeister in 2010 war dagegen ein kniepiger Dienstherr, denn er hat sich das Personal für seine damals schon knapp 19.000 Bürger gerade einmal EUR 8 Mio. kosten lassen.
27.10.2024
Bürgerbefragung Entwicklung Wellpappen-Gelände
Die Übergabe des Wellpappen-Geländes im Herzen der Stadt scheint nun mit großen Schritten voranzugehen. Realistisch dürfte dies 2027 erfolgen. Wir-Buerger fragten daher am 26.09.24 in der Bürgerfragestunde nach, ob und wie die Alzenauer Bürger in die Entwicklung dieses Geländes eingebunden werden, nachdem zuletzt eine Kulturhalle mit Musikschule angedacht war.
Wir-Buerger erhielten vom Bürgermeister die Antwort, die Bürger werden in Bürger-workshops eingebunden, um zu entscheiden, was auf dem Areal dort künftig entsteht, bevor der neu gewählte Stadtrat dann entscheidet.
Nun hat der Bau- und Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss am 15.10.25 getagt und entschieden einen Wettbewerb darüber auszuloben.
Die Bürger, so stand es in der Vorlage, sollen dann „im Rahmen des Bauleitplanverfahrens intensiv beteiligt werden“.
Bürgerbeteiligung im Bauleitplanverfahren ist eine Selbstverständlichkeit, die gesetzlich vorgeschrieben ist und keine bürgerfreundliche Geste des Bürgermeisters.
Befindet man sich erst einmal im Bauleitplanverfahren, so sind die Messen meist schon gelesen, denn es sind erhebliche Planungskosten bei externen Büros angefallen.
Umgekehrt würde ein Schuh daraus.
Erst die Bürger einbinden und dann auf dieser Basis einen Wettbewerb starten.
Das haben sich offenbar auch die Stadträte gedacht, so dass man, entgegen dem Vorschlag der Stadtverwaltung, beschloss, die Bürger sollten zumindest bis zum 11.11.24 (das Datum fällt wohl nur zufällig auf den Beginn der fünften Jahreszeit) zum Auslobungswettbewerb Stellung nehmen dürfen.
Welche Anregungen die erste Bürgerwerkstatt aus dem Jahre 2018 unter Bürgermeister Legler gebracht hat, ist nicht erkennbar und auch nicht einsehbar. Bevor erste Überlegungen dokumentiert werden konnten, hatte der Vorgängerbürgermeister im April 2019 schon den Rücktritt vom Tauschvertrag erklärt, womit leider ein teurer Rechtsstreit vom Zaun gebrochen wurde.
Doch viele Alternativen gibt es nach unserer Auffassung ohnehin nicht.
Der Wert des Grundstücks ist schon längst vom Bürgermeister und dessen Vorgänger für Prestigeprojekte (Landesgartenschau, Kino mit Bistro, Rathausanbau, ungebremster Personalaufbau und vieles mehr) verfrühstückt worden.
So hat Alzenau bspw. nicht mehr die Alternative dieses Areal selbst in seiner Wohnungsbaugesellschaft zu planen und umzusetzen oder dort gar großzügig Sozialeinrichtungen für KiTa, Seniorenwohnen zu bauen oder die Vhs anzusiedeln.
Da ist die größte Stadtratsfraktion realistisch, wenn für deren Fraktionsvorsitzenden
„vor allem zählt, dass die Grundstücke Geld in die Stadtkasse bringen.“
Nur Sozialromantiker träumen davon 2/3 des Verkaufspotentials in Sozialeinrichtungen oder sozialen Wohnungsbau in der gleichnamigen GmbH Alzenau zu stecken.
Wenig Sinn macht es, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, dort von Privaten erstellte Wohnungen zu erwerben (incl. Investorengewinn versteht sich).
Ziel muß sein, schnellstmöglich Bebaubarkeit in größtem Maße herzustellen, um den Boden an Investoren zum höchstmöglichen Preis zu verkaufen.
Die Verkaufserlöse werden dringend gebraucht, um sich zu entschulden oder das seit vielen Jahren versprochene neue Feuerwehrhaus in Alzenau zu bauen, nachdem ohnehin die ersten EUR 4 Mio. aus den Verkaufserlösen schon für die Palm-Gruppe reserviert sind.
Welche Flächen überhaupt noch entwickelbar sind, ist angesichts der zuletzt häufig auftretenden Hochwasser nicht ganz klar. Schließlich führten Hochwasserüberlegungen zum Aus des Feuerwehrneubaus am heutigen Standort.
Denn was hübb-der-Kahl gilt, gilt auch drübb-der-Kahl.
Solange sich der Stadtrat nicht schonungslos ehrlich macht, was sich Alzenau finanziell überhaupt noch leisten kann, ist jede Planung für die Tonne. Diese Entscheidung wird kein Architekturbüro entscheiden können. Da hat der Stadtrat zunächst seine Hausaufgaben zu machen.
Dazu hat er in der aktuellen Haushaltsberatung 2025 die Gelegenheit.
Wir-Buerger sind sehr gespannt, welchen Grundstückserlös der Stadtkämmerer errechnet
Grundstücksgröße
-/- Hochwasserschutzflächen
-/- 30 % Verkehrsfläche
x Bodenrichtwert
= Grundstückswert
-/- EUR 4 Mio. Aufgeld Palm-Gruppe
-/- Beräumung Gebäude
-/- Altlastenbeseitigung
= Grundstückserlös
und
für welches Haushaltsjahr unter der HH-Position 88xx „Grundstückserlöse“ das Fell des Bären angesetzt wird.
Denn planen darf er heuer bis ins Haushaltsjahr 2028.
20.10.2024
Das tritt...nach meiner Kenntnis...ist das sofort
Günter Schabowski 09.11.1989
Am 10.10.24 befasste sich der HuF nicht nur mit den in der Presse angekündigten Themen „Finanzierung Tierheim Aschaffenburg“ und „Grundsteuerreform 2025“, sondern erneut auch mit dem Antrag der „Opposition“, mit welchem Rechnungswesen man künftig arbeiten will.
Wir-Buerger hatten unseren Bericht über die Doppik schon unter dem Titel „Diner for one, same procedure as last year? Same procedure as every year“
vorbereitet.
Doch dann erlebten die Alzenauer Bürger einen „Günter Schabowski-Moment“ fast genau 35 Jahre nach der historischen Pressekonferenz in Berlin.
Konnte der Bürgermeister zu Beginn der Sitzung, mit seiner CSU-Mehrheit im Ausschuss, noch verhindern, dass die Entscheidung nicht dort, sondern im Stadtrat fällt (dort hat die Opposition eine 13:12 Mehrheit), so mußte er in der späteren „Befassung mit dem Thema“ die Segel streichen (Der Bürgermeister unterlegt seine Meinung zuletzt gerne mit Weisheiten aus der Seefahrt).
Erwartungsgemäß klagte der Kämmerer über die angabegemäß angespannte Personalsituation in der Kämmerei, die eine Umstellung von der mittelalterlichen Kameralistik auf die moderne Doppik nicht vor 2027 möglich macht.
Doch diesmal kam er damit nicht durch.
Die Protagonisten der Opposition waren sehr gut vorbereitet und fest entschlossen.
Aus eigener Erfahrung berichtete ein Stadtrat von der notwendigen Digitalisierung in seinem beruflichen Umfeld und dem Widerwillen seiner Mitarbeiter dazu.
Aber „Geht nicht, gibt’s nicht“, wenn man sich heutzutage im Wettbewerb behaupten will.
„Natürlich ist das zunächst ein großer Aufwand, aber nach dem, was sie von bereits umgestellten Kommunen hört, ist man heute froh den Schritt getan zu haben“, erklärte die „Jeanne d’Arc“ der Doppikforderung für Alzenau.
Eine andere Stadträtin stellte die Aussage des Bürgermeisters in Frage, „alle angefragten externen Büros hätten abgeraten oder keine Kapazitäten und mahnte, Transparenz ist gerade in schwieriger Haushaltssituation das Gebot der Stunde“.
Die Gegner der Doppik wendeten die hohen Kosten ein, die man sich gerade jetzt nicht leisten könne. Doch um es auch mal mit den Seglern zu erklären:
„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“ Dieses Zitat wird dem römischen Philosoph Lucius Annaeus Seneca zugeschrieben.
Trotzig, ohne erneute Abstimmung, sagte der Bürgermeister dem Stadtrat eine fundierte Entscheidungsvorlage über Umstellungskosten und Personalaufwand zu.
Aufgrund des offen zu Tage getretenen Widerwillens der Stadtverwaltung, raten Wir-Buerger dem Stadtrat an, sich intensiv in die Erstellung dieser Vorlage einzubringen, vergleichbar der Arbeitsgruppe Friedhöfe Alzenau, sonst werden auch die Alzenauer Finanzen bald zu Grabe getragen.
Denn, man kennt das ja.
Wo man auch nachfragt, alle Mitarbeiter sind „landunter“ mit den Aufgaben.
Wer will das von außen schon besser wissen?
Neudeutsch gibt es den schönen Begriff der „benchmark“.
Das Benchmarking ist ein Instrument der Wettbewerbsanalyse für den permanenten Vergleich von Produkten, Methoden und Dienstleistungen. Konkret gesagt meint Benchmarking, eine Orientierung an anderen Unternehmen – vor allem natürlich am „Besten“, also erfolgreichsten Unternehmen.
Wie sieht es bei den sog. „peer-groups“ aus ?
Im Landkreis Aschaffenburg bietet sich hierfür der Markt Großostheim an.
Hier aktuelle Vergleichszahlen Alzenau / Großostheim:
Einwohner (31.12.2023) 18.787 16.598
Verwaltungshaushalt 2024 € 62 Mio. € 52 Mio.
Vermögenshaushalt 2024 € 17 Mio. € 19 Mio.
Beamte Kämmerei 2,0 1,0
Beschäftigte Kämmerei 6,9 4,6
Personal Kämmerei gesamt 8,9 5,6
Was machen die Mitarbeiter der Kämmerei Großostheim bloß anders als die Alzenauer, dass sie bei nahezu identischer Größe mit 1/3 weniger Personal auskommen?
Übrigens:
Der Großostheimer Stellenplan 2024 weist 7 Beamte + Bürgermeister aus, während sich die Stadtverwaltung Alzenau bei schon vorhandenen 13,88 Beamtenstellen in 2024 nochmals weitere 2,6 Stellen gönnt.
Benötigt werden in Alzenau, inclusive Bürgermeister, eigentlich nur drei Beamte, wie uns der Bürgermeister am 26.09.24 auf Nachfrage erklärte.
Wir-Buerger erwarten nicht viel vom seit Jahren angekündigten Organisationsgutachten, das, spoiler-Alarm, die Kämmerei schon heute „unterbesetzt“ sieht. Uns wundert dies nicht, wenn hochqualifizierte Mitarbeiter Datenbereinigungen bei der Grundsteuer vornehmen, was eigentlich Aufgabe des Finanzamtes ist.
Wie stellte ein Stadtrat fest:
„Wir wissen doch alle wie das mit Gutachten ist. Man bekommt, was man bestellt.“
11.10.2024
Haupt- und Finanzausschuss am 10.10.24, 19.30 Uhr
Am 10.10.24 tagt der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Alzenau öffentlich und wird erneut über den Antrag der Opposition (alle nicht CSU-Fraktionen) zur Einführung der Doppik entscheiden.
Zuletzt wurde dieser Antrag am 07.03.24 behandelt und zur Einholung weiterer Informationen und konkreter Angebote zurückgestellt.
Im Protokoll der Sitzung vom 07.03.24 heißt es:
Konkrete Entwicklungen im Haushalt werden also durch die Doppik erkenntlich gemacht. Das bedeutet, dass die am Ergebnis orientierte Steuerung rechtzeitig Probleme und Änderung im Haushalt erkenntlich machtund die Möglichkeit gibt, dem entgegenzuwirken.
Zur plötzlich aufgetauchten, erstmaligen Haushaltssperre merkte die örtliche Rechnungsprüferin der Stadt am 19.09.24 an: „Wenn wir Doppik gehabt hätten, ….“
Weiter heißt es am 07.03.24:
In Kleinostheim habe die Doppik-Einführung keinerlei Stellenmehrung gebracht, und die Doppik-Einführung habe (einmalig) Kosten in Höhe eines niedrigen fünfstelligen Betrages verursacht.
Wofür hat der Stadtrat in der Vergangenheit nicht alles schon einen niedrigen fünfstelligen Euro-Betragausgegeben?
Einen Comic über die Stadtgeschichte wollte man sich 45 TEURO kosten lassen.
Das Dornhecker-Haus in Hörstein kostete mehr als 50 TEURO.
Für 3 Tage Weihnachtsmarkt gönnt man sich 2 stationäre Stromgeneratoren zu 15 TEURO.
Aber für die Einführung eines modernen Rechnungswesens (Doppik), das insbesondere zukünftige Belastungen sichtbar macht und damit der Generationengerechtigkeit und der Transparenz dient, schlägt die Stadtverwaltung vor, kein Geld auszugeben.
Lieber verschiebt man die Einführung auf einen Zeitpunkt nach der nächsten Kommunalwahl 2026 und läßt die Bürger (und Wähler) bis dahin im Unklaren, wie es um die Finanzen der Stadt steht.
Statt sich selbst bei schon umgestellten Kommunen und den dort involvierten externen Beratern vor Ort ein Bild zu machen, fragt der Stadtrat bei den Fröschen nach, ob und wie man den Sumpf trocken legen könnte.
Wir-Buerger wollen nicht auf Transparenz bis nach der Kommunalwahl 2026 warten, sondern fordern „Transparenz jetzt“.
06.10.2024
Update Finanzausschuss 19.09.2024
Unsere takeaways aus der Sitzung, die Alzenauer Bürger im Protokoll nicht werden lesen können:
Die Vertreterin der „Schuldenbremsepartei“ pochte darauf, dass die Grundsteuereinnahmen 2025 nicht über den, nach der letzten Erhöhung Anfang 2024, auf EUR 3,8 Mio. gestiegenen Gesamtbetrag hinaus gehen dürfen. Unterstützt wurde sie dabei ausdrücklich vom mächtigen Vorsitzenden der größten Stadtratsfraktion, der extra als Gast an der Sitzung teilnahm. Frei nach Goethes Faust: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“.
Kleinlauter wurde es, als der Kämmerer die Gründe darstellte, weshalb sich plötzlich eine Finanzlücke von EUR 7,5 Mio. im Vermögenshaushalt auftat, die er vor 6 Wochen bei den Halbjahreszahlen noch nicht sah.
Zuschüsse in Millionenhöhe aus dem Landeshaushalt 2025, hatte er in 2024 eingeplant und diese kommen erst in 2025. Erlöse aus Grundstücksverkäufen (Anm: EUR 1,1 Mio. lt. Finanzplan 2024) konnten nicht erzielt werden. Und die immerwährend sprudelnde Gewerbesteuerquelle ist von EUR 5 Mio. über Plan zum Jahresanfang auf zuletzt weniger als EUR 1 Mio. ausgetrocknet; Tendenz zum Jahresende?
Mit Doppik als Finanzsystem, die sie seit Jahren fordert, wäre man nicht so überrascht worden, stellte die lokale Rechnungsprüferin fest. Nun muß jede Ausgabe über 2.500 EUR von Bürgermeister und Kämmerer persönlich genehmigt werden. Wie lange das dauert, war nicht klar. Voraussichtlich bis zur nächsten Haushaltssatzung 2025. Überrascht ist man im Rathaus auch, dass die Handwerker nach Abschluss ihrer Bauarbeiten nun Schlussrechnungen stellen. Bis die Zuschüsse kommen müsse man dies nun teuer über Kassenkredite zwischenfinanzieren. Eine Binsenweisheit für jeden, der seinen Dispo zu oft ausnutzt (siehe dazu auch unsere Frage nach den Zinskosten in der Bürgerfragestunde am 26.09.24).
Die Vertreterin der Grünen resümierte selbstkritisch: „In diese Situation haben wir als Stadtrat uns sehenden Auges hineinmanövriert“. (Anm.: Grüne und SPD haben immerhin gegen diesen Haushalt 2024 gestimmt).
Wir-Buerger sind gespannt, welchen Haushalt 2025 Alzenauer Bürger demnächst nach Hinterzimmerdiplomatie präsentiert bekommen. Die fetten Jahre scheinen vorbei.
Ob das opulente Weihnachtsessen für Bürgermeister, Stadträte, Ehrenbürger und leitenden Mitarbeiter der Stadt zzgl. Partner*innen auch dieses Jahr stattfindet, ist uns nicht bekannt.
20.09.2024
Warm Anziehen!
Noch am 25.07.24 erklärte der Kämmerer zu den Halbjahreszahlen 30.06.2024:
Fazit:
Auf Basis der Zahlen zum 30. Juni 2024 scheint der Haushaltsausgleich gesichert.
Ein Nachtragshaushalt ist aus derzeitiger Sicht nicht notwendig.
Keine 8 Wochen später ist dies Schall und Rauch.
Dass nach der Erhöhung der Grundsteuer um 24 % in 2024 bereits in 2025 die nächste Erhöhung ansteht, hatten wir bereits in unserem Artikel „Alternativlos“ am 09.08.24 prognostiziert. Die aus der Änderung des Grundsteuermessbetrages folgende Erhöhung der Grundsteuer wird für 2025 erst einmal mitgenommen.
Vergessen die Behauptung der Politik, dass man durch die neue Berechnung des Grundstückswertes nicht auf Mehreinnahmen schiele, sondern eine einnahmenneutrale, gerechtere Besteuerung erzielen wolle. Ob die Hebesätze dann für 2026 gesenkt werden, soll in den Haushaltsberatungen 2026 entschieden werden. Wie wahrscheinlich das ist, mag jeder für sich selbst beurteilen.
Doch bis zu diesem Geldregen durch höhere Grundsteuer in 2025 wird es die Stadt Alzenau leider nicht schaffen.
Daher muß eine sofortige Haushaltssperre her, um „den Haushaltsausgleich bis Jahresende gewährleisten zu können“.
„Die Entscheidung sei unabweisbar“ (früher: alternativlos).
Wir-Buerger erinnern daran, dass
die Gewerbesteuern 2022 um EUR 5,4 Mio. höher als geplant eingenommen wurden,
die Gewerbesteuer in 2023 um EUR 4 Mio. nochmals höher lagen,
die Kanalgebühren in 2024 um ca. 30 % erhöht wurden,
die Grundsteuer in 2024 um 24 % erhöht wurde,
der Gewerbesteuerhebesatz in 2024 erhöht wurde,
KiTa-Gebühren in immer kürzeren Abständen erhöht wurden
und trotzdem kommen Bürgermeister und Stadtrat nicht mit dem Geld aus.
Alzenauer Bürger können daher einem historischen Ereignis beiwohnen, wenn am 19.09.24 im HuF eine einst reiche Stadt Alzenau erstmals eine Haushaltssperre ausruft.
Wie schnell doch das Laub von den Bäumen fällt und die Heiterkeit des Alzenauer Stadtfestes verblasst ist.
Beim Geschäftsgebaren unserer Stadtvertreter bei den Kommunalabgaben erinnern wir uns an einen Hit aus den 80ern:
Herwig Mitteregger (Spliff), „Immer mehr, immer mehr, immer mehr“
15.09.2024
Alternativlos? 09.08.2024
Allen Alzenauer Bürgern, die eine Immobilie in unserer Stadt haben, ist kürzlich der neue Grundsteuerbescheid für 2024 hereingeflattert. Alle Alzenauer Mieter werden davon spätestens im Rahmen der nächsten Nebenkostenabrechnung erfahren.
Unterm Strich steigt die Grundsteuer bei Wohnimmobilien um 24 %.
Das war bekannt, seit der Stadtrat die Anhebung des Grundsteuerhebesatzes rückwirkend zum 01.01.2024 von 380 auf 470 beschlossen hatte.
Interessant ist allerdings die Begründung dafür, dass die Grundsteuer erhöht werden mußte.
Schuld daran habe zum Einen
die Erhöhung der Kreisumlage um 21,2 %
und zum Anderen
der Tarifabschluss um 16 %.
Doch halt.
Das hatten Wir-Buerger in der Haushaltssatzung 2024 anders in Erinnerung.
Der Hebesatz zur Kreisumlage wurde von 44,7 % auf 47 %, also um 2,3 % Prozentpunkte (bzw. relativ 5 %) erhöht, wie auf Seite IV des Vorberichts zu lesen ist.
„Moderat“ wie der Landrat im Main-Echo zitiert wird.
Was ist nun richtig?
Tatsächlich resultiert die absolute Erhöhung von EUR 12,15 Mio. auf EUR 14,73 Mio. (+ EUR 2,58 Mio. = 21 %) im Wesentlichen daraus, dass in 2022 die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt (also die Basis der Ermittlung) erfreulicherweise außerordentlich hoch waren.
Geplant waren EUR 11,3 Mio.
Eingenommen wurden EUR 16,7 Mio.
also ein außerordentlicher Ertrag von EUR 5,4 Mio.
Von diesem Mehrerlös muß die Stadt über den dicken Daumen ca. 40 % (EUR 2,16 Mio.) abgeben, wie der Kämmerer einmal vor dem Stadtrat erläuterte.
„Wie gewonnen, so zerronnen“, sagt der Volksmund.
Statt aber wie Otto-Normalbürger oder die viel zitierte schwäbische Hausfrau den Teil, der an den Landkreis abgeführt werden muß, auf die hohe Kante zu legen, hat der Stadtrat beschlossen diese Mehreinnahmen umgehend auszugeben. Nun da der Landrat seinen Anteil am Mehrerlös fordert und das Geld nicht zurückgelegt wurde, läßt man die Bürger durch höhere Grundsteuer die Rechnung zahlen.
Und auch bei den gestiegenen Personalkosten hatten Wir-Buerger Anderes im Hinterkopf und können dazu im Haushalt 2024 auf Seite V des Vorberichts nachlesen, dass
das Tarifergebnis mit durchschnittlich 12 % höher ausfiel.
Dass die Personalkosten in Alzenau um 16 % höher liegen, kommt auch daher, dass mehr Personal eingestellt wurde. So haben sich seit 2012 die Personalkosten mehr als verdoppelt, obwohl Alzenau nach Einwohnerzahl nicht gewachsen ist.
Auch 2023 soll die Gewerbesteuer nochmals um ca. EUR 4 Mio. höher als 2022 sein, mit der Folge, dass auch hiervon der Landkreis in 2025 seinen Obolus i.H.v. ca. 40 % fordern wird. Zurückgelegt dafür wurde erneut Nichts.
Das heißt, auch in 2025 wird der Bürgermeister darauf hinweisen, dass sich die Kreisumlage nochmals um fast EUR 1 Mio. erhöht hat.
Doch diesmal wird der Stadtrat nicht selbst die Grundsteuererhöhung vornehmen müssen. Dies hat der bayer. Gesetzgeber mit seiner Neuregelung zur Berechnung der Grundsteuermessbeträge schon erledigt.
In den aktuell verschickten Grundsteuerbescheiden weist der Bürgermeister daher schon darauf hin, dass ab 2025 die neuen Grundsteuermessbeträge gelten.
Experten vermuten, dass dann nochmal ein kräftiger Aufschlag für Wohnimmobilien erfolgt.
Wir-Buerger rechnen nicht damit, dass die Stadt auf diese Zusatzeinnahmen verzichtet, obwohl die Politik doch versprochen hatte, dass man nicht auf Mehreinnahmen schielt, sondern die Grundsteuerreform aufkommensneutral umgesetzt werden soll.
09.08.2024
Sinkt die Pro-Kopf Verschuldung?
In der Presse war zu lesen, dass in der Bürgerversammlung am 12.06.2024 ein Bürger fragte,
„wie hoch der aktuelle Schuldenstand Alzenaus sei.“
Der Bürgermeister erklärte dazu laut Main-Echo,
„dass es diesbezüglich einen großen Unterschied zwischen dem Kernhaushalt und jenem der Stadtwerke gebe.
Was den Kernhaushalt angehe, so tilge die Stadt in diesem Jahr mehr als sie aufnehme, die Pro-Kopf-Verschuldung sollte also leicht sinken“
Das erste Mal in 20 Jahren."
Diese Antwort kann bestenfalls als ausweichend, nicht aber korrekt beurteilt werden.
Schulden der Stadtwerke Alzenau existieren nicht.
Es handelt sich dabei lediglich um eine verwaltungsinterne Zuordnung auf einen Tätigkeitsbereich der Stadtverwaltung.
Schuldner ist einzig und allein die Stadt Alzenau.
Seit Jahren werden Kredite auf die Kostenstelle „Stadtwerke“ gepackt, um die Gesamtverschuldung der Stadt zu verschleiern.
Schon bei der erstmaligen Anwendung dieses „Taschenspielertricks“ im Jahre 2004 stellte das Stadtratsmitglied B. Jung (Bündnis 90/Die GRÜNEN) fest:
„Dadurch reduzieren sich die Schulden der Stadt Alzenau, während sich die Schulden der Stadtwerke erhöhen. Die Grünen werden den Gesamtschuldenstand für Stadt und Stadtwerke angeben, um eine ehrliche Aussage und eine Vergleichbarkeit treffen zu können.“
Ende 2004 rechnete der damalige Stadtrat mit einem Gesamtschuldenstand von EUR 15,3 Mio.
20 Jahre später wird sich der Schuldenstand damit mindestens verdreifacht haben.
Wer den Live-stream verfolgte sah, dass der Bürgermeister auf Nachfrage erst nach langem Suchen und widerwillig den entscheidenden Satz im Haushalt 2024 fand.
Die Gesamtverschuldung der Stadt liegt derzeit (31.12.2023) bei rd. 42,5 Mio. € (2.255 € / EWO) und könnte bis Ende 2024 auf bis zu 51,0 Mio. € ansteigen.
Ein Plus von 20 % !
So steht es auf Seite XIX des Vorberichts zum Haushaltsplan 2024 der Stadt Alzenau, beschlossen am 07.02.2024. Diesen Haushaltsplan kann jeder Bürger auf
https://www.alzenau.de/media/custom/2413_15928_1.PDF?1708673081
einsehen.
Damit kann die Pro-Kopf-Verschuldung jedes „Alzenauer Bürgers“ Ende 2024 bei möglichen 2.703 EUR und damit doppelt so hoch wie sonst in Bayern üblich liegen.
Kredite sind kein Selbstzweck, die man nach eigenem Gusto aufnimmt oder nicht.
Ob Kreditaufnahmen nötig sind, hängt allein davon ab, ob die (Gewerbesteuer)- Einnahmen weiterhin deutlich über dem Jahresdurchschnitt der Vergangenheit sprudeln oder nicht.
Natürlich kann man die Verschuldung niedrig halten, wenn man beschlossene Investitionen in die Zukunft verschiebt. Nicht mehr beim Rathaus-Anbau oder dem Prestigeprojekt „Sonnenland“, aber doch seit Jahren beim Feuerwehrhaus Alzenau.
Dass es auch anders geht, hat der Bürgermeister der Gemeinde Niedernberg gezeigt, der nach 24 Jahren im April 2024 nicht mehr kandidierte. Das Main-Echo berichtete am 29.03.24, dass
Niederberg seit 2019 schuldenfrei ist und überdies 30 Millionen Euro auf der hohen Kante hat.
Auch die berichtete Behauptung,
„das erste Mal seit 20 Jahren sinkt der Schuldenstand“ war falsch.
Der Bürgermeister legte selbst Folien auf, die das Auf und (dank außerplanmäßig hohen Gewerbesteuereinnahmen) Ab der Verschuldung aufzeigte.
Sein Vorgänger hatte dieses Glück als Gewerbesteuereinnahmen im Jahr 2017 um EUR 10 Mio. nach oben schossen.
Bürgermeister Noll hatte sogar das Glück, dass die Gewerbesteuer
2022 mit ca. EUR 6 Mio. und 2023 sogar mit ca. EUR 11 Mio., insgesamt also mit ca.
EUR 17 Mio. höher ausfielen als geplant.
Trotzdem verharrt die Verschuldung des „Kernhaushaltes“ knapp über EUR 19 Mio.
Angesichts dieser Rekordeinnahmen eine geplante Reduzierung im Kernhaushalt von 19.380 TEUR auf 19.272 TEUR (108 TEUR bzw. 0,05 %!) als historisches Sinken der Verschuldung zu verkaufen, darf gelinde gesagt als „dreist“ bezeichnet werden.
5,20 EUR weniger Schulden pro Kopf (ohne Stadtwerke), vorausgesetzt alles läuft nach Plan, trotz Mehreinnahmen in zweistelliger Millionenhöhe in den letzten zwei Jahren.
Dass die „Verschuldung der Stadtwerke“ bis 31.12.2024 um weitere EUR 6,4 Mio. auf eine Rekordverschuldung von dann bis zu EUR 28 Mio. ansteigen kann, wird dagegen in der Präsentation zügig übergangen.
Der Respekt gegenüber dem Fragesteller hätte eine offene und ehrliche Antwort geboten:
Die Stadt Alzenau hatte zum 01.01.2024 Schulden i.H.v. EUR 42,5 Mio.
Nach Haushaltsplan liegt der Schuldenstand am Jahresende bei EUR 47,3 Mio.
Falls die Gewerbesteuereinnahmen nicht erneut überdurchschnittlich gut sein werden, kann die Verschuldung auf bis zu EUR 51 Mio. ansteigen.
Stattdessen fabuliert der Bürgermeister vom Unterschied zwischen Kernhaushalt und Stadtwerken und will eine Reduzierung um 0,05 % im Kernhaushalt als historisch erstmalige Leistung der letzten 20 Jahre verkaufen.
Im Fußball gilt: Entscheidend ist auf dem Platz
Bei Finanzen gilt: Entscheidend ist auf den Konten
Wir-Buerger sind bei den Finanzen der Stadt nicht frei von Sorge.
30.06.2024
Never-ending-story
Unter dem Titel „Noch immer ist nicht alles geklärt“ berichtete das Main-Echo am 03.06.24 über die aktuelle Entwicklung beim Neubau der Wellpappe im Alzenauer Industriegebiet Nord. Seitdem sich die Stadt Alzenau 2010 über den Umzug und damit die Beräumung des heutigen Wellpappengeländes im Mühlweg einigte, ist viel passiert.
Deutschland wurde Fußballweltmeister.
Deutsche Wissenschaftler erfanden einen Impfstoff gegen Covid 19.
Milliardäre entdeckten für sich Weltraumflüge als Hobby.
Die neue Papierfabrik steht leider noch immer nicht.
Wir-Buerger haben unsere Meinung dazu in einem Leserbrief im Main-Echo am 19.06.24 unter der Überschrift „Professionell beraten lassen“ veröffentlicht:
An dieser Stelle hatte ich Zweifel an der Umsetzung des „größten Bauvorhabens in der Geschichte der Stadt Alzenau“ geäußert, ob die Entscheidung des OLG Bamberg nicht ein Pyrrussieg für die Mitarbeiter der Wellpappe ist. 17 Monate und eine Baugenehmigung später zeigt sich, die Skepsis war nicht unbegründet. Bürgermeister Noll hat diese vertrackte Situation von seinen Vorgängern übernommen. Als diese mit dem erfolgreichen und erfahrenen Unternehmer und Juristen den zugrundeliegenden Vertrag verhandelten, war der Bürgermeister damit beschäftigt sein Abitur zu bauen. Nun verhandelt auf der einen Seite ein, im positiven Sinne, mit allen Wassern gewaschener Unternehmer und auf der anderen Seite die Alzenauer Stadtverwaltung. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Stadt diesmal professionell beraten lässt, um nicht wie beim „Fels“ (interner Projektname des Burggrundstücks aufgrund der Bodenbeschaffenheit) über Jahre totes Kapital in den Büchern zu haben. Nach der aktuellen Umzugsplanung sollen zwischen Baubeginn im Industriegebiet und Beräumung des Altgeländes in der Innenstadt 39 Monate vergehen. Über die Verwendung dieses Geldregens zum Stopfen der Haushaltslöcher werden daher andere Kommunalvertreter entscheiden. Vielleicht gönnt man sich damit dann ein neues Feuerwehrhaus, an welchem Standort auch immer.
Vielleicht wird Deutschland noch Fußball-Europameister bevor die Papierfabrik im Alzenauer Sand steht.
Es muß ja noch nicht 2024 sein.
"Wir-Buerger" im Main Echo
Wir-Buerger begrüßen an dieser Stelle alle neuen Besucher unserer website, die durch den Artikel im Main-Echo „ Gegenpol zur Wohlfühloase Stadtrat“ auf uns aufmerksam wurden.
https://www.main-echo.de/e-paper/main-echo-ausgabe-alzenau-2024-06-12-epa-74328/?page=p1174841&interactivelayer=5784292
Der Widerspruch der Stadt im Artikel,
„Sachverhalte werden in den Sitzungen stets kontrovers diskutiert und kritisch hinterfragt, was allein schon an der Dauer der Sitzungen zu erkennen sei“
kann von uns nicht unkommentiert bleiben.
Wer 20 Minuten darüber diskutiert, ob „Nehmt-Rücksicht Schilder“ am Radweg rund oder eckig sein sollen. Oder über die Parkdauer von drei Kurzzeitparkplätzen länger diskutiert, als die Parkdauer dann Minuten hat, der darf sich über Sitzungen bis tief in die Nacht nicht wundern.
Es fällt einem sofort der Satz des großen bayerischen Komödianten Karl Valentin ein, von dem die passende Beschreibung dazu passt:
„Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen“
Unser konstruktiver Lösungsvorschlag ist,
eine bessere Sitzungsvorbereitung, gepaart mit Wortbeiträgen, die so wesentlich sind, dass sie auch protokolliert werden sollten, würde sehr viel Zeit für die wesentlichen Aufgaben des Stadtrates bringen
Viel Spaß beim Stöbern und Informieren in unseren Themen.
Wir-Buerger freuen uns über Feed Back.
Update Aufzug Michelbacher Schlösschen 27.06.2024
*bei dem Foto handelt es sich nicht um den "Senkrechtlift" im Schlösschen
Nachdem sich Michelbacher Bürger beklagten, dass bei einigen Veranstaltungen im Domer-Saal der Aufzug nicht benutzt werden konnte und damit der beschwerliche Weg über die steile Treppe nötig war, haben Wir-Buerger beim Bürgermeister nachgefragt.
Wie schon berichtet, erhielten wir von ihm die schriftliche Auskunft, dass
zwei Dinge zur Nutzung des Aufzugs eingehalten werden:
- es muss eine eingewiesene Person den Aufzug bedienen und
- im Evakuierungs- und Brandfall muss die eingewiesene Person entsprechend sicherstellen, dass mobilitätseingeschränkte Menschen zum entsprechenden Flucht- und Rettungspunkt gebracht werden
Wir-Buerger blieben hartnäckig, weil wir nicht verstehen konnten, weshalb die Bedienung von zwei Knöpfen so kompliziert ist, dass nur eine eingewiesene Person diese bedienen darf.
Nun mußte der Bürgermeister einräumen, dass der erste Teil seiner Antwort falsch war.
Den Alzenauer Bürgern und externen Besucher ist zuzutrauen, dass sie während der Fahrt den Knopf gedrückt halten können. Das war die Besonderheit dieses Aufzugs gegenüber sonst üblichen.
Natürlich muß der Veranstalter darüber eingewiesen werden, wie bspw. im Brandfall die Evakuierung des Domer-Saals zu erfolgen hat, denn jeder kennt den Hinweis:
„Im Brandfall den Aufzug nicht benutzen“
Das gilt aber auch bei Veranstaltungen ohne Aufzug.
Wir-Buerger hoffen, dass künftige Mieter des Domer-Saals nicht von der Einweisungspflicht durch den Hausmeister abgeschreckt werden und so den Gästen einen bequemen Zugang zur Veranstaltung über den „Senkrechtlift“ ermöglichen.
Allerdings war am 27.06.2024 im Main-Echo zu lesen, dass durch die Mieterhöhung die Nachfrage für den Domer-Saal zurückgehen könnte. Die ausufernde Ausgabenpolitik der Stadt zwangen zu Preiserhöhungen für städtische Veranstaltungsräume, trotz andauernder Rekord-Einnahmen in Millionenhöhe.
Erstes Opfer:
„Hofgarten goes (Alzenau) annerswo hin“
Ein Aufzug fürs Michelbacher Schlößchen
Wir-Buerger wurden von Michelbacher Mitbürgern auf die Situation im Michelbacher Schlösschen aufmerksam gemacht und haben recherchiert:
Nachdem das Michelbacher Schlösschen renoviert wurde, erfreute sich gerade auch der Domer-Saal im 1. OG immer größerer Beliebtheit für Veranstaltungen aller Art. Leider war dieser Saal nur durch die steile historische Treppe zu erreichen. Zwar wurde zur Verbesserung der Situation ein mobiler Treppensteiger schon angeschafft, doch der hilft nur zur Überwindung der Höhe bis zum EG. Zudem wurde diese Hilfe „nicht wie gedacht angenommen“. Also überlegte der Stadtrat, wie man „den Domer-Saal im 1. OG barrierefrei erschließen könne“.
Der Bauausschuss besichtigte das Schlößchen am 12.10.2021 und priorisierte die Variante des „Einbaus eines Aufzuges im Treppenauge“, gegenüber einer aufwendigeren Aufzugsanlage im Türmchen.
Das wollte man sich bis zu 100 TEURO in 2022 kosten lassen.
Das Main-Echo berichtete darüber, dass der Aufzug im Karlsteiner Rathaus als Vorbild diente.
Am 10.05.2022 entschied der Bauausschuss mit 9:0 in nicht-öffentlicher Sitzung die Errichtung eines Aufzuges im Treppenauge und Auftragsvergabe.
Im März 2023 war es dann so weit.
Bürgermeister und die Behinderten- und Inklusionsbeauftragte der Stadt Alzenau nahmen den neuen Aufzug in Betrieb. Kosten 65.000 EUR.
Doch bald schon merkten die Besucher des Schlösschens, dass es sich dabei um einen Aufzug nach Maschinenrichtlinie handelte. Aus sicherheitstechnischen Gründen darf dieser Aufzug nicht von jedem selbst bedient werden, sondern nur durch eine für diese „Maschine“ besonders eingewiesene Person.
Auf Nachfrage konnten Bürgermeister und Stadtrat nicht erklären, wann der bewußte Wechsel vom selbstbedienten Personenlift nach dem Vorbild im Karlsteiner Rathaus, zum nur durch eine eingewiesene Person bedienbaren Aufzug nach Maschinenrichtlinie stattgefunden hat.
Auch für diese Variante kann Karlstein als Vorbild dienen.
Der Aufzug in der Lindighalle, darf auch nur von einer eingewiesenen Person bedient werden. Dazu wurden die Trainingsleiter der Sportveranstaltungen eingewiesen, um den immobilen Teilnehmern den Zugang zu ermöglichen.
Der Alzenauer Bürgermeister erklärte, technisch versiert, auf Nachfrage, „es handele sich im Schlößchen gerade nicht um einen Personenlift, sondern einen Senkrechtlift“.
Der Senkrechtlift fährt von unten nach oben und umgekehrt. Senkrecht halt.
Veranstalter im Domer-Saal können eine Person zur Nutzung des Senkrechtliftes vom Hausmeister einweisen lassen und diese Person darf dann den Lift bedienen. Ohne Einweisung und schriftliche Bestätigung der Nutzungsbedingungen, bleibt es beim beschwerlichen Aufstieg über die Treppe.
Wir-Buerger fragen:
Welche Gründe führten zum Wechsel vom selbstfahrenden Lift (wie im Rathaus Karlstein) zum begleiteten Fahren (Lindighalle Karlstein) ?
Wurde hier vielleicht an der falschen Stelle gespart?
Beim Wort Schlösschen denken viele an Otfried Preußlers Kindergeschichte „Das kleine (Schloss-) Gespenst“. Weniger bekannt, aber auch unterhaltsam, sind Otfried Preußler’s Geschichten „Bei uns in Schilda“.
Demokratie stärken / Transparenz in Alzenau
Wenige Wochen nach der Alzenauer Erklärung „Demokratie stärken“ plant die Stadt Alzenau In seiner Sitzung am 25.04.2024 eine Änderung der Geschäftsordnung. Es steht zu befürchten, dass dies einen Rückschritt gegenüber der aktuell gelebten Veröffentlichung der Niederschriften der öffentlichen Stadtratssitzungen bedeutet. Künftig sollen
1.
alle Bürger der Stadt Alzenau in die Niederschriften über öffentliche Sitzungen Einsicht nehmen können und sich gegen Kostenerstattung Abschriften erteilen lassen können (§ 35 Absatz 1 der GO).
Bisher wurden Niederschriften der öffentlichen Sitzungen auf der Homepage der Stadt und im Amtsblatt der Stadt veröffentlicht, obwohl dies in der Geschäftsordnung so nicht ausdrücklich geregelt ist. Es ist daher abzuwarten, ob dies künftig so bleibt oder auf die Möglichkeit der Einsichtnahme und Abschriftenerteilung verwiesen wird.
Warum sollte ein Bürger dies tun, wo doch die Niederschriften der öffentlichen Sitzung sowohl auf der homepage als auch im Amtsblatt der Stadt Alzenau verfügbar sind. Oder?
Weshalb den Bürgern dabei nicht gestattet wird im digitalen Zeitalter sich selbst kostenlos mittels Handy „Abschriften zu erstellen“ bleibt unklar.
2.
die Bürgerfragestunden vor Beginn der öffentlichen Stadtratssitzung abgehalten werden (§ 23 der GO).
Selbstverständlich steht es den Stadträten künftig frei, die Bürgerfragestunden zu verfolgen, aber eine Pflicht dazu gibt es nicht.
In den letzten beiden Bürgerfragestunden gab es seitens des Stadtrates Beschwerden über die Dauer der Bürgerfragen. Dies entfällt künftig.
Transparency International Deutschland e.V. weist zu Recht darauf hin, dass
Transparenz die Voraussetzung für eine lebendige Demokratie ist.
https://www.transparency.de/aktuelles/detail/article/informationsfreiheitstag-transparenz-ist-die-voraussetzung-fuer-eine-lebendige-demokratie
Wir-Buerger werden aufmerksam verfolgen, wie es die Stadt Alzenau künftig mit der Transparenz Ihres Tuns gegenüber den Bürgern hält.
Jahresrechnung 2023
Im HuF vom 09.04.2024 legte der Kämmerer nun die Jahresrechnung 2023 vor.
Dank um 38 % über Plan liegenden Gewerbesteuern (Plus von EUR 5,8 Mio.) und höheren Einkommensteueranteilen (Plus von EUR 0,7 Mio.) hat sich die Finanzlage der Stadt auf den ersten Blick entspannt.
Tatsächlich verbessert hat sich die finanzielle Situation aber nur um EUR 3,2 Mio., da andere Einnahmepositionen im mittleren 6-stelligen Bereich rückläufig waren.
Auf der Ausgabenseite fressen höhere Personalkosten von Plus EUR 1,4 Mio. über Plan einen großen Teil der Übererlöse auf. Von 2022 auf 2023 haben sich die Personalkosten in nur einem Jahr damit um 2.075 TEUR (= 14 %) erhöht.
Trotz dieses erfreulichen Beitrages der Alzenauer Gewerbetreibenden werden die Rücklagen gegenüber dem am 07.02.2024 beschlossenen Haushalt zum 31.12.2024 voraussichtlich nur noch 650 TEUR, statt geplanter 1.055 TEUR betragen.
Wir-Buerger fragen uns, was wäre wenn die Alzenauer Gewerbetreibenden nicht so erfolgreich gewirtschaftet hätten?
Integriertes Hochwasserschutz und Rückhaltekonzept
Der erste Schritt ist getan!
Obwohl schon jahrelang im Stadtrat und in den Ausschüssen diskutiert und die Auswirkungen aus den zurückliegenden Jahren über die Schäden, die ein Hochwasser verursachen kann, bekannt waren, wurde in der Stadtratssitzung am 29.2.2024 das Integrierte Hochwasser und Rückhaltekonzept für Alzenau beschlossen.
Jahrelang unter den Altbürgermeister Ritter, Dr. Engel, Scharwies und Dr. Legler angesprochen und mit dem Wirtschaftsamt Aschaffenburg Einzelmaßnahmen zur Verbesserung angeregt, hat sich hier nicht viel getan. Gott sei Dank, dass man mit der Renaturierung der Kahl hier eine wesentliche Verbesserung erreicht hat.
Wenn auch Herr Pani vom Büro ISB im neuen HRK das 100-jährigeHochwasser als schlimmstes Ereignis darstellt, hat man scheinbar die Hochwasser und deren Folgen aus den Jahren 1965, 1974, 1981 und 2017 vergessen. Bis heute ist in Alzenau und auch im Kahlgrund kein einziges Rückhaltebecken errichtet worden!
Ganz wichtig ist für mich die Situation, die bekannte Hochwassergefahr in den Stadtteilen Albstadt und Michelbach durch den Wehmig / Weibersbach und den Kertelbach und die bekannten Schäden aus den zurückliegenden Jahren.
Bei den geplanten Rückhaltebecken sollte man noch die Situation bei Starkregen vom Weinberg in das Baugebiet Michelbach Nord-Ost nicht vergessen, wo es in der Vergangenheit schon zu Kellerüberflutungen und zu Beschädigungen der Erschließungswege gekommen ist (s. hierzu Protokoll des Ausschusses für Stadtentwicklung vom 20.8.2020.
Alles von mir über die Jahre im Stadtrat und Bürgerversammlungen immer wieder hinterfragt und um Durchführung gebeten und so hoffe ich, dass man zügig die Ziele zum neuen HRK umsetzt?
Auch sollte man für Alzenau ein Starkregen-Frühwarnsystem einführen!
Horst Kröll 09.04.2024
Doppik für Anfänger
Die Diskussionen im HuF am 07.03.24 bzw. die Antworten des BM in der Bürgerfragestunde am 21.03.24 haben offengelegt, dass ein grundsätzliches Fehlverständnis zwischen Kameralistik und Doppik existiert.
Die Finanzen der Stadt,
die Wirtschaftlichkeit der Stadt und
die Leistungsfähigkeit der Stadt,
hängen nicht von der Frage ab, ob die Rechnungslegung kameral oder doppisch erfolgt.
Ob sich Alzenau, das Eine oder Andere künftig leisten kann, wird nicht im Geringsten davon beeinflusst, wie der Kämmerer die Zahlen ermittelt.
Aber:
In der Doppik wäre, anders als in der Kameralistik, transparenter zu sehen, wo Alzenau heute finanziell steht.
Die Doppik zeigt alle künftigen Verpflichtungen auf, die heute bereits unabwendbar bestehen, also bedient werden müssen.
Diese künftigen Belastungen verschwinden nicht durch Zauberhand, nur weil der Kämmerer kameral bucht. Wie bei den Illusionisten sind diese Lasten auch in der Kameralistik da, man sieht sie nur nicht.
Das weiß auch der Bürgermeister, wenn er allgemein sagt, „in der Doppik können wir uns manches nicht mehr leisten“.
Durch die Doppik verschwindet nicht ein Cent aus der Kasse, es wird auch nicht ein Cent weniger eingenommen.
Wir-Buerger haben uns daher entschlossen die Unterschiede Doppik / Kameralistik anhand von konkreten Beispielen in einer fortgesetzten Reihe unter dem Titel „Doppik für Anfänger“ aufzuzeigen.
Jeder Lehrling eines kaufmännischen Berufs lernt die Prinzipien der „doppelten Buchführung“ und mit welchen Buchführungsinstrumenten ein Unternehmen schon heute erst künftig fällige Verpflichtungen abbildet, um zu erkennen, wo das Unternehmen steht.
Merke:
Der Begriff Doppik beschreibt die doppelte Buchführung in Konten.
...
...
In der Privatwirtschaft ist die Kameralistik nicht erlaubt.
Der Grund ist einfach.
Im Gegensatz zur Kommune (aber auch Bundesländern oder dem Bund), können private Unternehmen Pleite gehen, wenn die Schulden (die Passiva) das Vermögen (die Aktiva) übersteigen.
Art. 77 BayGemeindeOrdnung bestimmt dagegen:
Über das Vermögen der Gemeinde findet ein Insolvenzverfahren nicht statt.
Fehlt der Gemeinde Geld, müssen die Gebühren (Kanal-, Kindergarten- usw.) und Steuern (Grund-, Gewerbe- etc.) erhöht werden. Reicht das Geld trotzdem nicht, müssen die Nachbarn über den kommunalen Finanzausgleich ran. Und wenn auch das nicht genügt, die nächste Stufe. Aber pleite geht die Kommune nicht.
Die Mehrheit der Bundesländer hat u.a. zum besseren Controlling verpflichtend die Doppik eingeführt (s.Karte oben).
Wer sich auf ein privates Unternehmen einlässt, will wissen, ob es auch morgen und übermorgen seine Verbindlichkeiten erfüllt. Deshalb gibt es Buchführungsregeln, deren Missachtung im schlimmsten Fall unter Strafe gestellt ist.
Und diese Regeln fasst man unter dem Begriff „Doppik“ zusammen.
Einfach und verständlich zusammengefasst ist dies auf
https://komuno.de/lexikon/doppik
Verpassen Sie nicht unsere nächste Folge:
Wie in der Kameralistik Verbindlichkeiten über EUR 5,5 Mio. über Jahre verschwinden
Finanzalchemie in der Kämmerei
Im Rahmen der Abwägung Neubau Feuerwehrhaus Alzenau legte die Stadtkämmerei folgenden Vorschlag zur Finanzierung des Baukostenanteils von € 2,2 Mio. des BRK vor:
Für die Unterbringung des BRK in dem Neubau spricht die Möglichkeit, die Kosten durch Mieteinnahmen zu refinanzieren. Die geplante Fläche für das BRK könnte zu einem ortsüblichen Mietpreis, der zwischen BRK und den Kostenträgern für den Rettungsdienst ausgehandelt wurde, vermietet werden. Dadurch würden jährlich ca. 85.000 € Einnahmen generiert werden. Der Baukostenanteil wäre in 25 Jahren amortisiert. Die Vorfinanzierung des Baukostenanteils des BRK muss nicht zwingend von der Stadt Alzenau erfolgen, sondern könnte bspw. auch über die städtische Wohnungsbaugesellschaft erfolgen.
Auf unsere Nachfrage hin, dass bei einem Bauzinssatz von derzeit 4 % p.a. eine jährliche Zuzahlung von 55 TEUR nötig sei, um das Baudarlehen in 25 Jahren vollständig zu tilgen, führte der Bürgermeister in der Stadtratssitzung am 29.02.24 folgendes aus:
„Der Kämmerer hat mit einem anderen Zinssatz gerechnet.“
Wir-Buerger machen den Faktencheck:
zum Artikel: Finanzalchemie in der Kämmerei
Wir machen den Faktencheck:
Baukosten 2.200.000 €
Mietzahlungen 25 (Jahre) x 85.000 € 2.125.000 €
d. h. nach 25 Jahren liegt die Restverschuldung bei 75.000 €, ohne dass auch nur ein Cent Zins gezahlt werden konnte. Hier könnte die Untersuchung schon enden.
Aber, mit welchem Zinssatz hat der Kämmerer gerechnet?
Zunächst muß es ein negativer Zinssatz sein, d. h. die Bank zahlt der Stadt Geld dafür, dass sie sich Geld leiht.
Dieser Zinssatz muß so bemessen sein, dass in 25 Jahren bei gleichmäßiger Tilgung von 85.000 € p. a. insgesamt 75.000 € an Zins verdient werden um die Restschuld tatsächlich zu tilgen.
12 x 13 + 1 = 157 x Jahreszins für 85.000 € = 75.000 €
75.000 € / 157 = 477,70 € (-) 0,56 % p.a.
Werden die jährlichen Zinsen nicht angespart, sondern zusätzlich zur Tilgung eingesetzt genügt sogar ein leicht geringerer Zinssatz, aber negativ muß er schon sein.
In den Hochzeiten des Zinsverfalls hat die Stadt Darlehen zu (-) 0,11 % p.a. Zins bekommen.
Aber (-) 0,56 % p. a.? Heute?
5 Bauausschussmitglieder und den Bürgermeister hat das Finanzierungskonzept des Kämmerers zumindest überzeugt.
Das neue Trau-(rige)zimmer
Seit Generationen haben sich Alzenauer Brautpaare im historischen Teil des Rathauses mit Blick auf die St. Justinus Kirche das Ja-Wort gegeben. Stolze Eltern verfolgten die Trauung ihrer Kinder in dem Raum, in dem sie vielleicht selbst vor Jahren den Bund fürs Leben eingingen. In zwei Zweierreihen teilten sich Familie und Freunde des Brautpaares auf den Stühlen dahinter auf. Mancher Blick ging hinaus aus dem Fenster, um das Treiben auf dem Rathausvorplatz zu erhaschen, das schon auf den Treppenstufen wartete.
Was haben sich die Brautjungfern wohl ausgedacht?
Welches Hindernis stellen die Freunde der Hochzeitsfeier in den Weg?
Und künftig?
zum Artikel: das neue Trau (rige) zimmer
Statt auf den freien, oft sonnenüberfluteten Rathausvorplatz zu schauen, geht der Blick aus den Fenstern in die dunkle Eingangshalle der Stadtverwaltung. Davor hat man sich hoffentlich auf die Sitzplatzverteilung geeinigt, denn vier sind einer zu viel in der ersten Stuhlreihe der Brauteltern hinter dem Paar.
Einige träumten von einem noch größeren Raum für den standesamtlichen Akt, gar mit Balkon.
Daraus wurde nichts.
In Zeiten des Fachkräftemangels muß sich Alzenau ins Zeug legen, um Mitarbeiter beschäftigen zu dürfen. Ein insolvenzsicherer Arbeitsplatz, kostenlose Nutzung von Bädern und Stadtbibliothek, großzügige Möglichkeiten von home-office, Mitarbeiterzeitung, Betriebsfeste usw.
All das reicht offenbar nicht mehr aus.
Wie schrecklich muß das Arbeiten in der Verwaltung der Stadt Alzenau sein, dass all dies nötig ist, um Mitarbeitende zu finden?
Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)
8 qm Bürogröße nach Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)?
Das war einmal.
Und ein abwechslungsreicher Blick nach draußen, wenn man mal zwischen all den drögen Verwaltungsakten die Gedanken schweifen lassen muß, darf wohl erwartet werden. Dass die Fenster geöffnet werden können, hat ein attraktiver Arbeitgeber zu bieten, merkte ein Stadtratsmitglied ausdrücklich an.
Was sind schon ein paar Minuten Trauungsakt in einem dunklen Raum im Vergleich zu einem mühsamen vollen Arbeitstag?
Immerhin konnte der Stadtrat eine Trauung in einem Bahnhofshallen-Ambiente vor dem Kassenhäuschen gerade noch verhindern. Der neue „Trau-Raum“ erinnert stattdessen an den Bereich der Schließfächer zur Gepäckaufbewahrung, um im Bahnhofsbild zu bleiben. Schönen Dank auch.
Leider verblasst die Freude an schönen neuen Büros meist sehr schnell. Welche Steigerung zur dringend notwendigen Mitarbeiter-Bindung ist dann noch möglich?
Vielleicht könnte man die Bürger dazu bringen die Trauung künftig selbst, digital vorzunehmen. Oder man richtet ein Drive-in dafür auf dem freien Burggrundstück ein und nennt es wedding-chapel wie in Las Vegas.
Statistisch gesehen verblasst leider auch die Liebe viel zu oft. Eine von drei Ehen werden auf juristischem Wege beendet. Beim nächsten Mal kann man dann ein anderes Trau(riges)zimmer versuchen.
Werbung ist dabei alles, wie das Main-Echo am 04.08.23 anmerkte.
Nicht
„Heiraten im Flur“
sondern:
„Wer traut sich im Dark-Room?“
Man wird unweigerlich an das aktuelle Programm eines bekannten einheimischen Unterhaltungsduos erinnert:
„Geht‘s noch ?!“
Dornhecker Haus
Für einen mittleren 5 stelligen EURO Betrag wurde das Dornhecker Haus in Hörstein gekauft. Eine Nutzung ist nur nach einer 7 stelligen Sanierung denkbar.
Wir-Buerger fragen uns, welchen Sinn und Zweck der Kauf hatte!
The rock
Für mehr als 1 Mio EURO wurde der Fels beseitigt, ohne einen Plan zur möglichen Verwendung des Areals zu haben.
Wir-Buerger erkennen keinen Wert in dieser Maßnahme!
Haushaltsrede Wir-Buerger 2024
Nicht gehaltene Haushaltsrede Alzenauer Bürger
Der Alzenauer Haushalt ist unter Druck. Die Stadt hat beneidenswerte Einnahmen, insbesondere durch Gewerbe- als auch Einkommenssteuer, doch es reicht hinten und vorne nicht. Allgemeinplätze wie Ukrainekrieg, Ampelkoalition und Inflation sind nicht alleine verantwortlich für das Debakel. Zu wenig gespart und Ausgaben für Prestigeobjekte zeigen ihre Wirkung.
Wir-Buerger kommentieren den Haushalt 2024 so:
Nicht gehaltene Haushaltsrede 2024 Alzenauer Bürger
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wir begrüßen es, dass sich die Fraktionen der Grünen und der SPD gegen ein „Weiter-so“ in der Haushaltspolitik ausgesprochen haben. Beide kritisieren, dass die Verwaltung ein seit Jahren fraktionsübergreifend gefordertes Organisationsgutachten nicht geliefert hat und so die Personalkosten mit über EUR 18 Mio. völlig aus dem Ruder gelaufen sind. Die Leiterin des Personalwesens sieht die Ursache darin, dass mit dem nötigen Sparprozess bei den Personalkosten nicht schon vor fünf Jahren begonnen wurde. Vergleichbare Kommunen zahlen pro Kopf nur etwa 550 €, während Alzenau bald die 1.000 €-Grenze überschreitet.
Die SPD liegt richtig, wenn sie im Haushalt eine fehlende soziale Ausgewogenheit anprangert.
Die FWG resümiert zu Recht, dass Alzenau kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem hat, zieht aber leider die falschen Konsequenzen. Es genügt gerade nicht vom „Wir-Müssen-Sparen-Modus“ zum „Wir-Wollen-Sparen-Modus“ zu wechseln.
Gefordert ist der „Wir-Sparen-Modus“.
Stattdessen sind die zuletzt, im Gegensatz zu anderen Kommunen, sprudelnden Gewerbesteuereinnahmen schon verfrühstückt, so dass die Alzenauer Gewerbetreibenden mit einem höheren Hebesatz dafür belohnt werden. Ist der Gewerbetreibende zusätzlich Grundbesitzer darf er auch noch höhere Grundsteuern zahlen.
Auch die Einnahmen aus dem Einkommensteueranteil der Alzenauer Bürger entwickelten sich erfreulicherweise stetig nach oben, auch wenn der Bürgermeister als Karlsteiner Bürger dazu keinen Beitrag leistet.
Dass die FDP die umfangreichen mehrtägigen Reiseaktivitäten (Israel, Berlin, Leipzig, Oberammergau usw.) des Bürgermeisters incl. Stadtbedienstete in der Entourage des Landrates kritisiert, unterstützen wir ausdrücklich. Allerdings sollte gerade die Rechnungsprüferin Ross und Reiter, also die für die Befüllung des Bürgermeister-social-media-accounts anfallenden Gesamtkosten, nennen.
Auch wir danken den Mitgliedern der FWF in den Ortsteilen für ihren ehrenamtlichen Einsatz, genauso wie wir das Engagement der vielen anderen Ehrenamtlichen in den Vereinen zu schätzen wissen. Wir befürchten aber, dass das seit 2017 geplante neue Feuerwehrhaus auch den neuen Termin des Spatenstichs 2025 nicht erleben wird, sondern weiterhin von anderen Wohlfühlprojekten, wie dem Rathausanbau, überholt wird. Einige Fraktionen weisen darauf hin, dass eine Strategie für unsere Stadt fehlt. Dem stimmen wir zu.
So wird auch weiterhin, trotz von der Stadtratsmehrheit geforderten modernen transparenten doppelten Buchführung, mit Hilfe der Kameralistik aus dem 18. Jahrhundert, die tatsächliche Lage der Stadt verschleiert.
Publikumswirksam sagt man eine Beteiligung am Windkraftprojekt Sülzer zu, ohne jedoch einen Gedanken darüber zu verschwenden, wie man die dafür nötigen Mittel von EUR 11 Mio. in 2026 aufbringen will. Da man sich gegenüber Dritten vertraglich verpflichtet hat seinen Anteil von 12,5 % zu leisten, wird es wohl wieder das Feuerwehrhaus treffen. Ein Glück, dass der ebenfalls jahrelang verschobene Faulturm schon begonnen wurde.
Woher man das Aufgeld von EUR 4 Mio. für das alte Wellpappengelände nehmen will, bleibt ein Geheimnis, nachdem die ursprünglich im Finanzplan enthaltene Ansparung von 4 x EUR 1 Mio., wie von Zauberhand, wieder verschwunden ist. Dafür übernimmt die Stadt großzügig die Erschließungskosten Marie-Curie-Str. von EUR 1,5 Mio. bei der größten Einzelinvestition der Alzenauer Geschichte.
Eine andere große Alzenauer Investition ist bis heute, 9 Jahre nachdem die Pforten der Landesgartenschau geschlossen wurden, immer noch nicht transparent abgerechnet. Es steht zu befürchten, dass dieses Geheimnis auch vor den nächsten Kommunalwahlen 2026 nicht gelüftet wird, um keinen Wählerzorn aus dem Umgang mit dem Vermögen Alzenauer Bürger entstehen zu lassen.
Der Kämmerer rechnet damit, dass im „ungünstigsten Fall“ die Gesamtverschuldung der Stadt schon Ende 2024 bei EUR 51 Mio. liegen könnte. Gemäß beschlossenem Finanzplan 2024-2027 muß die Verschuldung zur Finanzierung der darin aufgeführten Investitionen ab 2025 um weitere EUR 5,5 Mio. erhöht werden. Nach den Personalkosten und den Gewerbesteuereinnahmen der letzten Jahre ein weiterer Superlativ.
Und was sagt die stärkste Fraktion, die bis vor Kurzem mit dem Bürgermeister die Mehrheit im Stadtrat stellte und für all diese Entscheidungen verantwortlich ist?
Schuld sind immer die Anderen.
Der Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten, der Klimawandel und die vielen Kinder, die betreut werden wollen. So habe man sich sein Hobby „Kommunalpolitiker“ nicht vorgestellt.
Ironie des Schicksals ist es, dass wir darauf hoffen müssen, dass der Landrat den möglichen Verschuldungsanstieg im Jahr 2024 auf bis zu EUR 51 Mio., zuzüglich weiterer Schulden in den folgenden Jahren nicht genehmigt. Eben jener Landrat, der in seiner achtjährigen Amtszeit als Bürgermeister die Verschuldung unserer Stadt von EUR 21 Mio. auf EUR 45 Mio. hochgepeitscht hat, trotz schon damals überdurchschnittlich guter Einnahmen.
Daher lehnen wir Alzenauer Bürger den vorgelegten Haushaltsplan 2024 ab.
Statt auf dem wirtschaftlichen Irrweg, des immer weiter so, sofort umzukehren, wird ohne erkennbaren Sparwillen weiter die Einnahmenseite auf Kosten der Bürger strapaziert, um liebgewonnene Bequemlichkeiten in der Verwaltung fortzuführen.
Statt wie jedes andere Unternehmen in einer solchen Situation unverzüglich jede Stelle unter Effizienzgesichtspunkten auf den Prüfstand zu stellen, ist der Aufbau von weiteren 17 Stellen im Jahr 2024 und die Umwandlung von 2,6 Personalstellen in den Beamtenstatus geplant. Trotz seit Jahren nahezu gleichbleibender Bevölkerung von knapp unter 19.000 Einwohner braucht es keine hellseherischen Fähigkeiten, um Personalkosten von über 19.000 TEURO für 2025 zu prognostizieren.
Leider lehrt die Erfahrung, dass notwendige Änderungen immer erst dann erfolgen, wenn man schmerzhaft gegen die sprichwörtliche Wand gefahren ist.
Alzenauer Bürger
Prestigebauten
Rathaus Anbau:
Hier sollen 3,3 Mio EURO für 15 Arbeitsplätze, eine Kantine, Besprechungsräume und ein neues Trauzimmer investiert worden sein.
Wir-Buerger meinen, in Zeiten von homeoffice und Büroleerstand in Alzenau war das unnötig!
Ein Gefängnis wird zum Kino mit Bistro für 1,3 Mio EURO umgebaut
Die Alte Post erwirtschaftet jedes Jahr einen Verlust.
Wir-Buerger sehen es nicht als Aufgabe der Stadt Gastronomiegebäude zu errichten.
"Alzenau ist nicht der Nabel der Welt", wie eine Stadträtin treffend formulierte. Die Ausgaben hierfür können eingespart werden denken Wir-Buerger:
- Unangemessener social media Auftritt und Öffentlichkeitsarbeit für eine 19.000 EW Stadt
- Hohe Reisekosten (Tel Aviv, Berlin, Leipzig u.a.), "um auf jeden Zug aufzuspringen, der aus dem Landratsamt angefahren kommt."
Verwaltungs- und Personalkosten
Personalapparat von fast 400 Mitarbeitern kostet jeden Bürger (vom Säugling bis zum Rentne)r fast 1.000 EURO -bei Jahrzehnten gleichbleibender Einwohnerzahl- im Jahr.
Wir-Buerger finden hälftige Kosten analog gleichgrößer Gemeinden wäre auskömmlich.
Windelcontainer / Begrüßungsgeld für Neugeborene
Alzenauer Buergerin:
"Hier wird an der falschen Stelle, nämlich an unserer Zukunft gespart."
Um ca. 40 TEUR Entsorgungskosten zu sparen, führt die Stadt 2 EURO Windelsäcke, ein Bürokratiemonster, mit hohen Verwaltungskosten ein. Wir-Buerger hätten einen jährlichen Einmalbetrag pro Berechtigtem, ohne ein zusätzliches Verwaltungsverfahren, für sinnvoller und kostenschonender vorgeschlagen.
Was ist ein einmaliges Begrüßungsgeld im Vergleich zu stetig steigenden KiTa-Gebühren fragen Wir-Buerger uns?
WohnungsbauGmbH Alzenau
Hat die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Alzenau etwas zu verbergen?
Was geschah in den Jahren 2017-2020?
Wie viele Kommunen, so hat auch Alzenau eine städtische Wohnungsbaugesellschaft gegründet. Ziel ist dabei, Wohnungsbau innerhalb schlankerer Strukturen als sonst im Kommunalrecht üblich zu fördern. So hat bspw. die Stadt Aschaffenburg eine WohnungsbauG, die über ein Volumen von ca. EUR 200 Mio. verfügt.
Alzenau dagegen hat einen zweistelligen Mio.-Betrag nie überschritten.
Will ein Aschaffenburger Bürger wissen was „seine Wohnungsbaugesellschaft“ mit dem Vermögen der Bürger macht, kann er online die Jahresabschlüsse der Städtischen WoBau Aschaffenburg einsehen.
Nicht so in Alzenau.
Wurden in den Jahren 2005 – 2016 die Abschlüsse wenigstens auszugsweise im Bundesanzeiger veröffentlicht, so erfolgte dies in den Jahren 2017-2020 nicht.
Schaut man sich die wenigen bekannten Zahlen der Jahre 2005 -2021 an, so stellt sich dem interessierten Alzenauer Bürger die Frage,
was geschah in den Jahren 2017-2020?
Unsere Anfrage auf Einsicht wurde abgelehnt, mit der Begründung als GmbH müsste man nicht veröffentlichen, anders als eine städtische Gesellschaft in Form eines sog. Kommunalem Unternehmen.
Man fragt sich unweigerlich,
hat die WoBau Alzenau etwas zu verbergen?
Warum gibt es keine Transparenz?
Bewegten sich die wesentlichsten Kennzahlen (Eigenkapital, Fremdkapital, Gewinn und Verlust, Anlagevermögen) in den Jahren 2005 – 2012 kaum, so zeigen die wenigen bekannten Zahlen danach ein starkes Auf und Ab, vgl. Abb. oben.
Von 2020 auf 2021 veränderte sich das Anlagevermögen kaum (2.538 TEUR zu 2.633 TEURO), obwohl sich die Fremdverschuldung im gleichen Zeitraum halbierte (von 4.155 TEUR auf 2.071 TEUR).
Was steckt dahinter?
Diese Fragen stellen sich nicht nur Wir-Buerger.
Selbst eine langjährige Stadträtin der SPD erklärte am 20.02.24 im Bauausschuss dass „sie nicht wisse, was alles in der WoBau Alzenau drin sei“. Hintergrund war der Vorschlag der Stadtverwaltung den Neubau des BRK mit über EUR 2,2 Mio. in der WoBau zu finanzieren.
Ein typisches Wohnbau(förder)projekt?
Eine andere Stadträtin, sogar Aufsichtsrätin in der WoBau, sekundierte, dass „man diese EUR 2 Mio. der WoBau besser in Wohnraum investieren sollte“.
Welches Geld in der WoBau?
Es war eine 100 % Fremdfinanzierung der Rettungswache angedacht (vgl. auch unseren Artikel „Finanzalchemisten in der Kämmerei“).
Trotzdem hatte der Stadtrat in der Sitzung am 29.02.2024 kein Problem, einstimmig die Geschäftsführung der WoBau zu entlasten.
Das Journalistennetzwerk CORRECT!V (bekannt durch die Veröffentlichung des geheimen AfD-Treffens in Potsdam) kritisiert intransparenten Umgang mit öffentlichen Mitteln auf kommunaler Ebene seit langem.
In einem Rechtsstreit vor dem LG Bochum (Az.: I-11 S 165/15) wurde eine städtische GmbH zur Erteilung diverser Auskünfte nach Presserecht verurteilt.
Auch einzelne Stadtratsmitglieder haben ein Informationsrecht. Ob allerdings ein aktuelles Stadtratsmitglied für mehr Transparenz gegenüber den Bürgern sorgen will, ist ungewiss.
Vielleicht wird ein neuer Stadtrat den Wunsch nach Offenlegung, was mit dem Geld der Alzenauer Bürger geschieht, erfüllen.